Die Gebiete in Caldrien > Engonia - die einstige Kaiserstadt
Nach dem Tod Barad Konars - in der alten Akademie
Lilac:
Unwillkürlich nahm Jenna ihre Tochter fester in den Arm, als Svenja ihr anbot, auf sie acht zu geben. Gleichzeitig jedoch beruhigte die unbeteiligte, entspannte Art der Novizin sie auch.
Sie schüttelte den Kopf.
"Nein, ehrwürdige Svenja, ich nehme Malla mit mir, du hast ja auch anderes zu tun und ich will dich nicht davon abhalten. Ich gucke mich ein bisschen um und komm' dann wieder.",
sagte sie in fast freundlichem Ton.
Sie wandte schon zum gehen, stockte dann aber. Ihr Blick hing auf dem Sattelzeug und den Putzutensilien. Sie atmete tief den Duft ein und kurz huschte ein Lächeln über ihr Gesicht, als habe sie eine schöne Erinnerung gesehen (und gerochen).
"Ich weiß, es ist kalt draußen aber... könntest du mir sagen, wie ich zu den Pferden komme, ehrwürdige Svenja?"
Wassilij:
Wassilij hielt seinen Kopf gesenkt, während Jelena sang und das Feuer langsam alle Holzstücke erfasste.
Als Jelena pausierte, hob er den Kopf und begann in seiner Muttersprache zu sprechen. Er erzählte von wenigen Erinnerungen, die er noch aus seiner Kindheit hatte. Wassilij sprach von den Bergen seiner Heimat, dem schweren Leben, dass die Bergleute in den Salzbergwerken führten. Seine Erzählung endete damit, dass er fort gebracht werden musste.
Eine einzelne Träne schimmerte auf seiner Wange und spiegelte den Feuerschein wieder. Mit einer schimmernden Spur, verronn sie an seinem Kinn.
Kaum hatte er geendet, setzte erneut Jelenas Gesang ein und Wassilij sank auf seine Knie. Stumm starrte der junge Krieger in die Flammen. Nicht wie üblich saß er in sich zusammen Gesunken und in seinem Gesicht ein Ausdruck von Bedauern und tiefer Trauer. Während Jelena sang, begann er zu zittern. Ein Beben durchlief seinen Körper und er sackte noch mehr in sich zusammen. Es war offensichtlich, wie sehr er litt. Wie nahe ihm diese Zeremonie ging erkannten vor allem Jene, die ihn etwas länger kannten.
Svenja:
Svenja blickte erstaunt wieder von dem Sattelzeug auf ruckte mit ihrem Kinn in eine Richtung hinter einer der Zimmerwände:" Ähm Jenna, ich weiss wir kennen uns nicht, aber ich glaube ihr solltet wirklich nicht im Unterkleid bei den Temperaturen vor die Türe gehen. Offensichtlich mögt ihr Pferde? Ich habe zwar nur ein Pony, und der kleine sieht zwischen all den Großen immer etwas unpassend aus, aber wenn ihr wollt zeige ich ihn euch sobald ihr wieder etwas anhabt?"
Sie überlegte kurz und schaute dann zugleich wieder bedrückt:"Aber vielleicht wollt ihr auch einfach nur mit einem der Tiere reden? Pony ist ein guter Zuhörer! Auf dem Stuhl dort liegt mein Mantel! Wenn du willst, nimm ihn ruhig. Fürs erste bin ich ja ohnehin hier im Warmen! Ich kenne das unbändige Gefühl eigene Dinge zu tuen nur zu gut!"
Lilac:
Jenna schaute an sich herunter und dann auf den Mantel.
Nun lächelte sie doch, wenn auch etwas scheu und nickte:
"Ich danke dir, ehrwürdige Svenja, ich nehme dein Angebot gerne an. Ich bringe dir deinen Mantel auch schnell wieder!"
Sie griff nach dem Mantel - etwas umständlich, da sie sowohl das Baby, als auch das Bündel gewaschener Sachen in den Armen hatte. Umständlich zog sie sich den Mantel über und ging dann hinaus...
Jelena:
Jelena zog sich das Herz zusammen als sie den sonst so stoischen Wassilji zusammenbrechen sah.
Wären sie zu Hause, dann würden jetzt seine Brüder zu ihm kommen und umringen, ihm Trost spenden und mit ihm die Nacht durchtrinken.
Doch sie waren nicht daheim.
Bitter war die Fremde.
Und nie bitterer als in einer solchen Nacht.
Jelena dachte an all die Gräber die sie zurück gelassen hatte und ihre Stimme war kurz davor zu brechen. Sie holte einmal tief Luft und der letzte Gesang erklang.
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