Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium
Das Laviniakloster in Blanchefleur
Lorainne:
Vanion Worte ließen die Züge der Klostervorsteherin weicher werden.
"Non, nicht hier hat sie ein Heim gefunden, sondern bei Euch. Ich habe sie nie glücklicher gesehen, als in den Momenten, als sie wieder zu Euren Reihen aufbrach. Niemand, nicht La Follye, nicht Benjen, niemand und nichts hat sie mit soviel Zuneigung erfüllt, wie das Wissen, bald wieder bei ihren Gefährten zu sein. Denn dort hat sie ein Zuhause gefunden, nachdem sie ihres aufgegeben hatte. Bei Euch hat sie die Familie gefunden, nach der sie sich so oft sehnte. Für euch hätte sie noch schlimmeres erdukdet, wenn sie gemusst hätte. "
Sie ließ ihren Blick über die Anwesenden gleiten und kurz blieb er an Ulric hängen und schweifte weiter zu Berengar.
" sie hat Lavinia Lehren hoch gehalten, sich nicht immer an alle Gebote gehalten, manche sogar bewusst ignoriert. Die Konsequenzen hat sie stets mit Würde getragen. Sie wurde oft und schwer geprüftt, und hat manchmal an Lavinia gezweifelt. Und doch hat sie ihre Lehren verbreitet. Und manch einer von uns steht Lavinia näher als er glaubt, denn wie sonst sollte sich ein Kriegerbund und zusammenfinden, der die Freundschaft und den Schutz derer, die es nötig haben, hoch halten? Wie sonst sollte diese Verbundenheit größer sein als Standesunterschiede? Das ist es, was Lavinia tutulina verlangt. Sie und Lavinia genetrix konkurrieren oftmals und manchmal gehen sie Hand und Hand. "
Ihr Blick fiel wieder auf Vanion und jetzt lächelte sie.
"erinnert euch ihrer, führt ihr Werk fort. Schützt die Schwächen, liebt eure Familien, seid loyal euren Herren gegenüber. Lavinia sei mit euch."
Sie erhob sich schwer und Schritt zu berengar.
"Herr von thurstein, n' est Pas? Auf ein Wort?"
Berengar von Thurstein:
Er sah zu der Tempelvorsteherin auf als sie ihn direkt ansprach und verließ im Geiste die persönliche Ebene. Mit einem traurigen Lächeln sagte er ruhig "Ja, ganz recht, der bin ich." Er erhob sich und fuhr fort "selbstverständlich wie Ihr wünscht." In seinem Innern verkrampfte sich etwas, als er daran dachte, was Anders ihm über Lorainnes letzten Aufenthalt hier berichtet hatte. Doch egal was er nun darüber dachte, oberste Pflicht eines jeden Götterfürchtigen Wesens war es, die Diener der Götter zu ehren. Und wenn nicht die Person selbst, so zumindest das Amt oder den Rang.
Lorainne:
Nachdem man den übrigen weitere Wünsche erfüllt und sie unterrichtet hatte, wann die Segnung stattfinden sollte, führte sie berengar durch das Kloster.
Sie geleitete ihn zu der neu aufgebauten Bibliothek. Jetzt am Abend war es ruhig hier und auf der Bank an einem der großen Fenster konnte man im Schein des Mondes in Ruhe reden, ohne daß ein Licht entzündet werden musste. Und dievregungen des Gesichtes blieben verborgen genug, um die Gedanken nicht zu verraten.
Berengar konnte sich denken, dass dies eine artvrespektbezeugung war. Die Mutter Oberin hatte hier keinen Jüngling vor sich, dessen Geheimnissen sie auf den Grund gehen wollte, sondern einen stattlichen Mann, einen Krieger, der seine Geheimnisse behalten sollte.
Als sie Platz genommen hatten, begann sie freundlich zu sprechen.
"mir bleibt euer Unbehagen nicht verborgen. Liegt es an diesem Ort? An den vergangenen Ereignissen, oder ist es die Trauer, die Euren Blick verdunkelt?" sie fragte gerade heraus, wie es firngardern in der Natur lag.
Berengar von Thurstein:
Berengar sah die Oberin kurz schweigend an, dann sagte er sehr ruhig "Da Ihr mich darauf ansprecht, will ich Euch den Grund versuchen zu erklären. Ich stamme aus einer Gegend, die Eure Götter nicht kennt. Die Lehren eurer Götter sind dort jedoch zum Teil bekannt, je nach Gottheit und Apsekt aber in abgewandelter Form, oder vermischt mit anderen Aspekten. Daher wirkt viel von dem, was die Götter der Lande, die einst das engonische Kaiserreich bildeten, lehren und fordern für mich fremd, teils unsinnig oder gar verachtenswert. Doch ich bemühe mich, zu lernen und zu verstehen. Nur durch Verständnis kann aufrichtige Achtung entstehen. Wahrscheinlich muss ich einfach noch vieles lernen, doch habe ich für das, was in diesen Mauern mit Lorainne geschah, derzeit weder Verständnis, noch Achtung noch Billigung übrig."
Kurz hielt er inne und versuchte das Gesicht der Oberin zu ergründen. Und bevor sie zu einer Erwiderung ansetzen konnte, hatte er sich so weit gefasst, dass er mit Ruhe und Zurückhaltung weiter sprechen konnte. "Lorainne hat in der Vergangenheit offenbar Dinge getan, für die sie sich berufen fühlte, oder für die sie den Befehl erhielt, dem Lilienorden für eine begrenzte Zeit beizutreten. Um Buße zu tun, wie sie sagte. Ich wurde dahingehend aufgeklärt, dass der Lilienorden für seine Bereitschaft, Blut zu vergießen im Namen Lavinias, von den übrigen Gläubigen Misstrauen und Verachtung erfährt. Und doch wurde ich in der Vergangenheit Zeuge, wie ein Mitglied der Kirche Lavinias von nicht unerheblichem Einfluss zum Töten aufrief, da es den Ihren selbst verboten sei."
Seine Stimme bebte inzwischen vor mühsam unterdrückter Wut. Als er es bemerkte bat er Rondra im Stilen um Vergebung und atmete einmal tief durch. "Sie vergoss im Namen Lavinias Blut, schützte das Leben von Schwächeren, und als ich sie das nächste Mal antraf, hatte sie zur Buße ein Schweigegelübte abgelegt. Wie sie uns wissen ließ, zur Strafe für ihre Sünden. Erneut focht sie ehrenhaft, für eine gute Sache gegen die Kreaturen des Lichs Atos in der Gegend von Graufelden, welches einst am Rande des Waldes von Arden lag, und nun nicht mehr ist. Und wieder trennten sich unsere Wege. Und sie ging für uns, die wir ihre Freunde, Familie und Bundesgenossen sind, verloren weil sie zur Strafe für den Bruch ihres Schweigens hier in den Kerker geworfen wurde. Keiner meiner Briefe hat sie je erreicht. Als sie wieder zu uns zurück kam, dachte sie, kaum jemand hätte versucht sie zu finden."
Ohne es zu merken war er aufgestanden und als es ihm nun bewusst wurde, schwieg er augenblicklich, als habe man ihn mit Schweigen geschlagen. Schwer atmend setzte er sich, doch ließ er die Oberin erneut nicht zu Wort kommen. "Bevor sie zum Orden kam, standen andere, die über unser sterbliches Dasein verfügen konnten, kurz davor, Verhandlungen über eine Eheschließung zu beginnen. Sie war damals bereits Mutter. Sie wurde ihrer Tochter genommen, sie wurde ihren Lehensleuten genommen... Sie wurde mir genommen. Alles wofür Lavinia steht, wenn es um Familie geht, wurde vernichtet, für angeblich ungehöriges Verhalten und das Beharren auf Eiden und der Wahrung der Form..."
Er beugte sich leicht vor, so dass sein Gesicht im Mondschein gut für die Andere zu sehen war, und sagte sehr ruhig und schneidend "Belassen wir es dabei, dass ich nur hier bin, um dafür Sorge zu tragen, dass Lorainne de la Follye des Jours dieses Mal mit Anstand und Achtung behandelt wird, so lange sie sich in Blanchefleur aufhält. Alles Weitere bedarf keiner Erörterung."
Arienne:
--- Zitat von: Vanion am 17. Dez 18, 23:00 ---"Ich ..."
Vanion wusste keine Worte, als er das Papier entgegen nahm. Er winkte Arienne herbei, die Kiste mit den Schriftstücken an sich zu nehmen.
"Die Nachricht verbreitet sich rasch, und diejenigen, die sie mit einem solchen Schrieb bedacht hat, werden lächeln, wenn sie Lavinias erster Ritterin gedenken. Lorainne hat in diesen Mauern ein Heim gefunden, vielmehr noch, in Lavinias Schoß. Nun ist sie auf dem Weg zu ihr und hat uns alle zurückgelassen, in Erfüllung ihrer Pflicht."
--- Ende Zitat ---
Arienne, die nur ein Stück weiter auf den Bank gesessen hatte, kam zu Vanion herüber und nahm die Kiste entgegen. Sie schloss den Deckel und stieg über die Bank um eine der Ordensschwestern abzupassen: "Entschuldigt bitte Schwester, könntet ihr mir ein Stück Wachstuch und festen Bindfaden besorgen, damit ich diese Kiste hier wetterfestmachen kann?"
Die Ordensschwester wirkte erst etwas verwirrt von der Anfrage, aber als sie sah, welche Kiste die junge Frau in der Hand hielt, lächelte sie und nickte: "Wartet hier, ich werde schauen was ich finde!"
"Vielen Dank," erwiderte Arienne und nickte dankend. Sie wandte sich um und ging zum Tisch zurück. Nach dem sie ihren Becher gegriffen hatte setzte sie sich neben Vanion und stellte die Kiste vor sich auf dem Tisch ab.
Sie sah den Ritter von der Seite an, seufzte und trank einen Schluck Tee aus dem Becher.
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