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Autor Thema: San Marguerite - Schutzpatronin der Goldbachs  (Gelesen 2917 mal)

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Offline Jelena

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San Marguerite - Schutzpatronin der Goldbachs
« am: 15. Aug 07, 09:49 »
Vor geraumer Zeit, als Nordcaldrien noch in den nachwehen der Kämpfe mit den Firngardern lag, zogen plündernde banditen durch das Land und nahmen der armen Bevölkerung das wenige, was ihnen geblieben war.
In einem kleinen Weiler lebte Marguerite, die Tochter des Köhlers. Sie war berühmt für die segnungen, die sie von Lavinia erhalten hatte. in ihr vereinten sich die Lieblichkeit der Blumen mit der Güte und Anmut von Tauben. Ihr Herz war pures Gold und die Rehe des Waldes kamen um zu ihren Füßen zu ruhen.
Pere Bärensohn, der ungeschlachte, grausame Anführer der Banditen, vernahm von ihrer Schönheit und da er einer jener Männer war, die immer das bekamen, was sie begehrten, so dachte er auch die Köhlerstochter zu bekommen.
Also sandte er eine Bande seiner Rüpel los, um ihm das Mädchen zuzuführen. Doch die Männer und Frauen des Weilers taten sich zusammen und warfen die Banditen aus dem Dorf, denn sie wussten, dass Maguerite Lavinias auserwählte war und wollten sich eher den Zorn der Banditen zuziehen, als die Göttin der Tauben zu enttäuschen, die ihnen ein solches Juwel anvertraut hatte.
Es kam, wie es kommen musste. Pere Bärensohn versammelte seine wüste Bande und griff das Dorf an. Binnen kurzer Zeit hatten sie alle überwältigt und triben sie auf dem Dorfplatz zusammen. Marguerite war gezwungen worden sich im Wald zu verstecken, aber sie hörte wie Pere Bärensohn drohte für jedes Glas Wein das er trank einen Dorfbewohner zu töten!
Marguerite weinte bitterlich als sie solch götterlosen Worte vernahm.
Sie schürzte ihre Röcke, flehte zu Lavinia sie nicht zu verlassen und lief ins Dorf zurück. Als Pere Bärensohn sie sah, ließ er ein grausames Lachen hören, ergriff sie und zerrte sie zum Schrein der Lavinia, um ihr Gewalt anzutun!
Marguerite ließ sich mitführen wie ein Lamm zur schlachtbank, doch diejenigen, an denen sie vorbeigingen, erzählten später das sie ein Messer in ihrem Bund blitzen sahen und hörten folgende Worte: "Oh, Lavinia, lichte Herrin, die Du die Menschen liebst! Verzeih mir das sakrileg, das ich begehen werde, doch die Liebe zu den meinen zwingt mich mein eigenes Heil aufzugeben um sie zu retten. Ich nehme freudig die Ewigkeit jeder Hölle auf mich, die Du für nötig erachtest, aber ich flehe Dich an: verschone meine Leute!"
So flehte Marguerite in ihrer höchsten Not, während ihr Peiniger, blind vor wüster Lust, sie zum Schrein zerrte, um dort, angefüllt von Zügellösigkeit und tierhafter Wollust, seinen Willen mit ihr zu haben. Im Schrein angelangt warf pere Bärensohn Marguerite zu Boden und stürzte sich auf sie - geradewegs in ihr Messer hinein!
Mit einem überraschten Gesichtsausdruck sackte Pere Bärensohn sterbend in Marguerites Armen zusammen. Verwundert blickte er sie an und versuchte ihr Gesicht zu berühren, denn in ihrem unendlich guten Herzen fand sie Mitleid für diesen Mann und Pere Bärensohn starb in der qualvollen gewissheit wie sein leben verlaufen wäre, wenn er es auf Liebe aufgebaut hätte und nicht auf Hauss und Angst.
Als das übrige Gesindel gewahr wurde, was geschehen war, erhoben sie ein mächtiges Getöse und wollten sich sowohl auf Maguerite wie auf die unbewaffneten Dorfbewohner stürzen, als die Soldaten von Yves Lionceour im Dorf eintrafen.
Sie machten kurzen Prozess mit den Strauchdieben und Yves Lionceour, der Gründer des Hauses Goldbach wurde Zeuge von Lavinias Wunder: Dort, wo einen Augenblick zuvor noch Maguerite war, erhob sich ein Sturm aus Kirschblüten und trug sie mit sich fort. Und wäre das nicht Zeichen genug einer göttlichen Gnade gewesen, so erscholl eine Stimme, in der der Flügelschlag der tauben und das Lachen von Liebenden lag:
"Von nun an sei für immer bekannt, dass Maguerite mein herz gerührt hat! Tränen, die sie für ihre Feinde vergoß, besiegelten ihren Platz an meiner Seite!"

So wurde Maguerite zur Heiligen der Kirche Lavinias und Yves Lionceour, der Zeuge dieses Wunders war, bat sie um die Gunst Patronin seines Hauses zu sein. zum Zeichen, das sie ihm dieses gewährte, erblühten an demTage, als er seine Braut heim führte alle Magueriten im Garten und blühen seitdem ununterbrochen.
Man sagt, an dem Tage an dem die letzte Blüte vergeht auch das Haus Goldbach vergehen wird.

Mögen wir nicht leben um Zeugen davon zu werden!

Frer Gerard, Chronist des Emilie Lioncoeur, Baron von Goldbach
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Hegen

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Re: San Marguerite - Schutzpatronin der Goldbachs
« Antwort #1 am: 24. Aug 07, 11:51 »
Ich weiss ja nicht, ob diese Geschichte nur zur Info oder zur Diskussion steht.
Falls letzteres, hier mein Sempf:
Ich finde, Marguerite sollte nicht mit einem Messer, sondern unbewaffnet zum Tempel gehen; das würde besser passen. Dann würde stärker der Opfergedanke wirken und auch ihr mitleidiger Blick dem Bärensohn gegenüber.
Bevor er seine schändliche Tat vollziehen kann, wird er dann von ihrem Blick alleine - der seinen eigenen Blick in sein Inneres hervorruft - bekehrt und wird dann festgenommen und hingerichtet, akzeptiert das aber, weil er seine Untaten eingesehen hat.
Marguerite wird dank ihrer Opferbereitschaft entrückt.

Nur meine Meinung, natürlich!
"Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt."
Thorin Eichenschild