Ein langer und wunderschöner Frühlingstag ging zu ende, als Kassos über die letzte Kuppe hinweg stieg und vor sich Tiors Hand erblickte.
Die Ausläufer der Nebel reichten fast bis zu ihm hinauf. Nachdem er Nachtfeuer in einem Weiler in der Nähe abgegeben hatte, war er den letzten Rest des Weges zu Fuß gegangen.
Er stellte seine Habe neben sich auf dem Boden ab und genoss die Frische Luft des ausklingenden Tages. Kassos schloss die Augen und sammelte sich. Leise murmelte er die Namen von Sasha und Maugrim, es wurde Zeit sie zu warnen. Sich in Tiors Hand zu begeben gelang zwar nur einem Diener Tiors, doch war es nicht ohne Gefahr. Sie mussten sich wappnen.
Der Priester konzentrierte sich auf seine beiden Kampfgefährten und blickte angestrengt in den Nebel.
Es wird Zeit, achtet auf euch. Wir sehen uns bald wieder.
Kassos schulterte seine Habe und schritt zügig voran. Als die Nebel ihn umfingen, spürte er Tiors Macht. Trotz der kalten Luft an der Küste, schien es, als würde er von Feuer umhüllt.
Es war ihm als hörte er die Kriegsrufe der gefallenen Krieger, den Lärm vergangener Schlachten.
Vieles war geschehen in den letzten Jahren. Wundervolle und furchtbare Dinge, heitere und traurige Zeiten.
Herr Deinem Befehl bin ich gefolgt, Deinem Willen habe ich mich gebeugt. Hier bin ich, hier stelle ich mich der Prüfung, die Du für mich ersonnen hast. Ich bin Dein Diener, Deine Klinge.
Hier bin ich, um in die Flammen Deines Urteils zu treten, um zu bestehen, oder zu verbrennen.