Autor Thema: Nach der Schlacht von Ahrnburg - Im Lager der Valkensteiner  (Gelesen 9687 mal)

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Offline Münster

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Vor den Toren der Jeldrikenfeste standen noch immer ein guter Teil die Zelte des Lupus, beinahe so, als wären all die schrecklichen Dinge nicht wirklich geschehen, sondern nur die wahnwitzige Geschichte eines verwirrten Barden.
Hier, wo die Kriegsmaschinen des Lupus noch von ihrem zerstörerischen Werk zeugten, hatten sich die Valkensteiner niedergelassen. Hier saßen sie an ihren Feuern, tranken und lachten. Sie alle wussten, dass nur es nur dem Segen des großen Kriegsherren zu verdanken war, dass sie dies noch vermochten. Immer wieder stießen sie auf die an, die nun nicht mehr in ihren Reihen stehen würden. Viele Namen hallten durch das Lager, Berichte von großen Taten und noch größeren Mißgeschicken wurden erzählt, während ein ums andere Mal die Flaschen kreisten.

Auch Robert hatte sich zu seinen Männern gesellt. Mit einem Lächeln im Gesicht wanderte er von Feuer zu Feuer, trank mit seinen Männern und fügte die ein oder andere Geschichte hinzu.
Seine Soldaten waren guter Stimmung, also war auch er es, zumindest, solange er sich unter ihnen aufhielt. Gegen Mitternacht verschwand Robert in einem der blau-schwarzen Zelte, das direkt neben dem riesigen Zeltbau stand, den der Kommandant der Belagerer sein eigen genannt hatte und das nun als Vorratszelt diente. Mit einem Seufzer entledigte er sich seiner Rüstung und sonstigen Kleidung. Erst jetzt fiel ihm auf, wie dreckig er war und wie viel Blut noch an ihm klebte. Dankbar griff er in die Waschschüssel, die man ihm bereitgestellt hatte und kurz darauf zog er die frische Tunika über den kahl rasierten Schädel, die ihm vor einiger Zeit mit "besten Empfehlungen" aus Goldbach zugesandt worden war. Der Stoff fühlte sich merkwürdig weich an, nicht wie die grobe Wolle die er sonst bevorzugte und auch der Schnitt schien ihm ein wenig zu eng. Aber was solls, dachte Robert mit einem innerlichen Grinsen, Hauptsache sie übersteht den Krieg und ich muss ihrer Hochwohlgeboren in Engonien keine Rechenschaft darüber ablegen wo sie geblieben ist. - Ein herzhaftes Gähnen entrang seiner Kehle als er zu einer der nahe stehenden Truhen hinüberging und kurzerhand eine Flasche Hochprozentiges ins Licht der Feuerschale hob. Mit der Flasche und seinem eisernen Feldbecher bewaffnet ließ er sich auf dem nahen Kanapee nieder und begann das Buch zu lesen, dass er schon seit Monaten mit sich herum schleppte. Er betrachtete einige Momente skeptisch das reich verzierte Deckblatt, auf dem in großen Lettern der Titel des Werkes geschrieben stand: "Das Ritterliche Ideal! Von des Ritters Leben, Treue und Verpflichtung!" Aber ein Versprechen ist ein Versprechen, dachte er, und da mich dieser verdammte Krieg diesen Buches noch immer nicht beraubt hat, muss ich es wohl doch lesen.
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Offline Richard von York

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Richard folgte dem Gegröhle und traf seine kleine Schar übrig gebliebener Männer bei den Valkensteiner Grenadieren. Robert hatte sich schon zurück gezogen und so ließ er sich an einem Feuer nieder an dem Gerhardt saß und versuche die Stimmung der Männer aufzugreifen. Nach und nach fiel der Druck des Kampfes und der Verantwortung von ihm ab und er lachte und wie ein einfacher Sodat. Ein befreiendes lachen. Er stieß auf den Ruhm jedes einzelnen an der genannt wurde.
Er wusste was zu tun war. Zwischenzeitlich sprach er einzeln und vertraut mit den yorkischen Schützen. Das einzige was aussenstehende mitbekamen war das die Gesprächspartner von Richard von York zustimmend nickten.

Es war schon spät in der Nacht und der Alkohol tat seine Wirkung nach und nach schliefen alle ein oder zogen sich zurück. Nur Richard saß in seinen Mantel gehüllt und starrte ins Feuer. Die Gedanken fern des hier und jetzt. So saß er noch da am nächsten Morgen. Das Feuer hatte er in Gang gehalten, damit seine  Kameraden nicht frieren. Seine Gedanken kreisten um die Geschehnisse der Schlacht.Vor seinem Geist sah er die treuen Gefährten, die neben ihm gestorben waren. Er sah den Fluss aus valkensteinischem und yorkischem Blut. Das Blut welches im Namen der Freiheit vergossen worden war. War der Preis nicht zu hoch? Er hatte seine Leute heute abend die Wahl gelassen nachhause zu gehen und nie wieder kämpfen zu müssen oder hier das Leben im Kampf für die Gerechtigkeit zu führen. neun der insgesammt vierzehn überlebenden Schützen hatten zugestimmt zu bleiben, auf den Rest wartete Frau und Hof.
Er würde Robert beim Frühstück fragen ob er ein oder zwei freiwillige für sein Vorhaben bekommen könnte. Er holte das STück Hartwurst heraus was er während der Schlacht weggepackt hatte und begann darauf herumzukauen.

Offline Maugrim Wolfsfang

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Auch Maugrim drehte am Abend nach der Schlacht eine Runde durch das Lager um nach den Leuten zu sehen. Auch er setzte sich ab und an zu ein paar der Männer um mit ihnen einen Schluck zu trinken und den Glauben an Totmentor aufrecht zu erhalten.
Ihm waren keine genauen Zahlen der Verluste bekannt, aber er wusste das jeder der im Kampf gefallen war ein Verlust zu viel war gleichzeitig aber mit Ehre gestorben ist.

Als er am Großen Feuer angekommen ist, kniet er sich nieder und zeichnet ein Oktogon in den Boden in dessen er den Namen Tormentors schreibt.
Er legt seine Waffen nieder und beginnt mit einem Gebet für die Gefallenen:
"Tormentor, Großer Kriegsherr, Herr des Feuers, Hüter der Ordnung, Herscher aller Welten!
Ich bete für jene die in dieser Schlacht gefallen sind. Ein jener von ihnen ist im Kampfe mit Ehre und Stolz gestorben, deinen Namen auf den Lippen tragend. All jene will ich dir empfehlen dessen Wirken beendet ist. Lass deine Göttliche Gerechtigkeit den Urteilsspruch finden für alle die vor deinen Thron treten. Sie schieden aus unserer Welt, und wir, die wir zurückgeblieben sind, vermögen nicht zu sagen wonach ihr Herz sich sehnt, wo ihre Seele Einlass begehrt. Möge diese Seele nach deinem Urteil finden, was für sie bestimmt ist."

Nach diesen Worten verweilt Maugrim kniend und schweigend vor dem Oktogon bevor er sich auf in Richtung seines Schlafplatzes macht.

Offline Elias

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Die Brüder des Ordens der zwei Monde haben ebenfalls Ihr Lager vor der Feste der Jerldiken aufgeschlagen unweit dessen der Valkensteiner.

Aus der Ordenfeste Drakensruh sind Priester angereist, um die gefallenen Brüder in den Schoß des Ordens zurück zu bringen und Ihnen dort die letzten Rituale zukommen zu lassen. Auch Bruder Ephorus und Bruder Jerodin waren unter diesen Priestern. Tadeus half seinen Brüdern dabei, die Leiber der Gefallenen zum Lager zu schaffen, wo sie von Jerodin gereinigt  wurden und die Ölung erhielten, bevor man sie in schwarzen und weißen Stoff hüllte und auf Karren verlud. Die Priester knieten neben den Leichnamen und sprachen leise Gebete und Bruder Tadeus stand mit seinen Brüdern im Kreise um sie und schwieg, so wie er es schon einige male erlebt hatte und wie er es ihm von seinem Mentor gelehrt wurde. Dann erhoben sich die Priester und die Schwertbrüder konnten den Leibern ihrer Brüder, denen noch immer die Seele inne wohnte letzte Worte mit auf den Weg geben. Einige von ihnen kannte Tedeus noch aus Novizentagen, andere wurden ihm erst durch gemeinsame Missionen bekannt. Die schwarzen und weißen Perlen, die an einem Band an ihren Gürteln hingen, zeugten von stolzen Kriegen im heiligen Namen Alerhans, doch wusste er zu den meisten in diesem Moment nicht mehr, als ihnen eine frohe Einkehr in die Hallen Alerhans zu wünschen und sie zu bitten über seine Brüder zu wachen.

Die Leichname wurden in Ihren Rüstungen, welche dem Ordensbruder heilig ist, in die Tücher gehüllt, jedoch ohne Waffe. Für jeden Gefallenen stand ein Bursch bereit, ein Novize, der den letzten Gang seines Herren begleiten soll um dessen blanken Schläger vor ihm her zu tragen. Die Karren setzten sich in Bewegung und wurden von den Priestern auf dem weg zur Feste Drakensruh begleitet, nur Bruder Jerodin und Bruder Ephorus verblieben als Priester im Lager. Als die letzte Fahrt der toten Brüder begann, sprach Jerodin zu den seinen:

„Meine Brüder, starke und stolze Ordensmänner haben unsere Mitte verlassen um in Alerhans heiligen Hallen sich an der Tafel des Ruhmes einzufinden. Lasst uns nicht das irdische Scheiden dieser unserer Brüder beklagen, lasst uns ihre Siege feiern, denn siegreich war diese Schlacht. An der Seite stolzer Krieger haben wir gefochten und sie an der Unseren. Herr Alerhan, segne die Gefallenen, treuen und aufrichtigen Männer und Frauen dieses Pilgerzuges, auf das sie den Frieden finden, der ihnen gebührt. Singt mit mir Brüder...., schwört....“

Und ihr Lied erschallte stolz als die mit den toten Leibern beladenen Karren das Lager verließen:

Schwört bei dieser blanken Wehre,
Schwört, ihr Brüder, allzumal
Fleckenrein sei unsre Ehre,
Wie ein Schild von lichtem Stahl.
Was wir schwuren, sei gehalten
Treulich bis zur letzten Ruh’;
Hört’s, ihr Jungen, hört’s, ihr Alten,
Alerhan oh, hör’s auch du!

Alerhan bei deinem Ruhme,
Morgenstern nach banger Nacht!
Treu vor deinem Heiligtume
Stehn wir alle auf der Wacht.
Was erstritten unsre Götter,
Halten wir in starker Hut;
Demut schreibt auf eure Fahnen,
Für den Orden unser Blut!

Engonien, du Land der Ehre,
Stolze Braut mit freier Stirn!
Deinen Fuß benetzen Meere,
Deinen Scheitel krönt der Firn.
Laß um deine Huld uns werben,
Schirmen dich in starker Hand;
Dein im Leben, dein im Sterben,
Ruhmreiches Engonierland

Schwenkt der Schläger blanke Klingen,
Hebt die Humpen, stoßet an!
Unser Streben, unser Ringen,
Aller Welt sei’s kundgetan.
Laßt das Ordensbanner wallen,
Haltet’s hoch mit starker Hand,
Brausend laßt den Ruf erschallen:
Ehr im Sieg, dir Alerhan!

Offline gerhardt

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Etwas abseits des Trauerzuges stand Gerhardt im Schatten eines Zeltes und lauschte dem Gesang.
Das Lied handelte von einer Heimat die nicht die seine war, seine Kameraden hinten am Feuer hatten ihr Leben für ein Land eingesetzt das sie noch nicht einmal hier dulden wollte.
Wieder einmal spürte der Feldwaibel dieses fressende Loch in seiner Brust, er würde mit Damian sprechen müssen, ein anderer fiel ihm nicht ein.
"Na toll ! Jetzt werde ich wohl auch zu einem von diesen religiösen Spinnern."
Er lenkte die Schritte wieder zu den Feuern seines Lagers und das lachen rauer Kehlen drang ihm entgegen.
"...........und die rannten dann so schnell das zwei sich durch stürze selbst abmurksten."
Noch lauteres Lachen und Gerhardt wusste von wem gerade die rede war.
" Ja und dabei war er nicht einmal dazu gekommen die Schwertscheide zu entfernen."
Wieder lachen, zu prosten, trinken, verdrängen und irgendwo im hintergrund, wusste Gerhardt, frass es weiter.
« Letzte Änderung: 21. Mai 10, 21:54 von gerhardt »
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Warum passieren mir eigentlich immer Dinge die sonst nur Vollidioten passieren?

Offline Maugrim Wolfsfang

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Auch Maugrim hatte den Gesängen und Erzählungen gelauscht.
Es würde eine Weile dauern bis man die Verluste genau bestimmen und verkraften konnte. Ein jeder hat in dieser Schlacht Freunde, Brüder oder gar Familienmitglieder verloren.
Das Problem was vielen schon bewusst war ist das noch weitere Folgen werden, noch ist dieser Krieg nicht vorbei...

Beim Verlassen des Feuerplatzes schaute Maugrim noch einmal zurück in die Runde bevor sein Blick sich wieder in Richtung der Zelte verirrte. Dabei sah er Gerhardt der sich im Schatten der Zelte aufhielt.
Maugrim hielt kurz an blickte in seine Richtung und salutierte bevor er sich weiter auf den Weg machte.
Er wusste das der morgige Tag ebanfalls kein leichter sein wird...

Offline Elias

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Nachdem ihr Gesang verhallt war, blieben die Schwertbrüder der zwei Monde still in ihrer Runde, bis die Stimme des Primus Bruders Khalva endlich die Stille brach:

„Brüder, geht und trinkt auf den Sieg. Lasset das Blut der Ketzer in der Erde versickern auf der wir den Sieg feiern. Alerhan mit euch."

„ALERHAN MIT DIR!!!“ war die Antwort der Seinen.

Die Krieger des Ordens verstreuten sich im Lager, teils entfachten sie eigene Feuer an denen sie gemeinsam saßen, teils setzten Sie sich zu den Valkensteinern, an deren Seite sie gekämpft hatten.

Jerodin jedoch sah ihnen nach. Er zog die Kapuze seines schwarzen Gewandes tief ins Gesicht. Sein rein weißer Wappenrock war nun das einzige, was in den Schatten noch von ihm deutlich sichtbar war, dieser jedoch wirkte im Mondlicht silbrig und hell. Diese Nacht wirkte seltsam auf ihn. Noch vor Stunden tobte hier eine blutige Schlacht, dennoch schien dieses Lager ruhig und gesellig. Er spürte göttliches Wirken an diesem Ort. Dieser Pilgerzug ist tatsächlich etwas Rechtes und Gutes, dachte er bei sich. Doch auch in diesen Stunden des Sieges spürte er, dass dort wo Licht ist, auch stets etwas Finsteres keimt.

Der Priester schritt durch das Lager, langsam und nachdenklich. Einen jeden, so er ihn bemerkte, grüßte er mit einem wohlwollenden Nicken. In der Nähe eines größeren Feuers, an dem sich etliche Valkensteiner Soldaten und auch einige seiner Brüder eingefunden hatten, hielt er inne. Er blieb abseits stehen und beobachtete die Männer in ihren weiß-schwarzen Wappenröcken. Auf den ersten, flüchtigen Blick erkannte man keinen Unterschied zwischen ihnen. Gesellig saßen sie beieinander, berichteten von vergangenen Schlachten, von ihren Liebsten daheim und scherzten hier und dort, während sie die Flaschen kreisen ließen und hin und wieder Rauchkraut austauschten. Jerodins Gedanken wanderten zu vergangenen Tagen, in denen er oft in einer solchen Runde saß. Der Dunst der Vergangenheit brachte alte Gesichter hervor. Der gute Galder und Bruder Jasper, welche noch in der Feste verweilten. Robert, welcher in alten Tagen viel Zeit in den Reihen des Ordens verbrachte. Aber auch alte Freunde, von denen Jerodin nicht wusste, wie ihr Weg verlaufen war: Hans der Grenzbrücker oder Grendar. Diese frohen Tage waren Heerlagern und Kriegstagen die Entbehrungen mit sich brachten gewichen. Die gesellige Runde, welche er beobachtete, war so anders als die aus seiner Vergangenheit, denn hier stärkten sich die Männer im Geiste und bauten sich auf, um diese schweren Zeiten überstehen zu können. Recht so, denn was wäre ein größerer Dienst, den ein Schwertbruder dem anderen erweisen kann, dachte er und schüttelte diese Gedanken von sich. Engonien wird frei sein und frohere Tage werden kommen.

„Das göttliche Licht mit euch, ihr tapferen Männer“ wisperte er in Richtung der Runde, verbleib jedoch außerhalb des Feuerscheins, um sich unbemerkt an diesem Bild zu erfreuen.

Offline Münster

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Eine dunkle Gestalt beobachtete Jerodin schon eine ganze Weile und folgte dem Priester der Zwei Monde in einigem Abstand. Dann, als Jerodin gerade weiter auf das Feuer zugehen wollte trat sie aus dem Schatten zwischen zwei Zelten hervor und näherte sich ihm. Im flackernden Schein des Feuers schien die Gestalt zu wachsen und wieder zu schrumpfen, schien sich auszudehnen und in sich zusammenzufallen, während die Schatten um sie herum tanzten. Für einen kurzen Moment konnte sich Jerodin nicht sicher sein wer oder was da vor ihm stand, doch als die Gestalt einen weiteren Schritt auf ihn zu machte, erkannte er sofort das silberne, im Feurschein glänzende Auge, das auf dem ledernen Stirnreif saß, den die Gestalt um ihren tonsierten Schädel trug. Ein kurzer Anflug eines Lächelns umspielte das Gesicht des Beobachters, als dieser Jerodin mit gestrengem Blick musterte. Erst jetzt sah man die Kutte eines Priesters der Zwei Monde als Bruder Ephorus gänzlich ins Licht trat...

"Ich grüße Dich Bruder Jerodin!", sprach dieser mit ruhiger Stimme, "Möge der Göttliche deinen Weg segnen!"
« Letzte Änderung: 25. Mai 10, 23:01 von Münster »
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Offline Elias

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„Und der Göttliche auch mit Dir mein Bruder“ entgegnete Jerodin und nickte Ephorus zu.

Der Anblick dieser gestalt barg in Jerodins Augen immer eine nicht greifbare Größe in sich, auch wenn Ephorus an körperlicher Größe vielen anderen Männern grade nur ans Kinn ragte.

Jerodin blickte gen Himmel und betrachtete kurz die Sterne, bevor er wieder zu Bruder Ephorus sah,

„Diese ruhige Nacht wurde mit dem Blute vieler Männer erkauft.“ Jerodin deutete flüchtig mit der linken Hand zu dem großen Feuer. „Sieh, hier sind nun alle gleich, wie der Herr es stets wollte. Die Entscheidungen des Hohen Rates beschwerten zunächst mein Herz, doch wenn ich hier stehe und diese siegreichen Männer sehe, habe ich keine Bedenken, dass die Entscheidung mit dem Pilgerzug zu ziehen, recht und gut ist.“

Offline maniac mike

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Als Batan und Talis im Lager ankamen trafen sie zuerst auf Gerhardt,Batan ging direkt auf ihn zu "Gerhardt schön dich zu sehen,wieso seid ihr nichtmehr in Brega,was macht ihr hier?"
"DA HAU ICH MIT DER SCHÜPPE DRAUF DA SIND BONBONS DRIN !!!"
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Offline Münster

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Re: Nach der Schlacht von Ahrnburg - Im Lager der Valkensteiner
« Antwort #10 am: 25. Mai 10, 23:24 »
"Recht und gut?!", sinnierte Bruder Ephorus leise vor sich während er die Sterne betrachtete und scheinbar geistesabwesend die schwarzen Perlen durch seine Finger gleiten ließ, die seinen Gürtel zierten. "Recht und Gut? Manches mal habe ich mich schon gefragt Jerodin, ob es wirklich eine letztliche Einheit von Recht und Gut gibt?! Etwas Rechtes mag zumeist Gut sein, aber ist auch alles Gute Rechtens? Der Rat tat gut daran zu überlegen, ob wir uns in die Belange des Krieges einmischen sollten! Weder ist sein Ausgang sicher, noch waren die Ambitionen derer die ihn führen klar zu erkennen! Doch schließlich hat der Göttliche seinen Richtspruch gefällt! Und diesem wollen wir folgen, heute und für immerdar, wo auch immer er uns hinführen mag!"

Einige Momente wartete er ab, ob Jerodins Mimik seine Reaktion vorab verraten würde. Zufrieden lächelte er...

"Du bist besser darin geworden deine Gefühle zu verbergen Jerodin! Nicht länger trägst du sie als gänzlich offenes Buch mit Dir herum! Das ist gut und schlecht. Gut in einer Situation wie dieser wo wir es sind, die der Brüder Glaube und Moral hochhalten werden, so der Göttliche uns darin Seine Kraft und Seinen Segen schenken möge! Schlecht jedoch, wenn du sie auch vor dir selbst verbirgst! Lass uns ein paar Schritte gehen Bruder!"
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Offline Elias

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Re: Nach der Schlacht von Ahrnburg - Im Lager der Valkensteiner
« Antwort #11 am: 25. Mai 10, 23:37 »
Jerodin Nickte und schritt neben Bruder Ephorus durch das Lager, zunächst ohne ein Wort. Doch ob er nun sprach oder nicht machte keinen Unterschied, Ephorus wusste um seine Gedanken und Gefühle und Jerodin hatte diese auch nicht zu verbergen.

„Mein Bruder, die Hand Alerhans hat uns in dieses Land geführt und dieses Volk ist kein Schlechtes, auch wenn vieles in diesem Lande gehrt und uneins ist. Über vieles muss sich der aufrechte Bürger dieses engonischen Volkes noch bewusst werden. Und die belange der kriegsführenden Parteien, diese vermagst Du besser zu sehen als ich es kann. Was ich jedoch hier sehe, sind einfache Männer und Frauen, gläubige ihrer Götter, woran ich auf den ersten Blick nichts falsches sehe. Ein Sieg für ein freies Land ist errungen worden. Ich denke jedoch, das auch nach dem Fall des Tyrannen dieses Land noch einen langen Pfad vor sich hat. So es denn des Göttlichen Wille ist, müssen wir an ihrer Seite stehen.“

Jerodin hielt einen Moment inne.

„Ich brauche Dir sicher nicht zu sagen, dass ich frohe Stunden in diesem Lande verbracht habe und an alte Freunde zurück dachte, als Du an mich heran getreten bist. Vielleicht bin ich sogar ein wenig befangen, was die treue zu diesem Land angeht. Und doch, meine einzig wahre Treue und Hingabe gilt nur dem Herrn Alerhan, dessen sei dir gewiss.“

Offline Münster

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Re: Nach der Schlacht von Ahrnburg - Im Lager der Valkensteiner
« Antwort #12 am: 25. Mai 10, 23:49 »
Ephorus schritt schweigend neben seinem Bruder her und blickte nur dann und wann zu den Sternen auf.

"Dessen bin ich mir gewiss mein Bruder! Aber du magst Recht haben... - Die Männer und Frauen dieses Landes haben noch einen langen und steinigen Pfad vor sich, bevor sie den Frieden finden werden, den zumindest die meisten von Ihnen mit aufrichtigem Herzen suchen! Bei einigen anderen bin ich mir nicht so sicher, doch letztlich wird der Göttliche auch zu ihnen sprechen! Und sei es durch uns! Denn so wie der Göttliche einst unsere Vorväter aus der Finsternis des Unglaubens und den Feuern der Verdammnis befreit hat, werden auch wir diesem Volke die gestrenge Rechte, wie auch die mitfühlende Linke reichen! So wie es geschrieben steht in den heiligen Schriften Alerhans! Ehre dem Göttlichen!"

Mit diesen Worten zeichnete Ephorus die Mondsichel vor ihnen beiden in die Luft, um kurz darauf das heilige Buch an seiner Rechten zu küssen.

"Doch Bruder! Ich spüre das dich noch mehr beschäftigt als dieser Krieg und die Erinnerung an alte Bekannte und frühere Freunde! Sind es wieder die Träume?"
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Offline Elias

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Re: Nach der Schlacht von Ahrnburg - Im Lager der Valkensteiner
« Antwort #13 am: 26. Mai 10, 00:05 »
„Das Eine wie auch das Andere mein Bruder Ephorus. Ich vermag nicht zu sagen, ob gute Seelen aus vergangenen Tagen, den rechten Pfad verlassen haben und nun beklagenswerten Scharen angeschlossen sind oder in der Ferne ein gutes Leben führen. Dennoch sind es alte Freunde, mit denen ich oft beisammen saß und deren Geschick mich als Hirte interessiert.“

Wieder hielt Jerodin kurz inne.

„Was diese Träume anbelangt, wage ich es nicht, mich zur Ruhe zu betten. Viel zu lange Zeit faste ich schon. Doch nun, da die Belagerung Ahrnburgs und auch die unserer Feste gebrochen ist, will ich diese Fastenzeit beenden und mit dem Pilgerzug ziehen und herausfinden, was hungrige Wahnvorstellung und was wahrhaftige Stimme ist. Angst zu hören habe ich nicht und auch nicht zu verstehen, doch will ich keinem Irrsinn auf den Leim gehen. So ich denn mal Schlaf finde und benötige, hab ich meinem Novizen aufgetragen, über meinen Schlaf zu wachen und niederzuschreiben, sollte ich im Schlafe sprechen. Und wenn ich erwache und mich Erinnerungen begleiten, so diktiere ich ihm auch diese. Mir ist als wäre mir dieser Traum bekannt, bevor ich ihn das erste mal erträumt habe, doch konnte ich bislang keine Bestätigung für diese Vermutung finden, weder in den Schriften, welche ich übersetzt habe, noch in denen, welche ich las.“

Jerodin ließ einen kurzen Seufzer in die Nacht.

„Bruder, solltest Du eine Antwort auf meine Fragen für mich haben, so bitte ich Dich um Deinen Rat.“

Offline Münster

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Re: Nach der Schlacht von Ahrnburg - Im Lager der Valkensteiner
« Antwort #14 am: 26. Mai 10, 00:23 »
Ephorus war stehen geblieben und musterte Jerodin erneut aufmerksam. Es schien förmlich, als würde sein Blick durch ihn hindurchdringen, durch die schützenden Schichten aus Platte und Leder, durch Stoff und Haut, bis in den Kern seines Wesens selbst.
Das silberne Emblem auf Ephorus Stirn begann zu pulsieren, während seine silbernen Linien zu glühen schienen. Dann zog Ephorus einen seiner Handschuhe aus und berühte Jerodin sachte an der Stirn, ein Gebet auf den Lippen...

"Fürchte Dich nicht Bruder! Im Namen des Herrn Alerhan! Der Eine, der da war ist und immer sein wird! Dessen Göttliches Feuer die Finsternis verzehrt! Und wie die Dunkelheit unter seinem Glanz vergeht, so sollen die Schleier des Schattenreichs zerrissen werden! So soll sein göttliches Licht die Dunhkelheit erhellen!"

Ephorus schien in eine tiefe Trance zu verfallen, die nur von weiteren Gebeten unterbrochen wurde. Dann zog er schließlich die Hand zurückl und auch das Emblem auf seiner Stirn hörte auf zu glühen.

"Es ist ein dunkler Pfad auf dem Du wandelst, Jerodin! Ein Pfad der gesäumt ist von den Häschern der Finsternis, die bestrebt sind, dich in ihre Fänge zu locken! Auf diesem Pfade wanderst Du allein Jerodin! Und auf diesem Pfade strahlt dein Glaube wie das Licht der hellsten Flamme! Dieses Licht mag die Häscher blenden, mag sie verunsichern! Aber es wird sie auch stets wissen lassen, wo Du dich befindest! Das ist der Preis den alle, die einen Funken des Göttlichen in sich tragen zu zahlen haben! Auch ich vermag noch nicht den Schleier zu druchdringen, der deine Träume umgibt! Zu ungewiss sind die Bilder noch die der Strahlende mir in diesem Moment offenbarte! Aber sei gewiss, wir werden dies weiter ergründen! Doch bis dahin übe dich in der Meditation! Übe Dich in den zwölf Enumerationen des Heiligen Alborrus auf das sie deinen Geist stärken und deinen Willen binden mögen!"
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