Der Hauptmann sah dem Trupp nach. Sie waren zwar hier im äussersten Zipfel von Blanchefleur, fast an der Grenze zu Marnois, und würden bis zum Kloster die halbe Baronie Blanchefleur durchqueren müssen, aber das war eigentlich keine gefahrvolle Reise. Die alte Reichsstrasse war gut ausgebaut und sicher.
Und doch...
"Warum hast du sie eigentlich nicht gewarnt?" Fragt der Späher unschuldig von der Seite.
"Ich weiss nicht wovon du redest." Der Tonfall des Hauptmanns war betont kühl.
"Wir wissen beide, dass es kaum möglich ist seine Spuren so gut zu verwischen, es sei denn man verfügt über...teure Talente. Also jagen sie Jemand sehr gefährlichem nach, der von Jemand sehr reichem oder mächtigen bezwhlt wurde!" der Späher beäugte ihn.
Der Hauptmann sah betreten zu Boden: "Weil ich immer noch hoffe, dass es nur um Lösegeld geht. Und es hat keinen Sinn sie mit bloßen Vermutungen zu beunruhigen." Ihm schwirrte der Kopf bei dem Versuch sich vorzustellen, wessen Plan dies alles sein könnte, aber er schüttelte den Kopf. Er wuste zu wenig über die Politik der Höfe und worin Lorainne de La Follye verwickelt sein mochte, als dass er dem Grüppchen irgendeine sinnvolle Warnung hätte mitgeben können.
"Wenn es stimmt, was man so über die Familie der Dame und ihre eigenen Vergangenheit sagt..." hub der Späher an.
"Nein, sag es nicht!"
"...dann hat der Täuscher sie vielleicht selbst geholt!" beendete der den Satz und schüttelte sich, als wäre im kalt.
"Es bringt Unglück von ihm zu sprechen"
Der Späher machte eine Handbewegung , die den Gestank der verbrannten Leichen, die ermatteten Mienen der Suchenden und die Blutspuren auf dem Boden mit einschloss: "Du meinst, MEHR Unglück?"
Der Hauptmann starrte lange in Richtung Süden.
"Ja. Mehr Unglück."