Autor Thema: Ein einsamer Wolf in Ahrnburg.  (Gelesen 2250 mal)

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Offline Grendar

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Ein einsamer Wolf in Ahrnburg.
« am: 28. Apr 10, 14:31 »
Mit jedem Schritt den der einäugige tut näherte er sich der kleinen Lichtung die durch ein flackerndes Feuer gespenstisch erhellt wurde.
Die Tiere der Nacht versteckten sich unter den schweren Schritten und flohen ins Unterholz, hier und da wurden schlafende Vögel aufgescheucht.
Das Auge zu einem Schlitz verengt und die kühle Abend Luft gierig aufnehmend pirschte er sich zu der Feuerstelle heran.

>>Hey Istvan, geb mal was von dem Met herüber.
>>Niemals! Das ist meiner und wer weiß wann neuer kommt, nachdem Brega von den feigen Bastarden eingenommen wurde sieht es knapp aus mit Vorräten.
>> Halts Maul jetzt und geb her!
>> Bist du taub Gregor? Nein!
>> Elende Ratte Istvan!

>> Was war das? Da im Wald? Schritte! ALARM!!


Das lockere herumsitzen am Feuer wurde durch schnelles aufstehen und reges Verteilen von Positionen abgelöst.
Eifrig wurde mit prüfenden Blicken die eigene Rüstung kontrolliert und dann herrschte Stille und die Männer in den Blau Schwarzen Wappenröcken atmeten flach während sie angespannt in den Dunklen Wald vor sich schauten, aus denen die sich nähernden Schritte kamen.

>> Es müssen 4 sein!
>>Schwachkopf! Es ist nur einer... anscheinend ein Irrer! HE DA GEB DICH ZU ERKENNEN UND BLEIB STEHEN!


Aus dem großen Atemzügen wurden nun viele kleine und es hörte sich an wie ein schnaufen.
Er verschnellerte seinen Gang und sah durch die Äste hindurch Silhouetten am Rande der Lichtung stehen, die mit gezogenem Schwert zu ihm blickten.
Er schloß kurz die Augen und ballte seine Faust zusammen während er mit düsterer Stimme heilige Worte murmelte.

>>In Nomine Tyranno ignis que belli maximus dei Tiori. Comburimini sacrificia nam eam sunt vitam non pretium est.


Das Schwert des vordersten Mannes glühte hell in der Dunklen Nacht auf und frass sich brennend in das Fleisch seiner Hand.
Während er nicht nur vor Verwunderung sondern vor allem wegen seiner schmerzen grässlich aufschrie, traf ihn eine unglaubliche Wucht direkt in seinen Hals.
Und an dem Dolch, welcher mitten in seinem Kelhkopf ragte, lief dunkelrotes Blut herab welches die Hand des Priesters verfärbte.
Blut hustend und irgendwas glucksend sah der Lupus Umbra Soldat mit weit aufgerissenen Augen in das erbarmungslose Gesicht des Tior Priesters bevor er verstarb.

Der Soldat fiel leblos zu Boden und die restlichen 3 beschauten sich nun den Schwarz Rot bekleideten Mann, der kalt und einzelnd in die Gesichter der übriggebliebenen schaute.
Die Soldaten erkannten anhand seiner Kleidung dass es sich um einen Priester Tiors handeln muss und hielten erschrocken inne.

>> Ihr seid zu Opfern geworden, ihr und euer Kaiser! Wertloser Dreck unter den Pranken des Allmächtigen, er fletscht seine Zähne nach euch Opfern und dem Fluvius Sanguine fehlt es an frischem Blut. Ihr werdet sterben!

Dunkel und mit felsenfester Überzeugung sprach er die Worte aus und nur das knacksen des Lagerfeuers unterbrach die kurze Stille bevor der Priester wieder mit einem Stoßgebet anfing.

>> Oh Herr von Feuer und Blut, Oh Herr von Krieg und Sieg , großer Wolf gekettet an Verrat und Furcht entfessel deine Macht für mich und zeige diesen Maden dein Antlitz deinen schrecklichen Zorn deinen unendlichen Hass und lasse sie fürchten deinen Namen! In Nomine magnum dei belli Tiori!!


Und für den Bruchteil einer Sekunde geschah etwas was die Soldaten glauben ließ dass sich der große Priester in einen riesigen Wolf verwandelte der geifernd sein riesiges Maul in ihre Richtungen aufriß und sie zornig mit roten Augen so groß wie Fäusten anstarrte.
Es folgte ein tiefes und mächtiges Knurren und die Soldaten ließen ihre Waffen fallen und flohen voller schrecken schreiend in verschiedene Richtungen.
Der Priester jedoch stand die ganze Zeit nur da und als sie liefen überkam ihn ein ekelhaftes Grinsen.

Er ging hinüber zu der Feuerstelle setzte sich und nahm sich Fleisch und Getränke um sich zu stärken.

In seinem Kopf überdachte er die nächsten Tage bis zu dem Tag an dem er in Ahrnburg ankommen würde.


  
« Letzte Änderung: 28. Apr 10, 15:00 von Grendar »
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Offline Grendar

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Re: Ein einsamer Wolf in Ahrnburg.
« Antwort #1 am: 07. Mai 10, 14:50 »
>>Hey Grendar, kommst du nachher mit in die Taverne? Da gibt es kühles Bier!
>>Ja klar! Gerne, ich bring nur ebend ein paar Sachen ins Lager.

>>Grendar du altes Elend hehe, Galder wartet auf dich im Lager.
>>Oh, dann werd ich sofort losgehen!

>>Grendar, wir wollen mit dem Würfeln anfangen reiß dich von dem Weib endlich los!
>> Hehe, ja Jungs ich komm schon, einen Moment noch.


Unter dem Lid zuckte das Auge unruhig hin und her und Schweiss perlte ihm vom Gesicht während er schlief.
Manchmal holte ihn seine Vergangenheit ein, die unbeschwerten Stunden seines Lebens die er mit seinen Freunden aus Engonien und Grenzbrück gerne lachend und saufend in Tavernen und beim Würfeln verbrachte.
Zeiten die so weit weg erscheinen dass ein Griff nach den Sternen mehr Erfolg verspricht als sich in Hoffnung zu wägen dieses andere Leben noch einmal zu genießen.
Irgendwo heulte ein Wolf und die weiße Scheibe am Himmel färbte das schwarze Fell silbern.
Plötzlich schreckte der große Priester aus dem Schlaf auf und schnaufte stark, seine Brauen verzogen sich wütend und er griff in einen seiner Beutel um die kleine Neunschwänzige Peitsche herauszukramen.

Halbnackt und voller Wut stand er auf nahm die Peitsche fest in seine Hand.

>> Schwäche! Es gibt kein Leben ausser diesem hier, es gibt keinen Pfad ausser dem welchen ich gehe, es war niemals anders!!

*Patsch*
*Klatsch*
Die Enden der Peitsche zuckten wild tänzelnd in der Luft herum nachdem sie auf das Fleisch trafen.

>>Allmächtiger, ich war schwach! Strafe mich! Ich will Büßen, ich will befreit werden von Schwäche die sich tief in mich reingefressen hat!

*patsch*
*klatsch*
Wieder und immer wieder traf die Peitsche das nackte Fleisch des Tior Priesters während er zornig zum Mond aufsah.

>> Der Herrscher über Blut und Feuer kennt keine Schwäche, er kennt keine Sehnsucht ausser jene zu Kämpfen und zu Sterben in seinen Namen. Furcht und Verrat fesseln ihn an seinem Platz, Furcht und Verrat entspringt der Schwäche *klatsch - patsch* der Schwäche nach einer Sehnsucht die Hoffnung heisst *klatsch - patsch* doch aller Hoffnung wird sterben wenn er geifernd sein Maul aufreisst und alle Schwachen ausmerzen wird auf dieser Welt. IN NOMINE MAGNUM DEI  TIOORIIII"

Sein Brustkorb senkte und hob sich rasch, das schwere Atmen ließ seine Lungen brennen welche die Nachtluft einsogen.
Mit dem Gedanken sich ausreichend bestraft zu haben legte er die Peitsche wieder in seinen Beutel zurück und zog sich an.
Er zupfte hier und da an seiner Kleidung bis sie akkurat saß und ging dann zur Feuersglut, kniete sich davor und zog ein Messer aus seinem Gürtel.

Merkwürdige Obertöne krochen aus seiner Kehle und formten allmählich verständliche Laute während er sich bedächtig mit dem Messer in die Innenseite seiner Hand schnitt.

>> Schwester, du wirst auf jenen treffen der sich selbst "Albert der Starke" ruft, er wird deinen Weg kreuzen, ich bin mir sicher der Allmächtige hat dir seine Botschaft schon geschickt. Richte diesem Halbbruder von mir aus dass er noch genug Zeit haben wird seine Ansichten zu ändern bevor wir uns sehen. Er verbreitet falsche Kunde, er verbreitet Schwäche.... es darf nicht sein, das Rudel muss zusammenhalten, Kassandra der Gnadenlose sei mit dir!!

Er nahm hochkonzentriert einen Glühenden Ast und besiegelte seine Worte mit Blut und Feuer indem er seine Wunde auf die Glut presste
Ein stummer unterdrückter Schrei breitete sich in seinem innern aus und er stand langsam auf und ging wieder Richtung Ahrnburg während die Sonne langsam am Horizont die Nacht vertrieb.

Und irgendwo heulte ein Wolf.
« Letzte Änderung: 07. Mai 10, 14:54 von Grendar »
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Offline Kassandra Wolfsgeheul

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Re: Ein einsamer Wolf in Ahrnburg.
« Antwort #2 am: 07. Mai 10, 21:39 »
Kassandra zügelte ihr Pferd und befahl den Kriegern hinter ihr mit einer knappen Handbewegung zu halten.
Sie warf den Kopf in den Nacken und ließ das Licht des Mondes über ihr Gesicht streicheln.
Ihre Nackenhaare richteten sich auf und die Hand, die die Zügel hielt, brannte in kurzem Schmerz auf, als die Stimme Grendars durch das Prasseln von Flammen an ihr Ohr drang.

... richte diesem Halbbruder aus, dass er noch genug Zeit haben wird seine Ansichte zu ändern, bis wir uns sehen...

Kassandras Züge zeigten diese seltene Halblächeln, als sie sich das Wiedersehen zwischen den beiden Männern vorstellte.
Sie gab das Zeichen zum Aufbruch und drückte ihrem Hengst die Sporen in die Flanken.
Morgen würden sie eintreffen.
Ich wollte schon immer einen Alamar - Priester vor mir knien sehen!