"Chevalière, hört auf damit, bitte! Es gibt nichts zu bereden, und was in Simons Kopf geschah, wisst ihr." Vanion sah zu Boden.
"Hört auf, mich zu behandeln, als wäre ich Euer Kind und erst in Leahs Alter. Ich hab versagt, also bestraft mich dafür! Aber hört auf, Mitleid mit mir zu haben!" Vanion bemerkte, wie Lorainnes Gesichtszüge sich verhärteten. Er trat einen Schritt näher auf sie zu, ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. "Als ich diesen Stein verloren glaubte, hab ich aufgegeben. Selbst, als er wieder da war, wollte ich nicht zurückkehren. Nicht nach solchen Dummheiten, nicht mit der Gewissheit, in den Gesichtern aller andern zu lesen, für wie lachhaft sie mich halten. Das was ich tue, fällt auf euch zurück, egal, ob gut oder schlecht. Und nur dieser Gedanke hat mich zurückgebracht. Ich bin euch etwas schuldig, euch und auch meinem Eid euch gegenüber. Und was auch immer mit mir geschehen mag, falls mich dieser Eid irgendwann nicht mehr bindet, seid versichert, dass ich nur euch dienen werde. Nochmal werde ich keine Schande über euch bringen, noch über euren Stand. Also behaltet euer Mitleid für euch und tut endlich, was ein Ritter tun würde! Ihr seid nicht länger nur Knappe und Tochter Simons, ihr seid Lorainne de la Follye des Joux!" Vanion wusste, wie weit er gegangen war. Er wusste, dass er fast zu weit gegangen war. Solche Worte würden nicht ungestraft bleiben, auf die ein oder andere Art und Weise. Doch er war nur ehrlich gewesen - und schließlich hatte sie ihm mehr oder weniger befohlen, zu sagen, was los war.