Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück

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Lilac:
Fleur blickte zur Amme, doch gerade als sie etwas Aufmunterndes sagen wollte, kam Bernard in den Raum. Sie bedankte sich für das großzügige Angebot Lorainnes mit einem Knicks und einem Nicken.
Lächelnd beobachtete sie, wie die Ritterin singend das Zimmer verlies. Dann wandte sie sich an Bernard.
"Es wäre wunderbar, wenn es eine Möglichkeit gäbe, die Gardistin liegend zum Schiff zu transportieren. Ich befürchte, sie wird die Strecke bis zum Hafen weder laufen noch reiten können. Und sie huckepack zu tragen wird ihr das Atmen erschweren!"
Fleur wusste um die Ehre der Männer, und sie wusste, wie sie ihnen mit Bitten das Gefühl gab, eine wichtige, helfende Aufgabe zu erfüllen, ohne sie "Frauendinge" tun zu lassen.

Mel:
Lorainne hatte fast ein schlechtes Gewissen, dass sie Fleur "ihre Männer" aufgedrängt hatte, aber so hatte sie wenigstens Zeit, in Ruhe zu packen und etwas mit der kleinen Leah zu spielen, ohne das Bernard und Julien um sie herumschlichen um ihr unauffällig ihre Wünsche zu erfüllen und sofort zur Stelle zu sein.
Zwar war sie schon seit fast einem Jahr Ritter, doch sie hatte sich immer noch nicht richtig daran gewöhnt, nicht mehr alles selber machen zu müssen.

Doch sie war sich sicher, dass Fleur Arbeit für sie finden würde- Fleur fand stets für jeden etwas zu tun- ob er wollte oder nicht.
Lächelnd dachte sie daran, wie Fleur ihr verzeweifelt versucht hatte beizubringen, Löcher zu stopfen... zu Simons Leidwesen hatte sie es nie gelernt.

Nachdem Leah getrunken hatte und beim Spielen eingeschlafen war, machte Lorainne sich daran, ihre Habseligkeit zusammen zu packen.

Lilac:
Unterdessen lies die Wäschemagd Bernard freie Hand, damit er sich um die Beschaffung einer Tragemöglichkeit für die Gardistin kümmern konnte und kümerte sich weiter um die Kranken. Zwischendurch sorgte sie für Ordnung im Raum und begann auch langsam aber sicher, die Dinge der engonischen Gesandtschaft zusammen zu packen. Sie freute sich dabei sehr über die Hilfe, die ihr von so vielen Seiten zuteil wurde.
Später, in einem ruhigen Augenblick, als Amelie weiterhin schlief, alle Kranken für den Moment versorgt und die Habseligkeiten schon verstaut waren, gönnte sich Fleur eine Pause. Sie holte ein schlichtes, gebleichtes Stoffstück heraus, das in einen Stickring gespannt war. Kleine Muster, Symbole und Schriftzüge waren überall auf dem Stoff verteilt, es sah jedoch nicht nach einem großen Muster aus. Auch waren die Stickereien mit Garn billigster Qualität ausgeführt und nicht immer vollständig.
Fleur nahm die Nadel zur Hand und begann an einer bereits angefangenen Taube weiterzusticken...

Tobi:
Die Tiburer hatten Pferde und Tragen für diejenigen besorgt, die nicht selber im Sattel sitzen konnten. Wagen waren in Tibur etwas für Wahren, Baumaterial und Feldfrüchte, aber nicht für Menschen und eine Reisekutsche suchte man in diesem Land vergebens. Bei diesem Reitervolk saß man im Sattel, oder blieb zu Hause.

In Hohenstaaden oder Limest würde dies schlagartig anders werden, hatte man der Reisegruppe aus Engonien gesagt. Naja, die Hohenstaadener aus dem Gefolge des Großherzogs hatten das gesagt, aber sie mussten es ja wissen.
Zwei Wege führten zur Küste. Entweder durch Hohenstaaden, oder durch Limest. Der Weg durch Hohenstaaden war schneller und jetzt, wo sich die Nachricht wie ein Lauffeuer verbreitete, dass die Rebellion gegen den Großherzog in Arionne niedergeschlagen war, würde er wohl auch sicher sein. Es sah so aus, als sollte es dieser Weg werden.

Isabeau Lioncoeur:
Isabeau runzelte die Stirn. Sie hatte genug von den Unruhen in ihrem eigenen Zuhause und nicht die geringste Lust in die hiesigen hineingezogen zu werden.
Sie tätschelte der sanften Stute den Kopf und raffte ihr Gewand um die Trittstufen zu betreten. Da sie mit dem Schiff angereist waren hatten sie keine eigenen Pferde dabei und die Tiburer schienen der Meinung zu sein die prunkvolle (und in diesem Falle meinten sie wohl eher eitle) Adlige aus Engonien habe ihr Leben auf dem Rücken von Eseln verbracht. Sie war sich ziemlich sicher die Stute fristete bereits ihr Gnadenbrot und war nur noch einmal hervorgeholt worden weil man Angst hatte Isabeau würde von jedem Pferd, welches schneller als Schritt ging, herunterfallen.
Sie schwang sich in den Reitsattel und ordnete ihre Kleidung. Als sie sicher war das nichts sichtbar war, was nicht sichtbar sein sollte, zupfte sie die schweren Handschuhe zurecht und wartete geduldig darauf das der Tross sich versammelte.
Ob die mir glauben würden das ich zur Wildschweinjagd reite? Wohl kaum...
Isabeau lächelte über sich selbst und schüttelte nachsichtig den Kopf. Sie hatte sich dazu entschieden dieses Bild zu projezieren und die durfte nicht überrascht sein das es so gut funktionierte.
Fortiter in res... suariter in modo

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