Tannjew winkte auch Lehna an den Tisch. Nachdem sie sich gesetzt hatte und Robert, Lehna und Tannjew alleine im Raum waren fuhr er fort.
"Ich wollte mit euch beiden unsere Truppenverteilung und das Flüchtlingsproblem durchsprechen. Robert, wir haben etwa zwei Dutzend Valkensteiner Sturmgrenadiere im Feld, ist das richtig? Und Lehna, du kommandiest zwei Fähnlein Dragoons, das macht weitere 28 mehr als gut ausgebildete Krieger. Sehr gut. Ich gedenke die Dragoons und die Sturmgrenadiere auch weiterhin als Kommandoeinheiten einzusetzen.
In Caer Conway verweilen zur Zeit etwa 350 treue Reichsgardisten. Sie stellen schwere Infantrie dar, wenn wir sie in eine Schlacht führen müssen, aber bis dahin besteht ihre Hauptaufgabe darin Ruhe und Ordnung in Caer Conway aufrecht zu erhalten. Durch die Massen an Flüchtlingen hat sich die Situation verschärft. Das Verhängen des Kriegsrechts ändert nichts an den Problemen, aber es erstickt die meisten Auswirkungen. Ich werde die meisten Reichsgardisten auch hier behalten, wenn wir die kampfuntüchtigen Flüchtlinge zum Turalgebirge verschaffen." Er zeigte auf die Karte.
"Robert, deine Männer haben die alte Feste gefunden, das ist sehr gut. Ich hätte die Gerüchte als alte Sagen abgetan, doch nun danke ich den Göttern. Wie auch immer, wir werden die Flüchtlinge dorthin schaffen. Ich weiß, Lehna, Lodrien nimmt gerne Flüchtlinge auf, aber ich werde keinen Andarraner aus seiner Heimat deportieren lassen. Die Menschen hier sind mit der Erde verwurzelt und wir dürften keinen Dank erwarten, wenn wir sie nach Lodrien in ein fremdes Land bringen. Für diese Aufgabe werde ich ein Banner von 40 Männer meiner Reichsgarde abkommandieren. Die Flüchtlinge vertrauen der Reichsgarde mehr als fremdländischen Soldaten. Dies schwächt zwar die Verteidigung der Stadt, aber Unterstützung ist schon unterwegs."
Tannjews Finger rutschte vom Turalgebirge nach rechts unten in Richtung Einöde.
"Sir Gregory schickt vor einer Woche zwei lodrische Banner mit Soldaten aus Drachenfurt. Das sind zwei mal 144 Mann unter Waffen. Sie werden in etwa einer Woche hier eintreffen und unsere Verteidigungskraft erheblich stärken. Bis sie da sind muss hier aber Platz geschafft werden, das heißt, die Flüchtlinge müssen bis dahin das Umland verlassen haben. Der Waibel Cadell wurde mit der Organisation dessen beauftragt. Außerdem habe ich meine Würfel in die Wagschale des Schicksals geworfen. So mir die Götter und einige bestimmte Sterbliche hold sind werden wir weitere Soldaten in den nächsten Wochen zu unserer Unterstützung wissen. Noch Fragen?"