Autor Thema: Das Gefolge der Baronin - auf dem Weg nach Fanada, Frühjahr 259 n.J.  (Gelesen 8481 mal)

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Offline Isabeau Lioncoeur

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Die Baronin von Goldbach nutzte auf ihrem Weg nach Tangara die Küstenstraße im äußersten Westen Caldriens, um auf ihrem Weg gen Süden einen möglichst großen Bogen um alle Schlachtfelder Ahrnburgs machen zu können.
Der Troß war nicht allzu groß und obwohl das Banner der Baronin offen getragen wurde, bemühte man sich sonst kein großes Aufsehen zu erregen.
Die Baronin selbst ritt auf ihrem Zelter, während das Gesinde entweder auf den Wagen oder zu Fuß unterwegs waren.
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"Das ist mein voller Ernst! Um Euch zu zeigen wie ernst ich es meine würde ich es mit meinem eigenen Blut auf meine Fahne schreiben!"

Offline Rogar

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Francois war ja nun bereits mit der kurzen Rückkehr nach Goldbach eine ganze Weile auf der Reise, mochte es schon ein Mond sein, er hatte sein Tagebuch leider lange nicht füttern können, die Reisen waren verflucht lang bis in den Hohen Norden und immer zurück.
Die Nachrichten malten in seinem Kopf Bilder, an die er sich besser nicht erinnern wollte. Tiors Hand, diese unschiffbare verfluchte Küstenstraße, um die er früher so einige Gerüchrte und Geschichten gehört hatte, besserte sein sonst frohes Gemüt nicht sonderlich auf. Die Umstände ergänzten sich eben im negantiven Sinne, befand er.

Dennoch hatte er entscheiden auf seines Meister Erlwins anraten, schweres Gepäck zu laden. So war sein Deckenrucksack und Gürtel gut gefüllt auch wenn es nicht klimperte, mit allerlei das man zum Leben auf der Reise brauchte. Mit einem 1,50m großen Viertelstamm einer Pflaume war er losgezogen der sich mitlerweile in einen fast blank geschliffenen Knüttel oder Wanderstab verwandelt hatte. Er folgte und harte der Dinge die wohl kommen mögen.  Langsam verstand er warum Erlwin in seinem hohen Alter doch noch einen Lehrling angenommen hatte, aber ob die Baronin überhaupt wußte wer er war, war ihm ungewiss.
« Letzte Änderung: 16. Apr 09, 21:07 von Rogar »
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Lorainnes Apfelschimmel trottete, mit losem Zügel, gemächlioch dahin. Lorainne selber war in Gedanken versunken. Kurz vor Goldbach hatten sich die Wege von Lorainne und Francois getrennt, er war weiter gen Goldbach gereist, Lorainne hatte ihre Schwester im Laviniakloster besucht und die zwei Tage Ruhe und innere Einkehr genossen.
Dann war sie neuen Mutes wieder nach Goldbach aufgebrochen, hatte die Baronin aber nicht mehr einholen können, dabei war sie geritten wie Szivars Diener.

Ich hätte Vater noch besuchen sollen; ich war viel zu lange nicht mehr daheim...Ob er auf meine Briefe antwortet? Merde, ich will wissen, wies ih geht, und wie er die Nachricht von Simons Tod aufgenommen hat...
Ein Wortgefecht hinter ihr lenkte sie von ihren traurigen Gedanken ab. Gerard hatte schon wieder diesen Bettler zwischen, der ihnen half, das Gepäck zu verstauen, für die Reste ihres Abdendessens.

"Gerard, lass ihn. Er konn sisch nischt einmal wehrön, und redön auch nischt. Also lass ihn in Rühe."

Dann wendetet sie sich wieder ihren Gedanken zu, mit leerem Blick in die Landschaft.

Offline Isabeau Lioncoeur

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Isabeau streckte ihren müden Rücken und winkte einen der Knechte zu sich heran.
"Ich wünsche heute früh Rast zu machen. Wenn ich mich recht erinnere, dann ist nicht weit von hier eine passende Lichtung, auf der wir bereits letztes Jahr gerastet haben. Mache er sie ausfindig."
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Offline Rogar

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Francois blickte nach links und rechts und lief dann schnellen Schrittes auf Höhe der Baronin, während dessen fiel Ihm ein.
Verdammt wie spricht man nochmal eine Gräfin an, eh Baronin, verdammt. Er entscheid sich für knappes.

"Ich eile, Baronin von Goldbach."

Ohne viel nach zu denken, warf Francois seine Gepäckdecke zum Fuhrknecht auf den Wagen. Es folgten Fellumhang, Hemd und der vollgepackte Gurt und Knüttel.
Die Gugel nervte Ihn zwar, würde er aber anbehalten so lange SIE in Sichtweite sein könnte. Blickte zum Knecht der den Wagen steuerte und mir dumpfer Stimme
ertönte ein  "He da, träumst du! Soll ich Dir die Speichen noch neu Drechseln bei deiner Fahrt, gib Hennen Mann." Überprüfte den Sitz seines Messers und lief los.

Durchaus sportlich lief er voraus, sein Tempo war ungewöhnlich hoch, die Schritte lang, in Gedanken plagte ihn, er wusste um die Lichtung, nur ob die so gut gewählt war. Er würde den Anschein waren. Was die Baronin nicht wußte konnte sie nicht außer Fassung bringen. Sie sollte ruhig sehen das er in seiner Jugend einer der leichten Athleten war in Phanos. Aber ne gute Stunde würde es brauchen, etwas mehr wenn er einen besseren Platz finden wollte. So entscheid er schnell nachdem er außer Sichtweite war nach Osten auf einem geeigneten Pfad einen kleinen Hof anzusteueren. Die Spuren verrieten ihm ohne große Ahnung, dass schwere Wagen und reichlich gut bestiefelte unterwegs gewesen waren auf dieser Strecke. Der Boden war ja fasst noch nass. In den von hohen Wiesen umgebenen Küstenstreifen entdeckte er einen
kleinen Hof. Dieser würde ausreichen. Machtesich ins Gelände und liefgeduckt bis an den Hof, nachdem er sich überzeugt hatte. Das höchstwahrscheinlich nur eine einfache Familie dort Ihr Obdach hatte, da das Geflügel frei umherlief. Drehte er und passte die Straße ab.

Etwas vor den Pferden schoß er schwitzend aus dem Gelände, das Ihn im leicht hügeligen Terrain fasst verschluckt hatte bei dem gelben Gras und meldete der baronin.

"Baronin von Goldbach, ich habe einen kleinen Hof zum rasten gefunden er ist bestimmt sicherer und näher. Einen kleinen Brunnen hat es auch, offensichtlich bewohnt.
Ihr könntet in Kürze dort verweilen, wenn es euch genügt."

« Letzte Änderung: 17. Apr 09, 00:10 von Rogar »
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Lorainne gähnte herzhaft und reckte sich im Sattel.
Melancholie machte wahnsinnig müde, vor allem nach diesem Ritt der letzten Tage
"Isch glaube, in der Nähö ier ist ein kleiner Of, bis Alamars Licht verblasst, müsstän wir ihn erreischt aben. Dort machän wir Rast." rief sie ihren beiden Begleitern zu und schwang sich aus dem Sattel.
"Merde, bei den Göttern, isch glaubä, der Gaul lahmt."
Sorgfältig untersuchte sie Beine und Hofe, konnte aber nichts finden, ausser einem lockeren Eisen.
"Isch werde zu Fuss weitärgeön, das Eisän muss ersetzt werdön. Merde!"
Lustlos stapfte sie über die schlammigen Pfade.

Offline Isabeau Lioncoeur

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Das Reittier der Baronin war einiges gewohnt und eigentlich ein sehr ausgeglichenes Tier.
Bis zu dem Zeitpunkt, wo irgendetwas ohne Vorwarnung aus seinem Augenwinkel auf die Straße schoß.
Das Tier versuchte zu steigen und wieherte schrill, während die Reiterin sich mit allem Gewicht nach vorne warf, um ihn wieder mit allen vier Beinen auf die Erde zu zwingen.
Das ganze Manöver dauerte nur wenige Augenblicke und dann stand der Zelter schwer schnaubend auf allen vieren und warf nervös den Kopf, während Isabeau sich langsam aufrichtete und nach ihrem verrutschten Schleier tastete.
Sie blickte sich suchend um und sah ihr Schapel in einer Pfütze liegen.
Von dort aus schwenkte ihr Blick zu dem aus dem Nichts aufgetauchten Knecht und sie verzog eine Augenbraue.

"Ein Brunnen kommt gelegen!"
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Mel

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Lorainne hörte von fern ein schrilles Wiehern und griff automatisch an ihre Seite. Dann fiel ihr ein, dass sie Schwert und Axt am Sattel befestigt hatte. Sie nestelte am Sattel herum und zog endlich ihr Schwert aus der Scheide.
Den Göttern sei Dank, dass Simon das nicht sieht, sonst hätte ich mir sicher eine Ohrfeige gefangen. Ich muss unbedingt schneller meine Waffe ziehen könnendachte sie mit einem wehmütigen Lächeln.

Sie machte Gerard ein Zeichen und er verschwand mit dem seltsamen Bettler hinter einigen Bäumen, die den Weg säumten.
Vorsichtig tastete Lorainne sich bis zur Weggabelung vor.
« Letzte Änderung: 17. Apr 09, 16:52 von Mel »

Offline Rogar

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Erschrocken fuhr Francois zurück von dem steigenden Zelter, was war bloß los mit dem guten und schönen Tier.
Vermutlich erging es dem Tier nicht anders als Ihm. Er hatte doch genug Abstand gelassen.

"Heda, ein paar Minuten dann biegst du links auf den Weg. Und sieh zu das du in der Rinne bleibst.
Das Gelände ist wohl bewachsen, hügelig und sandig oben drauf. Zwei kleine anhöhen dann siehst du Ihn." brummt er zum Fuhrknecht

Dann schwieg er, neigte nur das Haupt vor der Baronin und trat schweißnass einige Meter zur Seite. *offensichtlich wartend*
Eigentlich schien er noch was sagen zu wollen, schwieg dann aber. Es war Ihm irgendwie logischer zuschweigen, schließlich hatte sie nicht gefragt.
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Isabeau richtete den Schleier und warf Francois dann einen fragenden Blick zu. Als er nur seine Schuhspitzen anstarrte, sprach sie ihn an:
"Knecht? Das Schapel, bitte!"
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Offline Rogar

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"Öhm ja, Baronin von Goldbach. Sofort, ja."

Der anfing irgendwo etwas zu suchen wie einen Stirnreif oder ein Band oder was das nicht auf den Boden gehörte.
Und sich nach einigen Momenten des zackigen hin und her schwenkens dafür entschied, das da nichts lag
oder ers mal wider mit irgend einem dummen modischen Schnickschnack verwechselte von dem er nun so viel
Anhnung hatte wie vom Kirschbaumkreuzen. Kurzerhand entschied er den nächsten nebenstehenden anzusprechen.

"Du jetzt helf mir dieses Schapel nehmen,ich hab dreckige Hände, das geht grad nicht. Mach hin."
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Offline Cathérine

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Cathérine, die das Ganze beobachtet hat, bückt sich um die Dinge vom Boden aufzuklauben.
Sie säubert sie achtsam mit der weißen Schürze, die sie seit neuestem zu tragen begonnen hat, ganz nach dem Vorbild von Claire. Auf Grund der schlammigen Wege hat sie ihren Rock kurzerhand in den Gürtel gesteckt und das Haar häng ihr windgekämmt in sanften Wellen um das ganze Gesicht.

Voila Madame, cést la votre.

Sie reicht der Baronin ihre Kopfbedeckung zurück.

Offline Isabeau Lioncoeur

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Isabeau nahm das Schapel und hängte es über den Sattelknauf, während sie ihr Mündel von Kopf bis Fuß musterte.
"Es ist einer de Blanche nicht würdig wie eine Magd herumzulaufen, Catherine." sagte sie sanft.
"Sobald das Lager aufgeschlagen ist, wirst du deine Erscheinung richten."

Sie schnalzte mit der Zunge und setze ihr Pferd wieder in Bewegung, dem Wagen nach, den Francois auf den Weg geschickt hatte.
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Offline Cathérine

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Sie schaut Isabeau mit großen Augen an, streicht ihre Schürze glatt und läßt den Rock aus dem Saum auf den Boden rutschen.
Dann schaut sie an sich herab und sucht, was ihre Ziehmutter denn an ihr auszusetzen hat, scheint aber nicht wirklich unzufrieden mit ihrer Erscheinung zu sein. Etwas verlegen zupft sie am langen Zipfel ihrer blauen Wollgugel.

Ich werde nehmen ein Bad, wenn wir erreichen das Gehöft.

Verspricht sie, in der Hoffnung die richtige Antwort zu geben.
Dann bückt sie sich, hebt den Haselstab, den sie unterwegs gefunden hat, wieder auf und läßt sanft ihre Finger über das obere, bereits entrindetet Viertel streichen.

Offline Isabeau Lioncoeur

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Am gehöft angekommen, dauerte es nicht lange bis das Lager aufgeschlagen war. Sobald das kleine Zelt, in dem die Baronin und Catherine während der Reise schliefen, aufgebaut war, bat sie ihr Mündel noch einmal zu sich.
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