Autor Thema: Das schwächste Glied  (Gelesen 3130 mal)

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Offline Grendar

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Das schwächste Glied
« am: 30. Mär 12, 16:40 »
*ktsch*
*ktsch*

Immer wieder hallte es durch den steinernen Tiors Tempel unweit von Fanada.
Alleinig der Mond wurde Zeuge dieses Moments, in welchem Grendar vorm Altar kniete und immer wieder den ledernen Neunschwanz auf seinen Rücken peitschte.
Blutige Striemen durchzogen wirr den Rücken des Gläubigen und nur
das schwere atmen kommentierte heiser  den Schmerz  den er gefühlt hat.

*ktsch*

Die Ader auf seiner Stirn die aufgeregt Blut in den roten Kopf pumpte ließ ihn für einen kurzen Moment im Mondschein aussehen wie ein Wesen aus einer anderen Welt, eines das wahnsinnig vor Raserei und Wut wurde.
Die Schläge wurden immer fester und immer mehr, kam er dem Blick eines Menschen der die Grenze des Wahnsinns überschritten hatte nahe.

In seinem Kopf schossen Bilder an seinem geistigen Auge vorbei.
Es war nun schon über einen Sommer lang her, doch immer wieder kamen die Bilder seiner Niederlage und Gefangenahme zum Vorschein,
beschäftigten ihn, kümmerten ihn und machten ihn ohnmächtig vor Wut, Hass und Zorn.
Es gab kein Verzeihen in seinem Glauben, keine Gnade und keine Rechtfertigung.

Jeder Fehler musst gesühnt  und bestraft werden.
Während andere Tiorspriester  ihren Glauben auf einer Art und Weise vollführten,
welche er mit Abscheu besah, steigerte sich der ehemalige Soldat der Reichsgarde in Fanatismus hinein.

Er war nur noch die Hülle seines damaligen selbst, gefüllt mit Hass und Zorn welchen er immer mehr gierig in sich aufsog.
Er war bereit gefährliche Wege zu gehen, Wege die schon länger da sind als Bäume und Flüße.
Er hatte vor einiger Zeit eine Entscheidung getroffen und dieser musste er nun folgen.

Aber dafür benötigt er noch Zeit.
Die Reliquie von Erion Barkwin, das heilige Auge von Lorasch, an welches er vor einem Jahr gelangte war ein Teil jener Wege die er nun seit einiger Zeit suchte.
Nachdem er herausgefunden hatte wie er die Macht dieser Reliquie für sich nutzen konnte, begann sein steiler Abstieg in die finstere und verworrene Welt des Wahnsinns.

Erfüllt mit der puren und reinen Gier nach noch mehr Stärke durchsuchte er wie ein besessener die alten Bibliotheken, die der Krieg nicht in Schutt und Asche legte, nach Aufzeichnungen und Hinweisen nach etwas dem er auf die Spur kam.
Es selbst hat keinen Namen…. Nur einige wenige antike Schriften erzählen von ihm….. dem einen Glied,  aus der Kette Tiors welche die Götter um ihn herum banden um ihn zu fesseln und für immer in Gewahr zu halten.

Doch unterschätzten Sie die Raserei,  in welcher Tior die Ketten sprengte und das schwächste Glied zu Erden fiel.
Und während die Götter erneut Tior an seine Ketten banden und in seinen Rachen ein mächtiges Schwert stießen, lag das Glied nun bei den sterblichen.
Unauffindbar und versteckt,  liegt es nun seit Äonen von Jahren irgendwo in den tiefen Weiten Engoniens.

*ktsch*
*ktsch*

Ein markerschütternder Schrei hallte durch den steinernen Tempel und während die Echos langsam abklangen, richtete sich Grendar auf und nahm den Neunschwanz in beide Hände.
Er schaute starr zu dem obigen Fenster, in seinem Blick lag das kalte funkeln eines tollwütigen rasenden Wolfes.
Und während er hinaus zum Fenster den Mond anstarrte entfuhr nur leise und gehaucht ein Wort aus seinem Mund.

Bestiaso….
« Letzte Änderung: 30. Mär 12, 16:42 von Grendar »
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Offline Grendar

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Re: Das schwächste Glied
« Antwort #1 am: 19. Apr 12, 01:35 »
Nachdem Grendar am nächsten Morgen erwachte, brannten und pochten die blutigen Furchen auf seinem Rücken.
Er quittierte diesen Schmerz mit einem leisen knurren doch strengte sich an sich nicht zu sehr auf den Schmerz zu konzentrieren und stimmte für sich selbst ein stilles Gebet ein.
Eine Technik die man ihm in seiner Ausbildung lehrte.
„Beherrsche deinen Geist, dann beherrschst du das Fleisch“ die Worte seines ehemaligen Priesters drangen ihm kurz wieder ins Gedächtnis.
Er verbrachte so beinahe den gesamten Vormittag ehe er etwas aß  und sich soweit herrichtete, dass man ihm schon vom weiten seinen klerikalen Status ansah.

Für einen Tiorspriester eher untypisch war dieser hochgewachsene Gläubige doch sehr darauf bedacht ein gutes Bild abzugeben.
Manche tragen es ihm als ein Laster nach, andere im Tempel wiederum sprechen von einer Art Schwäche die ihn so begleitet und vielen ist es einfach nur egal.

Doch für ihn machte dies alles Sinn.
Er war ein fanatischer Verfechter seines Glaubens und jener war nunmal, der Krieg und das Blut.
Die Unordnung und das göttliche Manna das, seinem Glauben nach, in den Blutfluss fließe nach dem Tod.

Doch obgleich der Krieg in Unordnung lebt, so ist Grendar der Meinung dass er Ordnung bringe.
Denn nichts kann ohne Ordnung existieren.

Tag und Nacht, kalt und heiß, nass und trocken…. Alles hatte seiner Vorstellung nach dass  Gesetz der Ordnung einzuhalten.
So auch der Krieg.
Deswegen war es für ihn und seiner Fasson nur eindeutig, dass man also auch selbst in stetiger Ordnung leben musste.

So schritt er ordentlich und gewaschen aus dem Tempel und begab sich auf den langen Weg nach Neldan, wo er sich einige interessante Gespräche versprach.


Wenn irgendwer auf dem Weg nach Neldan ist, aus Richtung Fanada so könnte man sich begegnen.
Oder ein NSC?!

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Offline Grendar

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Re: Das schwächste Glied
« Antwort #2 am: 16. Mai 12, 03:01 »
Die Reise nach Neldan erwies sich für ihn als ausgenommen langatmig und er war froh als er einen Tagesmarsch von der Stadt entfernt eine Taverne am Wegesrand sah.
Grendar hielt im zackigen Schritt darauf zu, wobei er den linken Arm waagerecht hinter dem Rücken verschränkte und mit dem anderen seinen Stab befehlte.

Er öffnete die Türe zum Gasthaus und besah sich argwöhnisch und herablassend die Besucher, er pflegt es dabei eine Augenbraue zu heben und möglichst herabschauend zu blicken.
Mit dem unteren Ende des Stabes schlug er einmal kräftig auf den Boden, so dass die alte Holzdiele ordentlich knallte.
Als sich daraufhin einige der Besucher zu ihm herüberwandten nickte er nur einmal kurz und schritt im festen Gang zur Theke.
An einigen Tischen wurde leise gemunkelt nachdem man sich seine Kutte besah, auch der mit Ornamenten bepflückte Stab gewann blickfreudige Anhänger.

Der Wirt, ein untersetzter Mann mit breiten Schultern und einem skurrilen Schnäuzer,  begrüßte den an der Theke eintreffenden Priester nachdem er ihn erstmal sorgfältig musterte.

<< N`Abend der Herr, setzen´s sich ruhig, nur machen Sie sich jah nicht ihre Klamotten dreckig an den Alten stühlen hier >>

<<  Wein, trocken und Rot und wenn es sich machen lässt, was Ich bezweilfe wenn ich mir ihre Schenke so anschaue, dann gerne einen Andarrischen Rotwein. >>

<< Wein, na kla, den hab Ik hier... aber aus Andarra, na ik wes net, Neldan hat auch ne gute Kelterei müssen Se wissen, da hat selbst.... >>

<< Trockener Rotwein reicht danke und wenn dies die übliche Art und Weise ist So eine Bestellung aufzunehmen, wundert es mich das noch niemand an dieser Theke verdurstet ist!  >>

Der Wirt brummte in seinen Schnäuzer hinein, doch wollte er sich nicht Kundschaft vergraulen und ging ins kleine Lager hinter der Theke.

<< Na, dem werd` ichs schon noch zeigen, dem feinen Pinsel>>

Sprach er leise zu sich, als er nach einer ganz besonders guten Flasche Neldanischen Rotweins suchte.
Als er Sie schließlich fand, er zog sie aus der letzten Ecke des kleinen Raumes, war sie verstaubt und sah recht alt aus.
Stolz ging er mit seinem kleinen Schatz wieder zur Theke und schaute überzeugt den Gläubigen an.
Mit geübten Griffen eines Schankwirts entkorkte er schließlich die Flasche und goß in einen sauberen bauchigen Kelch den Rebensaft, der beim einfüllen so aussah wie der Lebenssaft dem sich der Tiorspriester mit seinem Leben verschrieben hat.

<< So, da haben`s den besten den ich hinten hatte! Na, pass'n se mal auf, der wird ihnen aber schmecken! >>

Sprach der Wirt mit stolzen Ton und stellte den Kelch vor Grendar auf die Theke.
Auch wenngleich diese seltene Flasche einiges Wert gewesen wäre, so hätte sie niemals Annerkung von dem Priester gefunden, der vor einigen Sommern seine Liebe zu dem herben bitteren Geschmack Andarrianischen Rotweins enteckt hatte.
Er schmiss zwei Silberlinge auf die Theke, womit der Wert des ausgeschenkten Weines um mehr als das doppelte bezahlt wurde, und dankte dem Wirt mit einem geringschätzigen Blick aus seinem gesunden Auge.

Er ruhte sich nah dem Kaminfeuer aus und starrte einäugig in die Flamme während er den für ihn grausam schmeckenden Wein trank.
Sein Blick wirkte gedankenverloren, so sehr man denn mit einem Augen grüblerisch schauen konnte, keiner der Besucher konnte dies genau erkennen.
Einer der Gäste erzählte dem Wirt, der im übrigen sehr enttäuscht war als er den angwiderten Blick von Grendar sah nach dem ersten Schluck seines besten Weines, mit wem er eben sprach.
Grendar, dessen Sicht stark eingeschränkt ist seit seiner Prüfung, verfeinrte seitdem jedoch sein Gehör.
Und so hörte er dem Gast zu ohne es sich anmerken zu lassen und vernahm die Wörter "Neuer Weg" und "Alter Weg" und etwas was sich wie ein "Tjor" anhörte...

Er schaute weiter ins Feuer und trank ruhig.

<< Neuer Weg, alter Weg,... pah....">>

Kam es herabwertend aus seinem Mund und im Kamin knacksten die Holzscheide und schwängerten den Raum mit seichten Rauch aber vor allem wohliger Wärme.



« Letzte Änderung: 16. Mai 12, 03:04 von Grendar »
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Offline Jelena

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Re: Das schwächste Glied
« Antwort #3 am: 17. Mai 12, 13:02 »
Jelena schlug ihre Kapuze herunter und debatierte mit sich selbst.
Sollte sie Grendar begrüßen oder lieber die Kaschemme so leise wie möglich verlassen? Sie hatte nicht damit gerechnet irgend ein bekanntes Gesicht hier zu treffen, nachdem sie sich von Brega aus erneut auf den Weg hierhin gemacht hatte.
Sie rieb sich unbewusst die Narben am linken Unterarm und zuckte schließlich die Schultern:
Irgendwann einmal würden sie sich über den Weg laufen und dann war es vielleicht nicht schlecht wenn es unter diesen Umständen geschah.

Sie erhob sich und ging die paar Schritte auf ihn zu. Ihr war völlig klar das Grendar sie auch so erkennen würde, sobald sie ihm nah genug war. Sie hatte einfach schon zu viel von Tior in sich und an sich.
"Hallo Grendar."
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Grendar

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Re: Das schwächste Glied
« Antwort #4 am: 22. Mai 12, 18:23 »
Noch während er einen Schluck des angepriesenen Weines nahm hörte er Jelenas Stimme.
Nichts schien darauf hinzudeuten dass er ihre Präsenz vorher schon wahrnahm.

Er trank in seeliger Ruhe den Rest des für ihn so unliebsamen Getränks und ließ Jelenas Begrüßung so erstmal im Raum verklingen.
Während er den Kelch behende auf den Tisch stellte, machte er eine stille höfliche Geste zu einem freien Stuhl an seinem Tisch.

<<  Jelena Jakovljeva >>

Sprach er ruhig und leise und versuchte ihren fremdländischen Nachnamen so gut es für ihn möglich war korrekt auszusprechen.

<< Wie Ich höre hast du den Krieg überlebt, was treibt Dich in dieses Sündenpfuhl von Gasthaus? >>

Sprach er wiederum ruhig und nicht allzulaut ohne Sie dabei anzuschauen.
Sein Interesse galt dem brennenden Feuer im Kamin dass er mit seinem Auge fixierte.
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Offline Jelena

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Re: Das schwächste Glied
« Antwort #5 am: 22. Mai 12, 21:01 »
"Geschäfte"
lautete Jelenas genauso ruhige Antwort.
Sie nahm auf dem Stuhl Platz und stellte ihren eigenen Becher ab.
"Es ist eine gute Zeit lang her, dass wir uns gesehen haben. Wohin führt dein Weg?"
Die Frage war bewusst einfach formuliert. Aber wie so oft bei Jelena schaffte sie es mit wenigen Worten und einer Welt von Nuancen in der Stimme so viel mehr auszudrücken.
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

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Re: Das schwächste Glied
« Antwort #6 am: 22. Mai 12, 22:06 »
Er drehte langsam seinen Kopf zu Jelenas Seite um Sie mit seinem gesunden Auge zu mustern.
Der Rest seinen Körpers blieb entspannt und es war beinahe so als ob er gerade erst wieder ankommt von einer gedanklichen Reise die ihn weit weg geführt hat.

Nur für einen kurzen Moment verengte er den Blick und im Schein des Feuers funkelte sein Auge leicht auf.

Er fasste an seinen Anhänger der um seinen Hals hing in der Höhe seiner Brust, eine silberne Adlerkralle die eine hell grüne Kugel umklammerte.


<< Neldan. >>


Antwortete er knapp und bemessen.
Grendar richtete sich etwas in seinem Stuhl auf und sog tief Luft ein, wobei sich sein Brustkorb unter der dicken Kutte anhob.

<< In diesem Gasthaus wirst du sicherlich zufrieden stellende Geschäfte machen können, ein Suhlbecken von Tunichtsguten und Versagern, Sie werden dir höchstwahrscheinlich alles abkaufen was Sie dir nicht stehlen können und darüber hinaus noch die ein oder andere Information andrehen die gleichbedeutend wertvoll ist wie ein Griff ins Hornissen Nest. >>

Sagte er kühl und distanziert während er weiterhin mit seinen Fingern das Kleinod vor seiner Brust umspielte.
« Letzte Änderung: 22. Mai 12, 22:09 von Grendar »
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Offline Jelena

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Re: Das schwächste Glied
« Antwort #7 am: 23. Mai 12, 07:23 »
Jelena machte eine wegwerfende Handbewegung:
"Wenn mich dieser letzte Krieg eines gelehrt hat, dann, dass Informationen mehr wert sein können als ganze Regimenter."
Sie versuchte weiterhin entspannt zu wirken, doch als Grendar sich aufrichtete spannte auch sie sich an.
Es war offensichtlich das sie dem Tiorsgeweihten nur so weit traute wie sie ihn werfen konnte.
"Wenn etwas verloren gegangen ist, dann muss man den Dreck aus allen Ecken fegen um es wiederfinden zu können."
Sie verschränkte die Arme in den weiten Ärmeln ihres Gewandes.
Unbemerkt von ihrem Gegenüber konnte sie so die Dolche umfassen, die sie an den Armen umgeschnallt trug.
Ihre Stimme war ruhig, fast so als ob sie sich über das Wetter unterhalten würde, doch ihre Augen verrieten, dass sie sich sehr wohl bewusst war wie dünn das Eis werden konnte auf dem sie gerade stand:
"Du hast in den vergangenen Jahren mehrmals die Seiten gewechselt, Grendar. Wie kommt es, dass du noch lebst?"
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

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Re: Das schwächste Glied
« Antwort #8 am: 06. Jun 12, 02:05 »
<< Ramm ein Schwert in das Bein eines Mannes. Drehe, zerre und winde es wieder heraus, er wird eine tiefe Wunde haben. 
Sind die Götter nicht mit ihm, wird er verbluten. >>

Sprach er und blickte Sie an.
Seinen Oberkörper wendete er sachte und behende zu ihr herüber, so daß er nun vollends vor ihr saß.
Die Schwarzrote Kutte die er trug ließ seine Erscheinung erhabener wirken als jemals zuvor.
Sofern man wusste wie seine vorherige Kleidung aussah.
Inmitten dieser Kutte, die eingewebte Feuerzungen hatte welche allen Anschein nach in Richtung seines Kopfes züngelten, prangte sein Anhänger in dunklem Grün.

Er nahm seine Mitra ab und legte sie in seinen Schoß.
Die Grauweißen Stellen in seinen Haaren, lassen manche Menschen die Ihn schon etwas länger kennen vor einem Rätsel stehen.

<< Wenn du diesen Mann in ein Becken voller Blut wirfst Jelena, wird er dann immernoch verbluten? Obwohl überall um ihn herum der Lebenssaft wallt?

Auf der einen Seite hat er was er verliert in großer Menge und auf der anderen Seite wird das was er braucht ihn nicht retten können.

Wir alle sind verloren, ganz gleich auf welcher Seite wir stehen Jelena.
Die einzige Möglichkeit dich davor zu retten ist, dieses Schwert niemals in dein Bein rammen zu lassen.
Doch wird es immer jemanden geben der stärker ist als man selbst.

Und so sehr Ich mich nach dem Tode sehne, so sehr Ich mir wünsche mit starken Schlägen seine Ketten zu sprengen.
So sehr giere Ich nach dem Wunsch dieser jemand zu sein.

Und alles was mich diesem Ziel entfernt lasse Ich hinter mir, Tod oder lebendig.

Welche Seite man dabei ausnutzt, ist vollkommen egal, ein Mann des Krieges steht niemals auf der verkehrten Seite, er steht immer auf der richtigen Seite wenn er kämpft.

Nur diejenigen unter uns die sich ein Gut und Böse ausmalen, nur diejenigen unters uns die eine Grenze von der Dunkelheit zum Licht sehen, diese Menschen unterteilen in Seiten.

Für mich gibt es nur einen Weg und auf diesem schreite Ich.
Ein alter Weg, ein neuer Weg.... mein Gebieter ist ein gräßlicher Gott der seine Ketten sprengen will um diese Welt von dem lästigen Abschaum der Schwachen und kranken zu befreien.
Sollen Sie Unterschiede machen, doch das einzige was zählt ist ihn zu befreien.

Und es gibt Wege dieses zu beschleunigen. >>


Er sprach sich in Rage, man merkte die Inbrunst mit welcher Er seinen Worten Nachdruck verlieh.
Er ließ den Blick nicht von Ihr ab während er erzählte, auch sonst waren keine großen Gesten zu sehen.
Seine Hände führten die Mitra wieder an ihren vertrauten Platz und er befestigte seinen Kelch wieder an seinem Gürtel.
Es war nicht schwer zu erkennen dass er im Begriff war sich zu erheben.
Und als er dann schließlich stand und nach seinem Stab griff neigte er sein Gesicht ein letztes Mal zu ihr herab.
Und sprach diesmal distanziert und ohne jede Emotion zu Ihr.

<< Der einzige Grund warum du nicht in einer einzigen Flamme aufgehst Jelena, ist der dass du Da warst.
Diese Ehre wird weit weniger Menschen zu teil als alles andere.
Mein Herr und Gebieter hat ein Auge auf dich, Ich werde ihm nicht in die Quere kommen, daher ziehe deiner Wege.
Doch sollten wir uns wiedersehen auf einem Schlachtfeld, so werde Ich keinen Augenblick zögern dir kaltes Eisen in deine Brust zu rammen.

Und bevor Ich es vergesse.
Grendar ist Tod.

Ich bin:" Bestiaso, miles dei, infans ignis et sanguinis, Moriturus. >>


Er betone Silbe für Silbe der letzten Worte, als wäre er besessen und ehrfürchtig darauf bedacht nicht einen einzigen Fehler bei der Aussprache zu begehen.
Danach nickte er ihr sacht zu und wendete sich um zur Theke zurückzukehren.
Er würde den Wirt nach einem Zimmer fragen, dieses großzügig bezahlen ohne zu feilschen und sich dann zu diesem aufmachen.
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Re: Das schwächste Glied
« Antwort #9 am: 06. Jun 12, 15:03 »
Jelenas Knöchel traten weiß hervor, sie griff so stark die Griffe ihrer Dolche, dass ihre Sehnen zu reissen drohten.
Als der hochgewachsene Mann sich zu ihr runterbeugte wich sie zurück, so sehr es der Stuhl erlaubte in dem sie saß. Sie erkannte in diesem Augenblick, noch bevor er es selber aussprach, was mit ihm geschehen war.
Kalter Schweiß brach ihr aus und sie begann zu zittern, aber ihr sturer Stolz weigerte sich die Augen zu senken.
Sie hatte ihren Frieden mit Tiors Anwesenheit in ihrem Leben gemacht, aber das änderte nichts daran, dass sie ihn nicht mochte, dass sie mit jeder Faser ihres Seins einem entgegengesetzten Prinzip diente.
Sie fokussierte all ihren Willen darauf seinem Blick stand zu halten. Als er die Worte in der alten Sprache sprach schauderte sie, hielt dem Druck seines Blickes jedoch stand.
Sie sagte nichts, sie waren über alle Floskeln hinaus. Sie nickte nur um ihm zu verstehen zu geben, dass sie genau verstand was geschehen war.
Und das sie ihm die gleiche Gunst zukommen lassen würde, sofern sie auch nur die leiseste Chance dazu bekam.
Als Grendar den Raum verließ, löste sie vorsichtig ihre verkrampften Hände und rieb sich das Gesicht:
"Ach du heilige Scheiße..."
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"