Der herrliche Geruch von Kuchen, Süßspeisen und allerlei Köstlichkeiten hing schon die ganze Nacht in der Küche. Frieda war nur eine einfache Küchenmagd im Dienste der Akademie. Auch wenn sie weder über magische Kräfte noch über andere herausragende Eigenschaft, wie manch hohe Person an der Akademie, besaß, so war sie doch sehr glücklich mit ihren Aufgaben hier. Sie war gerade dabei ein kleines Wägelchen mit Süßspeisen aus der Küche raus zu fahren als das Licht dunkler wurde. Zunächst hielt sie es für einen Streich, schließlich waren manche der Schüler noch Kinder. Und wenn es auch nicht gerne gesehen wurde, so konnte der ein oder andere Streich nicht vermieden werden. Frieda begann also zu schimpfen. “Lasst sofort diesen Unsinn sein! Wir schuften uns hier die Finger wund und ihr lasst uns im dunkeln stehen? Eine Frechheit! Wenn ich euch in die Finger bekomme!”
Doch auf diese und weitere Anfeindungen gegen die Übeltäter kam keine Reaktion. Unruhe begann sich in Frieda breit zu machen. Um nicht alleine im dunkeln zu stehen begann sie sich vorsichtig mit ihrem Wägelchen an der Wand entlang zu tasten, irgendwo hier würde sie sicher einen dieser nichtsnutzigen Magier finden. Langsam drückte sie ihren Wagen den Gang entlang bis schließlich ein Hindernis ihr den Weg versperrte.
“Es ist genug! B-bitte macht wieder das Licht an!”
Ihr Ärger über die Situation which nun mehr und mehr der Angst und mit leicht zittrigen Händen versuchte sie zu ertasten was ihr da den Weg versperrte. Ein weicher Stoff, irgendwelche Verzierungen und - Haut. Eisig kalte Haut. Ein spitzer Schrei entfuhr Frieda und sie rannte los, auch wenn sie nicht wusste wohin, sie wollte einfach nur weg. Das Nächste an das sie sich erinnerte war, dass sie in der Dunkelheit wieder zu sich kam. Mit schmerzenden Kopf, sie war wohl gegen irgendwas gegen gelaufen, und zittrigen Gliedern kämpfte sich sich langsam wieder in eine stehende Haltung. Es dauerte einen Moment um überhaupt eine Art von Orientierung zu erhalten, doch da war etwas an dem sie sich orientieren konnte. Ein schwaches Licht konnte sie ausmachen. Eine Spur von Hoffnung um aus diesem Wahnsinn zu entkommen. Und so wankte sie auf das Licht zu. Schritt für Schritt folgte sie der Quelle des Schimmerns bis sie schließlich die Wände erkannte die ihre Finger ertasten konnten. Sie war wieder an der Küche angekommen. Und so wurde ihr auch schnell klar woher das Licht kam. Die Luke zum Flaschenzug an der Außenseite der Akademie! Auch wenn sie sich sicher war, dass sie diesen fest verschlossen hatte, schenkte ihr dieser Fehler doch Hoffnung auf ein Entkommen. Jeden Schritt unter schmerzen hinter sich bringen gelangte sie schließlich an die nur vom Wind zugedrückte Luke. Mit aller Kraft und Hoffnung presste sie die Bretter beiseite und fiel fast selbst aus dem Fenster durch den Schwung ihrer Kraftreserven. Aber die Hoffnung die sie hierher getrieben hatte verdünnte sich zu einem dünnen Seil. Denn der Aufzugskorb war am Boden zertrümmert. Jemand anderes muss damit hinab gefahren sein! Frieda wollte nicht aufgeben, sie konnte nicht aufgeben! So nahm sie all ihren Mut zusammen und griff nach dem Seil. Es schien ihr Gewicht zu halten und ihr Plan das Seil selber herab zu rutschen schien ihr gar nicht mehr so unmöglich. Doch sie hätte auf ihren Verstand hören soll. Kaum hatte sie sich vom Fenstersims abgestoßen verlor sie den halt am gefroren Seil und stürzte in die Tiefe.
“Kind, lass ab von diesen verdorbenen Magiern! Du wirst da oben noch den Tod finden!”
auch wenn das sicher nicht das war, was ihr Vater meinte, so behielt er recht. Die Splitter des zerbrochenen Aufzugkorbes bohrten sich beim Aufschlag durch ihren Körper und so schenkte ihr dieser eisige Ort zumindest einen schnellen Tod.