"Ich habe nicht von heimtückischen Mord gesprochen, sondern von einem Agriff. Dies würde aber bedeuten, dass wir keinen entkommen lassen dürften, da sonst eine weitere Konfrontation unausweichlich wird. Jeder, der uns durch die Finger geht, egal ob wir es friedlich lösen oder blutig, wird unsere Gesichter kennen, vielleicht unsere Namen aufschnappen. Und man wird uns jagen und versuchen uns zur Strecke zu bringen." Er verlagerte das Gewicht vom einen Fuß auf den anderen und sah sich in der Runde um, die seine Worte wie einen Schlag ins Gesicht aufgefasst hatten...
"Ich habe am Spital der Gnadenvollen Mutter Lavinia gegen die Inquisitionstruppen unter Feuerschlag gekämpft, und diese Leute haben sich, nach Feuerschlags Tod von Kelos´Hand, diesem angeschlossen. Von Moral, Anstand, Gnade oder Vernunft keine Spur. Diese Leute wollten die Bewohner des Spitals, Kranke, Versehrte und die Laviniagläubigen Spitalsmitglieder selbst, Ordensleute aus der Glaubensgemeinschaft der Lavinia, ermorden für ihre Sache. Und sie sind alle nie belangt worden dafür. Sie haben sich davon gemacht obwohl bekannt war, dass in der Gegend finstere Umtriebe vor sich gingen, und kurz darauf hatten wir Atos und seine Armee der wandelnden Alpträume am Hals. Robert Mc Manahugh ist nie von dort zurück gekehrt. Atos machte Kydora zur Witwe..."
Bei der Kälte bekam sein Gesicht einen ungesunden Farbton bei der Erinnerung an diese schweren Stunden. "Diese Feiglinge vergreifen sich in Übermacht an wehrlosen Leuten, foltern, brantmarken und ermorden sie, und wenn es etwas gäbe, wo ihre Schwerter nützen könnten, ziehen sie den Schwanz ein." Er hatte ganz ruhig und nicht übermäßig laut gesprochen, aber man konnte spüren wie es in ihm kochte.
"Du kannst dein Schwert darauf verwetten Vanion, dass ich dieses Geschmeiß so sehr hasse wie den großen Feind, der in Lichttal sein Unwesen treibt. So sehr wie ich Atos hasse." Er spuckte aus und trat einen herumliegenden Stein ins Unterholz des Weges.
Dann fasste er Vanion erneut ins Auge. "Eine Frage hätte ich aber... hast du noch niemals getötet? Jeder gewaltsame Tod ist ein Mord, je nachdem wen man fragt. Wenn du keinen Mord begehen willst, dann häng dein Schwert an den Nagel und werde Handwerker oder Bauer... Ob unsere Taten vertretbar und zu entschuldigen waren, werden wir erst erfahren, wenn wir vor unseren Schöpfern stehen. In meinen Augen ist es kein Mord, eine Bande von Wegelagerern und Mördern zu bekämpfen. Und wenn ich es vermeiden kann, werde ich niemanden von ihnen töten. Vor Gericht, vor aller Augen zur Rächenschaft gezogen und dann bestraft, sind sie für mich viel mehr wert. Ihr Tod würde nur diejenigen vor Verfolgung schützen, die den Willen des Grafen erfüllen..."