Sie betraten die Stadt dieses Mal von Süden aus, aber das änderte mal so gar nichts an dem Stau an den Stadttoren und dem Gewusel der Straßen.
Die Menschen, die in die Stadt strömten, waren vornehmlich Händler und Bauern, es trafen sich wenige Adlige. Durch das unerwartet milde Wetter blieben viele so lange sie konnten auf ihren Gütern und versuchten sich für den kommenden Winter gut aufzustellen, ohne sich und ihre Nachkommen bis ins dritte Glied für den Kauf von Viehfutter zu verschulden.
Da die wenigsten eigene Häuser in der imperialen Stadt besaßen, versuchten die meisten die Kosten für gemietete Häuser und Wohnungen bzw. Gasthöfe zu senken, indem sie so nahe vor Midwinter wie möglich anreisten.
Isabeau war es nur Recht, so konnte sie zumindest die erste Woche relativ frei von sozialen Verpflichtungen verbringen und sich einrichten, bevor der tägliche Ritt zum Hof und ihre dortigen Aufgaben sie völlig in Beschlag nahmen.
Auch der schlimmste Stau nahm irgendwann ein Ende und so quälten sie sich durch die immer vollen Straßen bis zum Tempelbezirk und dem Stadthaus, wo sie von einem aufgeheizten Badehaus und einem guten Essen empfangen wurden.