Autor Thema: Galoria Lydia im Lazarett  (Gelesen 14637 mal)

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Offline Jelena

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Galoria Lydia im Lazarett
« am: 15. Jan 08, 19:22 »
Es war bereits abend als Galoria wieder erwachte. Überall um sie herum lagen Verwundete, die meisten schliefen, manche stöhnten und wimmerten vor Schmerzen. Es war ein großes, langgestrecktes Zelt, das aus mehreren Bahnen zusammengestückelt worden war. Der festgestampfte Boden des Marktplatzes war mit Stroh ausgestreut worden und man hatte alte Säcke ausgelegt, damit die Krieger nicht direkt auf dem Boden liegen mussten. Helfer gingen durch die Reihen und verteilten Wasser und Tee, wuschen Fiebernde und gaben manchen ein wenig Suppe.
Das hintere Ende des Zeltes war direkt an die Hauswand des "silbernen Bären" angebaut worden, so dass es zumindest nicht unangenehm zog, aber auch so war Galoria dankbar für die warme Decke, mit der sie zugedeckt worden war.
In der Nähe hörte sie verhaltenes Weinen: einige Frauen hatten Familienangehörige entdeckt und wachten nun bei ihren Männern, Brüdern und Söhnen, die niemals wieder so sein würden wie früher.
Ein kleines Mädchen kam zu ihr und hielt ihr einen Becher mit Tee an die Lippen. Es war etwas mit Minze, das sie ein wenig erfrischte und klarer im Kopf zurück ließ. Das Mädchen lächelte ihr scheu zu und zog weiter zum nächsten.
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Galoria Lydia

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Re: Galoria Lydia im Lazarett
« Antwort #1 am: 15. Jan 08, 20:08 »
Schweißgebadet vor Schmerzen lag Galoria nun da und schaute sich um.
All diese Menschen hatten tapfer gekämpft, dachte sie bei sich.
Ihr wurde es zu viel das mit anzusehen und zu hören wie einige leideten, nur weil sie für das gekämpft haben, an das sie glaubten.

Sie versuchte sich wieder in Gedanken und Gebeten zu flüchten um nicht ständig daran denken zu müssen.

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Hey, warum hast du Suppe auf der Stirn stehen?

Offline Jelena

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Re: Galoria Lydia im Lazarett
« Antwort #2 am: 15. Jan 08, 20:24 »
Die Zeltklappe öffnete sich und Jelena trat ein, dicht hinter ihr ein Reichsgardist, offenbar ihre Wache. Sie hatte sich umgezogen, aber das änderte nichts daran, das sie unglaublich müde und geschafft aussah. Sie hatte dunkle Augenringe und war bleich, ihre Schürze bereits wieder voller Flecken. Sie sah sich suchend um, bis ihr Blick schließlich an Galoria hängen blieb.
Sie hob die Hand zum Gruße und kam zu ihr.
Seufzend ließ sie sich auf einen kleinen Hocker nieder und fragte: "Wie fühlst du dich? Sind die Schmerzen schlimm?"
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Offline Galoria Lydia

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Re: Galoria Lydia im Lazarett
« Antwort #3 am: 15. Jan 08, 20:30 »
"Vielleicht sollte man eher dich fragen, du siehst sehr geschafft aus. Du solltest dir mal eine Ruhepause gönnen, du hast doch genug Helfer um die mal n paar Minuten zu gönnen." Sie wusste das sie das Wort Ruhepause schon nicht in Jelenas Nähe erwähnen sollte, wie sollte das dann aussehen wenn sie Stunden anstatt Minuten gesagt hätte.

Doch sie antwortete trotzdem: " Die Schmerzen haben schon etwas nachgelassen, aber dennoch fühle ich mich an diesem Ort nicht so gut. Die ganzen leidenden Menschen und du weißt selber wie schwer es mir fällt lange sitzen geschweige denn liegen zu bleiben.
Außer wenn ich nicht muss, dann ist es natürlich was anderes.
"
« Letzte Änderung: 15. Jan 08, 20:36 von Galoria Lydia »
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Offline Jelena

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Re: Galoria Lydia im Lazarett
« Antwort #4 am: 15. Jan 08, 20:48 »
"Viele Helfer ja, aber zu wenige ausgebildete Heiler... dabei ist dies hier nur der Anfang..." sie stützte den Kopf in die Hände und ließ den Blick schweifen, während sie weiter mit Galoria sprach: "Du kommst leider nicht daran vorbei, du wirst noch etliche Tage liegen müssen, bis sich die Wunde in der Schulter verschlossen hat. Ich muß mit meinen Tränken und Tinkturen haus halten, denn morgen wird die nächste Welle Verwundeter eintreffen und Milosti allein weiß wie es an der Beransader selbst aussieht... Erzähl mir, wie ist die Schlacht aus deiner Sicht verlaufen?"
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Offline Galoria Lydia

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Re: Galoria Lydia im Lazarett
« Antwort #5 am: 15. Jan 08, 21:49 »
Galorias Hoffnung die fast lebhaften Bilder der Schlacht  wenigstens für einige Zeit zur Seite schieben, verschwand gerade.
Sie stoß einen langen und lauten Seufzer aus, bevor sie zur Antwort ansetzte.

Nun ja ich glaube du weißt gut genug das ich von solch großen Schlachten weder Ahnung noch Erfahrungen habe,
deswegen denke ich das meine Sicht der Taktik nicht zur Sache tut.
Das einzige an das ich momentan  viel denken muss ist, das viele Menschen für ihren Glauben gekämpft und viele unter ihnen dafür auch ihr Leben gelassen haben.
Und nun liege ich hier und muss weiter zuhören wie andere für ihre Träume leiden müssen.
Leider hatte ich noch nicht die Gelegenheit mich objektiv um das Thema zu kümmern und das wird denke ich auch noch ne Weile dauern. 
Das einzige was mir bleibt sind Erinnerungen …
"
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Re: Galoria Lydia im Lazarett
« Antwort #6 am: 15. Jan 08, 22:06 »
"Ich verstehe dich nur zu gut. Ich wünschte ich könnte dir sagen es wird mit der Zeit besser werden, aber das wird es nicht. Das einzige was man lernt ist nicht zu oft daran zu denken... was die Menschen und ihre Träume betrifft: jeder einzelne von ihnen ist freiwillig in diese Schlacht gegangen, wissend das die Wahrscheinlichkeit nicht zurück zu kehren recht groß ist. Aber sie haben es getan..." Auch Jelena seufzte.
"Die Diskussion ist so alt wie die Menschheit und ich bin bei weitem nicht weise genug um den Sinn dahinter zu sehen, geschweige denn ihn zu verstehen." Sie gähnte: "...und wohl auch viel zu müde dafür. Hat diese zwergische Schweinepriester dir irgend eine Botschaft für mich mitgegeben bevor er dich auf den nächstbesten Karren geworfen hat?"
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Re: Galoria Lydia im Lazarett
« Antwort #7 am: 15. Jan 08, 22:48 »
"Hm... lass mich kurz überlegen." Sie verzog starküberlegend das Gesicht und blickte nach oben.
Anschließend erhellte sich das Gesicht kurz als es ihr wieder einfiel.

"Kurz gefasst sagte er: Du sollst dich um die Verwundeten kümmern, was du ja wohl auch tust,
ehm... das sicher noch mehr nachrücken werden und mir besondere Aufmerksamkeit zukommen soll
."

"Aber ich glaube das sind Dinge die er dir sicher nicht sagen brauchte.
Und nun sei nicht so griesgrämig auf Robert, er tut schließlich auch nur das was er für richtig hält
und immernoch besser ich bin hier bei dir als noch draußen auf dem Felde
."

Galoria verkniff das Gesicht, wohl drauf gefasst, das Jelena auf diese Nachricht ausrasten könnte
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Re: Galoria Lydia im Lazarett
« Antwort #8 am: 15. Jan 08, 23:04 »
Jelena sah sie einen Augenblick lang ungläubig an, bevor sich ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht zeigte. Sie war vollkommem ruhig, nur dieses beunruhigende Grinsen in ihrem Gesicht, das ihr ein leicht irres Aussehen verlieh.
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Re: Galoria Lydia im Lazarett
« Antwort #9 am: 15. Jan 08, 23:11 »
Galoria blinzelte Jelena an und riss auf einmal erstaunt die Augen auf als sie  bemerkte das Jelena grinste.

"Was hat man denn mit dir gemacht?
Sei mir nicht böse, aber du reagierst sonst nicht so gelassen, vor allem nicht wenn es um Robert geht"
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Re: Galoria Lydia im Lazarett
« Antwort #10 am: 15. Jan 08, 23:20 »
"Mit mir ist alles in Ordnung. Ich stelle mir nur gerade vor was ich alles mit diesem neunmalklugen Kretin anstelle, wenn ich ihn in die Finger bekomme..."
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Offline Galoria Lydia

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Re: Galoria Lydia im Lazarett
« Antwort #11 am: 16. Jan 08, 22:21 »
"Ist das eigentlich der einzige auf den du so reagierst? Ich scheint ja ne ganz besondere Beziehung zueinander zu haben!"
Galoria konnte sich nach so einem Satz nicht das lachen verkneifen, versuchte es aber dennoch nicht zu sehr zu zeigen.
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Re: Galoria Lydia im Lazarett
« Antwort #12 am: 16. Jan 08, 22:33 »
"Die Antwort auf die erste Frage kennst du bereits und die zweite..." Jelenas Grinsen verschwand und sie sah Galoria ernst an: "Zwischen Robert MacManahugh und mir sind viele dunkle Pfade und ich hoffe das du niemals einen davon betreten musst."
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Re: Galoria Lydia im Lazarett
« Antwort #13 am: 16. Jan 08, 22:46 »
Eine Mischung aus Verwirrung und Angst schoss in Galorias Gesichtsausdruck.
Sie hatte wahrlich Schwierigkeiten zu verstehen wie dunkle Pfade zwischen zwei Personen liegen konnten.
Galoria überlegte einige Sekunden stark nach und beschloss für sich lieber heute nicht mehr nachzuhaken.

"Ich glaube ich verschiebe meine Fragerei lieber und du solltest vielleicht doch mal ein wenig Entspannung suchen!"
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Re: Galoria Lydia im Lazarett
« Antwort #14 am: 16. Jan 08, 22:54 »
"Sieh mich an! Kaum bist du ein paar Augenblicke wach, schon überschütte ich dich mit Belanglosigkeiten!"
Obwohl Jelenas Ton unbeschwert war, konnte Galoria ahnen, dass sie etwas wichtiges gesagt hatte, was ihr bestimmt nicht herausgerutscht wäre, wenn sie nicht auch so müde gewesen wäre.
"Lass uns über was anderes reden: weißt du wie es Sasha und Miguel geht?"
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