Einen Augenblick blieb es still, dann erklangen Schritte und Ninim zog die Tür auf. Sie hatte die Haare zu einem lockeren Knoten hochgebunden, aus dem sich jedoch bereits mehrere feine Strähnchen gelöst hatten. Sie strich sich einige besonders widerspenstige Haare, die ihr offenbar zum wiederholten Male vor das rechte, das schwarze, Auge gefallen waren mit energischer Geste aus dem Gesicht und lächelte die Oreade an. "Komm rein!"
Das Arbeitszimmer sah genauso aus wie bei Lyras früheren Besuchen. In der linken Hälfte des Raums standen zwei gepolsterte Stühle und eine kleine Bank mit halbhoher Lehne, auf der sich viele in unterschiedlichen Blau- und Türkistönen bezogene Kissen türmten, um einen niedrigen Runden Tisch gruppiert. An der Wand zum Flur standen zwei Regale voller Bücher und Mappen mit losen Blättern, an der seitlichen Wand, hinter der Bank, hing ein großes Tuch mit dem detaillierten Bild eines farbenfrohen aus einer Wasserfläche aufsteigenden Vogels darauf, dessen Brustgefieder zwischen sattem Orange und rostrot changierte, während sein Rücken und die im Aufstieg ausgebreiteten Flügel kobaltblau leuchteten.
Auf der rechten Zimmerseite stand ein breiter Holztisch. Schreib- und Zeichenwerkzeug lag darauf, ebenso ein Stapel Briefe, ein Stickrahmen..
An den Wänden standen hier ebenfalls zwei Regale, doch diese waren nicht mit Büchern gefüllt. Kisten, Kästchen, ein Stapel sorgfältig aufgewickelt Verbände, Tiegel, Fläschchen und Flaschen, ein paar Kannen und eine mittelgroße Schüssel standen hier halbwegs sortiert.
Die Wand gegenüber der Eingangstür wurde von zwei hohen, breiten Fenstern dominiert. Die Vorhänge waren aufgezogen und das Licht der Wintersonne erhellte den Raum.