Ein paar von euch haben es mitbekommen, lag zwei Wochen flach. Mir wurde ein Stahlschwert ins Auge geschlagen. Nun lebe ich aber wieder. Hier das offizielle Statement:
Liebe Freunde der Stahlwaren, gute und schlechte Nachrichten bestimmen das Bild. Die gute ist, es wird wohl keine dauerhaften, schwerwiegenden Schäden geben. Die schlechte ist, dass ihr mich deshalb nicht los seid...
Das Auge, wie auch das umliegende Bindegewebe, ist gequetscht. Ein paar kleinere Blutungen sowie eine mittelschwere Gehirnerschütterung runden das Verletztenbild ab. Weder Hirnblutungen noch -quetschungen fanden statt. Die inneren Blutungen liegen alle an abtransportablen Stellen.
Das Auge selbst und innen anliegende Teile des Bindesgewebes (die Haut um das Auge) wurden mit selbstauflösenden Fäden vernäht. Z. Zt. kratzen sie noch ein wenig, das sollte aber binnen der nächsten Tage aufhören. Das äußere Erscheinungsbild ist, von ein paar Schwellungen abgesehen, wieder alltagstauglich. Im inneren sind noch Blutungen zu sehen. Blinzeln und vollständiges Bewegen ist beides noch nicht möglich. Mittlerweile darf ich wieder ohne Begleitung von A nach B wandern. Die Krankschreibung endet diese Woche Werktags..
Sehen kann ich leider immer noch nicht richtig, die Mehrfachsicht spiegelt einmal horizontal wie vertikal wodurch sich drei Bilder ergeben. Wenn nur ein Auge geöffnet ist, ist die Sicht normal. Wobei das linke Auge nur trüb schaut und deutlich lichtempfindlicher ist. Die Kopfschmerzen halten sich in Grenzen, schnelle Bewegungen sind aber immer noch unangenehm.
Gem. Prognose werde ich in ein paar Wochen vermutlich ohne Hilfsmittel sehen können. Derzeit ist schlimmstenfalls eine Brille als Folge zu erwarten. Verbindliche Aussagen sind erst zum Ende der Behandlung möglich. Ggf. wird ein Prismenglas benötigt um das Auge zu entlasten, Sehschule ist bereits im Gange.
Als eine Spätfolge wird das Auge ca. alle 20 Jahre ergrauen. Dies passiert normalerweise nur bei älteren Leuten, weil Augeninnendruck und Gewebe nicht im Einklang stehen. Diese Eingriff kann heute schon operativ ohne Gefahr behoben werden. Solche Erkrankungen tauchen i. d. R. erst ab Ü70 auf. Diese Folge steht als einzige schon fest.
Die Betreuung findet durch Prof. Dr. Dr. med. Konen und Fr. Prof. Dr. med. Kawillsky in der Polyklinik Köln statt. Beides Fachleute auf dem Gebiet. PD Dr. Konen betreut die Opfer von schlagenden Verbindungen und kennt ähnliche Fälle, da sie gut alle vier Monate bei ihm eintreffen.
Seiner Einschätzung nach liegt die größte Gefahr bei Schlägen von der Seite oder von unten. Schläge von oben haben keine große Gefahr, da Knochen und Wulst die elementaren Teile des Auges schützen. Oberverletzungen weisen deutlich mehr Blutverlust auf, sind aber fast ausnahmslos ungefährlich für das Auge. Eine Gehirnerschütterung oder vorläufige Störungen des Gleichgewichts sind als schweste Schäden beide ohne Folgeerscheinungen.
Ein nicht splitterndes Visier ähnlich dem Eishockey oder eine Fechtmaske nennt er als adequaten Schutz. Helme mit Kettengeflecht im Gesicht bzw. Topfhelme hällt er für nocht verantwortbar. Bei beiden gilt, der offene Winkel würde mit hoher Wahrscheilichkeit zum irreparablen Verlust des Auges bzw. der Augen führen.
Die Behandlungskosten inkl. Abwendungsmaßnahmen und der Folgen, z. B. den Verdienstausfall oder Nachbehandlungen, werden von Andy's Privathaftpflichtversicherung übernommen. Da es sich um einen größeren Betrag handelt, werden noch Zeugenaussagen eingeholt bevor die Leistung überwiesen wird. Eine notwendige Formalität.
Allen Unken zum Trotze ist es nochmal gut gegangen. Meine Fazit: Mir selbst genügt nur noch eine Fechtmaske, das ist aber jedem selbst überlassen. Für eine Gruppen- Unfallversicherung die unser Hobby mit abdeckt, habe ich nun endlich die schriftliche Zusage eines Versicherers. Das genaue Procedere wird noch bekannt gegeben, die Unterlagen gehen derweil an den Vorstand.
Wir sehen uns, wenn ich meine Ausrüstung abhole. Derweile viel Spaß und danke für eure zahlreichen Genesungswünsche.
Gruß
Walter Benda