Autor Thema: La Follye, 267 n.J.  (Gelesen 58522 mal)

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Offline Simon de Bourvis

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Antw:La Follye, 267 n.J.
« Antwort #210 am: 05. Feb 19, 22:30 »
Er sah auf und einen Moment lang leuchtete sein Gesicht auf mit einer Art Mutwillen. Vielleicht auch diebische Freude.
Als wäre er gerade der Einzige, der die Pointe einer besonders guten Geschichte verstanden hatte.

Schnell stand er auf und schob Arienne bestimmt auf einen Stuhl.

"Ma NOOOON. Ihr MÜSST noch bleiben n´est pas? Nun wollen wir die Verstorbene ehren, indem wir Geschichten erzählen, Lieder singen!"

Er liess sich mit einem Seitenblick auf Vanion wieder auf seinen Sitz fallen.

"Und beginnen, Mademoiselle, sollte man immer am Anfang!

Alors...

Es waren einmal zwei Ritter, die stritten für den Baron von Blanchefleur in seiner mesnie...das ist die Turniermannschaft.
Der Eine war älter. Ein hochgewachsener Mann mit vielen Siegen und grossen Ehren.
Der jüngere aber war voller Tatkraft und Ruhmsucht und wollte es ihm gleichtun.
Und sie waren Freunde. Gegner manchmal, Konkurrenten, ja...doch niemals Feinde.

Und so begab es sich aber, dass der Ältere, der der Schwarm vieler junger Damen war, eine Dame seines Herzens fand.
Doch weh! Sie war die Tochter eines Barons, unerreichbar für ihn, überdies die Tochter des grössten Feindes seines Lehensherren!
Doch übler noch: Sie liebte Bücher und Geschichten. Das Lanzenstechen nötigte ihr nur ein müdes Lächeln ab. Die Schwertkunst...die Jagd....

Und DOCH, er warb um sie. Und sie verlangte einen Preis, eine minnigliche Tat, eine Reise..."

Er unterbrach sich und trank einen Schluck.

"Eine Reise auf für ihn unbekanntes Gebiet. Schrecklich und schwer die Aufgabe!"

Er grinste

" Der Ritter sollte lesen lernen!...Und das tat er, quälte sich tage-, wochenlang mit Bernardus, Gisbert sogar Osric!
Und dann...
Als er sie eines Tages auf der Tribüne sitzen sah...da scherte er aus aus der Turnierbahn, blieb vor ihr stehen...Und las ihr da und dort vor!"

Er kicherte

"Manche sagen sein Gegner...der jüngere Ritter, von dem wir sprachen...habe drei Lanzen an ihm zerbrochen, und er sei lesend im Sattel verblieben."

Erneut trank er , schnaubend diesmal.

"Unsinn, natürlich, ich muss es wissen, ich war dabei!
Aber dennoch...
Die gute Catherine verfiel ihm nach dieser Tat.
Und gegen den Willen der Eltern und der Lehensherren heirateten sie, doch Lavinia lächelte.

Andere aber lächelten nicht.
Der Ritter wurde aus der mesnie geworfen, fiel bei seinem Lehensherren in Ungnade und lebte fürderhin zurückgezogen auf seinem kleinen Lehen.

Der jüngere ruhmsüchtige Ritter, der stieg nun auf im Ansehen. Doch auch er fand die Liebe."

Sein Blick wanderte an den beiden vorbei.

"Eine wunderschöne Frau.
Mit rabenschwarzem Haar.
Spitzer Zunge.
Und leuchtenden Augen.
Besonders wenn sie wütend war.
Ja.
Die fand er.
Und heiratete Sie.
Und es war gut. Eine wunderbare Zeit lang.
Eine kurze Zeit lang.
Und da trug sie dann ein Kind von ihm unter dem Herzen.
Doch seine Ruhmsucht trug ihn noch einmal fort.

Auf den Turnierplatz.
Fort von Lavinias Gnade ....zu Ruhm und Ehre.

Und als er nach Hause widerkehrte...
Da wartete Lavinia Admonetas Strafe.
Das Kind tot geboren, die Frau ihm gefolgt.

Da wurde dem jungen Ritter klar, wie weise der ältere gewesen war."

Er schwieg und blinzelte einige Male.
Dann lächelte er beide an.

"Der ältere Ritter aber, der hatte grosse Freude an seiner Frau. Und sie gebar ihm Kinder.
Und als Jules de la Follye schliesslich nach vielen Jahren starb, da tat er es um seiner Tochter Lorainne de la Follye das Leben zu retten.
Denn er wusste was Liebe bedeutet."

Er sah Vanion an

"So sollte jeder von uns den einen Menschen suchen, der für ihn bestimmt ist. Kein Schatten des Vergangenen, keine Gier nach Zukünftigem sollen unseren Blick auf ihn verschleiern.
Sonst schallt das Lachen des Täuschers und kein Auge leuchtet uns."

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Offline Arienne

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Antw:La Follye, 267 n.J.
« Antwort #211 am: 06. Feb 19, 22:25 »
Simons Reaktion verwirrte Arienne. Perplex ließ sie auf den Stuhl schieben und nickte: "Ja gut wenn ihr eine Geschichte erzählen wollt höre ich gerne zu."
Dann rückte den Stuhl so zurecht, dass sie Simon sehen und ihm besser zuhören konnte.
Aufmerksam hörte sie der Erzählung von Simon zu und trank hin und wieder einen Schluck Wein.

Als Simon vom Lesenlernen erzählte musste sie auch grinsen und als er auf den jungen Ritter der angeblich drei Lanzen zerbrochen hatte kam musste sie lachen und schüttelte amüsiert den Kopf: "Heldengeschichten."
Sie fing sich jedoch schnell wieder und hörte weiter zu. Verstehen zeigte sich auf ihrem Gesicht als Simon von der Hochzeit des älteren Ritters erzählte.
Ihr Blick, der während der Geschichte auf Simon geruht hatte wanderte mit Simons Schilderung seines Schicksals ab und einen Augenblick lang wirkte sie abwesend. Simon und Vanion konnten sehen, dass es sie berührte. Nach einem tiefen Atemzug sah sie den Ritter wieder an. Sein Lächeln erwiederte sie, auch wenn es etwas unsicher und schief war, so war es dennoch ehrlich. Bei Simons Worten zu Lorainne und ihrem Vater zeigte sich wieder ein Lächeln, dazu ein bewunderndes Funkeln in ihren Augen, denn auch wenn es traurig war so bewunderte sie doch die Tat des Jules de la Follye.
Arienne wollte den Becher leeren besann sich dann aber, setzte sich gerade hin und hob den Becher: "Auf Lorainne! Auf unsere Lieben, die von uns gegangen sind und das Leben!"
Kurz warte sie auf die anderen und leerte dann ihren Becher.

Sie sah Simon nun direkt an: "Danke, dass ihr mir diese Geschichte erzählt habt. Sie ist inspirierend, auch wenn sie kein wirklich gutes Ende genommen hat. Ich weiß noch nicht so ganz wo mich mein Weg hinführt, aber ich werde dabei an eure Geschichte denken." Die junge Frau lächelte schief und seuftzte.
Dann fiel ihr etwas ein und ihr Blick fiel auf beiden Briefe und das Kästchen in ihrem Schoß. Kurz sah sie zu Vanion und nahm dann den Brief von Lorainne in die Hand. Etwas ruckartig strecke sie ihn Simon entgegen und zog ihn wieder ein Stück zurück, als sie dies merkte. Mit festem Blick sah sie den Ritter an: "Auf unserem Weg nach La Follye waren wir auch in Blanche Fleur. Dort hatte Lorainne ein Kästchen voller Briefe zurück gelassen, für den Fall ihres Todes. Die Mutter Oberin hat es aufbewahrt und gab es Vanion, damit er die Briefe zustellen möge. Ich habe es ..... " sie stockte als ihr bewusst wurde, dass sie Vanion und Lorainne ohne ihre Titel erwähnt hatte..., "Ich habe vom Chevalier die Aufgabe bekommen es zu verwahren. Gestern Abend habe ich die Briefe mit Fulk durch gesehen. Die Chevaliére hat auch einen Brief an euch verfasst. Dies ist er." Sie streckte ihren Arm wieder, sodass der Brief wieder näher am Chevalier war.

Freiheit, ein einfaches Wort, ein großes Wort!  Frisch gewonnen scheinbar viel zu groß um sie zu füllen. Kleine Schritte nach vorne und auch mal ein, zwei Schritte zurück können da helfen.
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Offline Vanion

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Antw:La Follye, Ende 268 n.J.
« Antwort #212 am: 07. Feb 19, 20:10 »
Der gewitzte alte Ritter hatte es geschafft. Vanion kannte diese Geschichte, kannte sie nur zu gut. Eine Reaktion blieb er jedoch schuldig, und als Arienne auf Lorainne anstieß, ergriff er die Gelegenheit nur zu gerne.

Dann, als sie Simon den Brief hinhielt, erhob Vanion sich.
"Ihr habt mich beschämt, Chevalier, und recht daran habt ihr getan. Nun zieren unsere Wappen dieselbe Halle, und nie soll Zwist zwischen uns herrschen. Einig wollen wir sein, und in unseren Taten soll sie weiterleben, die wir beide geliebt."

Vanion ließ mit keinem Zeichen erkennen, von wem er sprach. Stattdessen neigte er sacht den Kopf und verabschiedete sich.
"Entschuldigt mich nun, Herr Simon. Ich will ein letztes Mal um Lorainnes Willen beten. Lavinia erhalte Euch."
« Letzte Änderung: 07. Feb 19, 20:24 von Vanion »
"LARP ist nicht ein Hobby, es sind mindestens acht oder so. Ich betreibe etwa fünf davon." RalfHüls, LarpWiki.de

Offline Simon de Bourvis

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Antw:La Follye, 267 n.J.
« Antwort #213 am: 07. Mär 19, 21:38 »
"Tiors Segen, Herr Vanion" Er neigte den Kopf.
"Und danke für den Botendienst meine Dame" Er nahm das Schreiben und liess eine zumindest vor zehn Jahren einmal höfische Verbeugung folgen.
"Aber nun, wenn es Euch auch seltsam anmuten mag..."
Er biss sich auf die Lippen.
"Ich muss nun etwas tun, was mir weder Freude bereitet, noch meinem Ansehen zutäglich sein wird.
Aber das Ansehen der LaFollyes...nun ja ...das Ansehen der einzig verbliebenen LaFollye...bemisst sich auch daran, ob die Feier dergestalt ist, wie man es erwartet.
Und der gute Fulk ist ein treuer Verwalter, ein guter Waffenmeister und gerechter Vermittler. Aber es fehlt ihm an Gespür, wie man die Herren dem Anlass gemäss unterhält.
Der Spielman allein wird es nicht richten."
Er lächelte Arienne etwas gequält an.
"Richtet nicht über den Norden, anhand dessen, was nun geschieht. Es würde zu weit führen es jetzt zu erklären.
Manchmal sind wir wohl etwas ... kompliziert.
Verzeiht."

Er erhob sich, räusperte sich laut und bemühte sich um eine möglichst würdevolle Miene.
Als zumindest ein paar der Anwesenden zu ihm blickten, hob er den rechten Arm und brüllte in Richtung des Spielmannes: "BRAVE CHEVALIER!"

Als der Spielmann die ersten Töne zupfte, begann er zu singen, etwas aus der Übung, etwas heiser, aber immerhin nicht schief.
"Bravement l'audacieux Chevalier
Est monté en avant de son château.
Il n'avait pas peur de mourir!
Il n'avait pas du tout peur
D' être tué d'une manière méchante,
Le brave, brave, brave Chevalier."

Die, die das Lied kannsten, grinsten bereits erwartungsvoll, bereit für ihren Einsatz, während die Melodie dahinplätscherte.

"Il n'était pas du tout effrayé
D' être écrasé dans une pulpe
Ou d' avoir ses yeux gougés dehors
Et ses coudes cassés
Pour faire dédoubler ses rotules
Et son corps brûlé
Et ses membres tous entaillés et mutilés
Brave Chevalier."

Die Musik nahm Fahrt auf und die ersten fühlten sich bemüssigt in die bekannten Verse einzustimmen.

"Sa tête fracassée
Et son coeur coupé
Et son foie enlevé
Et ses entrailles débranchées
Et ses narines violées
Et son derrière..."

Das makabere Lied steigerte sich zum Wechselgesang, bi dem die Gäste nun abwechselnd und ad libitum immer neue Todesarten für den tapferen Ritter erdachten.

Erst als nach einer Weile alle erschöpft waren und niemandem mehr etwas einfiel, klang das Lied im Chor aus.

"Quand le danger a levé sa tête laide
Le plus brave Chevalier d'entre tous les braves
Il a bravement tourné sa queue et s'est sauvé
Oui le brave Chevalier à prit la fuite
Et vaillamment il repris son chemin de froussard
Bravement de la prise à ses pieds
Qu'il fu un retré très courageux
Le plus courageux brave Chevalier!"

Man beklatschte sich ausgiebig und dann folgte von weiter oben am Tisch der Ruf, den Simon befürchtet hatte.
"La novice de Blois!"

Er setzte sich, denn glücklicherweise fanden sich genug Sänger für das wohl bekannteste und schmutzigste Lied aus dem Norden.

"Le novice de Blois était une chienne cornée,
elle était toujours attachée à moi,
tout comme mon frère..."


Die Nacht würde lang werden, aber LaFollye würde als Ort einer angemessen denkwürdigen Feier in Erinnerung bleiben.
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Offline Isabeau Lioncoeur

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« Antwort #214 am: 08. Mär 19, 11:34 »
Isabeau hob lächelnd die Augenbraue als Simon das Lied anstimmte, sie hatte sich bereits gefragt wann es losgehen würde. Sie murmelte Berengar etwas erklärendes zu und stimmte in das erste Lied mit ein.
Als die Novizin erklang, erhob sie sich und begann allen eine gute Nacht zu wünschen, um sich dann zurück ziehen zu können. Sie gab damit allen Damen die Möglichkeit sich zu verabschieden, da sie sich auf sie berufen konnten und gleichzeitig gaben sie das Feld frei für die Ritter und Soldaten auf ihre ganz eigene Art und Weise von einer der ihren Abschied zu nehmen.
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Offline Arienne

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Antw:La Follye, 267 n.J.
« Antwort #215 am: 10. Mär 19, 22:30 »
Arienne nickte Vanion ebenfalls zu als dieser sich zurückzog. "Ich wünsche euch eine gute Nacht Chevalier. Mögen Alamar und Lavinia euren Schlaf behüten!"

Mit einem Lächeln wandte sie sich Simon zu, es wurde zu einem unwillkürlichen Grinsen als der Ritter sich bedankte und verbeugte. "Gerne, Chevalier."

Aufmerksam hörte sie seiner Ausführung zu seiner nächsten Handlung zu. "Ich bin unterwegs um Neues kennen zu lernen. Also auch den Norden." Ihre Stimme klang aufrichtig und Neugier auf das was wohl folgen würde schwang mit. Sein gequältes Lächeln erwiderte sie mit einem aufmunternden.

Die junge Frau rückte an den Tisch heran, stelle das Kästchen ab und griff ihren Becher. Konzentriert lauschte sie dem Gesang des Ritters und der anderen Gäste. Sie versuchte irgendwie herauszufinden worum es ging, aber sie konnte nur sehr sehr wenig firngardisch. Beim Mittelteil wanderte ihr Blick interessiert und aufmerksam durch den Raum. Durch die Gesten und Mimiken, die einige Sänger machten, konnte sie schließlich ein paar Zeilen des Liedes verstehen. Ihre Miene verzog sich verwundert und sie konnte Simon ein wenig verstehen, als sie des makabren Inhaltes des Liedes gewahr wurde, dennoch wippte sie im Takt mit.
Arienne wandte ihren Blick nach dem Ende des Liedes wieder zu Simon. Auf ihrem Gesicht zeigte sich immer noch Ungläubigkeit. Sie rückte näher an den Ritter heran, damit er sie durch den Gesang der anderen verstehen konnte: "Ihr habt gut gesungen. Ich habe leider fast gar nichts vom Lied verstanden, aber einige haben beim Mittelteil auch mit den Händen gesungen, das hat mir geholfen. Es ging um Todesarten eines Ritters???? Ziemlicher Galgenhumor“, sie lächelte schief und zuckte mit den Schulter, "jeder hat seine Art zu feiern."

Ein Gähnen bahnte sich den Weg und Arienne schaffte es gerade noch rechtzeitig die Hand zu heben. Sie bemerkte eine Bewegung im Augenwinkel und sah wie sich die Baronin verabschiedete. Erneut musste sie gähnen: "Chevalier, ihr entschuldigt mich, ich werde nun auch zu Bett gehen. Zudem möchte ich noch kurz ein paar Worte mit der Baronin wechseln, auch für sie und ihre Gefolgsleute hat die Chevalière Briefe verfasst." Sie griff das Kästchen, dass neben ihr auf dem Tisch stand und kippte es leicht um Simon zu bedeuten, dass es die Briefe enthielt. Die junge Frau wartete einige Augenblicke, in denen die Baronin sich von ein paar Gästen verabschiedete. Ein letzter Blick in den Becher zeigte ihr, dass dieser leer war und sie machte Anstalten sich zu erheben. Ihr Blick suchte den des Chevaliers ihr gegenüber.
"Ich wünsche euch eine gute Nacht.... Tior Segen und mögen Alamar und Lavinia euren Schlaf behüten!" Mit einem Lächeln neigte sie den Kopf und erhob sich dann.

Mit flinken Schritten ging Arienne hinüber zur Baronin und trat in deren Sichtfeld. " Entschuldigt Madame“, sagte sie und neigte respektvoll den Kopf, "Ich ... Ich würde mich gerne morgen früh mit euch treffen und euch im Namen von Herr Vanion etwas von der werten Chevalière Lorainne übergeben," sie hob das Kästchen an, "es gibt dazu noch etwas zu besprechen, weswegen ich es gerne morgen machen würde. Es sei denn ihr besteht darauf, es jetzt zu erhalten." Ein verlegenes Lächeln huschte über das Gesicht der jungen Frau, aber ihr Blick und ihr Stand zeugten von Entschlossenheit.
« Letzte Änderung: 13. Mär 19, 20:50 von Arienne »
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Offline Isabeau Lioncoeur

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« Antwort #216 am: 10. Mär 19, 22:52 »
„Je compris... bitte, begleitet mich doch nach oben, Mademoiselle. Vielleicht teilen wir uns noch einen Schlaftrunk, oui?“
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Offline Arienne

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« Antwort #217 am: 11. Mär 19, 20:51 »
Arienne nickte lächelnd: "Gerne begleite ich euch nach oben. Ein Schlaftrunk klingt gut! Gestern beim durchsehen der Briefe mit Fulk hab ich den hiesiegen Kräuterschnaps probieren dürfen." Sie grinste und folgte der Baronin.
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Offline Isabeau Lioncoeur

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« Antwort #218 am: 12. Mär 19, 18:51 »
Die beiden verließen die Halle und gingen die steilen Stiegen hoch in den ersten Stock, wo die Zimmer der Familie lagen. Man hatte Isabeau im Schlafzimmer von Lorainnes Eltern einquartiert, dem einzigen Raum mit einem Kamin und für ihre Frauen Strohmatratzen aufgeschüttet.
Isabeau sprach ein paar Worte auf firngardisch und eine der Mägde führten Arenen zu einem Sitzplatz vor dem Feuer und drückten ihr einen Becher mit Tee in die Hand, während die andere der Baronin aus ihren schweren Kleidern half. Es dauerte nicht lange und Isabeau setzte sich in einem einfachen Kleid und mit offenen Haaren in den Sitz gegenüber.
Weg war die ehrfurchtgebietende Adlige die mit Gold bekränzt und Edelsteinen behangen war und statt dessen saß dort eine freundlich wirkende Frau die ihre bis zur Hüfte reichenden Haare bürstete.
Sie nickte der Magd zu, diese entkorkte eine Flasche und goss großzügig daraus in den Tee.
"Gare; Mademoiselle! C'est la Thé a la Bourvis!" meinte sie lächelnd und nippte an ihrem mit starkem Brandy versetzten Becher.
"Ihr habt Briefe für mich?"
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« Antwort #219 am: 13. Mär 19, 20:40 »
Arienne nahm den Becher dankend entgehen. In ihren Ohren rauschte es. Sie hatte gar nicht bemerkt wie laut es in der Halle gewesen war, bis sie das Zimmer betreten hatte und nun hallte es nach.
Vorsichtig führte sie den Becher an ihren Mund, doch er war noch heiß, also wartete sie. Als die Baronin sich ihr gegenüber setzt grüßte sie sie mit einem Nicken. Arienne hatte sich Worte zurecht gelegt fand aber den Anfang nicht und so folgte ihr Blick der Magd. Sie war erleichtert als die Baronin das Gespräch eröffnete.
Als Magd sich entfernt hatte hob die junge Frau erneut den Becher zu ihren Lippen und stoppte kurz vorher, der Brandy brannte in der Nase. Unwillkürlich verzog sie ihr Gesicht und sah dann die Baronin an: "Entschuldigt Madame, ich habe euch zwar nicht verstanden, aber jetzt weiß ich was ihr mir sagen wolltet." Ein Grinsen huschte über ihre Lippen ehe sie am Tee nippte. Dann wandte sie sich der Baronin zu: "Ja ich habe in der Tat Briefe für euch, Madame."
Arienne stellte ihren Tee auf das Tischchen und griff das Kästchen. Nachdem sie das Testament beiseite gelegt hatte, reichte Arienne die Schatulle der Baronin. "Ich möchte euch mein Beileid zum Tod der Chevalière aussprechen. Ich habe sie leider nur einmal getroffen," sie seufzte und machte eine kleine Pause ehe sie weitersprach, "Dieses Kästchen beinhaltet einen Brief an euch, den Waibel, einen gewissen Gre.. Gregoire und einen an ihre Tochter Judith.... Über den Brief an Judith, also nicht den Inhalt, sondern wie damit verfahren werden sol.. könnte möchte ich mit euch sprechen."

Arienne nahm wieder den Tee nippte erneut daran. Sie hatte beschlossen später auf das Testament zu sprechen zu kommen.

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« Antwort #220 am: 13. Mär 19, 21:07 »
"Ich verstehe. Was genau möchtet ihr besprechen?"
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« Antwort #221 am: 13. Mär 19, 21:21 »
Arienne brauchte einen Moment um die richtigen Worte zu finden. Zu Beginn etwas unsicher in der Stimme sagte sie: "Ich bin den Inhalt des Kästchen gestern Abend mit Fulk durchgegangen. Er bat mich Judith den Brief ihrer Mutter zugeben und ihn ihr vorzulesen wenn sie altgenug ist. Laut Testament soll sie bei euch in Goldbach aufwachsen, daher wollte ich euch über Fulks Wunsch informieren und natürlich möchte ich wissen wir ihr dazu steht.... Das ist schon alles."
Die junge Frau machte einen tiefen Atemzug und die leichte Anspannung, die auf ihr gelegen hatte viel merklich von ihr ab.
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Offline Isabeau Lioncoeur

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« Antwort #222 am: 13. Mär 19, 21:30 »
Man sah Isabeau nicht wirklich an, was sie über diese Neuigkeiten dachte. Sie hatte bereits tagsüber immer wieder bekräftigt, dass Judith auf Goldbach aufwachsen würde, so als ob nie der geringste Zweifel daran existiert hätte. Die Tatsache, das Lorainne dies in ihrem Testament verfügt hatte, machte vieles einfacher.
"Ihr könnt mir die Briefe für meine Männer mitgeben, Mademoiselle, ich werde sicher stellen, dass sie sofort nach meiner Rückkehr nach Goldbach übergeben werden. Möchtet ihr den Brief an die Mademoiselle Judith auch in meine Verwahrung geben?"
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Offline Arienne

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« Antwort #223 am: 13. Mär 19, 21:44 »
"Alle Briefe, die nach Goldbach gehen, sind in diesem Kästchen, Madame. Auch der Brief für Judith ist darin. Ja ich bitte euch, Madame, ihn bei euch in Goldbach aufzubewaren. Dort ist der Brief denke ich am besten aufgehoben. Auch Fulk meinte er solle nach Goldbach um dort aufbewart zu werden bis Judith alt genug ist," Arienne machte eine Pause und trank einen Schluck Tee ehe sie weitersprach, "Wenn euch das Testament interessiert, der Chevalier Vanion hat von Blanche Fleur eine Abschrift erhalten. Es ist das Papier auf dem Tisch."
Arienne deutete auf den Brief mit Vanion Namen darauf.
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Offline Isabeau Lioncoeur

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« Antwort #224 am: 13. Mär 19, 21:53 »
Isabeau nahm das Testament und las es sorgfältig durch. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, offenbar erkannte sie Lorainnes Sinn für Verpflichtungen. Als sie fertig war, gab sie Arienne das Schreiben zurück und nahm das Kästchen an sich, um es an eine der Mägde weiter zu reichen, die es sorgfältig verstaute.

Die beiden Frauen plauderten noch eine Weile miteinander, bevor sie sich gegenseitig eine gute Nacht wünschten und zu Bett begaben.
Es war ein furchtbarer Tag gewesen.
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