Autor Thema: Die Vorbereitung auf die Mithrilisierung.  (Gelesen 2416 mal)

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Offline Luthor Kaaen

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Die Vorbereitung auf die Mithrilisierung.
« am: 31. Okt 10, 01:17 »
Luthor war in den letzten Tagen nicht wirklich ansprechbar gewesen. Die meiste Zeit saß er im Arbeitsraum Jelenas, der neben dem Zimmer angrenzte, in dem sie in ruhigen Zeiten Kranke empfing und behandelte.
Er zog die Kammer nicht etwa deswegen vor, weil er Temris, Alvias und Whyd nicht sehen wollte, viel mehr hatte er aus Zufall sich einmal dort niedergelassen, um die Briefe zu schreiben, und war seitdem immer hier hin gekommen, mit Feder und Tinte bewaffnet. Selbst das Essen hatte er immer öfters ausfallen lassen, sehr zum Ärger Anica und Jelena, doch mehr bis auf ein erzwungenes Versprechen, beim nächsten Mal ebenfalls am Tisch dabei zu sein, brachten sie nicht aus ihm herraus.

Heute war wieder so ein Abend, an dem Luthor im Schreibzimmer saß. Die tintengetränkte Federspritze fuhr über eine Textzeile und strich sie durch. Luthor setzte sich stöhnend auf, drückte den Rücken durch und zerknüllte das Blatt, welches sich zu den anderen drei gesellte. Er musste sparsamer mit dem Papier umgehen. Aber das würde heute nichts mehr werde. Er legte das Schreibzeug beiseite, fuhr sich durchs Gesicht und lehnte sich in den breiten Sessel zurück. Dabei blieb sein Blick an dem sehr groben, weit ausgeschnittenen Wams hängen, welches für den Tag der Mithrilisierung bereitlag. Er nahm es kurz in die Hand, fuhr über den kratzigen Stoff und warf es schließlich wieder zurück in die Ecke. Er besah sich seine Hand, drehte sie im Kerzenlicht und bewegte die Finger. Eigentlich war es ganz einfach. Entweder das Mithril würde durch seine Adern fließen oder irgendwann würde ihn ein Zauber treffen, egal ob gewollt oder ungewollt, egal ob gutartig oder vernitchtend, und er würde sterben. Es war nicht das erste Mal dass er dem Tod in so einer Situation ins Gesicht geblickt hatte, und es wurde Zeit.
Die Notwendigkeit konnte jedoch nicht das schlechte Gewissen überdecken, welches ihm die finanziellen Investitionen seiner Meisterin und ihrer und aller seiner Freunde Mühen bereitete.
Auf einmal fühlte er sich in dem Raum beengt, auf einmal war ihm das Kerzenlicht und dieser Tisch zuwider. Wenn er sterben sollte, wollte er die letzten Monde nicht auf einen Schreibertisch zurückblicken.
Er verließ das Zimmer, stieg so leise er konnte die Treppe hinunter, um niemanden zu wecken, und trat auf den  Innenhof. Er nahm zwei Stabfackeln aus der Tonne neben der Tür, rammte sie neben der Bank unter dem Pflaumenbaum in den Boden und entzündete sie mit einer der Kerze, die er von oben mit herunter genommen hatte.
Luthor ließ sich auf die Bank nieder, zog die Kapuze auf den Kopf und sah zu dem Mond zwischen den inzwischen kahlen Ästen des Baumes auf. Silber. Wie Mithril.
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"Die besten Heiler sind die schlimmsten Patienten. Luthor ist ein sehr guter Heiler!" - Simon de Bourvis

Offline Alvias

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Re: Die Vorbereitung auf die Mithrilisierung.
« Antwort #1 am: 01. Nov 10, 00:36 »
Nach dem Abendessen hatte sich Alvias ins Labor zurückgezogen. Er bracuht etwas Zeit und Ruhe. Bald soll der Untericht darauf ausgerichtet werden, die Operation an Luthor vorzubereiten und vor ihm liegt ein weiteres Problem: Ein Brief aus Calandur. Für dessen Abwicklung hat er nicht viel Zeit, doch muss es bis nach der Operation warten. Er darf sich vorerst um nichts anderes kümmern. Dies ist er Luthor, seinem Freund und längstem Bekanntem in der Aussenwelt, schuldig.

Mittlerweile können die Nächte kalt werden. Heute ist mal wieder so ein Fall, der Atem gefriert schon. Nachdem Alvias im Labor wieder alles geordnet und verstaut hat, will er sich wieder ins Haus begeben. Als er die Tür öffnet, sieht er eine Gestalt an einem kleinen Licht unter dem Pflaumenbaum sitzen. Langsam nähert er sich und erst spät erkennt er die in den Himmel starrende Person als Luthor:

"Ithil scheint hell heute Nacht. Wie geht es dir?"
Jedes Wesen ist auf seine Art verrückt, es ist nur eine Frage wie sehr es dazu steht.

Offline Luthor Kaaen

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Re: Die Vorbereitung auf die Mithrilisierung.
« Antwort #2 am: 01. Nov 10, 22:57 »
"Und doch verschwindet er er morgen als Neumond vom Himmel und lässt uns im Dunkeln zurück." antwortete er lächelnd und bot Alvias einen Platz auf der Bank an, indem er über das lange Sitzholz rutschte und die Beine in eine andere Richtung auf dem Boden ausstreckte.
"Ich habe Angst." meinte er dann ganz einfach und sah kurz in das Feuer in einer der Stabfackeln. "Es ist nicht so, als hätte ich das erste Mal Angst, sie ist noch nicht einmal so groß wie wenn man auf dem Feld steht, aber dennoch. Es ist etwas anderes." lächelte Luthor schwach und räusperte sich. "So oder so, ich glaube es ist einfach das Warten, ob man lebt oder stirbt, was gerade an mir nagt." zwinkerte er dann. "Und dir?"
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Offline Alvias

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Re: Die Vorbereitung auf die Mithrilisierung.
« Antwort #3 am: 02. Nov 10, 23:51 »
"Jetzt wo es der Meisterin besser zu gehen scheint, bist du meine grösste Sorge. Ich will ehrlich sein, ich will dich ungern verlieren und ich denke dies denken alle anderen auch. Und dennoch habe ich ein inneres Bauchgefühl, dass mir sagt das wir alle zusammen es schaffen werden und das beruhigt mich."

Alvias hielt inne und beobachtet den Himmel.
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