Name: Friedrich "Fritz" Stolzenberger
Alter: 27
Rasse: Mensch
Geburtsort: Greifstedt, Provinz Greifswald/Valkenstein
erlernter Beruf: Student
derzeitige Tätigkeit: Condrianischer Sturmfalke, "Import-/Exportgeschäft"
Beschreibung:
Die Luft war stickig in der kleinen Kaschemme, die Friedrich als Unterkunft für diese Nacht ausgewählt hatte. Der Schankraum war bereits zum größten Teil leer und nur einige wenige Tische waren noch mit den immergleichen von Alkohol und Müdigkeit gezeichneten Bauern aus der Umgebung besetzt. Hans Kranulf, der Wirt der Taverne, stand wie immer hinter seinem hölzernen Tresen und mühte sich stoisch damit ab, einen Teil seiner Krüge und Becher mit einem fleckigen Stück Stoff zu säubern. Hans war ein stämmiger Kerl Mitte Fünfzig, der aussah, als hätte irgendjemand irgendwann einen großen Hammer genommen und ihn aus dem Fels geschlagen. Sein größter Vorzug war jedoch Anna, seine Tochter, eine äußerst attraktive junge Frau, die wohl schon von jedem Bauernsohn aus der näheren und ferneren Umgebung einen Antrag bekommen hat. –
Und eben jene blond gelockte Schönheit saß nun schon seit einiger Zeit mit Friedrich am Tisch und lauschte dessen Geschichten aus aller Herren Länder... und noch einige mehr. Irgendwann, als er gerade von seiner ruhmreichen Zeit als Botenjunge in Celestia berichtete, unterbrach in Anna plötzlich mit der Bitte, er möge ihr doch erzählen, woher er eigentlich käme. Nach einem weiteren Schluck Bier und einigen Momenten des Grübelns begann Friedrich zu erzählen:
„Nun, meine Liebe, geboren wurde ich vor mittlerweile etwas über zwanzig Jahren im fernen Valkenstein. Hoch droben im Norden der bekannten Welt in einer kleinen Siedlung nahe Greifstedt. Meine Eltern waren erfolgreiche Händler und genau wie sie sollte auch ich mein Leben in Schreibstuben und Amtshäusern verbringen, um auf eine Zukunft des Profits und der Etikette vorbereitet zu werden. Ich merkte allerdings schon sehr früh, dass dies ganz und gar nicht nach meinem Geschmack war. Vielmehr zog es mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit hinaus in die geheimnisumwitterten Wälder meiner Heimat. Schließlich absolvierte ich mit sieben Jahren meine ersten Kriegsdienstübungen, wie es in Valkenstein üblich ist. Hierbei, wie auch in den folgenden Jahren meines Dienstes tat ich mich besonders dadurch hervor, dass ich es schaffte trotz gerader Schussbahn, keinerlei Wind und eifrigem Üben meinem Hilfsausbilder einen Pfeil direkt in den Allerwertesten zu setzen. Du kannst dir vorstellen, dass dies meine Zeit bei den Großherzoglichen Truppen nicht unbedingt vereinfacht hat?! – Nachdem ich mir also meine ersten Sporen verdient hatte und mein Vater der Ansicht war, dass ich reif genug sei bald in das Geschäft einzusteigen, schickte er mich für zwei Jahre nach Weißenthurm wo ich die Universität besuchte. Natürlich habe ich auch diese Zeit eifrig genutzt, allerdings nicht gerade im Sinne meines Vaters. Den größten Teil meines Taschengelds verspielte ich in der Arena, der Rest wurde in zwielichtigen Tavernen versoffen und wenn noch was übrig blieb, nutzte ich es um die Gunst der einen oder anderen Bekannten wiederzugewinnen. Ja, es war eine feine Zeit damals. Aber irgendwann ging auch diese zu Ende, als mein Vater mich schließlich zurückbeorderte, damit ich gemeinsam mit meinem älteren Bruder nach Engonia aufbrechen könnte, um dort eine neue Niederlassung unseres Handelshauses zu begründen. Also verabschiedete ich mich ausgiebig von meiner Heimat und reiste, natürlich mit einigen Wochen Verspätung, meinem Bruder hinterher. Dieser hatte mittlerweile die neue Niederlassung begründet und begann gerade damit, einen entsprechenden Kundenkreis zu requirieren. Im Gegensatz zu meinem Vater, kannte mein Bruder mich jedoch recht gut und verstand es schnell, dass meine Talente weniger in Zahlenspielen oder Bilanzen lagen, sondern vielmehr in der Akquisition neuer Kundschaft, vornehmlich über die ein oder andere Tochter eines reichen Handelshauses oder einer alteingesessenen Adelsfamilie. Das Geschäft lief äußerst gut, bis zu dem Tag, an dem mein Bruder die wahnwitzige Idee hatte, dass man auch meinen Wert noch steigern könnte, indem er mich mit einer Tochter unseres Konkurrenten, den Timbersteans, verheiraten wollte. Kannst du dir das vorstellen? ICH sollte heiraten! Und dazu noch diese fette Wachtel?! Niemals! – Also verließ ich Engonia auf dem schnellsten Weg und machte mich auf nach Caer Conway. Das war jetzt vor ungefähr drei Jahren, also kurz bevor die ganzen Scherereien in Engonien losbrachen. Eigentlich hatte ich vorgehabt mich in Caer Conway niederzulassen, doch nachdem ich den Schergen meines Bruders nur knapp entkommen war, sah ich mich gezwungen weiterzureisen. Nach Valkenstein konnte ich nicht zurück und in Engonien hätte ich keine sorgenfreie Nacht mehr verbringen können, also schiffte ich mich nach Condra ein. Ein Land, das wie geschaffen für mich schien, vielleicht einmal abgesehen von diesem verdammten Regen!
Doch was sollte ich hier tun? Mein letztes Geld war für die Überfahrt draufgegangen und nun stand ich hier und wusste nicht recht, was ich mit mir anfangen sollte. Nachdem ich dann einige Tage ziemlich ziellos durch das Land gestreift bin, kam ich schließlich nach Silbertor. Dort fand ich dann auch wieder eine neue Aufgabe. Sie suchten damals Freiwillige, die in die Reihen der Sturmfalken eintreten wollten und da ich ohnehin bereits mehrfach Kriegsdienst in Valkenstein geleistet hatte, sah ich es als eine attraktive Möglichkeit an um nicht vollkommen auf der Strecke zu bleiben. Ich bin mir zwar nicht sicher ob es die beste Entscheidung war, die ich je getroffen habe, aber zumindest hat sie mich bis hierher zu dir gebracht, also kann sie nicht gänzlich schlecht gewesen sein...“
Eifrig nimmt Friedrich einen letzten Schluck Bier aus seinem Humpen und erhebt sich leicht schwankend vom Tisch. Dann macht er sich auf den Weg nach oben zu seinem Zimmer, nicht jedoch, ohne der Wirtstochter mit einem kurzen Zwinkern heimlich seinen Zimmerschlüssel zugesteckt zu haben.
Zitat:
"Victor?! Ich denke wir sollten jetzt gehen..."
"Ach, du bist ihr Vater?! - ähem... - Oh Gott, Nekaner hinter dir!"
"Ich hab doch gar nichts..."
"Ah, schöne Frau, kennen wir uns nicht von irgendwoher?"