Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Geschichten und Gespräche

Ein Dorf.

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Tobi:
" Als du die Felder deines Vaters bestellt hast war das sinnvoll, aber nicht groß. Als du mit Barden herumgezogen bist war das groß, aber nicht sinnvoll. Nun machst du beides. Ich denke aus dir kann was werden.

Der schwarze Keiler war ein übler Schurke und Anführer einer Räuberbande. Er entführte Eleonora von Pfauengrund und flüchtete in den Lorinan-Wald in Middenfelz, als Barad Konaar gerade die Macht ergriffen hatte. Richard Brin von Fingara und das Expeditionscorps retteten die Dame, aber der Keiler entkahm ihnen. Tannjew von Wiesenquell kehrte ein Jahr später zurück um das zu beenden, was der Kommandant begonnen hatte während Richard Brin in Fanada saß und sich vor dem Lupus Umbra versteckte.
Er hatte Erfolg und konnte den Keiler finden und hinrichten. Aber zu dem Zeitpunkt war der Krieg gegen Ahrnburg schon in vollem Gange."

Vanion:
"Nun, ich hab während des Pilgerzugs nicht gerade auf dem Schoß eines Ritters geschlafen, eher im Gegenteil. Bei den Knechten hört man eher weniger von den Taten Damians. Eleonora, Richard Brin, die Namen sagen mir nichts."

Tobi:
"Eleonora von Pfauengrund war nur eine Baronstochter, nichts besonderes. Richard Brin von Fingara war der Oberkommandierende der Engonischen Reichsgarde von Tangara und mehr oder weniger der Herrscher von Fanada, wenn manns so sagen kann.
Einer der gößten Helden, die Engonien vor dem Brüderkrieg hatte. Im Brüderkrieg selber hat er die ganze Zeit nichts getan und nur in Fanada gesessen, bis Engonien fast ganz an Barad Konar gefallen war. Dafür wurde er von vielen kritisiert.
Dann, als nur noch Fanada und Donnerheim frei waren hat er alle gegen den Lupus Umbra geführt und erst Fanada gerettet, dann Taga befreit und ist in der Blutnacht nach Uld eingefallen und hat sie ebenfalls erobert.
Wir dachten er sei Jeldrik, der zurückgekommen ist und dann hat er sich mit dem Pilgerzug überworfen, als er die Königin eine Verräterin an Jeldrik nannte.
Jetzt ist er zurück nach Middenfelz gegangen und dient dem Fürsten dort als Baron. Manche sehen das auch als Verrat."

Vanion:
Fragen schwirrten durch Vanions Kopf. Namen, Orte, Ereignisse - doch dann fielen ihm die Worte des Ritters ein: Engonien einen... der Pilgerzug, nur zum Machtmissbrauch geschaffen.. der Blutgott, dessen Auserwählter bekämpft werden sollte, Teil des Pilgerzuges.. nein! Das ist nicht wahr!

"Vor Engonia stellte sich Konar als des Täuschers Marionette heraus!", sprach Vanion heftig. "Ihr wart nicht dabei, als Konar starb. Ihr wisst nicht, was geschehen ist, was wirklich geschehen ist! Der Pilgerzug stürzte das Land nicht in Blut, er zog es vielmehr aus diesem Höllengriff, den Szivar angelegt hatte. Konar mag Tiors Ausgewählter gewesen sein, doch nur im Moment seiner Auferstehung! Der Täuscher, verflucht sei sein Name, fing den Knochen auf, den Tior achtlos hinter sich geworfen hatte, und mit Erfolg! Wie ist es denn nun, nach Konars Tod? Engonien liegt im Streit, im Zwist, die Jeldriken mit der Königin, Tangara mit Caldrien, Middenfelz beäugt misstrauisch Andarra. Das Werk des Täuschers! Aber es gibt keinen offenen Krieg, und das ist das Werk der Menschen und der guten Götter!"

Vanion beugte sich vor.

"Seht ihr es nicht? Die Götter haben uns nicht verlassen! Die Schlachten des Pilgerzuges, Tiors Werk! Der Sieg des Widerstandes, das Werk Alamars und Lavinias! Der Fall der magischen Barrikaden Engonias, nur mit Aines Segen möglich! Das Überleben des Zuges, das Ausbleiben einer Hungersnot nach dem Krieg - nur dank Nadurias reichen Gaben! Und der Zustand Engoniens, die Zerissenheit des Landes, der Menschen - die Rache des Täuschers. Was hätte Richard Brin, was hätte Flamen Damian tun können, um das zu vermeiden? Wie hätte irgendjemand, und sei es die Imperatorin Loenna von Donnerheim darselbst, verhindern können, was geschieht? Niemand hätte das!
Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass die herrschende Waffenruhe wegen eines kommenden Friedens herrscht. Ich weiß, dass ein politisches Patt zwischen den Parteien herrscht. Aber seht ihr nicht darin die Hand der Götter, die uns nach diesem Brüderkrieg eine weitere Chance geben? Seht ihr nicht, dass viele Pilger mit dem Namen Jeldriks auf den Lippen in die Schlacht gezogen sind, dass selbst die einfachsten Leute Mut und Tapferkeit entdeckten und kämpften? Ganz im Geiste Jeldriks!"

Tobi:
Die Augenlieder des Ritter waren die ganze Zeit halb geschlossen gewesen, ein wenig dösend, kraftos ... aber als es aus Vanion herausbracht schlug er die Lieder vollends auf und seine eisblauen Augen fixierten den jungen Knappen.

...

Er lies sich Zeit, bevor er antwortete:
"Wen kennst du, der dabei war als Barad Konar sein Ende fand?"

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