Autor Thema: 20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall  (Gelesen 22120 mal)

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Offline Kadegar

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Früher Vormittag. Die Gänge der Akademie erwachten an diesem Tag deutlich schleppender zum Leben. Zwar gab es zum einen auch die Engagierten, die sich auch an solch einem Tag durch zuvorkommende Leistungen profilieren wollten, doch ein Großteil der Schüler und des Personals ließ diesen Tag sehr ruhig angehen durch ausgiebiges Ausschlafen.

Von einem Moment auf den Anderen begann dieser Feiertag jedoch jeglichen Glanz zu verlieren. Im ersten Moment kaum wahrnehmbar begann das quellenlose Licht, dass jeden Gang, jedes Zimmer und jedem Saal Helligkeit verlieh zu verblassen und in nur wenigen Augenblicken war das fensterlose Mauerwerk in völlige Dunkelheit gehüllt. Auch wenn diejenigen, die in ihren Zimmern noch schliefen nicht davon mitbekommen haben, dass das Licht verloren ging, so holte die fallende Temperatur jeden aus dem Land der Träume, denn die angenehme Raumtemperatur begann ebenso zu verblassen und schnell war es in der Akademie genauso kalt wie im eisigen Winter außerhalb des Gebäudes.

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Offline Noxius Armatura

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Antw:20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall
« Antwort #1 am: 20. Mär 18, 08:23 »
Magister Flammbart war zu jenem Zeitpunkt dabei mit der Scolaria Runa Steinhauer der Ayd'Owl und Scolaria Senefa Rabenwald eine Meditation vorzubereiten. Die Kreise waren gezogen und Senefa war dabei ihre letzten Kerzen aufzustellen, als das Phänomen begann. Die Kerzen, die bereits entzündet waren schienen dabei gegen die aufkommende Dunkelheit zu verblassen. Flammbart kniff die Augen zusammen. Ein schwanken der Energieversorgung der Zauber der Akademie? das sollte eigentlich nicht passieren und war, so weit er sich erinnern konnte, noch nie passiert. Auch die beiden Schülerinnen bemerkten die Veränderungen und Senefa schaute den Magister verwirrt an.
Magister? Was hat das zu bedeuten?
Man hörte einen dumpfen Aufschlag draußen, der Magister erhob sich und griff nach dem Spazierstock neben sich.
Nichts gutes jedenfalls!
Alarmiert schauten die beiden Schülerinnen in Richtung der Tür, wo dem dumpfen Aufschlag ein spitzer Schrei und ein zweiter Aufschlag folgte.
Flammbart hechtete die Treppe zu seinem Schreibtisch rauf, griff sich sein Grimoire, in dem er einst seine Seele gebunden hatte und ein Schwert in einer weißen Lederscheide, welche das Siegel der Akademie trug. Er wusste nicht, was dort auf sie wartete, doch würde er lieber mit dem Schwert der einen Göttin gehen als unbewaffnet. Er würde nicht zulassen, dass Runa etwas passiert... oder Senefa, fügte er in Gedanken hinzu.
Wir müssen hier raus! Folgt mir zum Fluchttunnel. Und seid leise. Wir wissen nicht, wer oder was da draußen ist.
Das Schwert um die Hüfte gegürtet, den Stock in der einen und eine leuchtende Lichtkugel in der anderen Hand öffnete er vorsichtig die Türe zum Flur. Vor der Türe lagen zwei Scolari der Akademie. Ihre Augen blickten panisch ins leere. Tod.

Offline Anders

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Antw:20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall
« Antwort #2 am: 20. Mär 18, 09:41 »
Es begann schleichend, im ersten Moment bemerkte man die Veränderung gar nicht. Dann jedoch verlor das Licht immer schneller an Kraft und hüllte sie alle in Dunkelheit. Spätestens als der Magister den Kopf hob, hatte auch Runa die wachsende Dunkelheit bemerkt. Sofort beschlich sie ein Gefühl der Unruhe. War es sonst schon dämmrig in den Gängen der Schattenwall, jetzt wurde es richtig finster. Sofort schnellte ihr Blick zu Garth, als draußen vor der Tür ein dumpfer Knall zu hören war. "Was geht hier vor?" , fragte sie, doch ihre Frage ging im spitzen Aufschrei und dem zweiten Knall vor der Tür unter. Runa hatte das Gefühl als würde sich eine Hand um ihr Herz zusammen krampfen und ihr Mund wurde trocken. Alamiert tauschte sie mit Senefa ängstliche Blicke, während Garth plötzlich in geschäftiges Treiben ausbrach.
//Die Schattenwall wird angegriffen? Aber von wem? Oder was?//
Nervös biss sich Runa auf die Lippen und wollte nach ihrem Bündel greifen, hielt sich dann aber davon ab. Sie würde ihre Hände vielleich noch brauchen und Kleidung konnte ersetzt werden. Garth öffnete vorsichtig die Tür. All umfassende Dunkelheit schlug ihnen entgegen, so dicht, dass Runa das Gefühl hatte sie mit Händen greifen zu können. Trotzdem schälten sich zwei Umrisse aus dem scheinbaren nichts. Durch das magische Licht konnte sie die Körper von zwei Scolari sehen die reglos vor der Tür im Gang lagen. Sie waren ungefair in ihrem Alter und in ihrem Gesicht spiegelte sich eine panische Angst wieder, die die matten Augen allerdings nicht mehr erreichte. Runa spürte wie ihr schlecht wurde. So war es bisher immer gewesen wenn sie mit einer Leiche oder übermäßig viel Blut in Kontakt gekommen war. Keuchend schlug sie sich eine Hand vor den Mund und ballte die andere zur Faust um das Zittern ihrer Finger zu verbergen. Alles in ihr sträubte sich dagegen aus dem Zimmer in die Dunkelheit zu treten, nicht nur weil sie dabei über die Körper der Toten steigen mussten. Trotz allem bemerkte sie, dass die beiden Mädchen keinerlei Körperliche Verletzungen aufwiesen. Was auch immer sie getötet hatte verbarg sich in der Dunkelheit und augeschneinlich gebrauchte es keine herkömmlichen Waffen.
//Alamar steh uns bei.//
Mit einem harten Schlucken griff Runa auf die Techniken der Meditation zurück die sie in den letzten Tagen verinnerlich hatte, um ihren Herzschlag zu beruhigen. Dann holte sie aus ihrer Gürteltasche ihren eigenen Lichtkristall hervor. Durch das Licht des Magisters würden sie so oder so auffallen und egal was da draußen war, sie würden mehr Licht brauchen um einen Weg durch diese erstickende Masse zu finden. Ganz abgesehen davon, dass sie nicht glaubte das Garth oder der Magister gleichzeitig Zaubern und Kämpfen konnten. Bläuliches Licht erstahlte, als ihre Magie den Stein zum scheinen brachte. Mit allem was von ihrer Selbstbeherrschung übrig war raffte sie die Robe und bedeutete Garth vorzugehen. Sie und Senefa würde ihm folgen.
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Offline Noxius Armatura

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Antw:20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall
« Antwort #3 am: 20. Mär 18, 10:39 »
Auf dem Weg zum Treppenaufgang begegneten sie keinen anderen Schülern, nur deren Leichen. Hin und wieder hörte man entferntes Schreien und Hilferufe, die jedoch oft kurz darauf verstummten. Als sie die Eingangshalle betraten bot sich ihnen ein bild des Schreckens. Die Eingangstüre war mit zehn, vielleicht fünfzehn toten Körpern verstopft. Offenbar hatten einige versucht durch die Tore zu entkommen und konnten die Türe nicht öffnen. Das, was das Licht der Akademie abschaltete, schien auch die Energie zu nehmen, die half die Türen zu öffnen. Senefa fing an zu schluchzen. Runa konnte sich nur ausmalen, wie schlimm es um sie stehen musste, ihre Freunde hier tot am boden liegen zu sehen. Flammbart schüttelte traurig den Kopf und beschleunigte seine Schritte. Bald standen sie vor einer scheinbar massiven Steinwand. Flammbart legte die Hand auf und vollführte eine Bewegung, die offenbar die Öffnung der Türe bewirken sollte. Als sich nichts tat und auch die folgenden zwei versuche nichts brachten fluchte er.
Es saugt der Akademie die Kraft aus. Tretet zurück! Wir versuchen etwas.
Das Leuchten in seiner Hand intensivierte sich und begann kleine Energieblitze an den Körper abzugeben. Gleichzeitig wurde das leuchten des Steins auf der Brust des Magisters kurz etwas dunkler. Er zog Energie aus dem Stein um Die Tore mit Gewalt zu öffnen. Senefa krallte sich in Runas Arm. Immer noch flossen ihr Tränen aus den Augen, das Schluchzen unterdrückte sie so gut es ging. Der Magister drückte die Handfläche gegen die Wand, wodurch die Kugel in einem hellen Lichtblitz erlosch.
einen Augenblick später entzündete er ein neues Handlicht. Er atmete schwer und schüttelt den Kopf.
Wir brauchen etwas stärkeres. Wir haben noch ein paar Dinge in unserem Zimmer, die uns helfen können. Kommt!
Er stapfte an den beiden Schülerinnen vorbei und Runa wollte ihm instinktiv folgen. Immer noch krallte sich Senefa in ihren Arm und schien sie zurückhalten zu wollen.
Runa wollte gerade etwas zu Senefa sagen, da fiel ihr Blick in Senefas schreckerstarrte Augen. Tote Augen. Was auch immer hier die Schüler und Lehrer Angriff, es war hier.
« Letzte Änderung: 20. Mär 18, 11:01 von Noxius Armatura »

Offline Anders

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Antw:20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall
« Antwort #4 am: 20. Mär 18, 11:38 »
Kein Laut drang zu ihnen während sie durch die Gänge der Akademie liefen. Erst an der Treppe drangen von fern Schreie und Hilferufe zu ihnen. Runa musste dem Drang wiederstehen sich die Ohren zuzuhalten und zwang sich auf jedes kleinste Geräusch zu achten. Ihr magisches Licht warf keine Schatten da die Dunkelheit zu dicht war, als das sie weit hätten sehen können. In der Eingangshalle stießen sie auf noch mehr Tote und Senefa konnte das Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Sie schien einige von ihnen zu kennen. Runa fühlte keine Trauer nur die allumfassende Angst die ihren Körper einzuschnüren drohte. Wenn sie nicht aufpasste würde diese Furcht sie lähmen. Sie vermied es die Leichen anzuschauen, zwang sich sturr auf Garth Rücken vor ihr zu blicken und hinter ihm herzugehen. Trotzdem konnte sie nicht riskieren Senefa zu verlieren und als sie merkte wie ihre Freundin sich nicht von den Toten losreißen konnte griff sie nach ihrem Arm und zog die Weinende grob mit. Ihr fehlten die Worte um etwas tröstendes zu sagen, sie wusste nur, dass wenn sie hier blieben oder zu lange stehen blieben sie verloren sein würden. Sie wusste nicht woher sie es wusste, aber irgendetwas in ihr war sich ganz sicher. Sie konnte sich ausmalen wie es Senefa ging, durfte allerdings nicht zu viele Gedanken darang verschwenden. Plötzlch blieb Garth vor einer Wand stehen. Anscheinend waren sie angekommen, wo auch immer. Wie sie genau hierher gekommen waren wusste Runa nicht, da sie haupsächlich auf Garths Rücken geguckt hatte.
Senefa Schluchzte leise und klammerte sich an ihren Arm. Vorsichtig tätschelte Runa ihre Hand. "Wir... wir schaffen es hier raus.", flüsterte sie ihr gepresst zu und schwenkte ihr Magisches Licht mal in die eine, mal in die andere Richtung. Vor ihr fluchte Garth. Irgendetwas schien nicht nach Plan zu verlaufen. Seiner Anweisung folgend traten sie ein paar Schritte zurück.
Angespant beobachtete sie wie der Magister und Garth auf den Stein zurück griffen um mehr Magie zu erzeugen. Senefa krallte sich schmerzhaft in ihren Arm, aber Runa realisierte es im ersten Moment gar nicht über dem Gedanken, das die Gestalt vor ihr gerade mit Lebenszeit bezahlte um sie vielleicht hier heraus zu schaffen.
Es blitzte und die Kugel erlosch. Geblendet hatte Runa für einen Moment die Augen geschlossen. Als sie sie wieder öffnete entfachte Garth gerade ein neues Licht. Die Wand blieb verschlossen.
"Wir brauchen etwas stärkeres. Wir haben noch ein paar Dinge in unserem Zimmer, die uns helfen können. Kommt! "
Runa wollte sich gerade in Bewegen setzen aber Senefa hielt sie zurück. Immer noch krallte sie sich schmerzhaft fest in ihren Arm und die Scolari verzog das Gesicht.
"Senefa nicht so fest. Du tust mir..."
Runa hatte die Hand auf die Finger ihrer Freundin gelegt nur um festzustellen, dass sie eiskalt und steif waren wie Stein. Entsetzt schnellte ihr Blick zu Senefas Gesicht, das leblos und ängstlich zu ihr aufsah. Mit einem entsetzten: "Senefa!", das sie jetzt nicht mehr unterdrücken konnte, riss Runa an ihrem Arm, aber die Tote hielt ihn fest umklammert. Die Bewegung sorte allerdings dafür, dass sie jetzt in Runas Richtung kippte und drohte sie beide zu Fall zu bringen. Der Lichtkristall fiel aus Runas Hand und das magische Leuchten erlosch, während sie mit der anderen Hand zupackte und um ihr Gleichgewicht rang. Panisch versuchte sie ihren Arm aus Senefas griff zu befreien und endlich gelang es ihr die kalten Finger zu lösen. Mit einem Schluchzen stieß sie die Tote von sich, während sie sich hektisch umsah.
Es war hier!
Was auch immer die Akademie angriff und ihr die Energie entzog, Schüler und Lehrer ermordete es hatte sich Senefa geholt während sie neben ihr stand. Und sie hatte nichts bemerkt. Ihr Arm schmerzte, dort wo sich Senefas Finger in ihre Haut gegraben hatten und um sie herum herrschte Dunkelheit.
« Letzte Änderung: 20. Mär 18, 11:40 von Anders »
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Offline Noxius Armatura

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Antw:20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall
« Antwort #5 am: 20. Mär 18, 11:58 »
RUNA!
Etwas packte sie an ihrem Arm und zog sie mit großer Kraft von der zu Boden fallenden Leiche weg. Er war ob des Schreis umgekehrt und hatte die Situation erstaunlich gefasst und kalt analysiert. Er? Beide waren offenbar die Gefahr gewohnt und in das Jäger-Schema gefallen in dem ein klarer Kopf und schnelle Entscheidungen lebensrettend waren. Runas blick fiel auf das Gesicht des Schülers, das in violettes Licht getaucht war. Es erinnerte sie an die Zeit, wo sich die beiden Seelen den Körper noch getrennt teilten an die Reaktion die der Körper zeigte, wenn die fremde Seele des Magisters die Kontrolle hatte und zugleich an das Bild, was sie in der Meditation von ihm gesehen hatte. Das verzerrte Bild der beiden legte sich wie ein dünner schleier über den Körper. Offenbar blickte er Runa aber nicht an, sondern an ihr vorbei auf die Leiche oder das, was er dahinter sah. Runa meinte sogar so etwas wie Furcht in seinen Augen zu sehen. Furcht die man in den Augen eines Ritters sehen konnte, wenn er wusste, dass er einer Übermacht alleine gegenüberstand. Doch dieser Zustand dauerte nur einen Augenblick, das Leuchten im Gesicht des Mannes erlosch und er zog Runa von der Leiche weg.
ZURÜCK ZUR TREPPE!
Herrschte er sie an. Auch er machte eine Kehrtwende und rannte los. Er hatte einen kurzen Blick in den Astralraum geworfen und versuchte nun das einzige zu schützen, was ihm jemals etwas bedeutet hat. Als Freundin und als Schülerin. Er schob die kontroversen Gedanken auf Seite und sah zu, dass Runa mithalten konnte, er würde sie wenn nötig mit sich zerren oder tragen, wenn es sein musste. Noch hatte der Stein genug Energie. Sie erreichten die Haupthalle und die Treppe, Ihre laufenden Schritte hallten durch den hohen Raum.
Flammbart riskierte einen kurzen Blick durch den Schleier der Realität, während Runa noch nach Luft schnappte.
Wir sind noch nicht sicher, aber wir haben Boden gut gemacht. Wir müssen nach oben! Komm Runa!

Offline Anders

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Antw:20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall
« Antwort #6 am: 20. Mär 18, 13:18 »
Garth riss sie mit sich fort. Auch wenn sie jetzt rannten konnte Runa sich noch genau an den kurzen Augenblick des Entsetzens erinnern, der in seinem Gesicht gestanden hatte. Ähnlich wie bei ihr, nur war es bei ihm aus einem anderen Grund gewesen. Am liebsten hätte sie sich irgendwo versteckt, aber wo waren sich noch sicher? Garth schien einen Plan zu haben und sie folgte ihm. Sie wäre ihm überall hingefolgt. Es schmerzte sehr Senefa zurück zu lassen, aber jetzt hatte sie nur noch Garth und ihn durfte sie nicht schon wieder verlieren.Runa verbot sich jeden Gedanken daran und konzentrierte sich auf das Rennen. Sie hatte ihre Lichtkomponente verloren und  es war immer noch Stock düster. Irgendwann erreichten sie die Treppe und hielten kurz an. Keuchend schnappte sie nach Luft und sah sich misstrauisch um. Vom Schreck war sie immer noch kreidebleich.
"Was greift uns an? Was hat Senefa getötet?", fragte sie zwischen zwei Atemzügen und trat näher an ihn heran. Wie gerne hätte sie sich jetzt an seinen Arm geklammert wie Senefa vor kurzem noch an den ihren, aber was hatte es ihr geholfen? Sie unterdrückte ein neues Schluchzen, grub sich die Fingernägel in die Handinnenfläche das es weh tat und versuchte wieder einen kühlen Kopf zu bekommen. Irgendwie gelang es ihr wieder ruhig zu werden und die Tränen versiegten. Sie konnte sich keinen Moment des Schocks leisten, wie damals auf der Hochzeit von Magister Feuerklinge. Die Gefahr war noch lange nicht vorbei. Am allerwenigsten wollte sie jetzt zu einer Last werden die sie beide am Ende womöglich noch das Leben kostete.Zittrig, aber um einige ruhiger atmete sie ein und blickte sich fest um. Als Garth die Treppe raufwies nickte sie entschlossen.
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Offline Kadegar

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Antw:20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall
« Antwort #7 am: 22. Mär 18, 19:28 »
Kaum waren Lyra und Lesska um die nächste Ecke gebogen kam ihnen ein große Gruppe Menschen entgegen, so groß, dass ihr Ende hinter der nächsten Abzweigung verschwand. Vorne weg führte Karona, selbst im Angesicht des Chaos ging eine Aura der Selbstsicherheit von ihr aus, die vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt als überheblich und hochnäsig galt, denn in dieser Situation die Hoffnung wecken könnte hier leben wieder raus zu kommen.

Schnell, ich habe alle beisammen die ich gesucht habe! Zurück zur Treppe und zum Tunnel runter. Wir haben es bald geschafft!

So machte der ganze Trupp kehrt Karona zwängt sich durch den fließenden Strom weiter an die Front. Das helle Licht das von ihr ausging, recht ähnlich wie die übliche Beleuchtung der Schattenwall, zeigt dabei immer ihren Standort in der Gruppe, sodass jeder stets wusste wo ihre stellvertretende Akademieleiterin zu finden war. Kaum war sie selbst an der nächsten Biegung angekommen griff sie von einem Schrei begleitet in die Roben der vor ihr stehenden und machte einen kräftigen Satz rückwärts und warf sich mit ihnen zu Boden. Just in diesem Moment zeigt sich Lyra und Lesska ein grausames Bild. Wie eine Gruppe Puppen, von ihren Fäden getrennt wurden, sackten im Gang die Schüler, Magister und Angestellten der Akademie zu Boden die bis gerade noch voller Hoffnung Karonas Befehlen folgten. Einer der Magier die noch bei Lyra und Lesska standen rannte darauf hin los um zu helfen. Karona versuchte noch im aufstehen ihn aufzuhalten, der Magier entran mit flinken Schritten dem Griff der Feuermagiern, nur um einen Meter weiter in der Luft jeglichen Halt zu verlieren und zwischen die Körper der bereits toten fiel. Fluchend rappelte sich Karona wieder auf und keifte in Richtung der noch lebenden, deren Zahl sich auf nur noch knapp 20 Leute beschränkte.

Weiter! Ihr könnt sie nicht retten! Zur Süd-West Treppe! Und lasst mich wieder vor!

Karona setzte sich wieder an die Spitze der Gruppe und führte sie in Richtung des Wendeltreppe. Auf dem Weg dahin macht sie kurze, scheinbar grundlose pausen. Der aufmerksame Beobachter hätte sehen können, dass bei jeder dieser Pausen Karona sich, stets bemüht es zu verbergen, blutige Tränen aus dem Gesicht wischte. Schließlich erreichten sie das den Eingang zur Treppe, welche grade von Runa und dem Magister Flammbart verlassen wurde.

Nicht bewegen oder ihr seid tot!

Warf sie den beiden entgegen. Auch wenn ihre Gruppe nicht gemeint war, so wagten es nur die wenigsten ihrer eigenen Gruppe sich zu bewegen. Selbst Lyra, Lesska und Balthasar blieben der Aufforderung gemäß stehen und wagten sich nicht zu rühren.

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Antw:20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall
« Antwort #8 am: 22. Mär 18, 21:10 »
Sie wollte gerade einen Fuß auf die erste Treppenstufe setzen als der Ruf durch die Stille hallte. Von dem plötzlichen Geräusch erschreckt zuckte Runa zusammen und wandte langsam den Kopf zur der Stimme um. Karona blickte sie über eine kurze Distanz starr und angespannt an. Neben ihr rühte sich Garth nicht. Auch er schien sehr konzentriert etwas zu verfolgen. Äußerst angespannt und zittrig richtete Runa sich vorsichtig auf. Ohne ausholende Bewegungen fingerte sie ihren Analysefokus hervor und schloss die Augen. Es fiel ihr schwer sich auf den Zauber zu konzentrieren, zumal sie immer noch versuchte ihre Körperlichen Reaktionen auf die anwachsende Angst zu unterdrücken. Zweimal entglitt ihr die Magie bevor sie überhaupt die Formel sprach aber schließlich beschwor sie ihre magische Sichter herauf und öffnete die Augen. Für einen kurzen Moment stockte ihr der Atem während sie nun gebannt das verfolgte, was sowohl Karona als auch Garth angestrengt beobachteten und das jetzt unsichtbar zwischen ihnen stand.
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Offline Noxius Armatura

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Antw:20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall
« Antwort #9 am: 22. Mär 18, 21:34 »
Er zwang sich seine Augen von dem Schrecken zu nehmen, der zwischen ihnen lag und schaute Karona an.
Wir müssen die Akademie evakuieren, aber das hier
Er machte eine vorsichtige ausladende Handbewegung
scheint die Energie der Akademie anzuzapfen. Die Tore zum Tunnel sind versperrt. Wir bekommen sie ohne Hilfe nicht auf. Wo ist Snorgad?

Offline Lyra

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Antw:20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall
« Antwort #10 am: 23. Mär 18, 11:40 »
SCheinbar war das was die Akademie bedrohte hier, so wirkte auch Lyra einen Analysezauber, um ein Bild des Übels zu bekommen.
Im ersten Moment wirkte sie faziniert, ja sogar fast erfreut von dem was sie sah, dann im nächsten Moment machte sich fast schon Ekel auf ihrem Gesicht breit.
"Was ist das , Verdammt?"
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Offline Kadegar

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Antw:20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall
« Antwort #11 am: 23. Mär 18, 12:38 »
Zunächst nicht auf die Fragen reagierend schnellten Karonas Augen von verschiedensten Punkten hin und her, als ob sie Ereignisse beobachten würde, die sich nur ihr offenbarten. Gefolgte von einer kurzen Pause geschlossener Augen wischte sie sich kurz etwas aus den Augen und schaute dann zunächst zu Flammbart herüber.

Glaubst du ich habe nicht mitbekommen was hier passiert ist?! Ich kann jedenfalls aktuell weder etwas zu Snorgad sagen, noch diesem Feind sagen. Was ich aber sagen kann ist, dass wir zusammen zu diesem Tunnel müssen um hier zu verschwinden! Es sei denn jemand wünscht sich eine Existenz als Fleischsack in diesen Gängen.

Daraufhin wendete sie sich um zu Lyra und Lesska.

Lyra, Lesska, ich befehle euch das Ende unserer Gruppe zu bilden. Es ist wichtig, dass ihr niemanden hinter euch lasst! Der Nebel zwischen uns und euren Freunden wird sich gleich weiter bewegen. Flammbart, sobald ihr am Tunnel seid bereitet euch darauf vor von mir genügend Kraft zu bekommen, dass wir zusammen den Eingang nach innen sprengen können.

Als hätte sie es selbst bewirkt setzte sich die Nebelschwade wieder in Bewegung. In keine Richtung der beiden Gruppen, sondern durch die nächste Wand.

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Offline Akela

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Antw:20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall
« Antwort #12 am: 23. Mär 18, 12:57 »
Schon als sie auf die panisch wirkende Gruppe getroffen waren, die von Karona angeführt wurde, war Lesska in den jahrelang antrainierten Soldatenmodus gefallen. Sie überlegte kaum noch, sondern handelte ganz automatisch. Der Blick der stellvertretenden Akademieleiterin sagte genug darüber aus, wie hoch ihre Überlebenschancen standen.
Von ganz alleine setzte sie sich jeweils an das Ende der Gruppe, um sicherzustellen, dass keiner der Akademiemitglieder, und vor allem nicht die jüngeren Schüler, die vor Panik fast kopflos wurden, zurückblieb oder etwas dummes taten.

Den Dolch hatte sie zwischendurch wieder im Stiefel verschwinden lassen. Das hier war kein Gegner, dem man mit Waffen begegnen konnte.

Die vor ihrer Gruppe wie nasse Säcke zusammenfallenden Personen musterte sie eher mit Interesse als mit Wehmut. Sie hatte sie nicht wirklich gekannt und die Art ihres Todes konnte keinerlei Hinweis geben, was passiert war.

Als die ganze Truppe stehen blieb und Flammbart mit Runa im Schlepptau auftauchte, stutzte die Jägerin kurz.
Klassischer Fall von falsche Zeit falscher Ort….hoffentlich wirst du diese Reise nicht bereuen…

Auf Karonas Befehl hin setzte sie sich ohne zu zögern wieder an das Ende der Gruppe, ohne Zeit oder Atem mit irgendwelchen Worten zu verschwenden.
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Offline Lyra

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Antw:20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall
« Antwort #13 am: 23. Mär 18, 13:03 »
Auch Lyra folgte stoisch diesem Befehl. Aus der sonst eher quierligen Fee, war doch grad ein kalter Felsbrocken geworden. ihren Analysekristall in der Hand prüfte sie immr wieder, ob sie noch alleine waren.
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Offline Noxius Armatura

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« Antwort #14 am: 23. Mär 18, 14:20 »
An Kraft mangelt es nicht. Eher an den nötigen Zaubern.
und leise meinte Garth zu sich.
Es kann ja nicht jeder eine kranke, alles nieder brennende Hexe sein
Dann wieder an Karona.
Wir werden es einfach zusammen versuchen müssen!

Wenn Karona sein Murmeln verstanden hatte, ließ sie sich zumindest nicht anmerken. Flammbart übernahm die Führung und nur kurze Zeit später stand die Gruppe erneut vor den verschlossenen Toren des Tunneleingangs. Karona trat neben ihn und legte den Finger auf die Stelle, wo sein Zauber vorher an der Wand verpufft war.

Wo pure Gewalt versagt...
und schüttelte fast belustigt den Kopf über den ersten Versuch des Magisters.
Sorgt dafür, dass mein Zauber IN der Wand landet.



Ohne weitere Anweisungen begann Karona beinahe schlagartig in Flammen aufzugehen, die Umstehenden konnten die Hitze die von ihr ausging, körperlich spüren, Karona und ihre Robe hingegen schienen davon nicht mal ansatzweise etwas zu merken oder gar betroffen zu sein.

Irgendwo in der Menge stand Balthasar, immer noch in seiner roten, festlichen Robe gekleidet verschränkte die Arme
Das könnte interessant werden
sagte er, ohne irgendwen direkt anzusprechen. Seine Maske der Gleichgültigkeit wurde jedoch Lügen gestraft von den ängstlich umherschauenden Augen, stets in Sorge, von wo aus sie als nächstes angegriffen werden würden. Er hatte vor nicht mal einem Jahr seine alte Akademie fluchtartig verlassen und ihm steckte der Schrecken von damals noch tief in den Knochen. Er hatte das Glück, dass er Karona über den Weg gelaufen war, als sie auf dem Weg war die Überlebenden zu versammeln. Er würde sie nicht MÖGEN, aber er hatte zumindest einen gewissen Respekt für sie entwickelt, so souverän wie sie die Führung übernommen hatte.

Das Feuer um Karona sammelte sie binnen weniger Augenblicke und formte eine Kugel, die einer faustgroßen Sonne glich. Karona verdichtete die Energie weiter, bis nur noch ein gleißend heller Punkt zu sehen war, der in der Größe wieder begann anzuwachsen, jedoch ohne an Dichte zu verlieren und so immer mehr Hitze und Helligkeit auszustrahlen schien.
Zeitgleich begann Magister Flammbart wieder Kraft aus dem Stein zu ziehen. Seine Finger zogen Kreise und Zaubermatritzen in die Luft direkt vor der Geheimtüre. Das Zeichnen eines Transmutationskreises war schließlich nur eine Hilfestellung. Es gehörte jedoch schon einiges dazu einen Kreis der höheren Komplexität aus dem Nichts heraus zu formen.
Die Kugel aus purer Hitze und Licht zwischen Karonas Händen hatte mittlerweile einen Durchmesser der Ihren eigenen Schultern entsprach. Sie hielt die Kugel mit Leichtigkeit unter Kontrolle. Die Hitze setzte kleine Flämmchen auf dem schwarzen Mantel von Flammbart und seinem Gehstock in brand, so stark war die Hitze im näheren Umfeld der Feuerkugel bereits angestiegen. Den Anwesenden stand bereits der Schweiß auf der Stirn, nur Karona schien von der Hitze überhaupt nicht beeinflusst zu werden.
Flammbart trat einen Schritt zurück, die Hände in Richtung des unsichtbaren Kreises erhoben, der die Magie von Karona in das innere der Türe lenken sollte. Wenn er sich verkalkuliert hatte, würden sie alle in der entstehenden Druckwelle verbrennen. Nun, alle außer Karona vermutlich. Er nickte der stellvertretenden Akademieleitung zu, um ihr zu bestätigen, dass er fertig mit seinen Vorbereitungen war.

Mit einem einer Schnellen Bewegug ihrer Arme, verdichtete Karona die Kugel ein letztes mal und ein Armdicker, gleißender Feuerstrahl Schoß aus ihrer Handfläche auf die vorher definierte Stelle an der Türe. Der Strahl traf auf Flammbarts unsichtbaren Zirkel und wurde direkt in das innere der Wand gezogen. Der Magister taumelte kurz und musste ob der hohen Kraft, die auf seinen Zauber einwirkte die Augen konzentriert schließen. Nur einen Augenblick später bildeten sich weißglühende Risse wie kleine Adern an der Wand.

ZURÜCK!
brüllte Garth. Da zerbarst schon die Wand vor ihnen und glühendes, schwarzes Gestein prasselte auf die Umstehenden nieder. Karona und der Magister wurden von der überschüssigen Energiewelle fast von den Füßen gerissen und taumelten ein paar Schritte zurück.