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Das Lager

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Luthor Kaaen:
Der angehende Feldscher bließ die Luft langsam aus zusammengebissenen Zähnen aus.

"Das erste, was wohl geschah, war der Zwischenfall in dem Dorf, den ich bewusst mitbekam, ich denke ich war um die Vier Lebensjahre alt ... unser Lager war ganz in der Nähe dieser Siedlung aufgeschlagen und wir handelten mit Fellen und anderen Dingen der Jagt, um von ihnen Nahrung zu bekommen, nun wie immer. Einer unserer Schneider war krank und blieb deshalb bei den Frauen im Lager, die aus kulturellen Gründen mit den Kindern im Lager blieben, wärend die Männer handelten. Ich war ... " er biss sich selbst auf die Zunge und verbesserte sich dann "da ich der Sohn des Häuptlings bin, durfte ich mitkommen. Nun, um die Geschichte nicht in die Länge zu ziehen : Wir verließen gerade die langen Markthallen des Dorfes als unser Schneider draußen auftauchte, wie wild schnüffelte und sich dann auf eine Frau aus dem Dorf zu stürzen. Er riss ihr fast die Kopfhaut vom Schädel, als er sie an den Haaren zu Boden zerrte und ihr die Gliedmaßen mit bloßer Hand brach. Er keuchte und hechelte, und hätte sie wohl noch bei lebendigen Leibe ausgenommen, wenn nicht einige Männer aus der Schreckensstarre erwacht wären und mein Vater seinen eigenen Mann schließlich erschlug. Die Haut des ... Etwas war nicht mehr menschlich, eher kalt und seine Finger wiesen Krallen auf ... sein Blut war violett und es schien, als hätten seine Haare begonnen vom Nacken aus seinen gesamten Körper zu verbreiten ... ich denke, das ist eines der berühmten Bilder, die man nie wieder vergessen wird" er schauderte leicht und rieb sich die Oberarme.
"Wir eilten dann sofort ins Lager zurück, nicht ohne von den Dörflern verjagt geworden zu sein. Dort fanden wir die verletzten Frauen und Kinder, ein Teil die sich wohl nicht vor dem ... Unwesen hatten flüchten konnten. Auch sie wurden Krank, Übelkeit und Starre plagte sie und schon bald erkannten wir dass sie die Krankheit über die Luft, allein dem Atem ausbreitete. Mein Vater veranlasste sofort, die Kranken alle in einen abgeschiedenen Teil des Lagers zu bringen, als wir einen neuen Rastpunkt fanden. Am Morgen darauf allerdings fanden wir das Zelt allerdings völlig zerissen und verwüstet vor ... und dazu noch die wenigen Männer, die nachts Wache gehalten haben ... sie selbst waren wie die Frau im Dorf zu Tode gekommen ...von den Kranken keine Spur, nur einige Abdrücke in der feuchten Erde ... Krallen."

Er schluckte den bitteren Geschmack in seiner Kehle runter, um ihn loszuwerden.

"Mein Vater befürchtete darauf, das sich die Krankheit weiter ausbreiten könne, noch dazu wurden wir verfolgt, von einigen Gestalten, welche immer am Waldrand lauerten oder Nachts unserem Lager näher kamen, jedoch erwischten wir sie nie, und so schickte er die Kinder, darunter auch mich, in einen nahegelegenen Druidenzirkel, welcher uns seltsam aufgeregt annahm und den Erwachsenen versicherte, uns behütet aufzuziehen. Seitdem weiß ich nicht, was mit meinem Stamm passierte, geschweige denn mit meinen Freunden, Verwandten und Eltern. Ich lernte im Zirkel die Grunddinge eines Druiden, wurde auch in den Wald geschickt, sollte Bäume zählen und den Baumbestand beobachten ..." er schüttelte fast verächtlich den Kopf
"Aber sie haben mich auch nützliche Dinge gelehrt, wie zum Beispiel das Lesen und Schreiben. Ich schlich mich oft des Nächtens in ihre Bibliothek um mehr zu erfahren, auch wenn es am Anfang die Kunst der Heilung war, die mich interessierte. Schon bald aber wurde mein Eifer von einem Buch abgelenkt, welches "Mutationen" beschrieb. Ich vertiefte mich in den Seiten,man berichetet über Werwölfe und anderen Wesen, doch etwas ähnliches wie in meiner Geschichte fand ich nicht, allerdings war das Buch nicht beendet worden, viele Seiten waren leer oder unvollständig."

Er holte tief Luft. Noch nie hatte er seine gesammte Geschichte erzählt. Wenn er sich daran erinnerte, hatte er noch nie so lange am Stück gesprochen.

"Eines Nachts wurde ich von dem Caligraphus, dem Schriftführer, erwischt und nach der darauf folgenden Bestrafung, dessen Folgen ich immer noch trage, holte mich während eines Tages Der Rat zu sich. Sie hatten etwas mit diesen Mutationen in meinem Clan zu tun, doch über diese Dinge reden wollten sie nicht. Man beauftragte mich also kurz um, heraus in die Welt zu ziehen und wenn immer Möglich, Informationen über "Mutationen" zu sammeln und so meine Schuld abzuzahlen. Doch ich sollte aufpassen, dass keine Adligen oder Bürokraten, also alle hohen Persönlichkeiten davon erfahren. Seitdem habe ich mich als Druide, nun, eher als Quacksalber" gab er beschämt zu "mit meinen wenigen Medikamenten durchgeschlagen,wo ich auch Lyan kennen lernte, bis ich dann in Tiefensee auf Euch, Meisterin und Alvias, getroffen bin.

Jetzt kennt ihr meine gesamte Lebensgeschichte"

schloss er dann und atmete tief durch.

Jelena:
Jelenas Gesicht war während der Erzählung ausdruckslos geblieben und auch jetzt nahm sie sich Zeit ihre Antwort zu formulieren. Etwas an Luthors Beschreibung hatte eine Seite in ihr zum Klingen gebracht, aber sie war sich nicht sicher, welche Erinnerung es war, die da in ihr schlummerte. Sie schob die Gedanken beiseite, sie würde später in Ruhe darüber meditieren.
"Es tut mir sehr leid, dass du deinen Clan auf diese furchtbare weise verloren hast, umso furchtbarer da du den Feind nicht kennst, der sie dir genommen hat. Deine Geschichte wirft viele Fragen auf, keine davon angenehm, aber trotzdem wichtig..."
Sie nahm Luthors Gesicht in ihre Hände und blickte ihm ruhig in die Augen. Luthor hatte für einen Moment das Gefühl als ob seine Lehrerin bis auf den Grund seiner Seele blicken könnte.
"Ich danke dir für dein Vertrauen, Luthor Kaaen und werde alles tun, um es nicht zu enttäuschen. Ich kenne nun deine Hoffnungen und Wünsche und gebe die Göttin, das sich zumindest einige davon erfüllen!"

Luthor Kaaen:
Luthor nickte mit dem Gesicht zwischen ihren Händen.
"Ihr seid meine Meisterin, und ich denke Vertrauen ist die Grundlage dieser Zusammenkunft"

Er brachte es fertig, zu lächeln.

Jelena:
Jelena lächelte zurück: "Gib mir einige Tage Zeit meine Gedanken zu sortieren, dann können wir uns ausführlich darüber unterhalten... Und jetzt..." Sie nahm eines der Kräuter, die Alvias aus dem Wald geholt hatte und hielt es hoch: "Wer weiß was das ist?"

Alvias:
Alvias legte die Kräuter auf die gezeigte Stelle.

(Kurz nach der Erzählung)
Während der Erzählung Luthors wird ihm ganz mulmig. Er bringt keinen Ton raus, nachdem Luthor seine Geschichte vollendet hatte. Stattdessen geht er zu seinem Freund hinüber und legt seine rechte Hand auf seine Schulter und lächelt ihn freundlich und tröstend an.

(Dann nach Jelenas Frage)
"Hm, das war ein Kraut dass am schwersten zufinden war, es war unter einem dicken Busch versteckt." Findet noch ein Blatt in seinem Ärmel. "Aber was dies genau ist kann ich Euch leider nicht sagen."

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