nach den Verhandlungen - im Lager der Sturmrufer

[Linnea]

Nachdem Linnea sehr früh die Verhandlungen verlassen hatte um nachzudenken und auch schlaf nachzuholen, ist sie an diesem Morgen sehr erholt und ausgeschlafen. Sie sitzt in ihrem Nachtlager, die Sonne ist schon aufgegangen und verkündet einen warmen Tag.
Linnea steht auf und zieht sich eilig an, wäscht ihr Gesicht und tritt dann ins freie um den Tag zu begrüßen. Sie lächelt, dennoch sieht man der jungen Frau an wie nachdenklich sie ist. Nach ein paar kräftigen atemzügen geht sie spazieren. Es waren nicht mehr als zwei Sturmrufer wach, mit einer verbeugung und den sätzen "Guten Morgen Herrin, ich hoffe ihr hattet eine angenehme nachtruhe." und "Wollt ihr mit uns Frühstücken?" wurde Linnea begrüßt "Guten Morgen, ja danke ich hoffe ihr auch... und nein danke, mir ist noch nicht nach Frühstücken" antwortet sie mit einem lächeln und geht weiter bis sie einen Baum erreicht unter dem sie schon öfters gesessen hat seid sie in Ahrnburg waren. Und so macht sie dies auch heute, sie lehnt sich an ihn und schließt für einen augenblick die Augen um den Schatten zu genießen. Dann nimmt sie ihr Buch herraus und den Kohlestift in die Hand um die gestrigen Ereignisse aufzuschreiben.

[Vanion]

Patrick wacht, wie es seine Gewohnheit ist, früh am Morgen in seinem Zelt auf. Nach kurzer Zeit verlässt er sein Zelt und taucht seinen Kopf in einen herumstehenden Eimer Wasser, um endgültig wachzuwerden. Nachdem er seine Haare halbwegs mit einem mehr oder weniger sauberen Leinentuch getrocknet hat, schaut er sich um und erblickt Linnea an einen Baum gelehnt. Patrick geht zu ihr rüber.

"Guten Morgen, Herrin. Ich hoffe, ihr hattet endlich mal ausreichend Schlaf. Wie war's gestern bei den Verhandlungen, was ist dabei rausgekommen?"
Fragend schaute Pat Linnea an.

[Svenja]

Auch die junge Nedranovizin Svenja erwachte in der Frühe auf ihrem großen Fell. Beim Aufstehen knackten mehrere ihrer Knochen laut vernehmlich und so reckte sie sich zunächst ausgiebig bevor sie ihn ihr braunes Kleid schlüpfte und die Gürtel um ihre Hüften legte. Anschließend verließ sie ihr Zelt und saugte die kühle Morgenluft tief in sich auf. Sie empfand es als erstaunlich, dass es ihre geliebte Natur trotz der Unmengen von verschwitzten Leibern schaffte, jeden Morgen einen wundervollen Duft zu verbreiten. Das vielschichtige Zwitschern der Vögel legte sich wie ein belebendes Band auf ihre Seele, während sie ihren morgendlichen Spaziergang durch das Lager der Sturmrufer absolvierte.
Wenig später erreichte sie den großen alten Baum unter dem zumeist einer der ihren verweilte. Am heutigen Morgen fand sie dort ihre Kommandantin Linnea und Patrick vor. Obwohl sie zunächst versucht war, ihre Runde fortzusetzen, hielt sie, nachdem sie Linneas Gesichtsausdruck gemustert hatte, kurz inne.
"Guten Morgen Linnea. Patrick. Darf ich mich zu euch setzen? Oder störe ich in einem Gespräch?"

[Linnea]

Linnea schaute verwirrt auf als Patrick vor ihr stand "Oh guten morgen! Das möchte ich gerne mit allen besprechen damit ich es nicht fünf mal erzählen muss" sie lächelt und als sie Svenja erblickt schaut sie wieder zu Patrick "Pat, würdest du mich und Svenja bitte allein lassen? Ich habe etwas mit ihr zu besprechen."

Nachdem Patrick gegangen war schaut Linnea die Nedranovizin an "Ich habe einiges was ich mit dir besprechen möchte, auch deine Meinung möchte ich dazu hören und was du mir in Nedras namen dazu raten kannst! Bitte setz dich doch" Sie weist auf den freien platz direkt neben ihr am Baum.

[Svenja]

Svenja besah ihre Kommandantin mit einem Lächeln und setzte sich auf den ihr zugewiesenen Platz. Erwartungsvoll leuchtete das Blau ihrer Augen:" Ich bin sehr gespannt, was du mir mitzuteilen hast und werde in meinem und Nedras Namen versuchen die bestmöglichen Ratschläge zu erteilen. Mein Aug und Ohr seien dein."

[Linnea]

"Nun.." Linnea sieht sich um, um gewiss zu sein das niemand in der nähe ist der zuhören kann und spricht dann "naja, ich habe gestern erfahren wer mein wirklicher Vater ist, nun mein Erzeuger halt.. Es ist nichts schlimmes daran nur verstehe ich nicht warum er sich niemals bei mir blicken hat lassen, die Baronin sagte gestern er würde oft von mir reden, seit 2 Jahren um genau zu sein.." Sie seufzt und schaut in die Ferne "..Dann zu allem überfluss musste das Wydh natürlich direkt weiter tratschen.. Ich meine natürlich hätte das nach kurzer Zeit jeder gewusst aber sie erzählt es Kasimir und der spinnt sich den rest zusammen wie zum Beispiel das ich ja jetzt Reich wäre und solche dinge... Ich verstehe nicht wie sie als meine beste Gefährtin so etwas machen kann, sie ist wie eine Schwester für mich und nachdem sie das erste mal Gerüchte über mich erzählt hat, hab ich sie gebeten nicht mit anderen über mich zu sprechen und jetzt tut sie es einfach wieder.. Ich war so wütend das ich ihr gesagt habe ich würde ihr nie wieder etwas erzählen.. Warum tut sie soetwas?" Erwartungsvoll und mit trauer in ihrem Blick schaut sie die junge Nedranovizin an.

[Svenja]

Nachdenklich besieht Svenja das helle Blau des Himmels und ihr entfährt ein kleiner Seufzter bevor sie zu sprechen beginnt. "Nun, werte Linnea. Zunächst möchte ich anmerken, dass Nedra die Enttäuschungen, welche ein Mann einer Frau beibringen kann, sehr gut kennt. Männer sind in vielen Dingen trotz ihrer Muskeln das schwächere Geschlecht. Und ich denke so verhält es sich auch mit deinem Vater. Es tut mir sehr leid, dass du diese Neuigkeit nicht von ihm selbst erfahren hast und noch viel mehr, dass Wydh ihr Versprechen gebrochen hat.
Nun solltest du diese beiden Aspekte jedoch getrennt voneinander betrachten. Zunächst: Stelle dir die Frage, ob du dich mit der Thematik, dass du nun weißt, wer dein Vater ist, auseinandersetzten möchtest? Möchtest du es jetzt oder vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt nach dem Pilgerzug. Nedra hilft den Suchenden ihr Ziel zu finden und ich kann dir gerne dabei eine Stütze sein. Doch ich denke du solltest auch das höhere Ziel - den Pilgerzug - nicht aus den Augen verlieren. Du musst stark sein, für deine Männer und dich nicht durch mangelnde Konzentration angreifbar machen lassen.
Denn du bist der Kopf des Rudels und dir obliegt eine Verantwortung. Eine Verantwortung die dein Vater nicht getragen hat. Du jedoch bist eine Frau und somit stärker!
Was Whyd betrifft, so kann ich deine Enttäuschung verstehen, doch einen Baum oder Busch kann man nicht einfach entwurzeln, und die kleine Whyd ist nunmal, wie sie ist. Höre in dein Herz und überlege dir, was genau du an Wydh liebst und was nicht. Dünge und gieße die verwelkten stellen und stelle das grüne Blattwerk ins Licht. Kannst du dies nicht, so wird eure Freundschaft welken wie Blattwerk ohne Wasser. Und vielleicht mag auch dies nicht der falsche Weg sein, denn auch an dieser Stelle wird etwas Neues wachsen. Doch höre in dein Herz  hinein und trage die Entscheidung, ob du ihr verzeihen kannst oder nicht, von Innen heraus. Ich weiss du wirst das Richtige tun. Dessen bin ich gewiss."
Während ihrer Antwort hatte Svenja mit der linken Hand stetig über das Grün der Wiese gestrichen und nun pflückte sie ein kleines, zartes Gänseblümchen und reichte es Linnea. Ihr Lächeln bezeugte von Aufmunterung und sie wollte ihr nun Zeit geben die Antwort zu überdenken.

[Linnea]

Linnea nickt "Du hast recht, bei beiden sachen. Meinen Vater zu treffen und ihn zu fragen warum er all die Jahre geschwiegen hat werde ich nach dem Pilgerzug in angriff nehmen! Die sache mit Wydh finde ich viel schlimmer.. Sie ist so eine klatsch Tante geworden, ich weiss garnicht wann das genau passiert ist zwischen dem ganzen Krieg.." Sie seufzt, schaut dann Svenja mit festem Blick an und nimmt das Gänseblümchen entgegen. "Ich bin froh dich noch als Vertraute zu haben" Linnea rückt näher an Svenja ran und Umarmt sie.

[Svenja]

Svenja lächelte dankbar und erwiederte die Umarmung. Dann sah sie Linnea fest in die Augen und fragte: " Gibt es denn sonst noch etwas Neues das du gestern in Erfahrung bringen konntest? Irgendetwas Neues, dass den Pilgerzug betrifft?"