Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Geschichten und Gespräche
Ein Dorf.
Tobi:
über irgendeinen Witz den wohl nur er verstand musste der Mann grinsen, aber das war warm und freundlich.
"Möge Lavinia dich segnen und Jeldrik seine Hand über dich halten Vanion. Mein Name ist Konrad von Hirschsprung vom Orden des heiligen Jeldrik zu Ahrnburg ... oder zu Engonia, wie es nun wohl eigentlich besser heißen sollte. Ich werde nicht aufstehen um dich zu begrüßen, aber das ist nur das Privileg des Alters. Setz dich! Für einen Knappen habe ich immer Platz. Du trägst kein von in deinem Namen. hat dich deine Herrin auf dem Schlachtfeld zum Knappen genommen?"
Vanion:
Vanion verbarg rasch ein aufkeimendes Schmunzeln, während er dankbar Platz nahm.
"Ihr fragt direkt, Ihr sollt eine direkte Antwort bekommen. Ich wurde nicht in der Schlacht in den Knappenstand erhoben, sondern lange danach. Doch die Idee dazu entsprang dem Kampf, ja - dem Kampf um Engonia. Ohne blaublütige Geburt musste erst ein Beweis angetreten werden, dass ich überhaupt würdig bin. Eine lange Geschichte." Er trank einen tiefen Schluck und holte schon Luft, die Geschichte zu erzählen, entschied sich jedoch anders. Wenn sein Werdegang für den Alten interessant wäre, würde er wohl fragen.
"Was verschlägt einen Jeldriken in ein Dorf wie dieses, wenn die Frage erlaubt ist? Ich hab im Pilgerzug einige Ordensmitglieder gesehen, jedoch nie mit einem gesprochen."
Tobi:
"Da hast du was verpasst, aber das lässt sich ja nachholen, nicht war? Ich hab ein paar Pilger von Engonia zurück nach Stejark begleitet, quer durch halb Caldrien und da ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr hier oben war wollte ich mir etwas Zeit auf dem Weg zurück nehmen. Eigentlich hauptsächlich für Momente, wie diesen hier."
Damit prostete er Vanion augenzwinkernd zu.
"Außer deiner Herrin hattest du noch nicht viel Umgang mit andern Rittern und ihren Knappen, oder? Wenn wir sagen "Auf dem Schlachtfeld" meinen wir damit nicht in der Schlacht, sondern mehr "wegen seiner Taten". Egal ob vor einer Schlacht, oder ein paar Tage danach in der Burg eines Herren. Wenn jemand wegen einer Heldentat zum Ritter geschlagen wird, dann kann man auch im Felde oder auf dem Schlachtfeld sagen.
Meiner Meinung nach sind das die wahrhaftesten aller Ritter, schließlich ist auch unser Herr Jeldrik vom caldrischen Imperator selbst auf dem Schlachtfeld zum Ritter geschlagen worden, damals vor dem Kaiserreich."
Vanion:
Diesmal verbarg Vanion sein Grinsen nicht und stieß an. "Ich bin zwar mit Rittern in Kontakt gekommen, aber noch nie wirklich bei Hofe gewesen."
Der Knappe genoss die entspannte und aufgeschlossene Art seines Gegenüber.
"Bisher ist man mir vor allem in Caldrien nicht gerade mit Respekt begegnet. In den Augen der einzigen Baronin, der ich als Knappe vorgestellt wurde, bin ich, wenn ich mich recht entsinne, eine 'Fehlentscheidung' und 'Unüberlegtheit' meiner Dame."
Unwillkürlich musste Vanion an die Ereignisse in Bourvis denken.
"Das Personal in Bourvis war auch verwundert. Doch ist mein Stand durch die Priesterschaft Alamars anerkannt worden, also kann es so falsch wohl nicht sein. Aber Blut geht bei den meisten vor Taten, glaube ich. Zum Glück nicht bei allen.", sagte Vanion dann nicht ohne einen gewissen Stolz.
Die Worte klangen hart, Vanion versuchte jedoch nicht den Eindruck zu erwecken, als ob ihm das wirklich etwas ausmachen würde. Er hatte das Gefühl, sich tumb und jungenhaft auszudrücken, dass er ein wenig wie ein Kind klang, das den Erhalt einer Süßigkeit rechtfertigen zu versuchte.
"Also, äh - Jeldrik wurde auf dem Schlachtfeld zum Ritter geschlagen? Ihr müsst verzeihen, ich bin vor Fanada aufgewachsen. Geschichte ist nicht meine Stärke, auch wenn ich daran arbeite." Vanion musste unwillkürlich an Jacques mit seinen Büchern voller caldrischer Geschichten denken.
Tobi:
"In Fanada, na das hört sich nach einer guten Geshichte an.
Weist du es werden viele Geschichten über Jeldrik erzählt, aber was wir sicher wissen ist, dass er Andarrianer war. Nun mag sich in der Vorzeit jeder Stammesfürst in Andarra König gennant haben, aber Ritter hat es da nie gegeben.
Nun jedenfalls hat sich Jeldrik so sehr für Caldrien eingesetzt, dass ihn der Imperator selber zum Ritter geschlagen hat, bevor er dann General geworden ist und beide in der Schlacht der Völker gefallen sind.
Da gibt es mehr als eine gute Geschichte drüber und du solltest dir mal eine erzählen lassen.
Viele Gelehrte suchen nun nach der Herkunft Jeldriks, seine Eltern, einem Andarrianischen Adelsgeschlecht, oder dergleichen. Eine gefährliche Frage.
Wir Jeldriken glauben, dass Jeldriks Herkunft nicht wichtig ist."
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