Die Gebiete in Caldrien > Engonia - die einstige Kaiserstadt

Tiors Tempel in Engonia

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Dominic:
Kassos atmete tief durch, ich wusste doch, warum ich den Heiler bestellt hab,dachte er. "Für den Kampf galten die Regeln meines Tempels und der Kampf ging nicht bis zum Tod. Warum sollte er einen Freund und Waffenbruder töten, warum sollte ich einen großartigen Krieger töten? Warum die Ressourcen Tiors sinnlos erschöpfen?"

Kassandra Wolfsgeheul:
Unendlich vorsichtig legte Kassandra das Poliertuch und ihr Schwert beiseite. Als sie sprach, da klang es, als ob sie mit einem begriffsstutzigen Kind sprechen würde. Es war klar ersichtlich das sie das eigentlich tat um sich selber unter Kontrolle zu halten:
"KLINGE! Seit Jahrhunderten messen sich die Krieger Tiors im Kampf gegeneinander. Um sinnloses Bekriegen untereinander zu vermeiden sind diese Regeln etabliert worden! Wer den Tempel leiten will, der fordert den alten Wolf in einem Kampf auf Leben und Tod! Wie kannst du es wagen damit zu brechen? Soll ich jeden dahergelaufenen Idioten davonkriechen lassen weil er mich fordert? Ausgerechnet DU!"
Sie zeigte mit einem vor Wut zitternden Finger auf Kassos:
"Ausgerechnet du brichst diese Regel?"

Dominic:
Kassos erhob sich und trat einen Schritt zurück. "Ja, ich breche diese Regel! Eine Regel von Kleingeistern gemacht und von Blinden Ignoranten befolgt! Ich bringe eine Neuerung, eine neue Zeit, in der sinnloses Morden an Brüdern und Schwestern ein Ende hat! Was nutzt es uns, eine Waffe zu zerbrechen, eine Waffe in Tiors Hand, wenn ich sie bereits besiegt habe? Eine ganze Generation von Priestern ist erwacht, erwacht in dem Bewusstsein, dass es Zeit ist für Änderungen, neue Ansichten, neue Wege! Und, bei allem Respekt, du wirst das erste mal einem Feind entgegen treten, dem du nichts entgegen zu setzen hast: Revolution!" Er trat einen halben Schritt auf sie zu. "Ich werde meine Ideale verbreiten und sie werden Gehör finden! Tiors Segen habe ich bereits und ich hoffe auch auf deinen, aber ich werde es auch ohne ihn tun!"

Kassandra Wolfsgeheul:
"Sinnlos? Kein einziger Tropfen Blut der im Namen Tiors oder in einem seiner Tempel vergossen worden ist IST SINNLOS!"
Kassandras Stimme hallte von den Wänden des Übungshofes wieder und unterstrich die danach einsetzende Stille umso mehr.
"Kleingeister? Ignoranten? Du sitzt auf einem sehr hohen Ross, Kassos Blutklinge. Wo wärest du und dein neuer Weg wenn es den alten nicht gegeben hätte? Woraus hättest du Kraft geschöpft wenn nicht aus dem Flumen sanguinis der deinen Durst während der Schlacht gestillt hat? Ich will es dir sagen! Du wärest ein ignoranter Bauer auf den Feldern Firngards. Oder schlimmer noch, du wärest ein Hund an Szivars Leine, bereit auf sein Geheiß hin zu zubeißen!"

Dominic:
Der Priester baute sich vor Kassandra zu seiner vollen Größe auf. Offenbar war er bereit, diesen Weg bis zum Ende zu gehen. Ihr Ausbruch hatte ihm die Luft genommen und er war verwirrt einen Schritt zurück gewichen, nun jedoch hatte er sich wieder gefangen. "Wir haben auch verdammtnochmal nicht um die Führung des Tempels gewürfelt! Blut ist geflossen, wir haben dem Fluss viel von unserem Blut gegeben!" Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. "Ich kann dir sagen wo ich wär wenn es den alten Weg nicht gäbe: Zuhause, auf meinem Feld, mit meiner Familie! Aber es gibt ihn. NOCH!" Kassos verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen, offensichtlich zerrte dieses Gespräch mit aller Macht an seiner Beherrschung. "Ich wäre sicher nicht an seiner Leine, weil ich nie seine Aufmerksamkeit erregt hätte, beim Kartoffeln ausgraben!" Das Feuer des Zorns brannte in seinen Augen und kündigten eine fatale Wahrheit an: Kassos war kurz davor zum Berserker zu werden! Und doch war er sich mit dem letzten Rest seiner Vernunft bewusst, was das bedeuten würde: Er würde mit Kassandra brechen. Er riss sich zusammen, aber lange würde er das nicht mehr aus halten. "Hast du nicht gesagt mein Weg ist nicht neu? Er ist es nicht, doch hat euer Weg nur zu sinnlosem Töten und unsinnigen Regeln geführt! Es ist mein Schicksal, mein Weg, diesen Schwachsinn richtig zu stellen!"

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