Autor Thema: Die Suche nach den Seuchenstäbchen  (Gelesen 18093 mal)

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Offline Lyra

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Antw:Die Suche nach den Seuchenstäbchen
« Antwort #15 am: 31. Okt 17, 21:22 »
Der Fee war so garnicht nach Reden zumute. Zudem schienen die anderen vier jeweils wichtige persönliche Dinge zu besprechen. So hielt sie sich zwischen beiden Gruppen, aber dennoch näher an Kydora und Vanion, schließlich sollte sie nicht zu nahe an Yorik gehen.

Aufmerksam betrachtete sie ihre umgebung um Gefahren nach Möglichkeit aus dem Weg gehen zu können.
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Offline Vanion

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Antw:Die Suche nach den Seuchenstäbchen
« Antwort #16 am: 31. Okt 17, 23:25 »
Vanion machte sich einen Spaß daraus, pikiert zu tun. Er schritt weiter munter aus, als hätte Kydora nie angehalten.
"Ausgerechnet diese Geschichte? Es gibt doch wahrlich würdigere Erzählungen über den Schwanenritter, findest du nicht?"

Gespielt böse sah er Kydora an, aber sie schien für solcherlei Späße nicht so recht aufgelegt zu sein. Innerlich seufzte Vanion. Wen wundert's? Wir alle tragen eine Last, die einen etwas mehr,
 die andern etwas weniger.
Und genau darum ging es ihm letzten Endes ja.
"Die Zukunft birgt genug Gefahren, glaube ich", fuhr er, ernst geworden, fort. "Und diesen sollte man unbeschwert und mutig entgegen treten, das ist ehrenvoll und gut! Des Ritters Panzer sind seine Tugenden, und wer mit reinem Herzen vor die Götter treten kann, der fürchtet den Tod nicht. Nur ist mein Herz nun einmal nicht rein, um's kurz zu machen."
Mit voller Absicht wechselte Vanion aus dem Gestelzten zu einer profaneren Sprache.
"Als ich meinen Knappeneid brach, da kehrten sich meine wohlfeilen Worte, die ich zu der Baronin sprach, in Lügen um. Das trägt sie mir nach! Aber ich diene Voranenburg und Feuerklinge, und in deren Interesse kann es nicht sein, einen Diener zu haben, der bei der Kammerzofe Ihrer Majestät nicht gut gelitten ist."
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Offline Kydora

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Antw:Die Suche nach den Seuchenstäbchen
« Antwort #17 am: 01. Nov 17, 00:07 »
Rasch hatte Kydora wieder zu Vanion aufgeholt. //Ja, genau diese Geschichte. Immerhin ist der Abend doch einer von denen, die mir besser im Gedächntis geblieben sind, als so manch anderer.// Kurz musste sie grinsen, als ihr klar wurde, dass es auch derselbe Abend gewesen war, an dem sie später noch Destus kennen gelernt hatte. Später als sie zu viert im Stroh waren und sich freundschaftlich geprügelt hatten, nur um im Anschluss alle gemeinsam den Sonnenaufgang zu genießen...

Als Vanion direkter zur Sprache brachte, was Sache war, schien die Silvanaja ein wenig besser zu verstehen worum es ging. Politik war so furchtbar umständlich und sie begrüßte stets die Einfachheit mit der in ihrer Heimat die Dinge meist geregelt wurden.

"Also willst du dich jetzt mit der Baronin aussprechen? Beziehungsweise also... Du willst die Sache ins Reine bringen oder?" Kurz grübelte sie. "Ich vermute mit entschuldigen und einem netten Gastgeschenk wird es sich nicht mal eben so regeln lassen, oder? Das klingt eher nach viel reden und bloß nicht das Falsche sagen... Bei den Göttern, ich frag mich ja immer schon, was ich wohl wieder alles falsch mache, wenn ich mal mit der Baronin zu tun habe. Aber ich lege halt auch nicht unbedingt so viel Wert darauf in solchen Kreisen zu verkehren. Aber bei dir, da geht man ja davon aus und..." Kydora seufzte. "Vanion das klingt echt nach ner anstrengenden Sache."

Sie schaute ihn an, teils mit Hilflosigkeit, weil sie vermutete ihm nicht helfen zu können, aber auch ermunternd, weil sie daran glaubte, dass Vanion es schon irgendwie meistern würde. Er war schließlich nicht schlecht mit Worten. Zumindest soweit die junge Magierin das beurteilen konnte.
« Letzte Änderung: 01. Nov 17, 22:07 von Kydora »

Offline Vanion

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Antw:Die Suche nach den Seuchenstäbchen
« Antwort #18 am: 01. Nov 17, 21:21 »
"Das will ich. Es ist ein Fleck auf meiner Ehre, weißt du? Und es ist an mir, den ersten Schritt zu tun, die Hand zu reichen. Sie hat jedes Recht, diese Hand auszuschlagen, und ich hoffe sehr, dass sie diese Hand nicht abschlägt - aber dorthin reisen muss ich doch."

Vanion zuckte mit den Schultern.
"Der Entschluss ist gefallen. Ich habe den Ritterschlag erhalten, und ich wäre ein schlechter Rittersmann, würde ich die Tugenden nicht verfolgen."
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Offline Kydora

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Antw:Die Suche nach den Seuchenstäbchen
« Antwort #19 am: 01. Nov 17, 22:38 »
"Das mit der Ehre verstehe ich. Es ist ein furchtbares Gefühl, wenn man etwas zusagt und es dann nicht halten kann. Egal warum. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass sie deinen Schritt zu schätzen weiß und sich die Sache klären lässt. Erzähl mir bitte, wie es gelaufen ist, ja?"

Sie gingen weiter hinter den anderen her. Nun war es an Kydora, die auf einem Gedanken rumzudenken schien. Sie begann sich mittlerweile immer unsicherer zu werden, ob es sinnvoller war mit anderen über das Thema, welches sie beschäftigte zu reden oder es lieber sein zu lassen. Doch musste sie an den Tag in Condra denken, als sie dem jetzigen Ritter versprochen hatte, ihm zu sagen, was sie beschäftigte. Sei es Freud oder Leid.

Nach einer Weile, in der sie schweigend nebeneinander hergingen setzte sie an: "Vanion...?" Kydora schien etwas unsicher. "Du warst doch auch in Tailon Orikos dabei. Die anderen haben mir erzählt, dass es wohl Träume gab und in einem dieser bin wohl auch ich vorgekommen. Hast du davon irgendwas mitbekommen?"

Die junge Frau beobachtete mittlerweile wieder die Umgebung. Vielleicht wusste Vanion ja, was sie meinte, dann müsste sie nicht komplett vorne Anfangen, sondern konnte einfach direkt ihre Frage stellen.

Offline Vanion

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Antw:Die Suche nach den Seuchenstäbchen
« Antwort #20 am: 02. Nov 17, 21:12 »
"Ich hab nur Gerüchte gehört."
Unwillkürlich verfinsterte sich Vanions Miene wieder, und Zorn flammte in ihm auf. Warum erinnert sie mich an Nicolas' Tod und an das Gemetzel dort? Warum an die Sturmrufer? Mühsam drängte er diese Wut zurück. Sie wusste es nicht besser - konnte es gar nicht besser wissen. Und irgendetwas beschäftigte sie, also sah er sie auffordernd an.
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Offline Engonien NSC

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Antw:Die Suche nach den Seuchenstäbchen
« Antwort #21 am: 02. Nov 17, 21:21 »
Während die ungleiche Gruppe in verschiedene Gespräche vertieft munter ausschritt, näherten sie sich einem etwas dichteren Waldstück. Das Unterholz wirkte kaum begehbar, fast undurchdringlich. Der Weg verengte sich immer mehr. Hier war schon lange kein Karren mehr gefahren, und das ausgetretene Stück Waldboden würde wohl bald wieder eins mit der Natur werden. Nichtsdestotrotz fielen Enids geübten Augen schon bald einige Spuren auf. Schleifspuren, um genau zu sein, die hier den Weg kreuzten, von Ost nach West, in Richtung des Arden.
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Offline Kydora

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Antw:Die Suche nach den Seuchenstäbchen
« Antwort #22 am: 03. Nov 17, 17:02 »
Kydora hatte die Umgebung im Blick und so bemerkte sie nicht das Spiel der Mimik in Vanions Gesicht.
Sie zögerte einen Augenblick, bevor sie zu sprechen anfing.

"Ein Paar haben dort wohl einen Traum gezeigt bekommen, in welchem ich einen Brief an Atos geschrieben habe. Ich habe diesen Brief mittlerweile gezeigt bekommen und gelesen. Es ist definitiv meine Handschrift und... Naja nach aktueller Lage der gesammelten Erkenntnisse kann das durchaus so sein oder eben halt auch nicht. Beides sind valide Optionen und diese Unwissenheit, diese Angst lassen mich nicht mehr los." Als sie anfing, wieder über das Thema zu reden, begannen ihre Gedanken wieder darum zu kreisen, neue Theorien und Möglichkeiten zu erdenken auch in Anbetracht der Ereignisse der letzten Tage. Ihre Augen weiteten sich einen Moment, als sie eine Erkenntnis zu haben schien. Doch hatte sie sich schnell wieder gefasst.

"Vanion du kennst mich nun auch schon eine ganze Weile. Ich möchte deine ehrliche Meinung und nichts Beschönigtes, nur um mich zu beruhigen... Würdest du mir zutrauen, dass ich Robert an Atos verkauft habe?"

Die Gruppe war mittlerweile stehengeblieben und Kydora blickte nun Vanion geduldig mit abwartendem Blick an.

Offline Tabea

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Antw:Die Suche nach den Seuchenstäbchen
« Antwort #23 am: 03. Nov 17, 18:38 »
Nach ihren aufgebrachten Worten hatte Enid Yorik stehen lassen und war weiter gegangen, ohne ihm noch einmal Gelegenheit zum Antworten zu geben. Sie wusste nur zu gut, dass sie manchmal sehr schnell sehr wütend werden konnte und sie brauchte gerade alle Konzentration für ihre Aufgabe. Dennoch merkte sie, wie ihre Gedanken wieder und wieder abschweiften. "Wie kann man nur so naiv sein?" brummte sie und schüttelte den Kopf, während ihr Blick durch das zunehmend dichter werdende Geäst schweifte. In ihren Ärger über Yorik mischte sich Ärger über sich selbst, da sie viel zu lange der Hexe gegenüber gezögert hatte.
Sie blieb stehen und wandte sich zu den anderen zurück. Yorik maß sie mit einem sehr nachdenklichen Blick, und Lyra schien tief in eigene Gedanken versunken. Kydora und Vanion waren in ein ernstes Gespräch vertieft. "Sei wachsam!" mahnte sich Enid und schritt weiter aus. Der Teil des Waldes, in dem sie sich bewegten, behagte ihr immer weniger. Die Gegend um den Wald von Arden war ohnehin dünn besiedelt, doch diese Gegend hier schien noch einsamer zu sein. Ob es sich lohnte, in dieser Richtung weiter nach diesen Seuchenstäbchen zu suchen? Doch bevor sie einen Beschluss gefasst hatte, fielen ihr auf dem Weg Spuren auf. Sie drehte sich zu den anderen um und hob die Hand, legte danach den Zeigefinger auf die Lippen. Sie deutete auf den Weg vor sich und ging langsam weiter, behielt dabei aufmerksam die Umgebung im Blick. Wie von selbst legten ihre Hände einen Pfeil auf die Sehne. Dann kam sie bei den Spuren an und hockte sich hin. Nach ein paar Augenblicken wandte sie sich zum Rest der Gruppe um und sagte mit gedämpfter, angespannter Stimme "Schleifspuren. Sie führen Richtung Wald von Arden."

Offline Lyra

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Antw:Die Suche nach den Seuchenstäbchen
« Antwort #24 am: 04. Nov 17, 22:06 »
Lyra nickte leicht, hatte sie sich doch nicht geirrt, dass hier irgendwas komisch war. Doch wartete sie auf Enids doch etwas fachkundigere Einschätzung der Situation, allerdings nicht ohne ihre Hand am Schwert zu haben.

"Wie schätzt du die Situation ein?"

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Offline Tabea

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« Antwort #25 am: 05. Nov 17, 13:39 »
"Naja", ENid legte den Kopf etwas schief, "immerhin haben wir etwas gefunden. Ich schau mal, ob ich Fußspuren erkennen kann, die Aufschluss geben, wieviele Personen hier langgegangen sind, und wie groß das gewesen sein mag, was sie hier langgezerrt haben." Sie folgte den Spuren ein Stück in den Wald hinein in die Richtung, aus der sie kamen. Dabei achtete sie auf Fußspuren, ob es Stiefelspuren waren, ob sie regelmäßige Abstände wie bei einem gesunden Menschen hatten, oder ob es Unregelmäßigkeiten gab, die darauf hinweisen könnten, ob jemand hinkte oder ein Bein hinter sich her zog, wie sei es bei wandelnden Toten schon gesehen hatte. Außerdem schaute sie nach abgeknickten Zweigen, Blutspuren und versuchte, die Größe dessen abzuschätzen, was hier entlang geschleift worden war.
Sie bewegte sich langsam und vorsichtig, und ließ den Blick umherwandern, für den Fall, dass sich ein Seuchenstäbchen in der Nähe befand, als Ursprung der Schleifspuren. Dabei achtete sie auch darauf, in Sichtweite der anderen zu bleiben.

Offline Tabea

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Antw:Die Suche nach den Seuchenstäbchen
« Antwort #26 am: 05. Nov 17, 22:26 »
Vorsichtig folgte Enid den Schleifspuren ins Dickicht. Als sie auch Fußspuren entdeckte untersuchte sie diese sorgfältig und kam zu dem Schluss, dass es sich bei diesem unregelmäßigen Gang um Untote handeln musste. "Verdammt" dachte sie und spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie wandte sich zu den anderen zurück und informierte sie über ihre Erkenntnis. Sie merkte Ungeduld in sich aufsteigen und blieb unschlüssig stehen. Zu gern würde sie sofort den Untoten hinterher, um sie unschädlich zu machen. "Aber wer weiß, woher sie kamen!" murmelte sie und schritt etwas eiliger aus. Sie ärgerte sich, dass sie schlecht voran kam, denn das Unterholz war dicht, teilweise blieb sie in Dornenranken hängen. Nach einigen Augenblicken bemerkte sie einen kleinen Teich, der hinter dichtem Gestrüpp verborgen gewesen war. Sie blickte noch einmal zurück um zu schauen, ob die anderen ihr folgten, und ließ den Blick noch einmal über die Schleifspuren wandern. Nun bemerkte sie Hufabdrücke wie von einem Reh. Es schien sich hier also um einen Wildpfad zu handeln, die Schleifspuren hatten jedoch die Spuren der Tiere größtenteils unkenntlich gemacht. Sie folgte dem Pfad weiter in Richtung des Teichs. Dabei blieb sie wieder in den Dornen hängen und musste sich mit einem kräftigen, ungeduldigen Ruck losreißen, der sie ein paar Schritte vorwärts taumeln ließ. "Hier ist ein  kleiner Teich!" rief sie über die Schulter. "Seid vorsichtig, das Unterholz ist ziemlich dicht! Überall sind..." Sie brach ab und schnupperte. Das war ja ein angenehmer Duft...  Sie wandte langsam den Kopf, um zu ergründen woher dieser Duft kam. Aus dem Augenwinkel sah sie einen unheilvoll wabernden Stab aus dem Boden ragen, mit seltsamen Runen beschrieben - aber das war ihr angescihts dieses lockenden Dufts völlig egal. Ihre Beine trugen sie irgendwie unsicherer als vorher, sie strauchelte, stürzte. Rappelte sich wieder auf und taumelte langsam weiter, genau auf den Stab zu, der im Schlamm des Ufers steckte.

Offline Yorik

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Antw:Die Suche nach den Seuchenstäbchen
« Antwort #27 am: 06. Nov 17, 10:46 »
Auch Yorik war aufmerksam geworden, als Enid ihnen von den Spuren berichtet hatten. Er mochte zwar ein wenig verärgert ob ihrer Einstellung sein, doch ihrer fachlichen Meinung als Späherin vertraute er, also ließ er aufmerksam seinen Blick durch die nähere Umgebung schweifen, während die Gruppe der Bogenschützin weiter in den Wald folgte. "Entferne dich besser nicht zu weit von uns", rief er ihr zu, "wenn hier Untote ihr Unwesen treiben, ist der nächste Seuchenstab bestimmt nicht weit!" Doch es schien nicht so, als würde sie ihm überhaupt zuhören. Ungeduldig hastete sie durch das Dickicht, sodass ihre Freunde sich beeilen mussten, um überhaupt mithalten zu können.

Irgendwann war Enid nur noch ein Schatten hinter einigen Ästen, dann hörte Yorik ihre Worte bezüglich des Teiches. "Ein Teich?", echote er. "So einen gab es doch auch nahe Atos Versteck... Enid?" Gegen Ende seines Satzes war der Novize lauter geworden, den Namen der Späherin rief er richtig. Keine Antwort. "Enid?!", wiederholte er, lauter, doch es kam immer noch nichts zurück und Yorik wurde mulmig. Ein kalter Schauer kroch ihm den Rücken hinauf. "Kydora, mach das Seil bereit", bat er die Silvanaja, dann fügte er an alle gerichtet hinzu. "Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht, das spüre ich." Der junge Mann kniff die Augen zusammen, um zu erkennen, wohin Enid da verschwunden war, gleichzeitig begann er, ein Gebet an Lavinia zu sprechen. "Oh Große Mutter", murmelte er, "Du wachst über die Pfade all Deiner Kinder, Du hältst unsere Leben in Deiner Hand. Ich bitte Dich, schütze uns vor der Macht des Täuscher, die hier ihr Unwesen treibt, bewahre uns vor Trug und Verführung..." Für einen kurzen Moment schloss Yorik die Augen, wortwörtlich im blinden Vertrauen, dass seine Göttin ihn erhören würde.
She would not think of battle that reduces men to animals,
so easy to begin and yet impossible to end.
For she the mother of all men did council me so wisely then
I feared to walk alone again and asked if she would stay.

Offline Vanion

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Antw:Die Suche nach den Seuchenstäbchen
« Antwort #28 am: 08. Nov 17, 12:36 »
Vanion war von Kydoras Frage kalt erwischt worden. Entsprechende Gedanken hatte er sich schon länger gemacht, aber hatte sie, genau wie seine Zweifel an Kadegars Integrität, als Hirngespinste, als Täuschungen des Täuschers, abgetan. Aber wenn Kydora diese Frage stellte, so bedeutete das, dass sie selber zweifelte. Hatte sie vielleicht Erinnerungslücken? Gab es Zeiträume, von denen sie nicht wusste, was sie getan hatte? Wie ist sie eigentlich in Atos' Hände geraten, sodass Robert zu diesem Austausch gezwungen wurde, der ihn das Leben kostete?

Misstrauen regte sich in dem Ritter. Alte Sorgen wurden plötzlich wieder wach. "Die Gemeinschaft schützt uns", diese Worte wurden an Maugrims Totenfeuer gesprochen. Aber nun klangen sie hohl, unwahr. Der Ritter wandte den Blick ab. Er wollte nicht, dass Kydora den Zweifel in seinen Augen sah. In seinem Herzen hoffte er, dass sie unschuldig war, aber zu viele Dinge passten zu gut zueinander. Unwillkürlich kam ihm Ninim in den Sinn. Er war von ihrer Unschuld voll und ganz überzeugt. Was sie getan hatte, das musste sie getan haben, weil Atos sie gefoltert, überwältigt, kontrolliert hatte. Aber Kydora?

Und dann drängte sich Yorik zwischen sie, wies Kydora an, das Seil bereit zu machen. Sofort griff Vanion nach seinem Schwert, und mit einem scharrenden Geräusch glitt es aus der Scheide.
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Offline Kydora

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« Antwort #29 am: 09. Nov 17, 16:39 »
In dem einen Moment wartete Kydora noch geduldig auf Vanions Antwort und im anderen ging plötzlich alles ganz schnell.
Mit geübten Fingen löste also Kydora das Seil von ihrem Gürtel und ging in die Richtung, in die Enid verschwunden zu sein schien. Mit schnell schlagendem Herz kam die Silvanaja neben Yorik zu stehen und blickte in das Geäst hinter dem sich Enid befand.

"Enid!" rief sie panisch, doch schienen ihre Worte nicht zum Geist der Späherin vorzudringen. "Verdammt, Enid bleib stehen."

Unsicher stand Kydora nun dort, überlegte fieberhaft, was sie tun konnten. An ihrer Seite war derweil Yorik im Gebet an Lavinia vertieft.
Es half nix, irgendwer musst hinterher. //Die Heiler sollten da sicher nicht rein, und irgendwer muss die Leute auch wieder rausziehen können. Vanion ist kräftiger als ich, also...// Ihre Entscheidung war gefallen und so begann sie sich das Seil um ihre Hüfte zu binden, prüfte den Knoten mehrfach auf Festigkeit und hielt Vanion das andere Ende des Seils entgegen.

"Lass bloß nicht los.", sagte sie mit ernstem Gesicht.

Dann wandte sie sich wieder dem Gestrüpp zu. //Einatmen. Luft anhalten. Reingehen. Enid packen. Raus.// Ihr Plan stand fest und sie hoffte inständig, dass es klappen würde, wenn sie gleich losgehen würde.