Die Nachricht war einige Wochen alt, offenbar war sie einige Zeit unterwegs gewesen.
Sie war in der fließenden Handschrift der Baronin verfasst, nicht in der exakten ihres Schreibers.
Ma chere fille!
Großes Glück und Lavinias Segen ist an dem Tag über mich gekommen, als mich die Nachricht erreichte, dass Ihr beide die Höllenfeuer vor Brega überstanden habt. Die Gerüchte über diese fürchterliche Schlacht haben mich in Donnerheim erreicht und wenn es meine Pflichten zugelassen hätten, wäre ich sofort gen Süden gereist.
So aber habe ich Lavinia Opfer gebracht, dass sie ihre Hand schützend über Dich und Simon gehalten hat und hoffe euch bald wiedersehen zu dürfen.
Einer Deiner Briefe hat mich in Goldbach erreicht, aber der strenge Winter versagte alle Möglichkeiten einen Boten zu schicken. Goldbach selbst hat die Belagerung Donnerheims vergleichsweise gut überstanden, Alamar sei Dank und Lob dafür, dass der Lupus Umbra nicht auf die Idee gekommen ist die Baronie zu plündern um Nachschub zu erhalten!
Ich habe Erkundigungen über deinen Vater eingezogen und auch wenn er jetzt in einer anderen Welt ist, so bleibt immer noch sein Name und wir werden alles tun, was möglich ist, um ihn rein zu waschen!
Solange dies noch ungeklärt ist, sei dir zumindest über eines gewiss: sein Grab ist nicht unerkannt.
Ich befinde mich im Augenblick im Gefolge der Königin und hoffe in Ahrnburg auf Euch zu treffen. Augenblicklich kann ich die Königin nicht verlassen, auch wenn es mich drängt Euch beide in einem Stück zu sehen.
Die Nachricht der Pilgerfahrt erreichte den Hof wie ein Wirbelsturm und die Königin wurde ghört, wie sie sprach: „Es war rechtens de Bourvis zu einem unserer Ritter zu ernennen, er hat Caldriens Größe neu bewiesen!“
Mein Herz ist vor Stolz geschwollen, dass unsere Familie so bevorzugt werden sollte!
Möge Lavinias Hand auf Euch liegen
in tiefer Verbundenheit
Isabeau Lioncoeur