Interessante Frage. Problem ist, dass ich am liebsten schreiben würde: kommt drauf an.
In der Mehrzahl aller möglichen Konstellationen, die deine Situation haben kann, würde ich ihn angucken, wie man ein hässliches Insekt anguckt und weggehen. Sollte die holde Maid signalisieren, dass sie lieber möchte, dass ich neben ihr sitze, dann würde ich dem anderen auch sagen: Burschie, du nervst, geh woanders spielen. Ob der das dann tut, ist wieder was anderes. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass ich jemandem, der in einer Taverne mit einem Feuerball um sich wirft, mit Spiel belohne. Vermutlich würde ich ihn mir auch als Pappnas´ merken.
Larpforen verführen dazu, alles geschriebene als in Stein gemeisselt anzusehen. Das alles soll nicht heissen, dass ich Dinge, die mir grad nicht in den Kram passen, grundsätzlich ignoriere. Das wäre auch wieder tendenziell pappnasig.
Grundsätzlich meine ich schon: dies ist meine Freizeit, die ist teuer und kurz. Was ich in der Zeit mache, soll mir (und anderen) Freude bereiten. Darum spiele ich mit Leuten, die mir Freude machen und denen ich Freude mache. Und darum spiele ich keinen pappnasigen Kram aus und belohne auch keine Pappnasen mit Spiel.
Problematisch ist, dass die Trennlinie zwischen den beiden Dingen (Spaß und Pappnasentum) nicht leicht zu beschreiben ist, schon gar nicht schriftlich.
Ist aber auch wieder unproblematisch, weil ich in meinen drei Jahren Larp bisher mit meinen Unterscheidungskriterien gut gefahren bin.
Ich kann mich auch an keine konkrete Situation erinnern, in der ich zu einem eindeutigen Spielangebot gesagt hätte: "geh weg, du Freak, du nervst" (oder ähnliches). Ich halte mir nur die Option offen, das zu tun.
Viele Grüße
Johannes