Die Gebiete in Andarra > Das Kloster "Unua Sekundo"
Der Schrein am Rande des Schlafwaldes
Leif Svensson:
Excellent, mon Dieu!
"Eine Priesterin Équils?"
Peinlich berührt versteckte Boniface seine schmutzigen Hände hinter dem Rücken.
"Non, ich bin durchaus nicht nur auf der Durchreise, ich komme aus Firngard in Nordcaldrien und bin auf Anraten eines Naduriapriesters auf der Suche nach dem Équilskloster. Kann ich mich Euch anvertrauen?"
MiGri:
Einer anderer Priester hatte den Besucher genau betrachtet und flüsterte der Priesterin etwas zu. Sie nickte.
Dann sprach sie wieder zu Boniface, ein wenig Erstaunen schwang mit als sie fragte:
"Ein Priester Nadurias hat Euch geraten zu uns zu kommen? Weshalb?"
Leif Svensson:
Boniface holte weit aus, wie er es gerne tat:
"Alors, es fing alles an, als ich vor ungefähr einem halben Jahr eines Tages auf der Jagd ungefähr zehn Schritt tief in eine Felsspalte fiel und mit dem Kopf aufschlug. Die Götter allein wissen, warum ich nicht gestorben bin. Ich lag einige Zeit wie tot in dieser Felsspalte bis mich eine Frau beim Brennholz sammeln fand und mich in unser Dorf brachte. Es heißt übrigens Torrent. Dort hat man mich gepflegt und gehofft, dass ich überlebe.
Ich weiß all das nur aus Erzählungen und kann mich nur an die Träume erinnern, die ich in den zwei Tagen hatte, in denen ich ohnmächtig war. Es waren merkwürdige Träume. Träume von der Vergangenheit. Ich habe von meiner eigenen Geburt geträumt.
Es waren Träume von der Gegenwart. Genau in diesen zwei Tagen wurde mir ein weiterer Bruder geboren und ich habe es geträumt, obwohl ich ja ohnmächtig war.
Es waren Träume von der Zukunft. Ich habe vom Forêt d'Artroux geträumt und dass dort schreckliche Dinge passieren würden. Und ich habe davon geträumt, wie ich zum Schlafwald komme.
Es ist alles so eingetroffen, aber das wusste ich ja damals noch nicht.
Als ich also am dritten Tag aufwachte, war ein Priester Nadurias bei mir und sprach Gebete für mich. Ich erzählte ihm von den Träumen und er machte wage Andeutungen.
Als die Träume aber immer wieder kamen im Laufe der folgenden Wochen, ging ich wieder zu ihm und da sagte er mir, ich solle zum Schlafwald zu Équil gehn. Warum sagte er nicht.
Deshalb bin ich hier. Ich wusste, dass es richtig sein musste, hierhin zu reisen.
Wenn ich recht überlege, dann hatte ich auch schon vorher ähnliche Träume, aber seit ich dem Tod so nahe war, sind sie deutlich stärker und häufiger geworden."
Geistesabwesend starrte Boniface in die Ferne. Plötzlich schaute er die Priesterin erwartungsvoll an.
"Möchtet ihr von den Geschehnissen im Forêt d'Artroux erfahren? Es ist eine sehr spannende Geschichte!"
MiGri:
"Später..." Die Priesterin lächelte.
"Wärt Ihr zunächst noch so freundlich, uns Euren Namen zu verraten?"
Nachdem Boniface dies tat sprach sie weiter:
"Boniface, ich möchte Euch in unser Kloster bringen und dem Prioro unseres Ordens vorstellen."
Sie lies sich von einem Ihrer Begleiter eine Phiole geben.
"Um Euch in das Kloster zu bringen, muss ich Euch jedoch bitten, dies zu trinken. Ihr werdet einschlafen und erst in unserem Kloster wieder erwachen. Dort werden wir viel Zeit haben über Eure Erlebnisse und Träume zu reden. Und wir haben wohl auch die Antworten auf viele Eurer Fragen."
Leif Svensson:
Das ging jetzt aber schnell. Ich hätte nicht gedacht, dass ich sofort in das Kloster darf...
"Sehr gerne, Madame! Eure Gastfreundschaft wahrlich in Ehren!"
Boniface nahm die Phiole entgegen.
"Wenn Ihr es so sagt, dann trinke ich." Boniface sah die Priesterin an, die ihm aufmunternd zunickte.
"Merci bien!"
Dann trank er den Inhalt in einem großen Zug leer und unterdrückte einen Rülpser.
Diese Flüssigkeit wirkt aber ... schnell...
Boniface hatte noch Zeit, sich auf den Boden zu setzen, bevor ihm die Augen zuklappten, er in sich zusammensank und nur noch ruhig ein und ausatmete. Ein zufriedenes Lächeln lag auf seinem Gesicht.
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