>>Hey Grendar, kommst du nachher mit in die Taverne? Da gibt es kühles Bier!
>>Ja klar! Gerne, ich bring nur ebend ein paar Sachen ins Lager.
>>Grendar du altes Elend hehe, Galder wartet auf dich im Lager.
>>Oh, dann werd ich sofort losgehen!
>>Grendar, wir wollen mit dem Würfeln anfangen reiß dich von dem Weib endlich los!
>> Hehe, ja Jungs ich komm schon, einen Moment noch.
Unter dem Lid zuckte das Auge unruhig hin und her und Schweiss perlte ihm vom Gesicht während er schlief.
Manchmal holte ihn seine Vergangenheit ein, die unbeschwerten Stunden seines Lebens die er mit seinen Freunden aus Engonien und Grenzbrück gerne lachend und saufend in Tavernen und beim Würfeln verbrachte.
Zeiten die so weit weg erscheinen dass ein Griff nach den Sternen mehr Erfolg verspricht als sich in Hoffnung zu wägen dieses andere Leben noch einmal zu genießen.
Irgendwo heulte ein Wolf und die weiße Scheibe am Himmel färbte das schwarze Fell silbern.
Plötzlich schreckte der große Priester aus dem Schlaf auf und schnaufte stark, seine Brauen verzogen sich wütend und er griff in einen seiner Beutel um die kleine Neunschwänzige Peitsche herauszukramen.
Halbnackt und voller Wut stand er auf nahm die Peitsche fest in seine Hand.
>> Schwäche! Es gibt kein Leben ausser diesem hier, es gibt keinen Pfad ausser dem welchen ich gehe, es war niemals anders!!
*Patsch*
*Klatsch*
Die Enden der Peitsche zuckten wild tänzelnd in der Luft herum nachdem sie auf das Fleisch trafen.
>>Allmächtiger, ich war schwach! Strafe mich! Ich will Büßen, ich will befreit werden von Schwäche die sich tief in mich reingefressen hat!
*patsch*
*klatsch*
Wieder und immer wieder traf die Peitsche das nackte Fleisch des Tior Priesters während er zornig zum Mond aufsah.
>> Der Herrscher über Blut und Feuer kennt keine Schwäche, er kennt keine Sehnsucht ausser jene zu Kämpfen und zu Sterben in seinen Namen. Furcht und Verrat fesseln ihn an seinem Platz, Furcht und Verrat entspringt der Schwäche *klatsch - patsch* der Schwäche nach einer Sehnsucht die Hoffnung heisst *klatsch - patsch* doch aller Hoffnung wird sterben wenn er geifernd sein Maul aufreisst und alle Schwachen ausmerzen wird auf dieser Welt. IN NOMINE MAGNUM DEI TIOORIIII"
Sein Brustkorb senkte und hob sich rasch, das schwere Atmen ließ seine Lungen brennen welche die Nachtluft einsogen.
Mit dem Gedanken sich ausreichend bestraft zu haben legte er die Peitsche wieder in seinen Beutel zurück und zog sich an.
Er zupfte hier und da an seiner Kleidung bis sie akkurat saß und ging dann zur Feuersglut, kniete sich davor und zog ein Messer aus seinem Gürtel.
Merkwürdige Obertöne krochen aus seiner Kehle und formten allmählich verständliche Laute während er sich bedächtig mit dem Messer in die Innenseite seiner Hand schnitt.
>> Schwester, du wirst auf jenen treffen der sich selbst "Albert der Starke" ruft, er wird deinen Weg kreuzen, ich bin mir sicher der Allmächtige hat dir seine Botschaft schon geschickt. Richte diesem Halbbruder von mir aus dass er noch genug Zeit haben wird seine Ansichten zu ändern bevor wir uns sehen. Er verbreitet falsche Kunde, er verbreitet Schwäche.... es darf nicht sein, das Rudel muss zusammenhalten, Kassandra der Gnadenlose sei mit dir!!
Er nahm hochkonzentriert einen Glühenden Ast und besiegelte seine Worte mit Blut und Feuer indem er seine Wunde auf die Glut presste
Ein stummer unterdrückter Schrei breitete sich in seinem innern aus und er stand langsam auf und ging wieder Richtung Ahrnburg während die Sonne langsam am Horizont die Nacht vertrieb.
Und irgendwo heulte ein Wolf.