Autor Thema: Ein Halbbanner zieht zum Rothornpass  (Gelesen 3285 mal)

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Offline Rogar

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Ein Halbbanner zieht zum Rothornpass
« am: 27. Okt 09, 20:04 »
25. Tag des 10. Mondes 259 n.J. (vor den Toren Fanadas)

Erst gegen frühen Mittag, scheint der Söldnerhauptmann Swanson fertig zu werden, am Kartentisch der Taverne befinden sich bereits zwei Schreiber des Valkensteiner Regimentes von Robert McManahugh. Die eifrig versuchen Notizen in Briefe zu verwandeln. Er erscheint schwer beschäftigt und betrat die Lagerhäuser erst wider in den frühen Morgenstunden mit zittrigen knien und heiserer Stimme. Um mit einem Sack voll Kerzen, verwertbaren Buffetresten aus Brot und Käse und einer halben Flasche Met seinen Proviant selbst zusammen zu stellen.

Erst danach wirft er einen letzten Blick in die improvisierte Taverne und ein heißeres „Aufbruch in wenigen Augenblicken!“, erhalte in den Gängen und aus dem Fenster auf den Vorplatz. Wenige Augenblicke vergingen und man sah Ihn selbst, von oben bis unten in Kette, mit einem Bogen über dem Rücken und schweren Bastardschwertern an der Seite gegurtet.

„So noch einmal für alle, ich bin Hauptmann Swanson, Söldnerhauptmann Swanson, dieser Saufhaufen auf der rechten, sind die Reste meiner Männer und Frauen, immerhin noch neun Stück, die genau wie auf der linken die Argester und die Lodrier oder euch in der Mitte die Grenzbrücker. Das traurige Vergnügen haben mit mir in den Rothornpass zu ziehen. Und dem gesamten alten engonischen Kaiserreich und uns, die größten Ehren und Ruhm zu bringen. Was wir dem Lupus Umbra entgegen stellen, ist ein Halbbanner zusammen gewürfelt aus Knappen, Kriegsknechten, Söldnern, Soldaten, Rittern, einem Weibel, einem Unteroffizier und 2 Priestern. Wir haben Schmiede, Heiler, Schuster, einen Schneider, einen Koch und einen Zuckerbäcker, einen Soldbuchführer, einen Feinmechaniker und mehrere die des Schreibens und Lesens mächtig sind und noch anderes unter uns. Das Banner dem Ihr unterstellt seit, heißt III. Tiorsches Söldnerbanner und unsre Rechtschaffenheit sichert uns der Ritter und Hauptmann Robert McManahugh vom II. Sturmgrenadierregiment Valkenstein zu. Er wie ich sind BEGEISTERT davon, von dieser Idee, von unserem Land, dem Feind und unserem Sold.“

"Ich bin Söldner, ich bin Schmied und euer Rausschmeißer, ein Dieb und Mörder, im Dienste vieler Länder gewesen. In Garden, Wachen, Armeen, als Leibwächter und als Ausbilder, Soldat und Offizier. Mein höchster Rang war Hauptmann in mehrerer Länder Armeen, ich trage diverse Titel aus verschiedenen Reichen, mehr als ich Finger und Ringe an den Händen hab. Mein Gott ist Tior, der Gott des Krieges, der diesen in unser Land gebracht hat. Blut und Ehre fordert er und nur durch dies, wird er uns Feuer in unseren Herzen, Kraft in unseren müden Armen und Beinen, Ausdauer in der schwersten Stunde und den Sieg im schlimmsten Gefecht schenken. Gott Tior sieht euch, wenn Ihr gegen die seinen zieht und erstarkt euch wenn Ihr gewillt seit in seinen Krieg zu ziehen. Gott Tior liebt seine Söhne und Töchter und so liebt er auch euch, die Ihr Ihm sein Leben anvertraut in diesem Reich."

“Was Ihr bekommt habt Ihr gehört, einen Teil von Hundert der Beute für jeden wehrfähigen Mann oder Frau, jeder mit weiterer militärischer Erfahrung bekommt die zwei von Hundert, sei es Weibel, Ritter, Kriegsknecht, Soldat oder Knappe. Ich bekomme drei von hundert, weil der Dreck an mir stecken bleibt, so ist das nun mal. Dafür habe ich Boten entsendet an alle Länder deren Herren, nicht Grenzbrück unterstellt sind. Diese wenden sich ausnahmslos an Ihre eigenen Botenreiter und unterstehen jetzt bis zu Abkommandierung mir. Und wenn ich euch entlasse, Ferdi von Weidenfels, dem engonischen Mann, dem die 170 Grenzbrücker von eurem Fürsten anvertraut wurden. Ihr sieben wolltet es so, Ihr kommt direkt mit. Ich kenne den Hohen Herrn Baernhelm von Argeste und eine Nachricht wird zu Ihm gebracht das seine Landsmänner hier dienen, ich kenne den Herzog von Drachenfurt und auch ihn wird ein Schreiben erreichen. Das seine Frauen und Männer hier dienen und wie es der Zufall so mag, stand ich den Diensten des Fürsten Tassilo von Grenzbrück, dies ist viele viele Jahre her und wir kämpften hart am Rothornpass dieser Tage. Macht eurem Fürsten Ehre. Ihr dient in einem Söldnerbanner, die Regeln sind einfach wie der Sold. Macht eurem Land Ehre, macht euren Herren Ehre und vor allem macht mir Ehre, Alamar schenkte uns ein Bündnis mit seinem Licht, Equil ließ uns ausschlafen und schenkte uns seine kostbare Zeit in dieser Nacht. Und auch Jeldriks Hand ist über Euch, auf dieser Fahrt. Unsre wie Eure Götter wünschen das wir das tun. Sie wünschen das wir SIEGEN und wir sind gut darin.“

„Ad Prima, jeder kämpft mit dem Mann der neben Ihm steht, dies ist eine Rotte. Und wenn einer ein Schwert in euren Rottenpartner treiben will, dann schlagt den ganzen Arm ab. Hier kämpft jeder mit jedem und wir teilen alles. Den letzten Met, die letzte Kerze und das letzte Brot, auch die wenigen die Befehle zu geben haben."

"Ad Sekundam, jede Partei wählt einen Mann, das heißt die Grenzbrücker stellen mir einen und die Lodrier und Argester einigen sich auf einen, ich wähle meinen einzigen Unteroffizier Niskolf Herzstecher. Diese Männer haben euch zu kommandieren, wie ich es tue."

"Ad Tertiam, die Gilde Glenshire hat mich in den Genuss gebracht, genauer gesagt der Hohe Magister Le Achim, hat mich in diesen gebracht. Das ich als eine beschissene Fledermaus, den absoluten Rückzug bereits gesichert habe. Dieser Turm ist hergerichtet und hat mit etwas kuscheln, genug Platz für uns alle, ist regendicht, wurde vor sechs Jahren renoviert und steht jetzt seit 4 Jahren leer und dann ist er uns. Im tiefsten Keller diesen Turmes, befindet sich ein gewaltiger Rosenquarz, auf einer uralten Stehle von vielleicht einem Schritt Höhe. Dieses funkelnde Ding wird nicht angetastet, Ihr habt zu gucken mit den Augen und nicht mit den Händen und es ist unsre Rückfahrkarte in dem Moment größter Not auf eine Feenlichtung im Wald vor einem stillgelegten Kontor der Gilde Glenshire auf einer fernen Insel, von der es Monate dauert hierhin zurück zu kommen oder in eure Reiche. Die Feen sind bereit uns zu schützen wenn wir hindurch gehen. Die drei Offiziere können dieses Portal schließen genau wie ich, aber nur ich bekomme es auf. Also schützt meinen Arsch dann rette ich Euren. Wie ich das tue geht euch nichts an, im Fachmagisterisch, wurde irgendein Knoten ein geschwungen in einem Netz das eine Bahn hat, das nur die Fahrkarte in diese Richtung bietet oder ähnlich. Wenn wir bis dorthin zurück getrieben werden, gehen mit mir drei Mann dieses Portal öffnen. Diese werden am Eingangstor mächtige Klingen von mir erhalten, die in der Lage sind, durch absolut jeden weltlichen und magischen Panzer zu schneiden. Sie werden meinen Arsch und euren so lange beschützen bis ich dieses Ding auf hab und den letzten noch atmenden Mann drüben. Und ich verspreche das wird auch der sein, der langsam die Farbe verliert. Den wir lassen niemanden und nichts zurück, wir hinterlassen, verbrannte Erde, Schutt und Asche wenn es sein muss.

Ad Quartem
Es sind Versorgungsgüter in Auftrag gegeben, Munition satt, Werkzeug um jede beschissenen Grube auszugeben, Äxte um jeden beschissenen Baum zu fällen und Hacken um jeden dämlichen Felsen zu lösen, den wir auf den Lupus Umbra schmeißen wollen. Des weiteren erhaltet Ihr streng rationierte Fokus, die es erlauben jeden Mann der noch atmet seine schwersten Wunden zu vereisen um ihn innerhalb eines Tages zu einem unserer Nester zu bringen, wo ein ausreichend ausgebildeter Heiler ist, der ihn versorgt. Es werden uns irgendwann Kisten erreichen und Material um jedem Rottenmann und seinem Gefährten einen Heiltrank zu geben, der eine Wunde schließt. Pro Hand werdet Ihr einen Pfeil oder eine kleine Waffe erhalten, die einen Mann beim erster Treffer in Sekunden lähmt oder ihn auf der Stelle verwurzeln lässt oder Ihn in einen Stein verwandelt. Diese tollen Dinger sind da um unsre Hintern da raus zu holen oder Botenreiter und wichtige Offiziere des Lupus Umbra zu bekommen. Das ist ein Geschenk an uns von der Heilerschule Weidenthal in Lodrien. Die Grenzbrücker stellen uns Ihre Botenreiter, die Valkensteiner transportieren die Hälfte des Beutegutes in den Süden Fanadas ab um dort den Widerstand zu stützen. Das heißt wir tragen so viel es geht in die Nester, alles was wir nicht tragen oder fressen können wird vernichtet. Wenn wir es nicht vergraben und später bergen könnten. Wir bekommen 4 schwere Zugpferde und eiserne Haken, damit reißen wir die letzten Wagen jeden Trecks auseinander. Die ersten werden von Baumstämmen oder Lawinen beerdigt. Alles was dazwischen ist wird nach Möglichkeit erschossen ohne Gnade. Flieht der Feind lasst Ihn fliehen und bergen was er tragen kann, wir holen nur die fette Beute und bringen uns nicht in Gefahr nach Möglichkeit. Ergibt sich der Feind, gebührt die Ehre dem Besiegten, dass heißt. Er wird gefangen genommen und der Valkensteiner Armee ausgehändigt und gerade so gut versorgt das er nicht krepiert. Siegen wir gebührt die Ehre dem Sieger, wir werden unter den willigen Rekrutieren, uns gehört Ihr Hab und Gut, das sie verloren haben und uns Ihr Leben.

Zum Schluss werden wir wir in den ersten 5 Tagen hart marschieren und jeder wird Wissen wo, der alte Turm ist, das alte Gasthaus des Herrn Bärenwald, die kleine Gebirgshütte in der Mitte der Passes. Und die alten in die Erde getriebenen Kavernen der Räuberbande in der ich einst war. Die Senken, Steilhänge und umgestürzten Bäume müsst Ihr selbst erkunden und bestmöglich nutzen. Denn das Gelände ist größer als Ihr denkt, genug Gelegenheiten, dem Feind wider und wider zu zu setzen, wenn wir uns aufteilen. Sollten die letzten Wagen aus dem Pass hinaus wollen, werden Ihnen die Askarier am Totenpfad das Licht ausblasen an Ihrer Nordwacht.

Wer was nicht verstanden hat, fragt seinen Nachbarn oder nach der Reihe mich. Wir marschieren.

Heil Engonien!

Abmarsch, der Lupus wartet nicht.
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Offline Rogar

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Re: Ein Halbbanner zieht zum Rothornpass
« Antwort #1 am: 02. Nov 09, 23:53 »
Vom Regen in den Regen, marschierte der selten gemischte Trupp, so unterschiedliche Götter rufend. So vielen Ländern angehörig, doch in diesem Wetter waren sie alle gleich unter dem Himmel.

Die Gambesons dampften, es war bereits bitter kalt im Vorgebirge. Manche junge Männer konnten abends, die Augen kaum noch offen halten und zogen die Umhänge eng, kauerten wie kleine Kinder, den Rücken an einen Baum lehnend in der Wildniss. Die Mägen waren klein, die Füße brannten.

Auch dieser Swanson, mit Rinnsalen frischen Schweißes gesegnet, der sich zwischen den pulsierenden Adern auf seiner Stirn einen Weg suchte um in die dicke Wäsche einzudringen war erschöpft. Viel zu schwer die Rüstung, doch der Befehl galt. Alles was zurück bleibt, wird getragen oder liegen gelassen und junge Männer folgten dem Bild das er schuf. Eisern setzte er schweren Schrittes einen Stiefel vor den anderen, immer wider, Stunde um Stunde und zog sich förmlich ins Gebirge. Als hätte er Sehnsucht nach einem Kraftakt, der Gnade kennen wollte.

Die Stimmung wich schnell von Euphorie in die Realität in der sie steckten. Doppelte Wachen, er würde persönlich ein Auge offen halten. Keine Feuer, kein Gesang. Der Feind nahte und es war ein Wettlauf zur Öffnung des Passes. Stunden spielte er mit einem Stilett, das immer wider den schnellen Weg vom Stiefel in die Hand fand. Dieses eine Mal lasse ich "Ehre" vor Recht ergehen, murmelte er zu einem jungen Ritter. Vom Anschein hätte er vermutlich knapp sein Vater sein können. 15 Jahre Junge, sind viel Zeit um aus dir einen guten oder schlechten Mann zu machen. Bewahre dir deine Ehre, denn ich weiß nicht ob ich noch welche habe, man gibt sie leicht her, wenn man fürchtet. Aber der Tod ist ein Segen, ein guter Lohn für einen Kämpfer, du, Grade du wirst wissen, wie schwer ein Herz werden kann. Ruh dich aus, meine Augen sind schlecht, aber ich lebte Jahre in den Wäldern, ich kann sie riechen und hören. Du wirst nichts verpassen, versprochen.

Diese kleinen Gaben von den gedienten an die jungen, sah man zu Hauf. Sie wachten mit offenen Augen und Ohren und spielten an Ihren Messern in dieser Nacht. Doch nichts passierte. Es blieb ruhig und sogar der Nieselregen setzte in dieser Nacht aus.
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Re: Ein Halbbanner zieht zum Rothornpass
« Antwort #2 am: 03. Nov 09, 00:26 »
26. Tag des 10. Mondes 259 n.J. (Rothorngebirge)

Die Nacht war kurz, die ersten machten im hohen Nebel ein paar kleine Feuer. Eine bessere Gelegenheit würde sich Ihnen nicht bieten, etwas warmes in die Hand zu bekommen. Nass kalt waren die ersten Bewegungen, widerlich genug um schnell in den Tag zu kommen.
Das Laub verschwand zunehmend und schnell nahmen die Lärchen und Kiefern Ihre Plätze ein. Der Weg war gut schlottrig und niemand passierte, der Pass war wie tot. Doch würden sie erst am späten Nachmittag am Abzweig Richtung des Totenpfades vorbei kommen.

Früh setzte sich das Trüppchen in Bewegung und schlängelte sich weiter ins Gebirge. Auf eine Vorhut verzichteten sie, bei dem kleinen Aufgebot war das hochgradiger militärischer Schwachsinn empfand der Hauptmann, die Schlange würde sich allein außeinander ziehen. Nachhut und Vorhut somit, selbsttätig entstehen. Diskussionen unterband er mit einem schlichten,"Schnauze halten, du machst mir die jungen bekloppt!"

Bis in den späten Mittag legte sich der Nebel nicht, er legte sich nur langsam auf eine Ebene mit Ihnen, bis plötzlich ein Mann der Ihren den Weg an einem Dickicht vorbei wies. Eine gute Stunde noch, der bunte Trupp, bezog Lager. Eine geräumige Höhle, halb hinter einem Felsen verborgen.
Zwar harter Boden aber trockener, man konnte ein gutes Feuer und eine lange sichere Nacht hier verbringen.

Irgendwo im Osten sollte der Totenpfad liegen, zu den Nordhunden wie sie sich nannten, schwer gerüstet in weiß/schwarzer Kluft hauptsächlich und feinen Röcken. Wie man sie auf der Taverne gesehen hatte.

Rogar schlief sorglos, in einer Position wie ein aufgebahrter Krieger. Die Stiefel über Kreuz, die Schärpe unterm Kopf auf einem Stein. Auf der Brust die schweren Klingen gekreuzt, eine ruhige Nacht. Den heute mussten sie das letzte mal nicht die Augen offen halten. Sie waren in bester Obhut, in der besten die man hier sonst noch finden konnte. Ein karger Eintopf, an-gemischt aus reichlich Resten, mit altem hartem Brot, fand reisenden Absatz unter Ihnen und wollte den harten Marsch fasst entschuldigen. So schnell sanken doch manchmal die Ansprüche an die Zivilisation. Wenn es trocken war und es im Bauch nicht rumorte.
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Re: Ein Halbbanner zieht zum Rothornpass
« Antwort #3 am: 04. Nov 09, 22:44 »
27. Tag des 10. Mondes 259 n.J. Rothorngebirge

Der Marsch sollte nicht allzu weit sein, aber das Gelände mehr als schwer. Ausgeruht und einigermaßen getrocknet lugten sie in den Himmel, der eine wabernde Masse aus dunklen schlieren war. Nachdem sich der Hauptmann einige Momente daran aufgehalten hatte, die Wolkenbilder zu studieren Schritt er zur dunklen Tagashiti. Einer finster gewandeten zierlichen Priesterin, eine gute alte Hexe die Knochen warf. Wäre Ihm wohl lieber gewesen als Orakel. Aber vielleicht würde der dunkle die Augen des Feindes mit Blindheit schlagen. Eine kurze Andacht konnte nicht Schaden, wenn sie auch mehr militärisch knapp, einer Schweigeminute ähnelte mit einer kleinen Lobpreisung.

Der Tross setzte sich die leichte Stunde den Pfad hinunter in Bewegung und begegnete bald einigen fliehenden Wagen vor sich, offensichtlich versuchten ein paar gute Männer mit Handkarren Ihre Flucht aus Fanada mit dem letzten das Ihnen geblieben war über das Gebirge zu kommen, in die Ferne. Nun ja, wozu Ihnen die Hoffnung nehmen. In weitem Abstand schlugen sie sich in die Wälder, Senke um Senke, wollte mit Räuberleitern, gereichten Armen und ordentlichem Anlauf und Schweiß erkauft werden. Die wenigen Seile hatten durchaus einen Sinn, im Gepäck wie einige jetzt bemerkten. Die spärlichen Kiefern wandelten sich die steilen Wände empor zu krüppeligen Gewächsen. Für jede Senke wollte es die doppelte, wenn nicht dreifache Strecke nach oben. Felsvorsprünge und gewaltige Baumriesen, waren zu überwinden. Der Niesel setzte ein, auf dem ordentlich genadelten Boden, wuchs nicht mehr viel grün. In der Ferne erkannte man aus dem Nebel die Gebirgsmassive, wie Zähne das gewaltige Meer aus dem Gebirgsmassiv hervorragen, in das sie sich schlugen.

Auf einem kleinen Plateau zum späten Mittag, hatten sie gute Aussicht, der Hauptmann blickte gen Süden. Zog ein seltsam Rohr hervor und schob es auseinander, zusammen. Zerlegte es und putzte ein paar geschliffene Gläser, eh er es zusammensetzte. Das seltsame Gerät hatte wohl vieles gesehen. Eine Weile später, blickte er unzufrieden und etwas mürrisch zu seinem ersten Mann. "Du und vier Mann, geht euch die Hütten ansehen, ich glaube sie hamse ausgebrannt. Wusste nicht das noch was stand dort. Wehr und Trutz bergen, Essen und Tiere bergen, bestand sichten und Spuren suchen. Sucht überlebende zwei Meilen Nord-West im Massiv. Unten werdet Ihr einen Fuchsbau finden,dort drin sind Steckhölzer dick wie Besenstiele, eine Spanne lang. Wenn Ihr die Löcher im Massiv an der Steilwand findet. Klettert Ihr hoch, die Dinger sind euer Fußhalt,immer mindestens zehn dabei. Seht euch in der Höhle um, versteckt alles und kommt zum Turm. Ihr habt bis Morgen Abend, dann holen wir Euch. Kein Versagen Niskolf und wenn deine Axt voller Blut ist, bringt sie um. Alle, hast du verstanden." Der schlanke in brünierter Kette grinste nur, ein paar schmierige und abgewetzte Söldner folgten, eindeutig die Kampf erfahrensten die der Hauptmann noch hatte. Sie würden es finden, wenn es etwas zu finden gab und stürzten und rutschten die Hänge runter ohne groß zu bremsen. Sie kannten das Gelände, hatten einen guten Tritt darin.

"Weiter, sieben Meilen, sieben Hügel, vielleicht auch zehn, dort hinter der hohen Kuppe. Da schlafen wir heute. Früher Abend ist Schluss mit Eichhörnchen sein spielen. Im Weiler gab es nicht viel, ein Rinnsal fließt aus dem angeblich ein Krümel Gold kam,nur ja versuchen alle Jahre wider ein paar Ihr Glück, aber se Haltens nicht lang aus und reich geworden iss keiner.Die andre Hütte iss von Fallenstellern gewesen, gute Gebirgsjäger, sind aber vor vier Jahren, kurz nach der Gilde verschwunden, Fanada liegt zu weit um die Beute dort zu verscherbeln. Denke zu dieser Jahreszeit sind se längst weg. Ein Einsiedler, Ziegenhirte mit seiner Tochter, müsst jetzt ne Frau sein, so langsam vom Alter."er grinste, "Die letzte Hütte iss ausm Boden gewachsen, ein Magier war da drin. Auch weg, keine Ahnung ob da noch was steht. Die Jungs werdens prüfen. 2 Meilen im Nord-West, springt ne steile Steile Felswand vor, in der Wand sind Löcher so dick wien Besenstiel eben. Im Fuchsbau liegen die passenden Stücke, wenn Ihr Eier habt, kommt Ihr die Wand lebend hoch. Der Eingang ist klein, ein Hort, eine Kupfermine, aber der Fels ist hart, viel Quarz drin. Drei Gramm Kupfer die Tonne, angeblich. Wenn Ihr gut seid, schafft Ihr ein halbes Kupfer am Tag. Ein guter Hauer ist Gold Wert im Banner. Niemand schwingt eine Spitzhacke so hart das Eschensteile brechen, tief genug um euch sofort zu töten. Aber der Preis ist hoch, der Hort tötet euch eher, als er seinen Schatz Preis gibt. Uralt das Ding, keine Ahnung wos herkommt. Aber ein gutes, sicheres Versteck, wenn man Essen hat."  

Sie überwanden auch die letzten Hügel, als plötzlich wie aus dem nichts, ein Turm auf einem Plateau herauslugte. Wer Ihn nicht kannte, konnte Ihn nicht finden. Vielleicht sieben oder acht Schritt am Fuß breit,sich konisch nach oben verjüngend auf vielleicht noch fünf. Mit einem schieferigen Kegel auf einer Holzkonstruktion, die eine Aussichtsplattform bildete. Ein waschechter, uralter Magierturm, Jahrhunderte hatte der Bruchstein überdauert. Die Fugen ausgewaschen aber alles solide. Als sie auf dem Hügel standen, winkte Rogar mit dem Bastardschwert, eine ganze Weile. Eh er einen Fetzen aus seiner Armbeuge nahm, anzündete und um die Spitze eines Pfeils wickelte um Ihn in Richtung des Eingang zu schießen, mit schönem hohem Bogen.

"Sind nur drei, die schießen erst und denken dann, wie se den Pfeil wider raus bekommen. Die Scharten sind winzig. Magierhände eben." Er spuckte auf den Boden und Schritt die letzten Meter zum Turm, es gab eine Holzkonstruktion unter dem Pultdach, für einige Pferde und zwei Wagen ausreichend war. Die Futtertröge und was man brauchte war noch da. Ein löchriger silbriger Lärchenbretterschuppen, grob, mit Astlöchern und seine Tage längst gezählt. "Das Materiallager, keiner stürzt sich gegen die Balken, sonst stürzt die Hütte auf Ihn." Halb um den Turm herum, blickten sie auf ein prächtiges, fasst fünf Schritt hohes Tor, breit genug einen Wagen hindurch zu lassen. Oder für drei Mann mit Schwert und Schild. Filigran geschnitzt an seinen Rändern, mir allerlei Rankenwerk, das an dryadische Ursprünge erinnerte, Runen wie sie Magier machten auf gewaltigen Tafeln die deutlich älter waren darin eingelassen. "Die Angeln hab ich gemacht.", schwere grobe und gewaltige Eisenbeschläge verstärkten das Tor von Rost gezeichnet, aber für die Jahrhunderte geschmiedet. Sogar die Tafeln zu zerstören hatte er tunlichst vermieden. "Ihr braucht 15 Mann um das scheiß Tor da einzuhängen. Dick genug um Rammböcken stand zu halten."

Viel war nicht dort, es gab wohl drei niedrige Kelleretagen, aus dem harten Felsen gehauen und über die ausgetretenen Stufen ringförmig in der Mitte zu erschließen. Das erste war offensichtlich, Materiallager wie man an den Kisten erkannte. Früher, vor einigen Jahren und jetzt wider, mit hauptsächlich leeren Kisten angefüllt, deren Deckel offen standen. Vermutlich hatten es die Söldner längst in Bargeld verwandelt. Die Etage darunter, schien wohl einige große Tische zu haben,ein Lesepult, in dem Stein waren ringsum Regale eingeschlagen. Die Tische sahen nach einer alchemistischen Küche aus, nicht schlecht ausgestattet, wenn es auch hier und da, geflickt war. Und einige Glaskolben und Verbindungen durch abdichtete Bleche ersetzt wurden. Auch eine Schnapsdestille fand sich, Mörser und Tiegelchen und Fläschlein. Aller möglicher Krimskrams von dem Mann besser nicht kosten sollte. Ein paar Gläser waren gut gefüllt, die meisten leer. Die Tische waren offensichtlich, zum schreiben, zum Feldscheren, zum Karten studieren und zum zerlegen von Tieren gleichzeitig genutzt worden von den Söldnern.

Als letztes wieß Rogar auf eine Reihe von Gläsern, ordentlich große dichte Bonbongläser mit etwas Gestrüpp und Blättern drin und einer Stoffkappe. Als ein junger Knappe einen nahm, entfuhr Ihm ein Schrei. "Nein, Pfoten wech du Idiot, gucken mit den Augen." Nachdem man einige Zeit in das aufgewühlte Glas starrte, entdeckte man den scheren hebenden Skorpion darin. Schwarz und schimmernd wie Opal, fasst wie eine Handfläche groß darin. "Nicht anfassen, die brauch ich, die Reihe iss voll davon, sieben leben noch und ich bin der einzige der hier vermutlich nicht an einem Herzschlag stirbt, wenn se stechen. Die ham ein halbes Vermögen gekostet und drei Jahre Arbeit oder vier. Ich bin froh das se leben. Keine Stunde und ihr habt eine Pflaume unter der Haut, euch wird schwindlig. Vier Stunden Ruhe und es setzt starkes Fieber ein, das Herz rasen wird immer schlimmer, nach sechs werdet Ihr alles erzählen und euch an nichts erinnern. Überlebt Ihr das Fieber drei Tage seit Ihr übern Berg. Eingekocht auf einer Pfeilspitze lähmt es in, einmal abrüsten vielleicht etwas langsamer.
So die Zeit wo Ihr eine Suppe gemächlich löffelt, ein guter Mann auf der Flucht verliert nach spätestens vier Stunden die Sinne, Übelkeit, Lähmung, Herz rasen, Orientierungslosigkeit. Jede Stunde schlimmer, jagt ma euch seit Ihr dran. Lang genug um einen Reiter einzuholen zu Fuß, bevor er erwacht."

Von diesem kleinen grausamen schrecken erholt, ging es in die unterste Ebene, über und über mit Netzen verziert der Stein, die Wände, die Decke, der Boden, schmiede eiserne Fackelhalter ringsum, sieben Podeste keine drei Schritt um eine grobe Stehle von einem Schritt Höhe. Oben drauf ein Helm großer Rosenquarz. "Auch nicht anpacken, nichts, nicht die Runen, nicht die Linien und keine von diesen funkelnden Steinchen aus dem Himmel brechen. Ich weiß nicht wofür se sind, aber der letzte dem ich genug vertrauen entgegenbringe, sich den Mist anzusehen. Meinte das überleb selbst ich nicht. Irgendwas passiert dann mit den Linien. Raum, Zeit und Ort wenn wir durchgehen. Macht ihr was kaputt landen wir vielleicht 500 Jahre früher mitten im Meer Monate entfernt von hier. Alles bleibt genau so wie ist, es wird funktionieren. Aber ich werds nicht testen, wenns nicht muss."  

Das Erdgeschoss wurde offensichtlich als Behelf-schmiede genutzt. Die ehemalige Bibliothek im Obergeschoss, wies nur drei Bände auf und diese waren zu wesentlichem Teilen zu Arschabwischpapier genutzt worden. Lediglich ein paar Bildchen seltsamer Wesen, waren es wohl wert gewesen offen liegen gelassenen zu werden. Aber man könnte drauf verzichten, den Wesen übern Weg zu laufen, wenn auch interessant anzusehen. Beide Geschosse darüber waren mit Strohlagern und einfachen Bettrahmen.  Mit etwas rücken konnten hier so sechs Mann pro Etage unter kommen. Man musste sich eben, jeder eine freie Ecke suchen. Von der Plattform hatte man eine vorzügliche Aussicht, auch die schmalen Schießscharten waren von Meisterhand. Man sah genau das richtige, ab dem dritten Stock und konnte es treffen wenn jemand kam.

Nun ja ein spannender Ort für einen der den ersten Tag hier verbrachte. Nach ein paar Monaten, würde man vermutlich ähnlich verrohen wie die Söldner. Es bestmöglich nutzen und ignorieren, was hier mit Magie zu tun hatte.
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Re: Ein Halbbanner zieht zum Rothornpass
« Antwort #4 am: 05. Nov 09, 00:49 »
Nach einigen Stunden Forscherdrang siegte die Müdigkeit, Rogar starrte von der Kuppe hinunter in den schnell kommenden Abend.
Er schien nervös oder übervorsichtig. Doch kurze Zeit später, tauchte der losgeschickte Haufen auf. Zwei mit groben Jutesäcken,
verteilten allerlei Kürbisse, bestimmt satte zwanzig Stein schwer wenn nicht dreisig. Das musste reichen bis morgen Abend.
Auch wenn die Vorräte längst erschöpft waren und die Mägen knurrten. Während die andern eher den Schlaf suchten,
verzogen sich die Söldner ziemlich einstimmig ins zweite Untergeschoss. Offensichtlich vermengten sie einen Sud aus Eicheln und
Kastanien mit einigen Flaschen Wein, deren Inhalt schlimmer schmeckte als Essig. Reste aus kleinen Flachmännern und die halbe Flasche Met.

Destillierten sie zu einem, "Widerlichen Gebräuch, es ist Allerlei!" und hatten keine Scham das Zeug zu Saufen.
Das betrunken machen musste. Widerlich scharf war es, einen widerlichen Nachgeschmack hatte es und es roch
auch noch beschissen, aber es machte sie hörbar betrunken genug. Das einer Ihrer Grünschäbel entschied,
sich den Abend doch besser noch einmal durch den Kopf schiessen zu lassen.

Ansonsten nervte es, es drückte, hier wurde geschnarcht, dort raschelte was, oben verflucht, tropfte es nur wo, war nicht auszumachen.
Eine ruhige Nacht für Kämpfer eben. Beschissen wie das Leben, ging langsam vorüber und wich einem halbwegs sonnigen morgen.
Kalt war es so oder so und würde es bleiben, vermutlich.
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Re: Ein Halbbanner zieht zum Rothornpass
« Antwort #5 am: 05. Nov 09, 23:02 »
28. Tag des 10. Mondes 259 n.J. Rothornpass

Noch etwas benebelt vom nächtlichen Saufgelage und kurzer Nacht, brachen zumindest die Söldner auf. Priester und Priesterin sowie des Hauptmanns Schwester waren hier am Turm besser aufgehoben. Drei Söldner mussten als Informanten und Späher zurück bleiben, ohne Nachrichten waren sie aufgeschmissen. Zumindest bis die Grenzbrücker Botenreiter und die Valkensteiner Verstärkung und Abfuhrtrecks über den dritten Pass kamen. Blieben noch 20 gut ausgerüstete und starke Männer, drei Frauen und das grazile Pferd des Hauptmanns.

Im Keller rechnete Rogar über einer recht präzisen Karte des Gebietes. Zahlen und Ladungen schmiss er mit Jeldrik in den Raum, der eifrig den Abakus nutzte und ein paar Nebenrechnungen anstellte. Offensichtlich würde die erste Lieferung, recht klein sein. Fünf bis Sechs Ochsenkarren an Nahrung, vielleicht weniger, es war lange haltbar und somit leichter. Geladen waren wahrscheinlich Rüstungen und Waffen für vielleicht fünfzehn Mann, allenfalls die restliche Ladung des letzten Karrens. Der Lagerbedarf allerdings war erheblich, der bedeutete wenigsten vier bis fünf weitere Wagen. Man hatte es also im besten Fall mit 4 Überschweren Zweispännern zu tun. Vielleicht nur zehn aber auch fünfzehn Mann wären denkbar, bei dem Aufgebot. Im schlimmsten Fall wären es zehn leichte Fuhrwerke und vielleicht dreisig Mann. Beides überwindbar. Sie alle könnten wahrscheinlich ein Jahr davon zehren, für die Stadt hieß das höchstens zwei bis drei Tage längeres Leid. Aber nun es gab noch andere, hoffte Rogar. Es musste noch andere geben am Fuchsroutenpass.

Sie brauchten eine Woche vom Eingang des Passes bis vor Fanadas Tore, das hieß am 30. würden sie Kontakt haben. Die Verstärkung kommt drei Tage hinter uns. Das hies, wenn sie vorbereitet sein wollten, fingen sie den Treck bei "Drei Gabeln". Er rammte blitzartig einen Dolch in die Karte. Sie mussten links runter in die Senke. Von oben würde es Steine hageln und den Baumstamm oder zwei. Auf den zweiten Wagen entschied er. Die Stelle war so steil begab das mindestens ein oder zwei Fuhrwerke in Ihre Vorgänger durch gingen. Drehen konnten sie nicht an dieser Stelle. Alle fünf Wagen würden stecken, wollten sie Weg, würden sie abstürzen, nicht tief aber die Wagen würden die Tiere beerdigen. War der Treck größer würden sie bei Garks Heim zuschlagen mit den Schützen. Bei "Drei Gabeln", wäre die komplette Wachmannschaft auszulöschen, egal wie. Bei Garks Heim würden sie Wagen auseinandernehmen. In drei bis vier Tagen waren 4 Wagen gut verstaut. Der Rest musste Richtung Fanada gefahren werde, was erneut Männer kostete. Den bestimmt doppelt so starken Folgetreck würden sie drei mal anpacken müssen, aber vermutlich nicht völlig aufreiben können. Die hälfte wäre schaffbar entschied er für sich. Das machte allenfalls eine Woche für Fanadas Mauern, mehr konnten sie nicht tun. Für die Bresche mussten sie selbst sorgen und Entsatz.

Am frühen Mittag ging es einen zugewucherten schmalen Karrenpfad herunter, gute drei bis vier Stunden, augenscheinlich war der Pass erstmal leer. Sie schlugen sich also in die Talsenke zu Garks Heim, die Räuberhöhlen lagen dort. Eine große und mehrere kleinere Fuchsbau ähnliche Erdlöcher, von Fallen gespickt. Die Reichgarde vor Richard Brin hatte sie dort über zwei Jahre nicht heraus bekommen. Auch der Orden würde daran nur Männer verschleißen. An Walnuss und Kastanienwäldern in der Senke vorbei. Ging es hoch, wo wider zahlreicher Mischbestand, die Felsvorsprünge zierte. Dann folgte steileres Gelände, das wesentlich mehr Erde und Laub auswieß wie bisher. Am frühen Abend blickten sie in die mit Laub bedeckte Erdsenke. Zwischen den Wurzeln des gestürzten Baumriesen lag der Eingang.

Der Hauptmann ging vor und steckte ein Fackel rein, sah sauber aus entschied er. "Verdammt zehn Jahre war es bald her, dass jemand hier war.", "Lasst mich nach den Fallen sehen, ob jemand hier war." und robbte bäuchlings rein. Kurze Zeit später kam er mit den Beinen zuerst wider raus. Drei Torsos aus massivem Eisen brauch ich, ein paar Kerzen, die Fallen sind intakt. Er brauchte drei mal um offensichtlich irgendetwas mit den Torsos anzustellen. Ein "SCHEIßDRECK, VERFLUCHTE SCHEIß SCHWEINEARBEIT!", erhallte aus dem Loch, offensichtlich hatte Ihn irgendwas erwischt. Neben dem poltern war nicht viel mehr zu sehen oder zu hören, als ein Paar Stiefel und ein Rogar, der fluchend tobte und gute zehn bis fünfzehn Schritt in diesem Gang steckte.

"Schickt mir einen zweiten rein, mit einem großen Rundschild am besten!", Minuten wurden zu langweiliger Warterei, als es gewaltig flitschte und der Mann mit einem gespicktem Rundschild, bestückt mit bestimmt einem dzt. teils etwas schräg sitzenden, Bolzen herauskam in dem Schild und sich den Arm hielt.
Der nur meinte "Das war die vierte.", "Die haben da drin ein Stachelschwein montiert, verflucht." entfuhr es dem Soldaten. "Rogar meint einer müsste drin sitzen.", sonst wär das Ding nicht scharf gemacht worden." Als er eilig hinterher und raus aus dem Loch kam, meinte er nur trocken.

"Du gehst da rein, unter den Torsos stecken Bretter, ein Meter mal einen Meter Platten, gespickt mit langeln rostigen Nägeln, drei Stück, geh über die Torsos, bist du hinterm letzten, gibts einen Kipphebel, der war für das Stachelschwein. Wenn du jetzt um die Ecke gehn willst, erwarten dich sechs Bolzenfallen über einfache dünne Pferdehaare als Auslöser. Ziehst du sie, verspreche ich, wird der Bolzen dich Treffen. Aber siehst du sie, musst du mit dem Finger nur den geflochtenen Pferdehaaren entlang der durchs Loch gespannt ist, folgen. Auf einer Seite kannst du den Schaft der Armbrust ertasten, auf der anderen findest du eine kleine Platte, in der mitte ist ein Loch durch die das Haargeflecht geht. Nimm sie raus, mit einem Messer, Spann den Faden nicht. Hark das Haar von dem Ring, dann ist alles gut. Müssten sechs gewesen sein, aber ich weiß nicht ob sich da was verändert hat. Wenn du fertig bist, und noch lebst kommst du raus. Aber halte immer ein Schild vor dir. Am Ende des Ganges ist eine Luke die gesichert ist. Die kann man aber öffnen und dir Pfeil und Bolzen oder Spieß, wunderbar in den Körper oder Kopf rammen, wen du das machst. Also lass dich nicht umbringen."

Der Mann schien alles andere als zufrieden und nahm den Helm von einem Grenzbrücker und einen lodrischen Rundschild und eine Fackel an sich.
"Nicht durch brennen, denn dann flitscht es!", rief Rogar Ihm hinterher. Der gemächlich ein kleines Set aus Nadeln, Garnen und eineigen Bandagen und Binden öffnete. Nachdem er sein rechtes Knie nach allen Mitteln des Kunst sauber und verbunden hatte. Entschied er endlich seine Hosen und Kettenhosen wider anzulegen. Das Spiel im inneren dauerte bis die Sonne unten war. Der Mann verbrachte mehrere Stunden in dem Loch, eh er rauskam. Sah Jahre Älter aus und verschwitzt, als wär er im Badehaus gewesen. "Alle Hauptmann, ich hab alle, ich hab die Tür gesehn Hauptmann."

"Beinschienen aus Stahl her. Ich brauch den ganzen Unterkörper gepanzert.", mit einem breiten Grinsen robbte Rogar mit einer neuen Fackel rein,
"Los macht, dauert jetzt keine fünf Minuten. Wenn ich reintrete, schiebt Ihr mich durch, wir müssen alle erwischen, sonst sind wir dran, wenn einer dort ist."
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Re: Ein Halbbanner zieht zum Rothornpass
« Antwort #6 am: 10. Nov 09, 00:53 »
Minuten später robbte der ganze Trupp in das Loch, als Rogar die Türe auftrat, kam davor eine wahre Steinlawine runter, die jeden der seine hohle Frucht auf den Schultern durchsteckte, den Schädel zerschlagen hätte. Doch es tat sich nichts,außer das es dunkel war wie im Büffelarsch. An den Wänden hingen einige Öllampen die zu entfachen waren. Der Hauptmann meinte Stolz. "Die Hauptkammer".

Sie blickten in fahlen Licht, in eine grade mal knapp über zwei Schritt hohe Kammer, tief in die Erde gegraben. Es war relativ warm hier, die Luft abgestanden. Nach und nach entdeckte man in den Wänden, Schlafbuchten immer zwei übereinander, rechts wie links in Erde und Stein gehauen. Ausreichend für zwölf Männer. Sie war vielleicht sechs Schritt breit und gute acht lang. In der mitte ein massiver Tisch, der hier drin zusammengebaut worden war. Alles wie es vor es zehn Jahren hinterlassen wurde. Eine einige milimeter dicke Staubschicht und Spinnenweben, aber Teller und Bestecke, teils bestückte Waffenständer mit einfachen Äxten und Haumessern. Truhen, Kisten und ein Skelett in der ledernen Kluft eines Waldläufers das noch am Tisch saß. Aber den voreiligen Schlägen der entdecker nichts entgegen zu setzen hatte. Der Mann war offensichtlich tot und blieb es. Auch hier gab es zahlreiche Seitengänge und Kavernen die Abzweigten.

Offensichtlich gab es große Lagerkavernen, ausgestattet mit Regalen, Kisten und Truhen, sogar eine Art Küche und ein behelfsmäßiges Labor für einen Gift und Trankmischer stand noch da. Sackweise trockenes Essen, teilweise hatte der Mais und einige Hülsenfrüchte sogar all die Jahre trocken überstanden. Offensichtlich gab es sogar eine Kammer in der Waffen zumindest ausgebessert werden konnten. Offensichtlich eher für Messer, Speere und Bögen und andere Jagdwaffen ausgebaut.

Eine Kaverne war jedoch besonders, der Stein ließ sich nicht rühren, man kam eben nicht rein mit roher Gewalt. Rogar meinte Ihr geistiger Anführer wäre ein Drow gewesen, dies wär sein Loch. Er hätte die Waffen und andere kleine edlere Waren hier abgeholt und abtransportiert, er war der Hehler der Bande. Hatte aber selten selbst hier zu schaffen. Auch wenn er an den Eingangsfallen ausgebildet worden war.

Der Trupp konnte ganz gut die Nacht hier überstehen, alles war eingerichtet und im Prinzip nutzbar, wenn auch mit manchem Abstrich an den Luxus. Gab es sogar eine Art Wasserbecken, die durch irgendwelche Röhren gespeißt wurde und winzige Belüftungslöcher die bis nach oben ragten und wohl mit Laub bedeckt waren. Vermutlich war diese mit Magie und Fallen gesichert, die sein Wissen bis heute weit überstiegen. Er mahnte jedenfalls davor dort Entdeckungen machen zu wollen.
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Re: Ein Halbbanner zieht zum Rothornpass
« Antwort #7 am: 16. Nov 09, 20:25 »
31. des zehnten Mondes 259 n. J.

Die Tage waren schnell vergangen, unter Netzen lagen die Männer links des Weges verborgen unter dichtem Laub. Die Glieder waren steif vor kälte und einer langen Nacht, die sie bereits mit Ihren Roßspießen darunter lagen. Oben auf dem Felsvorsprung lagen Rogar und drei seiner Söldner fasst senkrecht am Abhang, eigentlich standen sie mehr nach hinten gelehnt und hatte zahlreiche improvisierte Speere zur Hand.
Doch von unten war nichts zu sehen, wenn man kam. Alles wirkte ruhig, bis sie im frühen im Nebel den Hang hinuter polterten. Schwere Wagen kamen, ein ganzes dzt. und nur sechs berittene Wachen. Ein grinsen fuhr den Männern durchs Gesicht, als Rogar den Bogen zur Hand nahm.

Als hätten sie es berechnet löste sich mit einem stumpfen stöhnen, eine Lawine aus hundert jährigem Bergahorn und polterte immer schneller werdend herab vom Hang. Als hätte der dunkle Szivar selbst seine Hand angelegt. Steckte ein Stamm zwischen der Deichsel des ersten Wagens und verkeilte diesen. Während der Rest den kompletten zweiten Wagen vom Pfad schob und einem der beiden Ochsen die Beine brach. Die Fuhrmänner taten alles um noch den Wagen einen Augenblick auf der Straße zu halten. Doch es war zu spät, schwere Speere fegten die Männer vom Bock des zweiten Wagens. Noch ehe sie wußten wie Ihnen geschah, stürzte der Wagen in den Hang. Die Grenzbrücker, die Lodrier und Argester erhoben sich aus Ihren verstecken. Rammten Spieße in Mann und Tier. Zogen die Wachen von Ihren Tieren noch ehe die Schwerter gezogen waren. Wurden Ihnen Schwert und Axt der Angreifer zum Verhängniss. Ihre letzten Blicke mit aufgerissenen Augen waren erfüllt von Panik und Geschrei. Die Pferde der Vorhut bäumten sich auf als Speere in Ihren Leib drangen und die Männer die Stangen mit Ihrem eigenem Körper hielten und zurückgeworfen wurden. Die Reiter stürzten aus Ihren Sätteln und roltten sich weg um den stürzenden Tieren zu entgehen. Doch die Wachen taten was sie konnten, die Bolzen der mittleren Reiter, nagelten in die Körper der Söldner die im Anlauf vom Hang auf alles herabstürzten das den Rock des Lupus Umbra tragen wollte. Zogen Ihre Schwerter und hielten die Schilde hoch als ein Regen aus Wurfmessern und Äxten auf sie einging. Routiniert wendeten sie Tiere zur Seite. Als der dritte und vierte Wagen auffuhren. Die Ochsen des dritten Wagen gaben ein blökendes Geschrei von sich als sie in den ersten Wagen gepresst wurden. Die Söldner kämpften alles andere als einer Armee gleich.
Rogar rammte seinen schweren Bastard in das Tier eines der Wachen. Zog zwei Dolche und sprang auf den dritten Wagen auf. Die Fuhrknechte hatten keine Chance. Noch ehe sie sich erheben konnten. Hatte Rogar längst die Dolche mehrfach rechts und links, tief in Ihre Hälse geschlagen. Verzweifelt versuchten sie die Wunden zu halten. Wild entschlossen nagelten die wenigen Schützen einen Bolzen und einen Pfeil nach dem anderen in die zähen Wachen. Doch die Vorhut hatte keine Chance, einer der beiden schaffte es noch zu seiner Armbrust und sein Kontrahent und er schossen sich gegenseitig von den Beinen. Ein Pfeil in die Schulter, ein Bolzen in die Brust und ein weiterer ins zweite Bein streckten Ihn nieder und ließen Ihn leblos den Hang hinuter rollen. Der andere hatte es hinter einen Stamm geschafft und zog ein Messer um den seltsam abstehen Schild von seinem gebrochenem Arm zu schneiden. Immer mehr Männer hatten es bis kurz vor die vorderen Wagen geschafft und wichen den Schlägen und den wenigen Bolzen der Fuhrbesatzungen aus. Während die Nachhut immer noch beerdigt sein wollte. Rief der Hauptmann der Wache zur Ordnung und stieß seine Klinge tief in die Brust des jungen Mannes der Ihn aus dem Sattel heben wollte. Den Schild gespickt von Messern und Bolzen, zog er seine Deckung zu, als der junge Knappe zusammen sackte und er Ihn mit dem Stiefel wegstieß, hagelte es erneut Pfeile und Bolzen die Ihn jegliche Kraft aus seinem Schildarm entweichen ließ.

Der Kampf hatte gerade erst begonnen, unter den Böcken holten die Furhmänner Rabenschnäbel und lange Hämmer unter Decken verborgen hervor, jeder zweite versuchte so gut er konnte mit der Armbrust den Angreifern Herr zu werden, doch die Panik war groß als immer mehr Wachen zu Boden gingen, immer mehr Angreifer aus den verstecken kamen. Zwei Grenzbrücker warfen sich in Ihren schweren Rüstungen in den zweiten der mitlleren Reiter und zerrten mehr an Ihm als das es ein schlagabtausch wäre. Rogar blickte um sich herum und brüllte irgendwas davon die Schützen zu töten, es wäre eine Falle. Als einige der Männer auf den Böcken Ihre lumpigen Umhänge beiseite warfen um Ihre Eisenmäntel Preis zu geben und schneller laden zu können. Entfachten sie das Feuer, das Tiorsdienern steckte. Dennoch ging der Kampf Wagen um Wagen. Die Besatzung des ersten Wagens hatte gar den Stamm aus dem Rad gezogen, als die Schützen dazu kamen Ihn gegen die Bordwand zu nageln. Mit Pfeilen dick wie Finger kroch er erst gespickt bis zum Bock, eh seine Kräfte nach ließen und das leben mit einem "Heil dir Tior!" auch für Ihn die Pforte ins nächste Reich öffnete. Sein Partner lud die Armbrust nach, die den zweiten Schützen nun auch unter wildem Geschrei zu Boden geschickt hatte. Doch kurze Zeit verging und ein Bolzen und zwei Pfeile in die Brust ließen Ihn rücklings auf seinen Wagen fallen und die Ochsen fuhren eigenständig einige Meter vor. Die Wache im Hang antwortete mit einer routierenden Axt, die sich Ihrerseits nur knapp am Körper eines der Schützen vorbei den Weg suchte und Ihn selbst den Hang hinuter springen ließ.

Der letzte Wagen war mit den Angreifern der Nachhut am Ringen, während der fünfte sich in Bewgung setzte und den anderen Passweg bereits einschlug,hinter den restlichen die unter Bolzenfeuer den zweitenn Pass hinunter rollten.  Auch der vierte wurde bereits mit Unterstützung der Männer vom zweiten Wagen den Hügel hinauf geschafft. Die Männer kämpften schnell und ohne Gnade. Doch das Chaos ließ keine Ordnung zu. Rogar sprang vom Bock den Hügel hinab und verfolgte die ausreisenden Männer des zweiten Wagens, die er mit anderem unter wildem Gebrülle in Panik versetzt hatte und schmiss Ihnen knallhart ein Messer nach dem anderen in Brust und Rücken. In einem wahren Hagel von einem dzt. Messern schaffte es einer bis kurz vor seine Füße, nachdem er sich gewendet hatte. Schließlich kullerten die beiden über Stock und Steinden Hang hinunter, um sich mit Messer und Dolch den gar aus zu machen.

Die waffenlose Wache schaffte es mit dem Messer in der Hand zu entkommen und der Schütze des fünften Wagens deckte seinen eigenen Rückzug, bis der Hauptmann Ihn gekonnt auf sein Pferd zog, umringt von zahlreichenden Speer führerenden Kriegsknechten die Ihn immer weiter zurück trieben. Sein eigener Rottenpartner war nicht mehr zu befreien aus der Wolfsgrube die mitlerweile fünf der Angreifer um Ihn gebildet hatten. Wild um sich kreichend, versuchte er das Pack von sich fern zu halten auch wenn er bereits aus zahlreichen Stichen blutete.
Es dauerte eine kurze Weile bis das Gefuchtel des Ritters ein Ende nahm und die Männer Ihn unter sich und zahlreichen Schlägen richteten.

Das Halbbanner hatte zumindest die vier Wagen fest im Griff. Auch die letzten Pfeile ließen nur noch zu, das die letzten beiden in Ihren schweren Rüstungen davon kamen und das Tier des Hauptmannes, gespickt wie sein Schild mit dem Schützen hinten drauf aufschloß um zu entkommen.
Sein Schwert war Ihm im Schild eines Argester Weibels entglitten, der fasst so groß war, dass er mit Ihm auf einer höhe kämpfen konnte.
Im Graben, versenkte Rogar nach Tiors Blut brüllend einen fischbauchigen Dolch, wider und wider in den Fuhrknecht, bis sich sicherlich überhaupt nichts mehr rühren würde. Dessen Rottenpartner erlag kriechend den Pfeilen der vorderen Schützen, die Ihn in den Waldboden pressten.

Sieben Wagen hatten es geschafft die Wende in den zweiten Pass zu bekommen, ein Reiter war quasi waffenlos mit gebrochenem Arm entkommen und aufgesprungen und auch der Offizier hatte es mit dem leblos gespickten Schützen in seinem Rücken zu den Wagen zurück geschafft. Auf Sichtweite packte er dem Schützen an den Hals und stieß Ihn wenig später ohne Armbrust und Schwert vom Pferd auf den schottrigen Pfad. Kurze Zeit vorher war der letzte Wagenlenker von seinem Nebenmann leblos vom Bock gestoßen worden und übernahm auch am letzten Wagen die Zügel.

Die Wunden leckend versuchte das Halbbanner den jungen auf einer Bahre auf einen der Wagen zu schaffen, noch atmete er. Ob er nochmal kämpfen konnte war unklar, das Gesicht des Jungen war schnell aschfahl, doch die Männer trieben zur eile und schon polterten 4 Männer mit den brauchbaren Wagen weg. Während einer auf den jungen achtete. Sie würden einen zum Turm fahren und den Rest Richtung Fanada.
Rogar blieb auch mit einem gebrochenem Bolzen im Bein und Blut das Ihm aus dem Hemdsärmel lief eiskalt. Die vier Ochsen und die vier Pferde wollten geschlachtet werden, das Pack verscharrt und entrüstet, entwaffnet. Man brauchte jeden beschissenen Bolzen wenn sie mit den fünfzehn Mann hier noch was ausrichten wollten. Nun war es sicher das alle mit Ihren Fernkampfwaffen und reichlich Fleischdurch den Winter kommen würde bis die Linien hielten und transportmöglichkeiten eingerichtet waren. Es war nur alles nur eine Frage von Monaten oder sogar wenigen Wochen,dan würde sie keiner mehr hier heraus bekommen und es würden mehr Männer kommen. Versprengte Einzelkämpfer, Familienväter und kleine Banden,die sich marodierend durch die Pässe im Winter nähren wollten. Die Ladung des abgegangenen Karrens wollte geborgen werden. Bald würde ein neuer Treck kommen, ein wesentlich größerer, bis dahin mussten sie Ihre Chancen noch wesentlich verbessern und die Valkensteiner mussten Ihre Ärsche endlich hier haben. Sonst sah es schlecht aus. Wie es wohl bald in Fanada aussehen würde, fragten sie sich. Ob es überhaupt Sinn machte die Karren noch abzufahren.
Rogar zerstörte diese Gedanken schnell mit Arbeit und davon gab in den folgenden Tagen reichlich. Die Pässe waren in Hand des Widerstandes und sie würden es bleiben, kein verdammter Spähtrupp würde lebend durch die Berge kommen. Da warer sicher, den Sie kamen aus dem Land seiner Väter. Nachts brannten die niedrigen Feuer, die er aus seiner Heimat kannte. Barbaren kamen, Söldner, Reichsritter und schleppten sich über die Berge. Wie lange Heerwürmer die sich durch die Berge fressen wollten. Aus allen Richtungen, fraßen sie sich in die Täler und Steilpässe, stur auf Fanada zu. Alles schwarz blaue unter sich verscharrend, das ein Auge auf sie werfen wollte. In Gedanken an die Heimat, stieß er mit dem Stiefel Dreck und Laub auf das verzerrte Gesicht des Soldaten den er verscharrt hatte und spuckte auf das schnelle Grab um sich in Bewegung zu setzen, er musste mehr als einen Bolzen aus den Jungs ziehen. So Tior wollte würde er sie hundert mal zusammen nähen, wenn es sein musste, um sie in Kampf zu werfen.
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Re: Ein Halbbanner zieht zum Rothornpass
« Antwort #8 am: 18. Nov 09, 02:08 »
08. des elften Mondes 259 n.J.

Ein Grenzbrücker Botenreiter hielt in raschem Galopp auf "die Herberge Baerenwalds" zu. Kaum waren "Garks Heim", "der Turm" und die "Waldhütte", mit reichlich Vorräten und knappen fünf köpfigen Besatzungen ausgestattet worden und alles gerecht aufgeteilt. Hatten die Besatzungen reichlich Arbeit, alles für die mitziehenden Partisanen vorzubereiten und herzurichten. Ladungen wollten verstaut werden, Listen geschrieben, ein Schreibpult hergerichtet, Lazaretttische und frisches Verbandzeug und Wasser mussten streng rationiert werden. Betten in schuß gebracht und Wanzen gejagt, alles lag immer noch unter zehn jährigem Staub, der hier besiegt werden wollte. Rogar hatte hauptsächlich Trossvolk ausgewählt, die beiden Priester, den Koch und vier Frauen, dabei den schwer verletzten Knappen und die beiden besten Heiler sowie die fünf jüngsten Burschen die als Schreiber und Packesel hier erstmal Ihre Sporen verdienen sollten. Die jungen würden irgendwann das stemmen müssen, was die alten Ihnen hinterließen. Das Land würde jeden jungen Burschen brauchen um eines fernen Tages, Leben ins Land zu bringen. Wo die alten jetzt über den Tod entscheiden und Ihre Schlacht mit Tior austrugen.

Sie waren dort in besserer Funktion beschäftigt und konnten einen besseren Dienst dort ableisten, als wenn sie eine Hürde sein sollten auf den Märschen. Immerhin 22 Valkensteiner Milizionäre mit guten Bögen und 13 kampferprobte schwergerüstete Männer, zählte er. Dies war mehr als er sich erhofft hatte, dazu einen eigenen Botenreiter, darüber staunte er nicht schlecht. So viel hatte er gar nicht auszurichten, dachte er. Ein zahnfauler und alter Rübenackergaul war zwar nicht das Tier, das er angefordert hatte. Aber mit dem kriegserprobten Gaul des Umbras, seinem grazilen Eilpferd und dem des Grenzbrückers war das mehr als andere hatten. Auch der Wagen mit dem Ochsen würde gute Dienste leisten, wie die Waffen und Rüstungen, die in Ihre Hände gefallen waren. Auch wenn es bei 35 Bögen und Armbrüsten grad mal auf knapp zweihundert Schuß an Munition reichte. War dies, um was er Tior gebeten, sie sollten Tiors Schwert sein und jetzt würden sie über den Sieg entscheiden.

Nur ein voller Tag blieb Ihnen erneut, die beiden Späher meldeten das der Treck groß kam. Ein gutes dzt., vielleicht ein Paar mehr Ochsenkarren.
Gemischt kamen leichte Einachser hauptsächlich hinten, mittlere und schwere, eher gut durchgewürfelt vorne bis mitten drin. Zwei Wagen hatten zwei Ochsen, ein guter Bericht, ein ausführlicher. Wenn es auch etwas heftig kam, die Nachricht. Ein dzt. gut gerüstete Reiter, etwa dreisig Fuhrleute, hinten dran, mehr als ein dzt. Mann und Frauen Kriegstross im Schlepptau mit ein paar Handkarren. Diese waren nur leicht gerüstet und improvisiert bewaffnet, hauptsächlich größere Werkzeuge. Ein halbes Banner Versogung, Auxilliartruppen des Wolfes des Südens kam auf den Pass zu. Das war schwer auseinander zu nehmen, wenn die Wachen so gut waren die letzten es sie gelehrt hatten.

Doch irgendwie musste es funktionieren, schnell entschied er die beiden Ritter und ihre verbleibenen beiden Knappen auf die Gäule zu setzen, nur mit drei Schuß an der Armbrust, Schwert und Schild, sie würden die zwei berittenen, welche die Nachhut geleiteten angreifen und Panik auslösen, hoffte er zumindest. Wenn sie den Anhang nur versprengten und gegen die beiden Reiter siegten, war das mehr als genug Mut. Vorne würde ein Haufen aus Bogenschützen, die Ochsen in Panik versetzten, die ersten drei Wagensollten die Steilstraße zum Lagerplatz runter rennen. Auch die beiden Wachen und die Fuhrbesatzungen waren Ihr Problem. Die anderen zwanzig Mann, zwölf Bogenschützen und er sollten den Treck hinter dem sechsten Wagen abschneiden. So hatten sie es zuerst mit 2 berittenen Wachen zu tun, dann evtl. vier oder sechs in zeitlichen Abständen, wenn sie etwas Zeit brauchten, lieferte das frisches menschliches Material. Mit den sechs auf den Böcken musste auch das noch irgendwie schaffbar sein. Einige tönerne Öllampen und brennende Fackeln, sollten die übrigen auf die restlichen Wagen schmeißen und sich möglichst auch nach vorne durchschlagen und zurück ziehen. Hoffentlich hielten Feuer und Panik, die restlichen Wachen und Fuhrmannschaften beschäftigt oder sorgten gar dafür das sich der Treck teilte wie beim letzten Mal. Ein Mann würde aus einer Grube die erste Achse des ersten Wagens fest verzurren mit den eisernen Haken und hoffentlich die anderen beiden ausreichend Sperren, welche folgten. Bis sie nieder gemacht waren zumindest.

Von hinter dem Haus an die Wagen zu kommen, waren keine vierzig Schritt, das war gut, auch seitlich für die vorderen Wagen war das aus der seitlichen Wegsenke mit starkem Buschwerk noch schaffbar, wenn auch deutlich länger konnte man gut und ordentlich aus der Deckung zielen. Nur die letzten Reiter würde man schon auf Entfernung ausmachen, damit mussten sie nunmal klar kommen. Nun wurde es Abend und nervös blitzten die Schwerter und Äxte in den Büschen. Fasst glaubte man das sie gar nicht mehr kommen wollten, bis langsam ein paar Laternen an den Böcken von den näher kommenden Wagen Zeugniss ablieferten. Sekunden zogen sich zu Momenten, Momente zu Augenblicken zu ewiger Zeitlosigkeit voller Anspannung in der frühen Dämmerung.

Sie hatten die Reiter bemerkt, schnell wendeten die letzten sechs Wachen und entfernten sich nach hinten. Sie verfolgten, die anderen teilten sich gleichmäßig auf, der Treck setzte seinen Weg ungebremst fort. Verflucht, so war das nicht gedacht. Doch sie kamen, der Überraschungsmoment war im Arsch. Doch sie rannten hinter dem Haus vor, tönerne Granaten und gefüllte Flaschen verteilten sich auf die Wagen im hinteren Mittel. Die Wachen fraßen endlich den Köder und wendeten die Tiere. Alle sechs ritten hinterher. Lauft jungs, lauft was eure Beine hergeben, spielt nicht die Helden und klettert verflucht, dachten die übrigen. Während Fuhrmannspeitschen knallten und die Karren in schnelle Fahrt versetzten.

Sie kamen, sie kamen den Steilhang runter Rogar und ein dzt. Schützen gaben Feuer, reichlich Sargnägel, verteilten sich in Ladung und den Armbrustern am Bock, alle saßen schön rechts und die Pfeile hielten blutige Ernte in den Wämsern der Armbruster, der erste Wagen ging vorbei. Kaum hatte der zweite passiert riß es Ihm die Achse entzwei und der Armbruster fiel gar aufgerichtet vom Bock. Einen Augenblick später zierten ihn bereist ein dzt. Pfeile. Die Wagen fuhren vor, er blieb nicht liegen. Der Fuhrmann konnte Ihn in Richtung des Feuerplatzes lenken und sprang ab um sich hinter der Bordwand des vierten Wagens in Sicherheit zu bringen. Die Bögen feuerten schnell, drei bis vier mal so schnell wie die Armbruster. Keine drei Minuten vergingen. Die panischen Ochsen der ersten vier Wagen stürzten sich ohne Ihre Armbruster in die nächsten Salven. Erst ein Mann fiel in der langen Reihe rücklings in die Grabenwand, dann zwei. Ein dritter blickte schreiend stur mit dem Bolzen in der linken Schulter auf und zog sein Schwert. "Reihe halten, reicht Pfeile, mehr Pfeile, alles was wir haben in die Armbruster! Rogar warf den Bogen hinter sich und griff zum Speer. Um diesen tief in den Hals des nächsten Ochsen zu werfen. "Reihe halten! Feuert was Ihr habt!" Routiniert nahmen die Männer den am Boden liegenden Munition weg, zogen die Schuß gegenseitig vom Nachbarn, doch die Reihe hielt durch. Der fünfte Armbruster sprang hinter die linke Bordwand und erwiderte im gehen das Feuer, auch der sechste und siebte hatten das gespannt. Die Fuhrmänner der Wagen von Pfeilen und Messern und Steinen und anderen Wurfgeschossen getroffen fielen von den Böcken. In Ihre Ladung oder seitwärts auf Ihren Bock. Die Armbruster hielten nun reiche Ernte in Bauch und Brust der Bogenschützen, drei dann vier, der fünfte viel aus der Reihe. Doch auch das letzte Messer steckte bereits. Der komplette Rest ab dem siebten Wagen drehte, auch der Armbruster des sechsten versuchte mit Hilfe der anderen an die Zügel vom fünften Wagen zu kommen und sich gegenseitig Speerfeuer zu geben und zu decken. Bis die Schwerter gezogen waren, lief die Vorhut auf den Platz und schlachtete im Pfeilregen, die ersten drei Fuhrknechte sichtbar schnell ab. Doch nur langsam wurden sie den vier Wagen Herr und verteilten sich weitläufig hinterher, anstatt anzugreifen. Mit gezogenen Klingen stürmten Rogar und sechs Mann wie auf ein Wort auf den Graben und fingen zwei Bolzen mit Ihren Körpern. Ein Valkensteiner stürzte im Lauf den Hang hoch, hinter dem Wagen her. Unten hatten die Ochsen unter Kontrolle, der Wagen war gewendet und die Armbruster gaben Feuer, was das Zeug hielt. Nachdem auch Rogar ein satter Schuss aus dem Lauf gehoben hatte und mit dem Körper über den Schotter schliff. Zogen die restlichen vier Rogar und Ihren Gefährten an den Stiefeln in Deckung, hinter das Haus. Weder die Ritter und Knappen hatten was bei der starken Nachhut ausgerichtet, tatsächlich waren sie froh in weitem Bogen zu entkommen. Bevor die sechs Reiter und die gut acht Mann Ihnen habhaft wurden. Die alles andre als Angst hatten und brüllend hinter Ihre Wachen herstürmten.

Die zweite Wachmannschaft war den Fackelwerfern hinterher geeilt, Bolzen hatten einen Reiter in den Sattel sinken lassen, doch sein Nebenmann griff schnell ein und rettete den Mann,schaffte es gar den Gaul am Zügel zu packen. Die übrigen vier verfolgten sie noch eine ganze Weile, doch es war durch die dichten Büsche, die Hänge hoch zu kommen zu schwer. Die Männer liefen und ohne großen Schlagabtausch wendeten sie glücklos zu den Wagen. Auf denen die Flammen züngelten und schließlich in Richtung des Hauses, um dem letzten Wagen die Möglichkeit zu geben aufzuschließen. Kein einziger war aus dem Sattel gefallen. Auch der fünfte Fuhrmann wendete und legte sich flach auf den Bock um durch die stabile Rückenlehne dem schlimmsten zu entgehen und wurde rasch eskortiert. Nach kurzem Blick über grob verteilte zwanzig Männer, fuchtelte ein Lupus Umbra mit dem Schwert und lediglich einige Bolzen kamen den verbliebene zahlreichen Angreifern hoch aus der Luft entgegen. Einige Augenblicke doch aus der weiten Distanz fand nur einer sein Ziel in die Schulterplatte eines Argester Soldaten.   

Auch diese Verletzungen würden heilen wollen, irgendwann und wurden versorgt. Fasst jeder hatte ein oder zwei schwere Treffer abbekommen,
doch Griswald hatte es richtig abbekommen und lag im Graben, die Hände auf dem Kopf verwunden, schrien drei Mann um die Heiler. Er nur um sein Ende, wie es schien. Die Parteien hatten sich einvernehmlich getrennt. Offensichtlich hatten auch die Wagen mit Angreifern gerechnet. Aber es war Ihnen lieber gewesen, ein Viertel der Ladung und ein paar langsame Karren und acht Mann den Angreifern zu überlassen. Als die komplette Ladung zu riskieren. Mit ein paar evtl. gefangenen Fuhrleuten aus dem Volk und einem Desertoir, der wie vom Blitz getroffen in die Wälder lief, konnte man immer noch lebend Bericht ablegen. Ein Armbruster und ein Knecht hatten den Pfeilhagel überstanden. Wenn es auch um den Armbruster schlecht stand, er hatte Chancen die Fleischwunden zu überleben, die Rüstung hatte hatte das schlimmste von seinem Torso abgehalten. Wenn auch die nur ein Treffer in der Schulter steckte, die anderen drei in den Beinen würden Ihn as Bett fesseln, wenn er erwachen sollte. Auch der Knecht würde bäuchlings wohl einigige Zeit hier verbringen müssen. Auch er atmete noch trotz den beiden Pfeilen die sich seitlich in den Oberkörper und sein Bein gebohrt hatten. Obwohl als letzte versorgt hatten sie Chancen. Rogar wollte immerhin die Gnade wallten lassen, das die Männer in einem ehrenvollem Kampf, Mann gegen Mann sterben dürften, wenn sie sich nicht anschließen wollten.
Den Ihr Leben gehörte nun Ihm.

Nur Schritte neben Rogar war der Bolzen in den Kopf eines seiner Männer eingedrungen und lugte hinten aus der Schädeldecke hervor. Der Mann hatte mit seinen Gefährten die ersten Minuten überstanden und der Oberkörper war freigelegt. Vier Bolzen, der Kriegsknecht neben Rogar ging routiniert ans Werk und rollte eine Tasche aus. Die drei hatten alle Mühe die Hände auf die Wunden zu drücken, ein Pulk von fünf Mann arbeitete an seinem Leben. Doch das Leben schoß langsam in Rinnsaalen heraus. Der dritte Mann hatte alle Mühe nur die Hände des Mannes unter sich zu begraben. Unter schlimmsten schreien setzte sich ein zweiter endlich auf die Beine und legte Ihn still. Der letzte hielt nur den Kopf still, der Mann wollte das Bewußtsein nicht verlieren und schrie wie am Spieß. Den Kopf mitlerweile Richtung tiefer gerichtet am flachen Hang. Auch Rogar brüllte um Wasser und Bandagen, betrachtete den Schädel des Mannes. Verflucht er hatte operiert, sogar mal im Genick eines Mannes, er machte die besten Narben von hier bis Grenzbrück vielleicht. Aber das war über seinem Horizont.
Doch auch er hatte mitlerweile die Schienen unten, ein Paket mit Skalpellen und Nadeln offen, in dem auch seltsame Klammern, Löffel und Haken lagen. Garn und Bandagen wie Wundwickel und fasst reiner Alkohol in eier kleine Flasche. Doch das alles war fürn Arsch, dachte er. Mit einem "DU!, steckst verflucht nochmal wenn ich den Bolzen durch die Augenhöhle schiebe. Den Finger in das Loch hinten. Eine Daumenkuppe tief klar!!!" Und egal was ist, DU nimmst Ihn nicht raus! Du hälst den Schädel still solang er zappelt!"

Rogar Biss die Befiederung vom Bolzen und schabte schnell den Kiel der Federn weg. Ehe er die Spitze, eines offensichtlich filigran gearbeiteten dreikantigen Kettenstechers vorne packte und das Ding durchschob und schob. In einem Rück der eine satte Elle lang sein wollte. Der Mann tat augenblicklich wie geheißen und versenkte den Finger im Loch. Blut schoß aus dem Auge, Wasser, irgendwas undefinierbares folgte. Alles wegen Ihm, dachte Rogar. Drückte die Augenhöhle mit einer aufgerollten Bandage zu. Ein Eisen! Bringt ein verflucht heißes Eisen, macht Feuer! Der Grenzbrücker warf ein Pulverhorn zu Rogar. "Nimm das, ein Puff!". Rogar biss den Deckel vom Horn und sah in das Horn, Pulver viele Jahre war es her, dass er Grenzbrücker Kanonen gesehen hatte, das war dieses alchemistische Höllenzeug das aus Stöcken Blei feuern ließ. Er selbst hatte es gesehn, Arkebusen oder sowas, hießen die Dinger. Es brannte in dichtem weißen Nebel und knallte wie Brakas Donner.  "Benutz es, brüllte der Kriegsknecht!" ihn an.

Zehn Minuten vergingen, der Mann lag mitlerweile gute sechzig Schritt weiter in der Küche auf dem Tisch. Er schrie aber nicht mehr, seine Stimme war weg, der Körper war kraftlos, doch es pulsierte noch immer Blut aus dem Leib. Ein Mann versuchte einen eisernen Stab in der sich gerade bildenden Glut des Kamins heiß zu bekommen und zwei blagten die Ziegenlederbälge leer, was das Zeug hielt. Zwei weitere gossen einfaches Regenwasser aus Eimern, gefüllt aus der Regentonne über die Wunden an denen Rogar und der Kriegsknecht herumfeldscherten. Wischten und wischten mit einem zerissenem Hemd und einem Lappen herum. Zwei andere drückten auf die Bolzen die in Schulter und Lunge steckten.
Ein grauen in den Augen eines Medicus, die Männer hatten kaum die Ahnung Brüche sauber zu richten und Gelenke einzukugeln. Pfeile und Bolzen erschöpften Ihren Wissensstand von Schlachtfeldern, naja beinahe. Doch sie versenkten die blutigen Finger in den Wunden, sie kannten keine Gnade und feldscherten wie sie es gemacht hatten, viele male. Ob dies richtig oder falsch war, würde auch heute keiner merken. Das Auge war draußen. Der obere Augenknochen zweifach gebrochen und einfach von Rogar in Position geschoben worden unter der Haut. Pulver füllte die Höhle und Feuer verbrannte Fleisch in gleisendem Licht. Es stank wie in der Hölle, nicht für Augenblicke es hielt sich im Raum. Doch das Pulber hatte alles verbrannt. Alles herum war zu einer Masse verschmolzen. Rogar säuberte die Wunde und Brechreiz stieg auch in Ihm auf. Schabte Minuten in der Höhle herum, als der Kriegsknecht bereits auf gutes Glück den Bolzen draußen hatte und den Unterbauch zunähte. Doch auch Rogar nähte, mitlerweile mit einer mittleren Ledernadel schloss sich das Augenlied ein letztes mal. Der Kriegsknecht fühlte den Puls des Mannes, der mehr als schwach war. Er hatte viel Blut verloren und lange Zeit verging bis viele Männer einen Mann in leblosem Koma auf ein Bett schafften. Der Bolzen in der Brust steckte, die beiden fanden es sicherer Ihn erstmal drin zu lassen. Die Bandagen waren so stramm gezogen wie es irgend ging. Doch die Stoffpakete färbten sich schnell blutrot, es half nur wenn zwei Mann ständig Wache hielten, ihn hielten. Es gab noch reichlich andere die versorgt werden mussten, das harte Schützengefecht, hatte viele Wunden gerissen. Doch das waren alles Wunden die Heilen würden, für die Mann mehr Zeit hatte, dieser einer brauchte viel Glück. Sehr viel davon und mindestens genau so viel Lebenswillen, wenn er jemals wider aufstehen wollte.

Der Krieg zog blutige Ernte und beim nächsten Mal, würde es mindestens genau so werden, sie hatten viel Glück gehabt diesmal. Hoffentlich war es Ihnen weiter Hold.
    
Auch der Kampf um die beiden Männer des Lupus Umbra dauerte noch viele Stunden, drei Mann feldscherten und versorgten, während der Rest nach Leibeskräften zu helfen versuchte, wo es ging. Erst am späten Mittag des nächsten Tages fiel Rogar das Skalpell aus der Hand auf den Boden. Mit starrem Blick auf den Kamin, zitterte sein ganzer Arm. Trotz der Wunde robbte der Mann schnell vom Tisch und blickte in Rogars starre Augen. Grad als er Rogar hinsetzen wollte, zuckte Rogar mit dem Kopf. "Das muss wer anders machen Mann. Ich, naja die Hände, sie sind zu alt. Sie wollen nicht, wollen manchmal nicht mehr, auch wenn mein Kopf noch will. Ich bin müde weißt du. Das macht Bersebian an dir fertig." 
 
Die Wagen würden Fanada gute Dienste leisten, auch wenn es "nur" Proviantwagen waren und einige Zelte. Sofort sollten sie auch diese drei Wagen mit den Pferden bestücken, und den Rest Ihrem intaktem Ochsenkarren aufladen. Vielleicht würden die beiden erbeuteten Ochsen genesen die über waren. Die hatten nicht viel abbekommen, außer ein zwei blutenden Stichen und einem ordentlichen schrecken. Ein zweiter Wagen war sicherlich aus dem im Wald und dem baugleichen hier liegenden zusammen zu bekommen. Der Treck kam nicht wider und flüchtete schnell, die letzten Spuren führten in den Fuchsroutenpass, wo andere sie erwarten würden um Ihr Brot zu machen.

Nachts fielen die Männer in unruhige Träume und auch Rogar klammerte die Klinge fest, auf dem Stuhl sitzend im Türrahmen des Hauseingangs.
Als der Mond aufstieg, hatten die Götter auch Ihn, in unsanfte Träume geschickt auf seiner Wache. Viel Blut über das die Götter, noch Rechenschaft fordern würden.
« Letzte Änderung: 18. Nov 09, 03:09 von Rogar »
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Offline Rogar

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Re: Ein Halbbanner zieht zum Rothornpass
« Antwort #9 am: 18. Nov 09, 13:27 »
16. des elften Mondes 259 n.J.

Die Männer wachten über einer angekommenen Karte, hier und dort waren zahlreiche Korrekturen auf das Papier gebracht worden. Sie war doch noch weit von der Realität entfernt aber es war besser als nichts. Als ein Späher aus dem Landesinneren ankam und durch die Tür platzte. "Ein Treck, sieht aus wie ein Flüchtlingstreck, is aber keiner Hauptmann." Der verbliebene Valkensteiner Weibel platzte fasst vor Wut. "Jetzt erzähl Mann oder soll ichs rausprügeln!" Die Stimmung war allenfalls beschissen. Vor sechs Tagen kam der letzte Bote, er hatte berichtet das Fanadas Mauern halten. Zehn Tage Belagerung, ein geschlossener Ring und nicht mehr schweigende Geschütze, die tiefe Schnitte und Löcher in Fanadas Mauern und Türme rissen. Schlag auf Schlag und den Sturm ankündigten. Der vielleicht schon gefolgt war. Niemand hatte erwartet, das der Wolf des Südens überhaupt Geschütze die Mauern beackern ließ und die Stadt im Sturm nehmen wollte. Doch anscheinend machte er sicheinen Spaß daraus die Menschen Leiden zu sehn. Alle waren sich sicher ob es jetzt noch ein Tag oder drei Wochen waren. Die Stadt würde sich bald IhrerAngreifer erwehren wollen.

Der Junge sammelte sich, "Sie kommen wie ein Flüchtlingstreck Herr, fünfzehn Reiter, teils Nordgarder Lanzenreiter, teils die Wachen die wir hier hatten, zwei Ehrengardereiter eines Grauwolfes, ein Kommandaturbotenreiter, mindestens ein adliger, vielleicht ein Vogt oder sowas mit seinen beiden Rittern und drei Knappen, zwei schwere Panzerreiter aus Salmar, das schwöre ich bei Jeldrik. Ich habs mit Hein alles aufgeschrieben."

er klappte einen schäbigen Zettel auf
"Also ein Pferdefuhrwerk, es zieht ein konisches sehr schweres Teil so lang wie ein Mann auf einem Anhänger, hab ich nie gesehn sowas. Aus massiver Kupferbronze denk ich. Es wiegt bestimmt wie ein ganzes Kaltblut oder mehr. 2 Leichte Ochsenkarren mit Waffen, viele Schwerter und Bögen und leichte Rüstungen, Munition in Säcken, Schilde, Kampfausrüstung alles mögliche, wild zusammengestellt für Milizen. Auf den beiden Wagen sind jeweils 4 Mann, ein Lenker, ein Schütze, sowas wie ein Feldscher und ein Verwundeter. Dann 4 Doppelte Ochsenkarren, mit Fuhrleuten und Ihren Knechten. Wahrscheilich haben sie Werkzeug und Essen drauf, sieht ziemlich zusammen geschmissen aus. Nicht wie unsere Ladungen, die wir hier hatten. 3 Planwagen weiß nicht was drin ist, stinkt aber nach Lazarettwagen mit nem Kaltblut vorn dran. Selbst die Plane ist verfärbt mit Blut. Die sind recht groß da könnten sieben aber acht oder neun oder zehn auf einem Wagen sein. Ja vielleicht auch zehn. Eine Geschützmannschaft, mit einer leichten Speerschleuder im Gepäck. Scheint so das sie Feuer gefangen hatte und die vorzeitig abgezogen sind zu reparaturen.
Dann hat Hermann, 17 Soldaten des Lupus Umbra gezählt, ich hab 12. Dazu zwei Weibel und einen Hauptmann, den Insignien nach. Fußtruppen. Alles in allem noch einmal grob 40 Milizen aus verscheidenen Einheiten. Spießgesellen, Schützen, einer trägt ein Sturmbanner, vielleicht aus Hahnekamp rekrutiert die Männer, ein paar Armbruster und Schildträger an der Axt dabei. Etwa zehn schwerer gerüstet für den Stadtkampf dabei. Also wirklich ein Scheiß bunter Haufen. Irgendwo rennen da auch immer noch ein paar Mann Trossvolk zwischen drin rum, schwer zu zählen das ganze Aufgebot. Alles in allem vielleicht grob hundert und es sieht aus das sie tief in die Vorgebirge wollen und dann Richtung Taga. Sie sind auf dem Rückzug, Herr. Wir sind uns sicher, die wurden übelst aus der schlimmsten Bresche in die Flucht getrieben. Das ist der Rest vom Schützenfest. Keine Ahnung ob in Fanada noch was steht, kommt kein Mann durch."

Darauf gab es keinen Reim, das warn mindestens die versprengten Reste einer halben Legion die hier das weite suchen wollten oder hatten sie Befehl sich in Taga auszukurieren und Fanada war gefallen oder hatte Fanada der ersten Welle schwer genug in Arsch getreten um die Verwundeten wegzuschicken. 120 Mann, vielleicht mehr war schon ein Aufgebot das nicht mehr knackbar war. Die Männer berieten sich, was zu tun sei. Lieber den nächsten Treck ausfallen lassen oder die Verfolgen und jagen und alles was zurück blieb am Umdrehen hindern. Alles in allem warn aktuell 25 Mann kein Aufgebot das sich messen konnte, im Feld. DerRest war verwundet, schwer verwundet oder konnte zumindest nicht marschieren. Aber man könnte Ihnen die Nerven rauben und Feuer unterm Arsch machen. So sollte es dann schlußendlich sein, am späten Abend brachen 25 Mann auf um den Treck zu verfolgen, nur leichtgerüstet, sie mussten schnell aufholen und der einzige Wagen sollte nachkommen. In sechs oder sieben Tagen waren sie nur noch einen Steinwurf von Taga entfernt. Das letzte Händel welches Rogar den Argestern und Lodrien wohl abringen konnte. Eine schöne Wolfshetze, eh sie heimkehrten und sie erfahren sollten wie es um Fanada stand. Mit nur 25 die fünfache Zahl von Fanada wegzutreiben, war besser als sie sich organisieren lassen und erneut auf Fanda zu schicken, sie mussten Weg am besten bis in Wüste wenn es sein musste.
« Letzte Änderung: 18. Nov 09, 13:34 von Rogar »
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