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Der Treck gen Norden - 2. Teil

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Luthor Kaaen:
Luthor nickte, folgte ihrer Geste durch die Haare und sah sie dann wieder an.
"Um ehrlich zu sein, sehe ich es als eine meiner Pflichten an" meinte er "Nicht, dass ich glaube dass Ihr meinen Schutz braucht, aber dennoch.." lächelte er dann matt. Dann atmete er einmal tief durch und zog die Beine etwas an.
"Es waren keine schönen Zeiten, die ich erlebt habe.." begann er dann "Wie Ihr vielleicht wisst, bin ich in meinem Stamm eher gottlos aufgewachsen und habe auch eher in dem Zirkel, der mich als Kind aufnahm, gelernt, auf die Kräfte der Natur zu vertrauen.. Nun bin ich in letzter Zeit an Leute geraten, die mir recht eindrucksvoll bewiesen haben, welche Kraft Glauben schenken kann.. Ich weiß nicht warum, aber dieser Glaube schien nicht der richtige zu sein, jedenfalls wurden diese Leute irgendwann gejagt, und ich fälschlicher Weise zu ihnen gezählt.. Ich wollte Euch wie schon gesagt nicht in etwas hineinziehen, von dem ich selber nicht viel verstehe, und schon gar nicht wegen etwas, wozu ich gar nicht gehöre.. eine sehr verworrene Geschichte" schüttelte er dann ärgerlich über sich selbst den Kopf "ich denke nur manchmal, mir fehlt eine Perspektive im Glauben"
Dann sah er an und ging wieder auf das andere Thema ein "Ihr habt mir ebenfalls noch nicht erzählt, was Euch nun genau wiederfahren ist... das schien ja auch nicht irdischer Natur zu sein..."
Allein bei diesem Thema überlief ihn wieder ein kalter Schauer.

Jelena:
Jelena sah ihn mit bohrendem Blick an: "Verworren beschreibt es nicht mal im Ansatz, Lehrling! Ich hoffe ich habe dir besser beigebracht wie man Berichte formuliert. Sei es wie es ist..." sie seufzte und zog sich die Kapuze übers Haar um sich vor dem schneidenden Wind zu schützen.
"Vielleicht sollte ich erst einige deiner Fragen beantworten bevor wir uns den Göttern zuwenden...."
Sie schwieg eine Weile, so dass Luthor schon glaubte sie hätte es sich anders überlegt, bevor sie unvermittelt begann:
"Man hat mir erzählt, dass du das Ritual im Frühjahr zumindest im Ansatzbeobachtet hast. Was genau hast du gesehen?"

Luthor Kaaen:
"Leider nicht viel" meinte er betrübt "Eigentlich so gut wie gar nichts... Ich war unten am Feuer, als man nach einem Heiler gerufen hat ... als ich hinter der Taverne ankam, hat man sich bereits über Euch gebeugt und mich trotz meiner Aussage, wer ich bin und in welchem Verhältniss ich zu Euch stehe, nicht mehr recht vorgelassen ... mir sind nur die Riualkreise und einige ausgebrannte Kerzen aufgefallen" meinte er leise.
Rituale. Magie. Er schnallte den Gambeson enger und sah sie dann aufmerksam und konzentriert an.

Jelena:
"Im Frühjahr waren wir alle in Condra, wir hofften dort Licht in das Dunkel einiger Geschehnisse zu bringen, aber wie immer kam alles anders... Gorix tappte in eine Falle, eine Falle die Szivar persönlich aufgestellt hatte. Das wie und warum ist im Moment nicht wichtig, zumal es nicht weise ist seinen Namen im Dunkel der Nacht zu sprechen... Gorix nahm eine dämonische Macht in sich auf, eine Macht die so stark war, das sie Gorix Seele binnen kurzer Zeit zerfressen hätte. Die Alternative wäre gewesen diese Macht an den Schergen dieses Gottes zu übergeben und ihn damit noch mächtiger zu machen als er es ohnehin schon ist..."
Jelena sah Luthor aufmerksam an um sicherzugehen, dass er auch wirklich verstand was sie ihm erzählte.
"Wir versuchten eine dritte Möglichkeit zu schaffen. Sasha Timberlore Schattenwolf ist der erste Paladin des Askar, sie wollte sich dieser Macht mit der HIlfe ihres Gottes stellen. Also entwarfen wir ein klerikales Ritual in dem die Seele Gorix' geschützt wurde, während der dämonische Einfluß zerstört werden sollte. Es ist wichtig das du begreifst, dass dies kein magisches Ritual war! Sasha rief Askar um Stärke und Zusammenhalt für das Rudel an, Mika erflehte Nedras Beistand um uns alle zu schützen, Galoria Lydia zog schützende Kreise um mich und ich war..."
Jelenas Stimme war zu einem Flüstern herabgesunken, so dass Luthor sich anstregend musste um etwas verstehen zu können.
"... ich war das Gefäß für Gorix Seele."
Jelena sah Luthor in die Augen und wieder einmal schien es, als ob er sich darin verlieren könnte.
"Ich bin so nichtmagisch wie einer von Roberts Stiefeln und in der Seelenheilkunde ausgebildet. Ich hatte die größte Chance seine Seele zu schützen ohne darüber verrückt zu werden, aber wie du siehst, kommen solche Dinge immer mit einem Preis."

Luthor Kaaen:
Luthor, der sich weit nach vorn gebeugt hatte um seine Meisterin zu verstehen, verharrte so noch kurz eine Zeit, riss sich dann von ihrem Blick los und lehnte sich wieder leicht nach hinten in eine halbwegs aufrechte Stellung.
Das gerade gehörte erklärte einiges und verwirrte ihn beiderseits. Aber nun hatte er wenigstens eine Erklärung für ihr Verhalten, auch wenn er vermutete, dass noch viel mehr dahinter steckte als er verstand.
"War das Ritual ein Erfolg?" fragte er dann vorsichtig und unsicher nach, sonst hatte er solche Wunder, nannte man es nun Magie oder Götterkraft, nur aus der Ferne mitbekommen. Aus sehr weiter Ferne.
"Immerhin wart ihr danach sehr lange nicht ansprechbar ... und nach der Aufregung auf dem Platz ist wohl nicht alles so gelaufen, wie es sollte?!"

Der junge Lehrling hatte keinerlei Erfahrung in diesen Sachen. Zwar hatte er begriffen, was vorgefallen war, warum man die Macht nicht an einen Kultisten weitergeben konnte und den Ausweg, den man versucht hatte zu schaffen, konnte er auch nachvollziehen.
Nur war das, wo es für Jelena schlussendlich geendet hatte, kein erstrebenswertes Ziel. Auch nicht für ein Gefäß. Oder war es normal, danach in solch einen erschöpfenden Trance-Zustand zu fallen?

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