"Gerufen würde ich das nicht nennen. Es war ein Auftrag des Ordens, die Beteiligten daran zu erinnern, dass im Sinne Lavinias gehandelt werden sollte und keine voreiligen Entscheidungen getroffen werden." Isabeau gehörte zu den wenigen Menschen, die die Regungen in ihrem Gesicht ohne Probleme deuten konnten. Lorainne lächelte, als sie merkte, dass Isabeau sie über den rand ihres Bechers hinweg beobachtete.
"Alors, es war wenig überraschend, dass der diplomatische Weg gewählt würde. Bisher scheint es so, als ließe sich größerer Zwist verhindern." Doch Lorainne blieb skeptisch.
"Irmgard von Voranenburg wird an den Grafen zurück überstellt. Allerdings wird der Inquisition zugleich freies Geleit gewährt. Jaspar von Sinerra ist Mitglied meines Ordens, ich bin nicht sicher, inwieweit er vermitteln kann, oder will, sollte sich eine der Parteien nicht an die Abmachungen halten. Ich fürchte, dass er sich früher oder später wird entscheiden müssen, ob er sich seiner Familie oder dem Orden mehr verpflichtet fühlt. Denn auch die Liebe und Loyalität zu der familie ist ein ebensohohes Gut, wie der Schutz der Schwachen und die Fürsorge derer, die dazu ihr Schwert erheben müssen."
Schließlich trank Lorainne auch einen Schluck.
"Er sit von der Situation wenig angetan und hat sich zurückgezogen um zu meditieren. Er hofft auf ein Zeichen Lavinias."