Die Erkenntnis des Tages!

[Tannjew]

Generell: weil man es kann. Unsere Spezies ist ja die herrschende Rasse.
Außerdem ist die Nachfrage da. Den Nachfragenden interessiert nur der Preis (siehe Tipp an Neulinge: "kauf dir eine Hose bei kik"). Führt zu radikalen Kostensenkungsmaßnahmen. Führt zu unmenschlichen Bedingungen. Führt zu Verrohung. Ist vermutlich nichts Neues, aber eher unangenehm und wird daher am anderen Ende der Kette ausgeblendet.

[Jeremias]

Hm, "weil man es kann" ist eher selten der Grund für sowas, sondern weil man Kosten senken kann...

Und es gibt eine Nachfrage für Delphinblut? Spannend. Naja, wahrscheinlich wie für pulverisiertes Nashorn für die Männlichkeit...

[Vanion]

Generell: weil man es kann. Unsere Spezies ist ja die herrschende Rasse.
Außerdem ist die Nachfrage da. Den Nachfragenden interessiert nur der Preis (siehe Tipp an Neulinge: "kauf dir eine Hose bei kik"). Führt zu radikalen Kostensenkungsmaßnahmen. Führt zu unmenschlichen Bedingungen. Führt zu Verrohung. Ist vermutlich nichts Neues, aber eher unangenehm und wird daher am anderen Ende der Kette ausgeblendet.

Blabla, moralische Diskussion über Tiermisshandlungen, blabla, nach wie vor im Discounter einkaufen, blabla.

[Tannjew]

Unangenehme Sachen ins Lächerliche ziehen ist äußerst erwachsen ;-) Aber was solls, vor hundert Jahren war auch der Gedanke lächerlich, dass ein ehrenwerter Bürger mal einen Neger bedienen würde.

Was amoralisch ist bleibt sicherlich diskussionswürdig. Amoralische Zustände zu ignorieren und zu verdrängen ist völlig normal und macht diese erst möglich, wie uns nicht nur die Geschichte lehrt. Oder wie ein indianisches Sprichwort sagt: Wenn jemand ein Problem erkannt hat und nichts zur Lösung beiträgt, ist er selbst ein Teil des Problems…

[Vanion]

Ich ziehe es nicht ins Lächerliche. Ich weise nur darauf hin, dass eine Diskussion nichts bringt. Den einzigen Sinn, den ich bisher dahinter erkennen kann, ist ein Höherstellen der eigenen Person über solche, die nichts von diesen Vorgängen wissen/wissen wollen, nach dem Motto "Ich schaue ja nicht weg!" Aber solange man selber in Supermärkten kauft, die Jeans für 20 Euro nicht schlecht findet und so weiter, solange ist man weder unschuldig noch dazu in der Lage, auch nur zu behaupten, etwas zu verbessern.

Ich nehme mich davon nicht aus. Es ist scheiße, es ist schlimm, und es ist scheißegal. "Es macht ja jeder", und ich mach es auch, ich mag den Supermarkt. Insofern sind wir alle Teil des Problems.

[Tannjew]

Es ist scheiße, es ist schlimm, und es ist scheißegal.

Es ist einfach nur bequem.

[Jeremias]

Ich nehme mich davon nicht aus. Es ist scheiße, es ist schlimm, und es ist scheißegal. "Es macht ja jeder", und ich mach es auch, ich mag den Supermarkt. Insofern sind wir alle Teil des Problems.

Die Annahme, dass dies ein Problem ist, wird hier unwidersprochen zu Grunde gelegt. Das entspricht zwar durchaus der Logik des Films, der hier den Anstoß gab, führt aber dazu, dass man gar nicht versteht, warum jemand nicht so "tierschützerisch" eingestellt ist.
Ich verweise hierbai auf Krisz' Aussage von oben: "Unsere Spezies ist ja die herrschende Rasse." Auch wenn das vermutlich abfällig gemeint ist (vgl. "HumanityFuckYeah"), so ist doch eine durchaus verbreitete Geisteshaltung zu dem Thema.

Meine Einstellung zu dem ganzen Thema ist Folgendes:
1. Wir haben als Menschen eine Verantwortung für unsere Umwelt und unseren Planeten.
2. Diese Verantwortung verbietet es uns wie die kleinen Kinder damit umzuspringen.
3. Ein Mensch ist inhärent mehr wert als ein Tier.
Für mich folgt daraus als Handlungsprämisse: Ich bin dagegen, für Eitelkeitsprodukte Tierversuche durchzuführen und für homoöpathische Medikamente Tiere umzulegen. Ich bin kein Freund von Gewinnmaximierung durch miserable Lebensbedingungen für Tiere. Ich halte es für gut, dass sozial gesehen auch arme Menschen sich Kleidung und Essen leisten können wie früher nur die Oberschichten. Ich sehe keine inhärenten Probleme mit Schlachtung, halte es aber für unverantwortlich, davon etwas wegzuwerfen.

Das ist aber nur meine eigene, persönliche Einstellung und ich erhebe sicherlich keinen Allgemeinheitsanspruch.


Metadiskussionsmässig muss man sagen, daß Lukas nicht ganz unrecht hat, so mancher "Tierfreund" macht das hauptsächlich, um sich als Gutmensch zu fühlen, unabhängig vom Sinn seiner Tat. Das würde ich jetzt aber speziell Krisz nicht unterstellen wollen.

[Tannjew]

Richtig erkannt, ich werfe nur gelegentlich ein Thema in den Raum und schaue, wie die Menschen reagieren (oder ob), das sagt ja genug aus. Als liberaler Mensch will ich nichts aufgezwungen bekommen und zwinge niemandem etwas auf, so einfach ist das.

Zur Metadiskussion: der Begriff "Gutmensch" ist nicht ohne Grund mal fast Unwort des Jahres geworden. Es ist ja etwas Gutes, wenn Menschen Missstände anprangern. Man sollte solche nicht diskreditieren. Man sollte Bigotterie lieber direkt beim Namen nennen, statt den Begriff "Gutmensch" zu verwenden.

[Jeremias]

Naja. Gutmensch ist jetzt nicht erst seit Internetforen abwertend gemeint. Und Bigotterie passt schlechter, hier gehts ja um Leute, die gute Absichten haben und sich daran auch erfreuen.

[Tannjew]

Da kann ich nichts verwerfliches dran erkennen. Gutmensch hab ich bisher auch eher aus der rechten Ecke als Beleidigung verortet.

[Jeremias]

"Mit guten Absichten ist der Weg zur Hölle gepflastert." Solche Absichten meinte ich. Oder auch "Gut gemeint ist nicht gut getan".
Das ist durchaus etwas anderes als Bigotterie.

[Berufspsycho]

Nachdem ich mir Earthlings angeschaut habe, kommen mir mehrere Erkenntnisse (back2topic):
1. Ich hätte guillotinieren für weniger grausam und effizienter gehalten als die dort gezeigten Tötungsmethoden.
2. Nicht allen angeprangerten Punkte des Films gebe ich meine Unterstützung.
3. Vermutlich wären die meisten keine Vegaterier, wenn wir selbst schlachten müssten, denn die Enthauptung hat nichts mit den gezeigten Praktiken gemein und es ist eine Frage der Gewohnheit (wobei das außer mir wohl kaum ein Vereinsmitglied getan hat).
4. Die Optimierung der Tötungsmaschinerie an Stelle der Abschaffung erschrickt mich fast selbst.

[Tannjew]

Rinder und Schweine kannst du "leider" nicht guillotinieren.

[Vanion]

Es ist scheiße, es ist schlimm, und es ist scheißegal.

Es ist einfach nur bequem.

Was nichts an meiner Aussage ändert. Ich möchte damit auch nicht implizieren, dass ich dich für einen Gutmenschen halte, wie Jerry schon richtig beobachtet hat.
Das wollte ich nur nochmal betonen.

[Tannjew]

Ach, selbst wenn, wenn mir so wichtig wäre was andere von mir denken würde ich doch nie irgendwas von mir geben