Er war nah dran, verdammt nah dran, Söldner kannten jedoch nur zwei Gangarten. Trödeln und etwas was nicht nur an Eilmarsch grenzte sondern beinahe laufen war. „Marschgeschwindigkeit“ in diesem Gelände jedenfalls war Ihm vertraut. Er kannte diese Spur, nur wenige waren so dumm Kiesel wegzutreten und Ihre Richtung so eindeutig Preis zu geben, auf dem weichen Boden. Das hatte Sie nicht von Ihm. Die Spur passte in etwa so genau wie sein Arsch auf einen Eimer. Leichte Frauenstiefel, vorher auf einem Pony, nur leichtes Gepäck aber im wahrsten Sinne, nah am Arden. Auch die Beschreibung passte auf Sie, die er in der Herberge mitbekommen hatte und ein gewisser Jagdeifer hatte Ihn gepackt.
Zuerst schob er es auf den leeren Wasserschlauch, vielleicht wäre eine Kanne weniger Wein am Vorabend auch besser gewesen, dann jedoch bemerkte er der Wald hatte Ihn mehr und mehr gefasst. Er zog die Sie'Kiera eine brutal anmutende silvanaische Waffe, die tiorsgläubige vor allem zum "Abschlachten" von Anführern im Ritual verwendeten und deren Fertigung einigen wenigen Schmieden wie Ihm selbst vorbehalten war. Eine abgewandelte Form einer Zweililie aus schwerer Bronze mit einer Lilie samt Dorn, in Form eines Wolfkopfes und einer Sichel am anderen Ende.
Die Rüstung war schwer, zu schwer, dass Gepäck ein üppiges Arsenal an Messern, Dolchen, einem Bastardschwert und zahlreichen weiteren Mordinstrumenten, dazu Werkzeug und Verpflegung. Decken oder irgendwelche Annehmlichkeiten suchte man vergebens.
Es drückte in seinem Schädel, als wolle ein Zwerg mit stetigem Gehämmer seinen Schädel platzen lassen, aber dass funktionierte nicht so einfach wie manch ein Waldbewohner wohl vermutete. Am Flusslauf legte er sich hin und blickte auf das verzerrte Bild seines selbst. Gesichter huschten vor sein Auge, während er überlegte, dich habe ich in Ravernien umgebracht und dich in Amolonde. Verpiss dich aus meinem Schädel kam es in Ihm hoch! Als er den Kopf unter Wasser tauchte und beim aufstehen ein paar alternde Muskeln spannte. Die Adern traten Ihm im Gesicht hervor, wie das Flussdelta des Aber vor Zarbon, zeichneten sie ein Dreieck auf seiner Stirn ab.
Bei Daimos und Phobos, du kannst mich am Arsch lecken! Komm her damit ich dich endlich aufschlitzen kann ! In seinem Kopf wurde es still, offensichtlich war das etwas zu viel des Guten gewesen für seinen Beobachter und er hatte irgend etwas, durch die Tür gestoßen aus der es gekommen war, mit bloßer Wut und Selbstbewusstsein.
Aber wo war sein Gaul und wieso war aus Frühling später Sommer geworden, die Bäume hatten ja dieses Jahr kaum getrieben. Aber diese Kirsche dort vorne war eindeutig jenseits von blühen und Kirschen tragen und gestern war ich frisch rasiert, wo kommt der Bart her fragte er sich. Ich HASSE diesen Wald, in dem so gar nichts stimmt. Zumindest war er noch am Leben, nun ja wenn man seinen Zustand so nennen konnte. Wie viel Zeit war vergangen, eine Jahreszeit, ein Jahr, eine Dekade, es gab wichtigeres entschied er. Die Nebenreiche hatten Ihn schon einige Jahre gekostet, dies würde nicht, wahrscheinlich nicht der letzte Aufenthalt sein.
Er kramte, Hexenholz und Feenholz hervor, er hatte noch kleine Scheite, Zeit sich etwas einzuräuchern. Silvanaischer Aberglaube, eine geeignete Lichtung musste her, die er fand. Wie bekloppt es nur aussehen konnte, beschäftigte er sich an ausgewähltem Platz mit dem Symbol des Wiedererwachens und atmete Tief den schwachen Rauch ein während er sich auf die kleine Feuerstelle konzentrierte, es mochte gesünderes geben. Den Rauch des Wiedererwachens aus einem dunklem Traum, hieß es. Schutz vor Hexenwerk und Blitzschlag, dieser Dreck sollte seine Birne wieder helle machen. Dann das Feenholz, es musste einen Ausgang geben, wie beim letzten mal. Er schnitzte eine kleine Pfeilspitze, die er in eine kleine Holzschale legte und mit Wasser füllte. Er musste grinsen, Feuer mit Feuer bekämpfen. Er hatte eine Orientierung.
Stunden, Tage, es konnte nicht dunkel geworden sein, er war jedenfalls wach als er den zotteligen Faun und die nackte Nymphe einen Moment auf dem Felsen hocken sah. Der Ausgang war unter dem scheiß Felsen, er rannte um sich anschließend mit unmöglichen Verrenkungen durch einen Bau zu zwängen.
Die Augen geradeaus, sah er nun eine Brombeerhecke durch sein Gesicht kratzen. Keine 300 Schritt tiefer den Hang hinunter einen Fuhr weg, den Fuhr weg nach Brega. Nun Gut oder Schlecht, "Wann war er?" und "Wo ums verrecken war seine Schwester Ihm entwischt?". Es gab schlimmeres als so etwas wusste er.
Die Erinnerung an einen Armbruster kam hoch, der Giftmischer hatte sich vermutlich um das lästige Anhängsel von einem Kopfjäger gekümmert, er würde vortreffliche Dienste in einem Unteren Haus verrichten als Sklave. So ein Material war gefragt im Wald von Arden um es zu "Formen". Er packte etwas um, die dreckige Schärpe und die Sie'Kiera wurden zu einem Wanderstab. An Waffen und Rüstung konnte man nichts verstecken, aber mit dem Messer sollten einige Handspannen Haare ab, man wusste ja nie was oder wer Ihn im nächsten Ort erwartete.
Er brauchte Wein, ein halbes Schwein und am besten einen Laviniatempel, eine Schankmaid würde den Zweck wahrscheinlich auch mit etwas Glück erfüllen, man sollte niedrig ansetzen und dann prüfen "Wann er war?" und "Wohin es nun weiter ging?".
Richtung Brega oder Fanada, Brega lag besser entschied er, grob nach Norden. Das war groß genug um eine Spur zu finden von einem Söldner vielleicht. Pfifft, mach es noch einmal, ein letzter Zug vielleicht, ein guter Auftrag lag irgendwo vor Ihm. Auch alte Messer konnten noch schneiden. Er würde weiter einen Weg gehen. Nun war er weit weg, verdammt weit weg vermutlich.