Galoria Lydia im Lazarett

[Galoria Lydia]

"Ich muss gestehen das ich sie länger nicht gesehen habe.
Was ich weiß ist, das sie die rechte Flanke kommandiert haben und
als ich sie das letzte Mal sah, waren sich auch noch am Leben.
Ich glaube, die Hoffnung das jemand unverletzt oder völlig wohlauf zurückkommt,
kannst du getrost vergessen, vor allem nach dieser Schlacht."

Galoria verzog das Gesicht heftig...

"Aber ich denke du brauchst dir nicht allzu große Sorgen um sie machen!"

Auf einmal schrie Galoria auf, als ihr ein stechender Schmerz durch die Schulter fuhr.

[Jelena]

Jelena sah sie besorgt an: "Was ist los?"
Sie beugte sich über Galoria und begann den Verband auf ihrer Schulter abzuwickeln.

[Galoria Lydia]

"Da war auf einmal so ein stechender Schmerz in der Wunde. Kann dir auch nicht genau sagen warum das so ist!
Vielleicht habe ich mich auch einfach nur verkrampft?"

Sie biss die Zähne zusammen aus Angst was Jelena da gerade zum Vorschein bringen könnte.

[Jelena]

"Es blutet nicht... naja, wenn wir es schon aufgemacht haben, dann können wir es auch sauber machen..."
Sie sah sich suchend um und bat einen der Helfer um Essigwasser und ein sauberes Tuch.
Dann platzierte sie die schüssel auf dem Hocker und kniete sich neben Galoria um die Wunde auszuwaschen.
"Ich werd' sanft sein..."

[Galoria Lydia]

So unsicher wie ein kleines Kind schaute Galoria immer wieder zwischen der Schüssel und Jelena hin und her.

"Na wenn es sein muss...", dachte sie bei sich, ..."Jelena weiß schon was sie tut."

Sie kniff die Augen zusammen als Jelena das Tuch in die Schüssel getunkt hatte
und sich die Hand in Richtung Wunde bewegte, wohl wissen das es sehr schmerzhaft sein könnte.

[Jelena]

"Weißt du eigentlich das du mir noch nie erzählt hast, wieso du Geweihte deiner Göttin geworden bist? Ich bin neugierig!"
Jelenas Stimme klang ruhig und ihre Hände waren kühl und geschickt. Es war unangenehm, aber nicht schlimm, solange sie an etwas anderes dachte.

[Galoria Lydia]

"Ich wurde bereits an meinem sechsten Geburtstag zur Lehre und Ausbildung in den Zirkel geschickt.
Das einzige an das ich mich vor dieser Zeit erinnern kann, ist das ich da schon oft alleine in den Wald gegangen bin,
trotz der Warnung der anderen. So kam mir diese Ausbildung sehr gelegen und dort merkte man auch recht schnell,
was für Begabung ich besitze!"

Sie erinnerte sich gerade an die Zeit im Zirkel. Wie wohl sie sich da gefühlt hatte, aber fast ebenso wohl fühlte sie sich mittlerweile hier bei ihren Freunden und Bekannten.
Außerdem kamen ihr wieder Bilder in den Kopf, aus der Zeit, wo sie wann immer sie wollte ich den Wald hinausgehen konnte. Wo jedes Tier und jede Pflanze sie kannte und sie dachte an ihren Platz, ihr Ritualplatz.

Sie seufzte:
" Ach Jelena, wie gerne würde ich mal wieder in einen Wald hinausgehen und mich erfreuen an den Tieren, den Pflanzen und den Geruch des Waldes. Weißt du wie schön ein Wald duften kann? Kannst du dich an einen letzten Spaziergang erinnern?"

[Jelena]

"Eigentlich bin ich noch nie im Wald spazieren gegangen." antwortete Jelena belustigt "Ich bin ein Kind der Steppen, Galoria, für mich ist es die unermeßliche Weite des Horizonts und der Wind in meinem Gesicht. Ich vermisse meine Pferde... Aber erzähl mir mehr."

[Galoria Lydia]

"Oh!", Galoria wurde etwas rot, doch dann erhellte sich das Gesicht.

"Wir sollten bei Gelegenheit unbedingt mal zusammen im Wald spazieren gehen! Dann zeig ich dir mal meine Welt!"
Mittlerweile strahlte Galoria richtig.

"Ich hatte im Wald um Hexenagger immer einen für mich besonderen Platz. Da konnte ich entspannen, Kräfte sammeln oder für Freunde beten. Es war wirklich was ganz besonderes. Dort hatte nichts und niemand Angst vor mir. Alles war mir und ich war verraut. Ach und alleine nur den Boden unter den nackten Füßen zu spüren."

"Meinst du ich könnte so einen Ort auch hier irgendwo finden?"

[Jelena]

"Ganz bestimmt sogar! Du musst Mika bitten dich mitzunehmen. Durch die Wälder Andarras streift Nedra, die Göttin der Wälder und der Jagd. Ich bin mir sicher das sie jemanden wie dich willkommen heißen wird! Ich mach dir einen Vorschlag: du zeigst mir das man sich im Wald nciht fürchten muss und ich zeig dir wie man anständig reitet."
Während sie mit Galoria sprach, legte Jelena einen kleinen in Kräutersud getränkten Schwamm in die Wunde und legte dann den Verband neu an.
"So, fertig! Jetzt hast du erst einmal bis morgen früh ruhe."

[Galoria Lydia]

"Oh Jelena, das ist eine ganz wunderbare Idee und dein Angebot nehme ich gerne an." Galoria lächelte zufrieden und ihre Augen strahlten.

Galoria schaute Jelena zu wie sie den Verband anlegte und bedankte sich bei ihr.
"Ich glaube ein wenig Schlaf würde mir jetzt ganz gut tun. Können uns ja falls es die Zeit zulässt morgen früh weiter unterhalten, wenn sowieso der Verband wieder gewechselt werden muss."

Galoria hörte garnicht mehr auf zu strahlen und schlief schließlich nach vielen unterschiedlichen Gedankensprüngen
selig ein.

[Jelena]

Lächelnd hörte Jelena ihrer Freundin zu und nickte zu allem, froh das es Galoria besser ging. Als dieser die Augen zufielen, deckte sie sie gut zu und lauschte bis ihre Atemzüge tief und gleichmäßig waren.
Eine Zeit lang saß sie da und genoß es, dass niemand etwas von ihr wollte. Über ein Tag war vergangen seit Ralf mit den Verwundeten eingetroffen war und morgen wurden die nächsten erwartet. Jelena hatte schon viele Schlachtfelder gesehen, aber die schiere Menge an Verwundeten überstieg alles was sie bisher gekannt hatte. Wenn es hier bereits so schlimm war, wie musste es dann erst an der Beransader sein? Wäre ihr Platz nicht doch besser dort gewesen? Was, wenn einer ihrer Freunde auf dem Weg hierhin starb? So, wie der Mann, dessen Herz einfach zu schlagen aufgehört hatte oder die Gardistin, die still in einer Ecke verblutet war? Vor Jelenas Augen zogen all jene vorbei, die sie heute nicht hatte retten können und es war schwer die Verantwortung für ihren Tod abzulehnen. Obwohl sie sich dagegen wehrte schossen ihr vor lauter Erschöpfung und Trauer die Tränen in die Augen.

[Akela]

*Am nächsten Tag, als dem Lärm und den aufgeregten Stimmen nach der nächste Strom der Verwundeten das Lazarett erreicht, betritt Sasha das kleine Zelt, in dem Galoria liegt.
Auch nachdem sie mit Jelena geredet hat, hat sie sich nicht die Zeit genommen, die Kleidung zu wechseln oder die ziemlich ramponierte Rüstung auszuziehen...oder auch die mittlerweile ziemlich durchgebluteten Verbände zu wechseln....sie scheint erst sichergehen zu wollen, dass es Galoria den Umständen entsprechend gut geht.

Mit den Augen sucht sie das Zelt nach ihr ab.*

[Galoria Lydia]

Galoria fühlte sich am nächsten Tag das erste Mal wieder richtig erholt,
auch wenn es nicht gerade sehr gemütlich war, wo sie jetzt lag.

Sie schaute sich um und hörte viel Lärm und die lauten Zurechtweisungen von Jelena aus dem Nachbarzelt.

"Es müssten wohl wieder einige zurückgekommen sein", dachte Galoria bei sich.

Als sie Sasha erblickte, wie sie sich im Zelt umsah, fing Galoria an zu strahlen und winkte ihr zu so gut es ging.

[Akela]

*Mit einem Lächeln antwortete auch die Wolfselfe und trat zu Galorias Krankenbett, um sich daneben auf einem Strohballen niederzulassen.
Die Priesterin zu umarmen wagte sie nicht...sie wusste nicht, wie weit ihre Verwundungen schon abgeheilt waren.*

"Es ist schön euch so fröhlich zu sehen Galoria. Ihr scheint ja die beste Pflege bekommen zu haben hier."

*Sie zwinkerte der Priesterin zu.*