Lorainne stand dicht neben Simon und starrte auf die Flammen, die in den Himmel schlugen.
Zwar hatte sie Richard, wie auch seinen Bruder kaum gekannt, aber sie waren starke Verbündete gewesen und jeder Verlust schmerzte- irgendwie.
Sie schaute sich umher, beobachtete die anderen.
Wassilij bereitete ihr Sorgen, immerhin gehörte er nicht zu den emotionalen Menschen in ihrem Umkreis im Gegenteil. Ihn aber am gestrigen Tag, in der Nacht und jetzt wieder mit sich kämpfen zu sehen...
Und auch Jelena war noch blasser als in der letzten Zeit, der Schmerz hatte ihr tiefe Furchen ins Gesicht gegraben.
Dann hörte sie Williams schmerzerfülltes Wehklagen und irgendwie wollte sie zu ihm hingehen und ihn trösten, aber was sollte sie diesem fremden Ritter schon sagen?!
Auch an ihr nagte der Verlust, aber nicht der von Richard, sondern vielmehr der, der Sturmrufer.
Immer noch fassungslos über die Geschehnisse, schüttelte sie sich, als ihr ein kalter Schauer den Rücken runterlief. Sie fühlte sich immer noch schuldig an ihrem Tod, sie hätte auf Szivars Angebot eingehen sollen, egal was die anderen sagten.
Sie wickelte ihren Umhang fester um sich, in der Hoffnung, die Kälte aus ihrem Inneren zu vertreiben.
Obwohl sie dachte, keine Tränen mehr zu haben, liefen sie ihr die Wangen hinunter.