Autor Thema: Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik  (Gelesen 14507 mal)

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Offline Rogar

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Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik
« am: 15. Dez 06, 17:59 »
Rogars Kammer in der Kaserne war finster wie eh und je.
Die schwarzen Widderhörner schimmerten im fahlen Licht der Kerzen welche Kerifa in den Tierschädeln entzündete,
noch hatte Sie Rogar nicht angesprochen, denn es war offensichtlich das er stur ein Bettlaken in fetzen riß.
Wo genau er diesmal verletzt war, war auch egal es schien nicht als wollte er Hilfe. Sie würde warten
bis er besoffen war oder ausgeblutet genug und von alleine umfiel, das war einfacher.

Der Hauptmann war, nach langer Reise durch die silvanischen Wälder zurück nach Zarbon gekommen,
hatte mehr wie ein nasser Sack im Sattel seines Pferdes gesessen, ehe er direkt bis vor seine Kammer
ins innere des Atriumartigen Haupthauses geritten war. Mehr aus dem Sattel gefallen als abgestiegen.

Die schimmernden Teller und schätze der Söldner welche noch vor einigen Monden die Kammer zierten
waren längst verkauft und eingeschmolzen hatte er bemerkt.

Vor der Tür scharrte sein Pferd und lief nervös herum, der Schädel eines bärtigen langhaarigen Mannes
hing seit mehr als einem Tag am Sattel befestigt und faulte vor sich hin.
Sein Kettenhemd lag in Fetzen vor dem Türeingang herum und Kerifa war es wichtiger das Pferd zu versorgen,
es mußte tapfer geritten sein und offensichtlich hatte auch das Tier etwas abbekommen.


"Kerifa kochanje, spinich Kreuzbrechera und Met, viel Met für uns."
« Letzte Änderung: 02. Sep 07, 20:07 von Rogar »
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Jeldrik Kreuzbrecher

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Re: Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik
« Antwort #1 am: 02. Sep 07, 20:22 »
Nur wenige Augenblicke erschien Jeldrik, wie ihm geheißen wurde.

"Hauptmann? Du hast mich kommen lassen?"

Er betrachtete Rogar, wie dieser sich fachgerecht bandagierte. Ihm brannte zwar die Frage auf den Lippen, was geschehen war, aber er kannte seinen Hauptmann gut genug, um sich in Geduld zu üben. Wenn Rogar sprechen wollte würde er es ihm erzählen, andernfalls würde keine Antwort auf diese Frage erhalten.

Offline Rogar

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Re: Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik
« Antwort #2 am: 02. Sep 07, 20:29 »
Rogar schien zufrieden zu sein, ein grinsen machte sich breit auf seinem Gesicht.

"Ein paar schöne Schleudern hast du mir auf die Türme bauen lassen, sie werden viel Blut fordern, oder nicht?"

"Wie weit können sie schießen? Bis in meine verfluchte schwarze Seele?"
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Jeldrik Kreuzbrecher

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Re: Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik
« Antwort #3 am: 02. Sep 07, 20:31 »
"So weit wie du es befiehlst, Rogar. Auf jeden Fall weit genug, bis an den Rand des Waldes. Eigentlich auch weiter, aber das macht wenig Sinn."

Offline Rogar

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Re: Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik
« Antwort #4 am: 02. Sep 07, 20:38 »
Und die Geschütze werden Ihre Mannschafften brenndes Öl feuern, heißer als die Hölle?

Glühend wie das Herz unsrer Pristers für den Krieg?

Unsre Kammern, haben wir die Pfeile, Bolzen und Speere genug um die Wälle zu spicken wie einen Igel?

Denn die Schattenwölfe kommen, wie Heuschrecken kommen sie in unser Land, Jeldrik.
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Jeldrik Kreuzbrecher

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Re: Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik
« Antwort #5 am: 02. Sep 07, 20:45 »
"Wir sollten genug haben, um einen jeden Feind so lange abzuwehren, bis das unsere Vorräte zu Neige gehen, Hauptmann!"

Offline Rogar

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Re: Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik
« Antwort #6 am: 02. Sep 07, 21:06 »
Und wie lange schlägt das Herz, eines zarbonschen Söldners für den Krieg?

Ein Volk dem man seine Söhne tötet, wie viele Männer an den Eichenkreuzen werden
bewundert, sind Sie Unser Stolz. Ich habe meinen Bruder gesehen Jeldrik, eine verweste
Laiche an einem stabilen Kreuz. Fasst hätte ich neben ihm gehangen. Es hängen schon
einige an stabilen Kreuzen, wirst du sie mir brechen.

Prächtig sehen sie aus, stolzen Hauptes, alle paar Meilen siehst du einen.
Manche Köpfe mit leeren Höhlen, blicken sie in die Ferne.
Wohin schauen sie, Jeldrik?
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Jeldrik Kreuzbrecher

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Re: Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik
« Antwort #7 am: 02. Sep 07, 21:08 »
"Auf Tiors Ketten, die sie dereinst sprengen werden!"

Offline Rogar

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Re: Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik
« Antwort #8 am: 02. Sep 07, 21:36 »
Schau dir das hier an und sag mir was du davon hälst, Jeldrik.

Er stand mit abgebunden Bein etwas wacklig auf und ging zu einer der großen Kisten die in der Kammer standen.

Ein Stofftuch landete auf dem Tisch, Rot und Schwarz mit einem stilisierten Wolfskopf darauf aus einfachem Tuch,
eine rot schwarze oft geflickte schärpe aus einfachem Tuch. Höchstwahrscheinlich von einem nicht besonders mit
Nadel und Faden bewandertem gefertigt, und ein zerbrochener Anhänger aus Blutstein, auf seiner Rückseite war
Rogar eingraviert. Auf der Vorderseite "Tiore". Beides bestimmt 20 jahre alt, wenn man das Lederband betrachtete
und die Mottenlöcher.


Ich habe es von Volodja, seit 2 Jahren fasst ist es bei mir, du weißt sein Akzent ist für einen Caldirer sehr ungewöhnlich,
mehr silvanaisch als caldrisch, selbst ich hab Probleme damit. Volodja wurde Tiorsgläubig erzogen und sein
Vater kann kein kleiner Mann gewesen sein. Das Tuch und der Anhänger waren seinem Vater
und es stammt aus einem kleinen Dorf dessen name ich vergessen hab im Herzen Caldriens.
Aber nicht weit dort steht eine Ruine, nahe einem See, die Leute dort nenen es den Berg der Noth,
sie soll viele Generationen leer stehen und davor sollen ein paar wenige Schmiede Ihrem Handwerk nachgegangen sein.

"Woher kannte sein Vater meinen Namen? Was soll mir der Fetzen sagen. Volodja hat es mir geschenkt nachdem wir uns ein
halbes Jahr kannten. Es sei mir!?"
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Jeldrik Kreuzbrecher

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Re: Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik
« Antwort #9 am: 02. Sep 07, 21:46 »
"Ich weiß es nicht, Rogar. Soll ich Männer nach Caldrien zu Volodjas Heimatdorf schicken, damit sie versuchen, dahingehend etwas herauszufinden?"

Offline Rogar

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Re: Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik
« Antwort #10 am: 02. Sep 07, 22:13 »
Nein, niemand wird dort hingehen Jeldrik!!

Du bist obwohl du nicht der brutalste Kämpfer bist, bestimmt einer der gläubigsten die ich habe,
ich hab es nicht geschafft meinen Titel vor der Kirche durchzukriegen bis heute.
Aber du erkennst mich an, ich bin ein Hauptmann dank Dir und einiger weniger andrer.

Das bisschen was mir klar wurde seit dem Tag ist nicht viel. Aber ich glaube eines unserer Banner
wurde dort verborgen oder ein Hinweis den nur ein Tiorssöldner versteht, aus irgendeinem Grund
den ich nicht kenne und liegt heute im Herzen des Reiches des neuen Kaisers.
Dort wird diesen Hinweis keiner suchen. Du schwörst mir bei dem Fährmann vor dem wir damals
gestanden haben das du dieses Wissen nur weiter gibst an einen Söldner Tiors wenn
es an der Zeit ist.

In den Tagen als diese Stadt in Schutt und Asche lag, diesen Tag überlebten ein paar Söldner.
Du kennst den Codex du hast für mich geschrieben. Die Namen der Männer wurden gestrichen
aus allen Soldlisten, Ihre Namen aus den Tempeln herausgehauen, aus jeder Tafel und nicht
mal ich weiß welche der Männer meines Vaters es waren und wohin sie gingen.

Sie gingen in drei Himmelsrichtungen um es zu verbergen vor fremden Soldaten, Söldnern und
Kriegern damit diese Kraft niemals die Ihre werden sollte. Nur ein Söldner Tiors soll diese finden,
wenn es an der Zeit ist und das Banner mächtig.

Die Obersten Diener unseres Gottes sind die Hoheprister die mit dem Fährmann kämpften,
sie gaben es uns um uns unbesiegbar zu machen, als Zeichen für das was wir in diesem Reich
gesetzt haben. Als Dank für unsre Spenden, für unseren Glauben und die Tempel die sie bekommen haben.
Als Erkennung für viele Siege im Namen Unseren Gottes Tior.

Ein Teil dessen was viele Jahre auf mir lag ist nun bei Dir und du wirst ein Söldner bleiben,
niemals einen Ritterschlag erhalten und niemand wird dir dafür danken.
Dieses Wissen macht dich so unantastbar für jeden Feind wie ich es bin.
Denn es wird dich lange am leben erhalten, bist du einen Mann findest wie ich ihn in dir gefunden habe.

Jetzt wirst du das in Dir vergraben, sehr tief vergraben und nie wider ein Wort darüber verlieren,
denn du hast das nie gehört.
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Jeldrik Kreuzbrecher

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Re: Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik
« Antwort #11 am: 02. Sep 07, 22:20 »
"Bei Tior, ich werde schweigen!"

Offline Rogar

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Re: Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik
« Antwort #12 am: 02. Sep 07, 22:36 »
Rogar nahm eine Karaffe aus dem Regel und goß dunklen gebrannten in zwei der Widderhörner

Nimm, wer weiß wie wie lang es uns noch so gut geht, sie stehen weit in Wäldern die Heuschrecken.
Vielleicht drei Wochen und sie stehen vor unsereren Wällen, noch weiß ich nicht was ich tun soll.

Zieh eine oder zwei Kolonnen ab und laß einen Tunnel graben, so tief das die Männer halb im Wasser stehen,
diesen Tunnel werden die Männer treiben so lange Zeit bleibt und die Stadt steht, nach Osten soll er gehen.

Fällt die Stadt wirst du und alle welche ich noch habe durch diesen Tunnel gehen und Ihr werdet mich verlassen,
wenn ich es Befehle, schlagt Ihr euch durch die Wälder und Ihr werdet leben wie Söldner von der Hand in den Mund.
In Kriege ziehen und eines Tages hierhin zurückkehren, wenn Tior es so will.

Was aus Mir wird ergibt die Zeit, ein Platz an den Ketten bekomm ich in jedem Fall. Also sehen wir uns wider.

Was glaubst du ist also schlauer wenn blau/schwarze Wappenröcke am Tor stehen, was würdest du tun?
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Jeldrik Kreuzbrecher

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Re: Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik
« Antwort #13 am: 02. Sep 07, 22:46 »
"Ich würde abwägen. Denn erst dann wüsste ich, wie stark der Feind ist. Mit deinen Plänen, umgesetzt, hätte ich die nötige Gewissheit, um selbstbewusst in Verhandlungen zu treten. Was wollen sie, die anderen Wölfe? Uns unser Revier streitig machen? Oder werden sie uns in Frieden lassen, wenn wir ihr Revier nicht beschmutzen?"

Offline Rogar

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Re: Gespräche zwischen Rogar und Jeldrik
« Antwort #14 am: 02. Sep 07, 23:17 »
Was ich weiß oder zumindest erahnen kann, die Grenzwacht nahe Gulrav ist übernommen, der Steinbruch im Drachenrücken
und Gulrav in festen Händen des Kaisers. Meine Idee ist, hier die Brücke des Abers zerstören und hier und hier.

Dann werden sie zumindest gebremst, neue Brücken zu bauen kostet Zeit und so viele Männer hat der Orden auch noch nicht,
als das se die zum Brückenbau abkommandieren, dafür sind die Wälder wie man so schön sagt zu unbefriedet. Wir vernichten Fähren,
Übergänge und jeden Einbaum mit dem sie runter schippern können. Das sollte ja wohl im Bereich des machbaren liegen ohne
größere Aufmerksamkeit zu erregen in der Zeit. Ich habe nicht die geringste Lust das Jaliswyk seine Männer dort verheizt gegen die Ragot,
nichts gegen seine Männer aber die brauchen auch etwas Ruhe und wenn man sie zur Erholung zwingt durch den Fluß als neue Grenze.

Wenn wir die freien Partisanen Unterstützen können und dafür halt sagen wir 3 bis 4 Kolonnen an den Wällen entlassen, können sie
im Westen die Reichsgarde indirekt unterstützen, indem sie erneut versuchen an leichte Beute ranzukommen, einzelne Boten,
schwach bewachte Wagen. Das kostet uns zwar etwas Ausbau unserer Wälle, rettet unsern Arsch aber vielleicht einen Mond
Richtung Winter. Lassen wir den Steinbruch am Himmelsgebirge und die dortige Grenzwacht an der Grenze zu Tangara als neuen
Herd hochschüren. Die sind sowieso schon reif, wenn Gwenwyk nichts unternommen hat und die Wacht nicht vor Reichsgardisten
überquillt.

Im Zweifel wird Eoran vom Joch oder Jasmina Einbein dort auch leichte Beute wittern und ebenfalls im Chaos mitmischen wollen,
in der Hoffnung auf Leichte Beute, ein paar Waffen, ein paar Rüstungen, das sind ja noch größere Hühnerdiebe wie wir im Moment.

Lassen wir Ihnen einen Tropfen auf den den heißen Stein zukommen, sollen sie Sachen in Reparation geben, wir nehmen angebotene
vernünftige Waren zu schlechten Preisen, ein paar Kawas sind etwas weiter südlich. Gute Händler an sich und Kopfjäger.
Wir verstehen uns gut machern wir halbe halbe in der Stadt wird es wohl verkaufbar sein. Und wenn wirs nach Lodrien schaffen als Beutegut verzollt.
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