Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Das Laviniakloster in Blanchefleur

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Lorainne:
Der Gedanke war so banal, dass sie nicht drauf gekommen war.Lorainne nickte und grinste.
Sie nahm Anders´ Hand und begann zu schreiben.
"Bourvis kann helfen. Goldbach- seine Cousine."

Anders:
"Du meinst Simon?" Als Lorainne nickte lächelte Anders. "Gut. Dann werde ich von hier aus nach Bourvis reisen und Simon fragen ob er mir helfen kann. Vielleicht kommt er sogar mit wenn er hört saß du mich darum gebeten hast." Anders Blick wanderte zu dem kleinen Deckenlicht. Es war immer noch sehr still um sie herum und allmählich machte ihr die kleine Zelle zu schaffen." Wie hältst du es nur in diesem Loch aus? " fragte sie beklommen." Und vor allem wie lange musst du noch hier drinnen bleiben? Es sind jetzt fast schon 6 Monde!"

Lorainne:
Lorainne nickte und lächelte. Sie hoffte, dass sich ihre Tochter ohnehin in Bourvis befand, denn dort war auch ein Teil ihrer Familie.
Goldbach hingegen wäre eine andere Sache. Für ihre Tochter wurde sicher gut gesorgt, sie wurde geliebt und vermutlich sogar ein wenig verwöhnt, aber es war eben nicht La Follye.
Goldbach war der Hof einer Baronin, und nicht irgendeiner, sondern der einer Kammerzofe der Königin. Dort würde Judith nicht so unbeschwert aufwachsen können, wie in La Follye, fernab von höfischen Protokollen, Intrigen und Einschränkungen. Und Lorainne wollte Isabeau nicht vor den Kopf stoßen, doch es wurde langsam Zeit, dass ihre Tochter ihre Heimat kennenlernte. Eine Amme brauchte sie vermutlich nicht mehr und Lorainne befürchtete, dass sich das kleine Mädchen nicht an sie erinnern würde. Doch auch sie sollte La Follye im Herzen tragen.

Als Anders ihre Zelle ansprach, zuckte sie die Schultern- welche Wahl hatte sie schon? Sie hatte es sich nicht ausgesucht und immerhin blieben körperliche Züchtigungen aus. Obwohl ihr das lieber gewesen wäre, als die Monate in Einsamkeit, die sie langsam aber sicher in den Wahnsinn trieb.

Anders:
Eine Weile schwiegen sie beide. Die Stille wurde nur unterbrochen vom leisen zischen des Talklichtes. Anders hing ihren Gedanken nach, fragte sich wie sie die Aufgabe die Lorainne ihr gestellt hatte erfüllen sollte. Gleichzeitig freute sie sich Simon wieder zu sehen. Der meist mürrisch wirkende Ritter hatte ihr immer viel erklärt und war immer freundlich zu ihr gewesen. Er hatte ihr sogar ein Lied beigebracht als es ihr nicht so gut ging.
Schließlich beschloss Anders das es an der Zeit war aufzubrechen. Sie schaute zu Lorainne. "Ich mach mich langsam wieder auf den Weg. Wenn ich in einem Mond nichts von dir höre komme ich wieder. Ein bisschen die Einsamkeit bekämpfen." Sie lächelte die ältere Ritterin an. "Bis dahin sollte ich auch wissen wo deine Tochter ist. Mach dir also keine Sorgen. Ich vergesse dich nicht." Sie stand auf und zog aus einer Hosentasche ein zusammen gefaltete Blatt Papier. "Es ist keine lange Geschichte aber ich dachte vielleicht würde sie dich aufmuntern. Ich hätte auch gerne gesungen weil du das gern magst aber ich will niemanden darauf aufmerksam machen das ich hier war. Ich möchte nicht das du Ärger kriegst." Sie überreichte Lorainne das Blatt. Dann umarmte sie die Ritterin fest und lange." Sie zu das du bald aus diesem Orden raus kommst hörst du? Ich vermisse dich, Vanion vermisst dich, La Follye vermisst dich! Eigentlich vermissen dich alle. Selbst Berengar hat nach dir gefragt weil er sich Sorgen macht. Also komm bald zu uns zurück ja? Und denk dran wenn ich in einem Mond nichts von dir gehört hab rechne mit meinem Besuch." Lächelnd streifte sie sich wieder die Kaputte über das helle Haar." Soll ich noch irgendwem etwas von dir ausrichten?" fragte sie und hielt ihr noch einmal die Hand hin.

Lorainne:
Lorainne überlegte- Eigentlich wollte sie jedem etwas sagen, aber Anders´all das in die Hand zu schreiben, würde bis zum nächsten Tag dauern.
Schließlich entschied sie sich und schrieb ihre Botschaft in die Hand des Kenders.
Dann machte sie eine Geste, die die ganze Welt einzuschließen schien und deutet auf ihr Herz.
Sag denen, die ich liebe, dass ich sie im Herzen trage. Bald werden wir uns wiedersehen.
Sie umarmte ihre Freundin noch einmal lange und brachte sie zur Tür.
Sie musste die Tränen zurückhalten, als Anders genauso geräuschlos verschwand, wie sie gekommen war und Lorainne wieder der Stille überließ.

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