Die Gebiete in Andarra > Hier und dort in den Weiten Andarras
Die Straße vom Schlafwald nach Brega - Frühjahr 262 n. J.
Vanion:
"Der Eid wird auf dem Grenzfest abgelegt werden. Damian wird vermutlich vor allen Leuten verkünden, dass das Götterurteil bestätigt hat, dass ich in den Knappenstand eintreten darf.
Und ich bin zufrieden, natürlich." Vanion freute sich auf den Heimweg nach Fanada. Eine kurze Pause entstand.
"Und was ist mit dir? Ich hab.. das von Wassilij erfahren."
Jelena:
Jelenas Gesicht wurde ausdruckslos und sie schürte das Feuer vorsichtig.
"Was genau hast du erfahren?"
Vanion:
"Wassilij hat den Schwarzen Mond zerstört. Und sich mit."
Jelena:
Die Hand, die den Stock zum Schüren des Feuers hielt griff so fest zu, dass sich die Knöchel weiß abzeichneten.
"Er ist nicht tot."
Jelenas Stimme war ruhig, geradezu gelassen.
"Er hat den schwarzen Mond durchquert und das Portal geschlossen bevor unbeschreibliche Schrecken daraus hervortreten konnten. Er hat Engonien gerettet. Die aktuelle und alle künftigen Generationen schulden ihr Dasein der Tatsache das mein Schatten ohne einen Gedanken an sein eigenes Wohl zu verschwenden ein widerwärtiges Szivarsartefakt an sich nahm, sich eine blutige Gasse durch die Diener des doppelzüngigen Gottes schlug und in dem Augenblick als alles verloren schien todesmutig den Schritt in die wahrhaftige Hölle wagte obwohl er wusste das nicht nur sein Leib sondern auch seine Seele unter Umständen auf ewiglich leiden würden."
Jelena sah Vanion an und die volle Wucht ihres Blickes traf ihn.
"Er ist nicht tot. Er ist in einer dämonenverseuchten Dimension gefangen und erleidet wohlmöglich unfassbare Qualen während du und ich hier am warmen Feuer sitzen. Mir scheint du hast nicht alles gehört was es zu erzählen gibt."
Vanion:
Vanion ließ sich gar nicht weiter auf Gedanken über Wassilij ein. Er hatte auch Jelenas Heftigkeit nicht erwartet.
"Nein, wohl kaum alles." Er sah ins Feuer. Er wusste nicht so recht, wie er Jelena nun anpacken sollte. Sie schien nicht die empfänglichste für wohlmeinende, tröstliche Worte zu sein, aber sie schien auch nicht mit ihrer Trauer allein sein zu wollen. Vanion fragte sich, ob er überhaupt soviel Trauer mitnehmen wollte. Schließlich war der Krieg vorbei, der Schwarze Mond versiegelt - Tote gab es immer. Sie zu betrauern, war denjenigen überlassen, die sie kannten - und Vanion konnte kaum behaupten, Wassilij wirklich gekannt zu haben. Es war verblüffend, wie sehr Lorainne und Jelena sich zu ähneln schienen - keine von beiden war bereit, loszulassen. Keine von beiden war bereit, Trauer wirklich zuzulassen, und beide klammerten sich an Hoffnung. Vanion griff vorsichtig nach Jelenas Hand und löste ihre Finger von dem Stock.
"Ich vermag nicht zusagen, ob er tot ist oder ob er noch lebt. Aber wenn Lorainne es erlaubt, werde ich, so eine Gelegenheit vorhanden ist, mein Möglichstes tun, und helfen, soweit es nur geht, Wassilij zurückzuholen."
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