Autor Thema: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg  (Gelesen 29444 mal)

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Offline Jeremias

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #105 am: 14. Aug 10, 13:25 »
Simon und Lorraine werden in ein kleines Kaminzimmer geführt, offensichtlich ein etwas privaterer Raum. Dort erwartet sie bereits der Graf, er sitzt in einem alten Lehnstuhl. Das Zimmer selber ist mit einigen Wandteppichen und sogar einem kleinen Bücherregal versehen, an der Wand hängen Porträts der gräflichen Familie. Über dem Kamin ist eine leere Stelle, wo offensichtlich bis vor kurzem ebenfalls ein Bild gehangen hat. Neben dem Graf steht seine Frau, vor ihren Füssen eine Holzkiste.
"Herr Simon de Bourvis, Knappin  Lorainne de la Follye des Joux! Setzt euch doch bitte." Der Graf weist auf zwei, ebenfalls bequem gepolsterte Stühle. Er wartet, bis beide Platz genommen haben und spricht dann weiter.
"Ich kam bisher nicht dazu, euch beiden persönlich zu danken. Ihr habt die kleine Gruppe tapferer Leute geführt, die meinen jüngsten Sohn gerettet haben." Sein Blick ruht kurz auf dem Porträt von Damian. "Dafür bin ich euch etwas schuldig. Meine Schuld an den Widerstand betrachte ich durch die Männer, die ich mit euch schicke, als getilgt. Aber ich habe euch beiden noch meinen Dank zu überreichen." Seine Frau öffnet die Kiste und er holt als Erstes einen Helm heraus. "Herr Simon, dies ist der Helm meines Vaters. Eigentlich wollte ich ihn Damian vermachen, aber sein Weg ist nicht der eines Ritters. Mein Vater hat ihn mit Ehre getragen und er hat ihn oft beschützt. Meine übrigen Söhne und ich selber haben bereits eigene Rüstung gehabt als mein Vater verstarb, daher haben wir diesen Helm nicht benutzen können. Aber ich glaube, dass ihr bereits viel gekämpft habt und noch viel kämpfen werdet, bis wieder Frieden einkehrt. Daher nehmt diesen Helm als Zeichen der Dankbarkeit des Hauses Voranenburg." Er übergibt den Helm Simon und seine Frau holt zwei Stirnreife aus der Truhe.
"Knappin Lorraine! Wie ihr vielleicht wisst, ist es im Süden durchaus bekannt, dass auch die Frauen kämpferische Rollen ausfüllen. Aber wenige Frauen hier im Süden mussten gegen solche Widerstände angehen, wie ihr das tun musst. Meine Grossmutter war selber Ritterin und hat so manches Turnier gewonnen. Nach ihrer Heirat hat sie sich dazu entschieden, weiterhin Truppen zu führen. Im Felde trug sie aber keinen aufwendigen Kopfschmuck, sondern einen schlichten silbernen Reif, der dennoch zeigte. Das Gegenstück, was sie bei Hofe trug, war ein golderner, verzierter Stirnreif. Sie wollte durch diese Ähnlichkeit ihrer Kopfbedeckungen betonen, dass sie in jeder Situation sie selbst ist, eine schöne, selbstbewusste Frau, die aber dennoch um praktische Erwägungen weiss. Ich glaube, ihr solltet diese Stirnreife tragen, im vollen Bewusstsein, das ihr in einer langen und wertvollen Tradition steht, egal, mit was für Schmutz man den Namen eurer Familie oder eure Wahl der Profession bewirft. Und seid versichert, für eine Ritterin ist stets Platz an meinem Hofe." Mit diesen Worten übergibt der Graf Lorraine die beiden Reife.

Offline Simon de Bourvis

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #106 am: 15. Aug 10, 01:19 »
Simon scheint in seiner beschädigten Rüstung denkbar deplaziert in der noblen Umgebung zu sein. Er verbeugt sich tief.
"Die Gastfreundschaft und Largesse in Euren Hallen nötigen uns Demut ab, Eure Gnaden.  Ich verspreche, Eure Gaben in Ehren zu halten. Mögen die Götter Euer Haus segnen."
Wir wollen wie Kinder sein,
nämlich dumm und 1,30.

Mel

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #107 am: 15. Aug 10, 07:06 »
Als sie Helm und Stirnreifen erblickt, werden Ihre Augen grösser.
Erstaunt blickt sie zu Simon, der ihr mit einem Nicken deutet, die Geschenke anzunehmen.
"Monsieur le comte, dass ist zuviel der Ehren. Ihr solltet wissen, dass Damian selbst mir sooft das Leben gerettet hat, dass vielmehr ich in seiner Schuld stehe, weil er es hat bisher nie so weit kommen lassen, dass man mich wieder in Leben holen musste. Ausserdem verdanke ich ihm und dem Segen Alamars, dass ich mein Augenlicht noch besitze." Verlegen lächelte sie.
"Es ist eine grosse Ehre für mich, die Reifen Eurer Grossmutter tragen zu dürfen."

Auf ein ZTeichen des Grafen neigte sie ihr Haupt ein wenig, so dass er ihr den silbernen Reif aufsetzen konnte.
Fast war es so, als wäre er wie für sie gemacht worden, wenn man davon absieht, dass er ein wenig eng am Kopf anlag, aber so würde sie ihn im Kampfe wenigstens nicht verlieren.

Aus Simons Richtung hörte sie etwas wie "Kein Wunder, dass er eng ist, Dickschädel" und hätte ihn am liebsten bitterböse angeschaut, aber in Gegenwart des Grafen.....

Auch Lorainne sprach den üblichen Segen aus, den man in Firngard nutzte, um seine Dankbarkeit zu zeigen, indem man einer Familie und den noch zukünftigen Generationen zu jeder Zeit den Segen der Götter wünschte.
"La prière des dieux éternellement sur votre maison"

« Letzte Änderung: 15. Aug 10, 13:11 von Mel »

Offline Jeremias

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #108 am: 15. Aug 10, 13:43 »
Der Graf lehnt sich wieder zurück. "Ich freue mich, dass meine kleinen Zeichen der Dankbarkeit offenbar Gefallen gefunden haben." Er lächelt. "Aber eure Gefährten warten sicher schon ungeduldig und ich möchte euch nicht aufhalten. Tut mir nur noch den Gefallen und gebt diesen Brief," er nimmt einen versiegelten Brief vom Kaminsims, "und bringt ihm meinen Sohn. Und passt auf ihn auf. Alamars und Lavinias Segen mit euch."

Mel

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Re: Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg
« Antwort #109 am: 15. Aug 10, 13:46 »
Lorainne nickte, irgendwo zwischen ehrerbietung und rührung.
sie nah,m den brief, verstaute ihn in der kleinen tasche an ihrem gürtel und dann verliessen sie den grafen und machten sich mit den voranenburger männern endlich alle auf den weg um die anderen an der stelle zu treffen, die Lyra genannt hatte.