Autor Thema: Die Jagd  (Gelesen 3401 mal)

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Offline Akela

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Die Jagd
« am: 20. Aug 06, 12:49 »
OT: Der Text stammt von Gorix, der hat aber keinen Account hier ;)


Es war Nacht, doch konnte Sasha jede einzelne Wurzel, jeden einzelnen Stock und auch jedes von Tieren gegrabenen Loch im Wald gut erkennen. Der Mond schien hell, 3 Tage sollten noch vergehen bis Vollmond. Sie war wieder einmal auf einem ihrer nächtlichen Waldläufe. Es war wichtig für sie dies zu tun, denn wie gern sie auch mit ihren Freunden und all den Menschen unterwegs war, so brauche sie, um ihr inneres Gleichgewicht zu wahren, auch die Natur und die Abgeschiedenheit. So lief sie wie eine einsamer Wolf auf der Jagd durch den Wald, doch war ihre Beute keine Reh oder eine Hase. Nein, ihre Beute sollte die Luft, der Boden, die Düfte, der Wald selber sein. Mit Freude im Gesicht setzte sie Fuß vor Fuß durch das Unterholz, bis sich plötzlich ihre Sinne meldeten. Mit Raubtier gleicher Geschwindigkeit machte sie ein Satz zur Seite in ein Dickicht, jede Faser ihres Körpers war in Alarmbereitschaft, auf allen Vieren kroch sie, von ihren Instinkten und von ihrer Neugier getrieben, vorwärts  zu einer Lichtung.

Die mittlerweile aufgezogenen Wolken gaben gerade, wie sie in die Nähe der Lichtung kam, die Sicht auf eine Szenerie frei, die ihr einen Schreck in die Glieder fahren lies. Sie konnte nicht wirklich glauben, was sie da sah.... Dort stand Gorix, inmitten der Lichtung, vor ihm eins seiner Kräftedreiecke. Dieses jedoch war mit auffälligen und aufwendigen Symbolen geschmückt, wie sie sie noch nie gesehen hatte. Alle gängigen Runen der Magie mussten hier vorhanden sein, so schätzte Sasha. Dieser Ort musste schon seit Tagen vorbereitet worden sein. Doch was sie noch mehr in einen Bann zog waren nicht die Runen am Boden,  sondern eine Gestalt in Form eines Menschen, die inmitten dieses magischen Zirkels lag. Einige Meter weiter war eine Grube, ähnlich eines Grabes, ausgehoben und der Spaten stach in einer der beseitigten Grasnarben. Was war geschehen? Sollte sie grade Zeuge eines Aktes der Nekromantie werden oder anderen schwarzmagischen Rieten, bei der man einen frischen Toten oder eine Leiche aus einem Grab benötigte?  Sie konnte keinerlei Leichengeruch oder Blut wahrnehmen, doch ihre feinen Sinne sagten ihr, dass Magie auf dem liegenden Körper ruhte, vielleicht ein Konservierungszauber? Seit den Tagen, an denen Gorix mit Silfar die Dämonen beschwört, und sie in ihre Heimatebene verbannt hatte, konnte doch etwas zurück geblieben sein. Sie wusste, dass es für einen Menschen mit der magischen Kraft, wie Gorix sie besaß, schwer war, von solchen Dingen fernzubleiben, besonders wenn man die Macht der Dämonen gesehen hatte. Sasha wusste aber auch, das Gorix’ Seele sehr stark war.  

Gorix war ein Mitglied ihres Rudels und sie wollte ihm die Möglichkeit geben, zu beweisen, dass seine Seele stark genug war. Vielleicht gab es auch andere Gründe die sie selber noch nicht verstand. Auf jeden Fall blieb sie in ihrem Versteck um abzuwarten was geschah. Notfalls würde sie einzugreifen, wenn es sein musste auch mit Waffengewalt. Bekleidet war Gorix mit seiner schwarzen Pluderhose und der blauen Robe, die offen an seinem Körper hing. Sasha sah, dass er unter der Robe weder Hemd noch Schuhe trug, nur sein Schwert hing an einem Gürtel unter der Robe. Um sein linkes Handgelenk war das orangefarbenes Tuch geschnürt, ohne das man Gorix nie sah. Neben ihm auf dem Boden lag noch sein Stab. Die Arme hoch erhoben begann Gorix mit lauter Stimme Beschwörungsformel zu sprechen. “CREO SANCTUM OPPRIMO CREATURA“  Hier und da deutete er auf eine der Runen. Nachdem der Zauber abgeschlossen und die Runen zu leuchten begannen, schloss sich eine Kuppel über das Ritual. Konnte Sasha noch eingreifen oder war es zu spät ? Sie wusste es nicht, doch viel Zeit zum Überlegen blieb ihr auch nicht, denn das Ritual ging weiter. Erschreckend weiter! Gorix zog mit seiner Rechten seine Klinge zur Hälfte und fuhr mit seinem linken Arm so unter der Klinge her das er sich eine tiefe Wunde am Unterarm zuzog. Das hervorquellende Blut lies er auf den leblosen Körper tropfen und sprach Worte, die sie in solchem Zusammenhang noch nicht von ihm gehört hatte.


”VAS MAGIA MOVO ELEMENTUM UMBAR CREO CORPOREM”
Der Körper begann zu zucken währen Gorix’ Blut über ihn floss.
”KAL ARAGH CREO UMBAR CORPOREM CREO ANIMA”
Gorix schöpfte regelrecht das Blut aus seinem Arm, um es auf die Arme und Beine des Körpers zu streichen. Die Gliedmaßen zeigten nun echte Bewegungen.
”VAS MAGIA CREO KAL CREATURA CREO MENTEM”
Gorix zeichnete an die Stelle, wo das Herz saß, ein Zeichen in das vergossenen Blut, woraufhin sich der Brustkorb der Kreatur erhob.
“ARGATAE CREATURA UMBAR MOVO”
Langsam zog Gorix seine Hände in rhythmischen Bewegungen fort und es sah aus als würde eine Marionette auferstehen . Mit den letzten Wort MOVO stand eine Person vor Gorix.

Überrascht und auch erleichtert sah Sasha, dass nun ein Ebenbild von Gorix da stand. Der deutliche Geruch von nasser Erde wehte herüber. Nun begriff sie langsam. Gorix hatte ein Erdwesen erschaffen, so etwas wie ein Elementar. Daher auch das Erdloch.... Nun erkannte sie auch, dass der Aushub viel zu klein für das große Loch war. Es musste viel Erde entnommen worden sein um die Gestalt zu erschaffen. Doch wofür brauchte Gorix ein Doppelgänger? Was wollte er mit dem Ding? Verwundert und neugierig wollte sie ihre Beobachtungen fortsetzen und abwarten, was das alles zu bedeuten hatte.

“VAS MAGIA MOVO ARAGH “
   “CREO VALIDUM CREO INTELLEX”
      “CREO GALAD CREATURA”

Mit diesen Worten begann ein roter Energiestrahl von Gorix’ Händen zu der Kreatur über zu springen und die Kreatur zu nähren. Es war förmlich zu sehn, wie die Kreatur stärker wurde und Gorix schwächer. Nach einiger Zeit riss der Strahl so schnell ab wie er entstanden war und Gorix schien sich erholen zu müssen. Die Kreatur hingegen ging sofort in den Angriff über, welcher allerdings von einem Energiefeld abgeblockt wurde. Noch während Gorix mühevoll versuchte, wieder auf die Beine zu kommen, griff sein Feind an eine Gürteltasche – ein absolutes Gegenstück zu der von Gorix – um ein mit Runen verziertes Stäbchen herauszuziehen. Mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck rammte er das Stäbchen in das magische Feld, welches augenblicklich zu flackern begann, griff nach seinem Schwert und durchtrat mit kräftigen Schritten das Energiefeld, dass bei der Berührung komplett zusammenbrach. Der direkt folgende Hieb mit dem Schwert, heftig genug, um Gorix auszuschalten, glitt funkensprühend an dem kleinen Energieschild ab, dass Gorix in letzter Sekunde mit seinen Händen hochgezogen hatte. Unbewaffnet wie er war, schoss Gorix in einem Akt der Verzweiflung hoch und rammte dem Feind den Kopf ins Gesicht. Ein lautes Knacken ertönte und der Doppelgänger taumelte einige Schritte zurück. Ein dünner Blutfaden zeichnete sich in seinem verzerrtem Gesicht ab. Gorix nutzte die Gelegenheit und rezitierte eine neue Zauberformel, welche einen rotierenden und rot glühenden Feuerball in seiner rechten Hand erscheinen lies. Der Feuerschein erhellte den Kampfplatz noch zusätzlich und tauchte ihn in ein unwirkliches Licht, als der Feuerball sein Ziel suchte. Der Feind...ebenso geübt in der Kunst der Magie wie Gorix... griff zu seiner Armschiene und brach den kleinen Knickfokus darin keine Sekunde zu früh... der Feuerball explodierte an einem schillernden Energiefeld, genau im gleichen Moment, in dem Gorix auch in seiner linken Hand eine Kugel aus Feuer erscheinen lies und diese ebenfalls auf den Feind schleuderte. Ein Feuerball folgte dem nächsten, zischend verpufften sie an dem Energiefeld, welches den Feind umgab. Sasha war klar, dass diese Situation nur zu Gorix’ Ungunsten ausgehen konnte... Sein Doppelgänger konnte zwar keinen Gegenangriff starten, solange er mit den fliegenden Geschossen eingedeckt wurde und das Feld aufrecht hielt, doch Gorix’ Kraft würde schwinden....

Doch das wusste auch der junge Magier. Er lies das Feuer seiner Hände verschwinden und angelte mit einer geschickten Bewegung des Fußes nach seinem Stab. Ein kurzer Ruck, und er hielt ihn in der Hand, bereit, ihn auf seinen Feind zu schmettern, dessen Energiefeld ihn nur gegen Magie schützte. Doch auch der Feind hatte damit gerechnet und riss das Schwert zur Parade hoch, krachend schlugen die beiden Waffen gegeneinander, hin und her wogte das Kräftemessen, war doch keiner wirklich stärker als der andere... Erst als der Doppelgänger einen Tritt gegen die ungeschützte Innenseite von Gorix’ Knie landete, welches deutlich vernehmbar knackste, ging dieser mit einem Keuchen zu Boden. Sasha hielt die Luft an und beobachtete weiter den Kampf... Gorix war am Boden und sein Doppelgänger stieß ein lautes Lachen aus, dass der Wolfselfe das Blut in den Adern gefrieren lies, während er nun seinerseits einen mächtigen Feuerball in seiner Hand erscheinen lies. Die große, alles verzehrende Kugel schoss auf den am Boden liegenden Magier zu, bereit, ihn zu verbrennen und zu verzehren.... um kurz vor ihm gestoppt und mit der gleichen Gewalt auf den Feind zurückgeworfen zu werden. Der Magiespiegel....Gorix legte ihn jeden Morgen nach dem Aufstehen auf seinen Körper... Sasha stieß die angehaltene Luft mit einem Zischen aus, während Gorix’ Doppelgänger einen erschreckten Schrei ausstieß und sich mit einem verzweifelten Hechtsprung aus der direkten Flugbahn seines eigenen Feuerballs rettete. Gorix nahm alle seine Kräfte zusammen, zog sein Schwert und rief laut eine Zauberformel, die seinen Körper in Sekundenbruchteilen veränderte. Er wurde kleiner und veränderte seine Form. Als Falke erhob der junge Magier sich nun in die Lüfte über seinen Feind, der mit seinen Augen der Flugbahn des Raubvogels folgte und seinerseits ebenfalls wieder einen Zauber rezitierte.

Doch er kam nicht dazu, diese zuende zu sprechen. Die Worte blieben ihm im Hals stecken, als Gorix den Zauber während des Fluges wieder aufhob und in seiner menschlichen Gestalt mit gezogenem Schwert auf seinen Doppelgänger nieder stürzte. Noch im Sturz entflammte die Klinge von Gorix’ Schwert in einem lodernden Feuer, lies das zur Parade erhobene Schwert des Feindes klirrend zerbersten und brannte den Körper glatt in der Mitte durch. Zischend verging die Kreatur....Gorix brach neben ihr zusammen...doch bevor Sasha auch nur reagieren konnte, verschwand der Magier in einer gewaltigen Explosion aus magischen Energien. Die Druckwelle schleuderte die Wolfselfe zu Boden, es wurde dunkel um sie herum....

Als sie wieder die Augen aufschlug, befand sie sich in ihren Bett. War alles nur ein Traum? Nein.... sie war im Wald gewesen das konnte sie riechen. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, sie hatte scheinbar viel länger geschlafen als sonst.So zog sie sich an um zum Frühstück zu gehen. Es war wie an jedem anderen Morgen. Gorix und Miguel aßen Brot, Eier und tranken zusammen Bier und Helene lass in einem Buch. Wahrscheinlich mal wieder eine Strafarbeit. Doch von Gorix ging etwas aus, was vorher nicht da gewesen war, einen Art Stolz...
Sasha Timberlore Schattenwolf
1. Paladin Askars