Der Städtebund von Tangara > Fanada

Vorbereitungen für die Akademie/ Winter 260 n.J.

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Jelena:
Jelena schossen die Tränen in die Augen, als sie die krächzende und fast bis zur Unkenntlichkeit heisere Stimme hörte:
"Dummer Mann!" schalt sie den Soldaten vor sich, während sie ihn aufstützte, damit er abhusten konnte.
Sie hielt ihm einen Becher Wasser an die Lippen und ließ ihn nur in kleinen Schlucken trinken.
Anica brachte eine Schüssel mit dampfendem Wasser und Jelena löste einige Tropfen kostbares Öl darin auf, bevor sie den Fiebernden mit dem Schwamm abwusch. Anica und Wydh halfen ihr dabei Gerhardt umzulagern und flösten ihm immer wieder schluckweise Tees gegen Schmerzen und Fieber ein, sowie schleimlösende Malve, damit der Dreck aus seinen Lungen kam.
Nach etwa einer halben Stunde war Gerhardt gebadet und lag in einem weichen Bett unter einer Daunendecke.

gerhardt:
Gerhardt hätte schlafen sollen aber das Gefühl unerledigter Aufgaben nagte an ihm und die leichte Besserung nach der Zeit der agonie liessen ihn leichtsinnig werden.
Sein Kopf fühlte sich an wie eine pulsierende Schweineblase, deswegen sprach er nur sehr vorsichtig.
"Jelena seid ihr da?"

Jelena:
"Natürlich." kam die ruhige Antwort von der Seite.
Kurz darauf spürte er wieder die kühlen Hände und eine Kompresse, die ihm auf die Stirn gelegt wurde.
"Sei leise und schon dich, du dummer Kerl! Ich hab ja gewusst, dass du Nr. 17 zu Schanden reiten würdest..." obwohl Jelena versuchte die Situation mit einem Witz aufzulockern, so hätte nur ein Idiot die Sorge und Tränen in ihrer Stimme nicht gehört.

gerhardt:
"Ich bin wohl spät drann aber ich werde mich nicht rechtfertigen (hust) Ausreden sind wie Ärsche: da hat jeder einen von."
Gerhardt nahm ihre Hand und schloss die Augen.
"Das mit Nr 17 tut mir leid, ist nicht optimal gelaufen, beim nächsten mal besser."
Dann schliefer ein.

Jelena:
Jelena saß neben Gerhardts Bett und hielt seine Hand, während sie auf seine Atmung lauschte. Die Atemzüge waren flach und unregelmäßig und wurden immer wieder von einem quälenden, bellenden Husten unterbrochen, der ihn sogar blau anlaufen ließ.
Die Heilerin schlüpfte zwischendurch in ihr Zimmer und zog sich etwas warmes über. Es wäre idiotisch sich selbst auch noch etwas einzufangen.
Sie beugte sich herunter um sich warme Socken anzuziehen und merkte bestürzt, dass ihr Tränen auf die Hände tropften.
Jelena fischte blind nach einem Taschentuch und vergrub ihr Gesicht in zitternden Händen. Sie atmete ein paar Mal tief durch und versuchte das Schluchzen zu unterdrücken, welches ihr in der Kehle festsaß.

Er wird es schaffen. Er ist zu stur zum sterben... er hat es hierhin geschafft! Es ist nicht so wie bei den anderen, wo ich nicht einmal da war um einen Unterschied zu machen... Slatka Milosti, nedaj da mi umre!

Nach kurzer Zeit stand sie auf und wusch sich das Gesicht in der Waschschüssel, bevor sie sich die Kleider richtete und die Treppen wieder hinunterstieg. Sie ging an ihre Truhen und nahm verschiedene kostbare Hölzer und Weihrauche, die sie vorsichtig zusammen mischte.
Sie nahm die kleine Steinschale und nahm vorsichtig ein Stück Glut aus der Feuerstelle. Nachdem alles vorbereitet war gab sie ein wenig der Mischung auf die Glut und trug die Schale in die Ecken der Krankenstube um die schlechte Luft auszuräuchern.

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