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Autor Thema: Auf dem Weg zum Wald von Arden  (Gelesen 4265 mal)

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Offline Vanni

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Re: Auf dem Weg zum Wald von Arden
« Antwort #15 am: 23. Mai 13, 23:39 »
Kia zog die Augenbrauen zusammen "Dieser Ort ist nicht gut". Andererseits.. ich soll ihn ja nur hinbringen. Und es gibt mir Gelegenheit meine Sprachkenntnisse weiter aufzufrischen, wenn ich eine Weile mit ihm reise.
"Aber wir gehen" sie lächelte "ich versuche dass du dich nicht verläufst".
Sie betrachtete nocheinmal die Karte und stand dann auf.
"Warte. Meine Sachen sind da" sie nickte Richtung ihres Lagers, "Ich hole".
Sie lief zurück zu der Stelle an der sie gerastet hatte, rollte ihre Decke zusammen und band sie wieder an ihre Tasche. Dann packte sie Gürtel und Stiefel und kehrte zum Weg zurück, wo sie wieder in die Siefel schlüpfte und sich, bereits im Begriff loszugehen, den Gürtel umschnallte.
"Komm"".
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Offline Yorik

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Re: Auf dem Weg zum Wald von Arden
« Antwort #16 am: 24. Mai 13, 16:39 »
Während Kia in den Wald lief, um ihre wenigen Habseligkeiten zu holen, trabte Yorik zu Ronjas Leiche, um die seinen mitzunehmen. Als der junge Reisende die Riemen durchschnitt, die seine Taschen an dem Sattel befestigten, fiel sein Blick ein weiteres Mal auf die Gestalt seines toten Pferdes und für einen kurzen Augenblick verschwand die Gleichgültigkeit, die er sich in den letzten Tagen mühsam aufgebaut hatte. Etwas in ihm zerbrach, und am liebsten hätte Yorik geschrien, wie er so vor dem blutüberströmten Tier kauerte. Doch nach wenigen Atemzügen war der Moment wieder vorbei. Yorik warf sich sein Gepäck über die Schultern oder hängte es an seinen Gürtel und stand auf, um sich von dem unseligen Ort zu entfernen. "Komm", forderte Kia, die mittlerweile zurückgekehrt war, und Yorik folgte seiner Führerin still und in sich gekehrt in Richtung Waldrand.
« Letzte Änderung: 25. Mai 13, 16:40 von Yorik »
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Offline Vanni

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Re: Auf dem Weg zum Wald von Arden
« Antwort #17 am: 27. Mai 13, 23:12 »
Kia ging in eigenen Gedanken schwelgend vorneweg. Yorik würde es schon irgendwie signalisieren, falls er reden wollte. Dass er im Moment keinen großen Bedarf danach hatte war verständlich, sie konnte sich jedenfalls nicht vorstellen dass ihm der Tod des Pferdes nicht naheging. Auch wenn ich nicht verstehe warum er das nicht zeigt. Aber versteh mal einer diese.. wie nennen sie das noch.. 'zivilisierten' Menschen. Wenn sie mal etwas nicht sofort im Griff haben fühlen sie sich schwach.. eigentlich können sie einem wirklich Leid tun.. Andererseits, sie runzelte die Stirn vielleicht gehört er ja auch zu denen die Tiere so niedrig schätzen, dass es ihm wirklich nur lästig ist nun zu Fuß gehen zu müssen. Wobei sein Gesichtsausdruck als ich ihm gesagt habe dass sie es nicht schaffen wird.. nein, er scheint ein halbwegs mitfühlender Mensch zu sein.. .
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Offline Yorik

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Re: Auf dem Weg zum Wald von Arden
« Antwort #18 am: 31. Mai 13, 19:24 »
Yorik war glücklich. Er saß in der Taverne, einen Krug Met in der Hand, und lauschte den Klängen der Barden, die sich am Nachbartisch niedergelassen hatten und den Raum mit lautstarker, bierseliger Stimmung füllten. Neben ihm saß der Leutnant, der schon etwas zu tief ins Glas geblick hatte, und vor ihm auf dem Tisch, mit wallendem Kleid und wehenden Haaren, tanzte Illiana. Yorik beobachtete sie gedankenversunken, wie sie hin und her tänzelte, mit den Füßen den Takt klopfte und ihre blonde Haarpracht schüttelte. Nach einiger Zeit drehte er sich zum Leutnant. "Ist sie nicht wunderbar?" fragte er, und fügte hinzu: "Ich werde sie bald heiraten." "Nein", erklang da Ilianas Stimme von der anderen Seite, "das wirst du nicht." Yorik fuhr herum und sah Iliana, die immer noch auf dem Tisch stand. Doch plötzlich trug sie Trauerkleidung und hatte sein Schwert in der Hand. "Sieh es ein", sprach sie eiskalt, "es ist sinnlos." Und sie rammte sich das Schwert in den Leib. Yorik schrie. Er wollte zu Iliana eilen, aber er konnte sich nicht bewegen. Er sah, wie Ilianas Gesicht erstarrte, Blut floss aus ihrem Mund und ihren Augen. Hilfesuchend wandte sich der jungen Mann an seinen Leutnant, nur um zu sehen, dass diesem ebenfalls Blut aus Mund und Augen troff. Yorik schrie -

Und erwachte. Er lag auf hartem, nackten Boden. Über sich erkannte er verschwommen, durch den Schleier des Schlafs, der noch etwas verweilte, das Gesicht einer jungen Frau mit blonden Haaren, die sich über ihn beugte. Ihr Mund formte Worte, die er nicht verstand. "Iliana?" fragte er, ungläubig und benommen.
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Re: Auf dem Weg zum Wald von Arden
« Antwort #19 am: 03. Jun 13, 18:37 »
Und wieder erwachte sie von einem Schrei, nur diesmal war er menschlicher Natur.. in einer fließenden Bewegung zog sie den Dolch hervor und rollte sich über ihre linke Seite ab, so dass nur noch dieses Knie den Boden berührte, die Blickrichtung zum Ursprung des Geräuschs... und stellte fest dass Yorik wohl einen Alptraum hatte.
Besser ich wecke ihn.
Als sie sich neben ihm hinkniete hatte waren seine Schreie bereits in leise, fast atemlose Schluchzer übergegangen und sie hörte dass er ein Wort immer wieder wiederholte, auch wenn sie es nicht genau verstehen konnte. Kia fasste Yorik an der Schulter um daran zu rütteln, was allerdings gar nicht mehr von Nöten war da er bei ihrer Berührung bereits aus seinem Schlaf schreckte. Er riss die Augen weit auf und wirkte vollkommen desorientiert.
Zum Glück ist er letztens Endes eher ein Junge mit einem Schwert als ein Krieger, sonst hätte ich vielleicht noch aus Reflex seine Waffe abbekommen.
Yorik schien jetzt zu versuchen sie zu fixieren und diesmal verstand sie dass er einen Namen flüsterte.
Sie schüttelte den Kopf.
"Kia"
« Letzte Änderung: 03. Jun 13, 18:51 von Vanni »
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Offline Yorik

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Re: Auf dem Weg zum Wald von Arden
« Antwort #20 am: 05. Jun 13, 20:13 »
Langsam lichtete sich der Dunst um Yoriks Augen, und das Gesicht vor ihm gewann mehr Konturen. In den langen blonden Haaren, die ihm gerade noch so bekannt vorgekommen waren, erkannte er nun eingeflochtene Knochenperlen und kleine Federn, und die Gesichtszüge unterschieden sich jetzt deutlich von denen, die ihm bis gerade im Kopf herumgespukt hatten. "Kia" sagte das Gesicht.
Ruckartig setzte Yorik sich auf - und die Erinnerung war wieder da. Iliana. Der Clan. Der Wald von Arden. Ronja. Kia. Er sah zu der Barbarin hinüber, die bei seiner ruckartigen Reaktion zurückgewichen war und ihn jetzt mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck ansah. "Was?!" fragte Yorik seine Begleiterin, und wischte sich hastig über die Augen. Erst jetzt merkte er, dass sich dort Tränen angesammelt hatten, die er so schnell wie möglich entfernen wollte. "Was ist?"
« Letzte Änderung: 05. Jun 13, 20:18 von Yorik »
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Re: Auf dem Weg zum Wald von Arden
« Antwort #21 am: 05. Jun 13, 20:25 »
Kia zog die Augenbrauen hoch.. "Böser Traum. Du schreist, ich wecke dich".
Offenbar war es ihm peinlich.. oder zumindestens unanagenehm.. Was auch immer es ist, es belastet ihn wohl mehr als er zugegeben möchte..
Sie setzte sich ihm gegenüber.
"Reden manchmal Hilfe. Willst du.." sie stockte bevor sie das Wort fand ".. erzählen?"
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Offline Yorik

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Re: Auf dem Weg zum Wald von Arden
« Antwort #22 am: 05. Jun 13, 20:48 »
Yoriks erster Gedanke war eine weitere schroffe Erwiderung, doch etwas in ihm hielt ihn davon ab, also schüttelte er stattdessen nur den Kopf. "Nein, mir ist nicht mehr zu helfen." Er lachte bitter. "Schon lange nicht mehr." Mit der rechten Hand fischte der junge Mann in der Proviant-Tasche nach einem Apfel. Yorik wollte gerade hineinbeißen, da blickte er zu Kia hinüber. Mehrere Augenblicke sahen sich die beiden einfach nur an, dann griff Yorik nach seinem Messer und teilte den Apfel in zwei Stücke. "Hier", sagte er, als er seiner Begleiterin die halbe Frucht reichte, "auch ein Stück?"
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Re: Auf dem Weg zum Wald von Arden
« Antwort #23 am: 05. Jun 13, 21:16 »
Sie lächelte "Dja" und nahm das Stück Apfel entgegen.
"Danke".
Sie biss hinein und einen Augenblick schwiegen sie beide.
Dann wandt sich Kia erneut an ihren Begleiter "A Silva.. Wald.. dort wo unser Weg ist. Er ist böse.  Babka sagt, sieht hinein.. hier" sie deutete auf ihre Herzgegend "und hier" , sie hob die Hand zum Kopf. "Also sei stark" sie beugte sich zu Yorik hinüber und berührte auch ihn an Kopf und Brust "hier und hier".
Kia lehnte sich wieder zurück und biss erneut in ihre Apfelhälfte.
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Re: Auf dem Weg zum Wald von Arden
« Antwort #24 am: 05. Jun 13, 22:08 »
Als Kias Hände ihn berührten, spannte der überraschte Yorik instinktiv alle Muskeln an. Erst als er den beruhigenden Blick der Barbarin sah, entspannte er sich wieder.
Es war ein bisschen mühselig für ihn, den gebrochenen Sprachfetzen seiner Begleiterin zu folgen, doch Yorik verstand, worauf sie hinaus wollte. Der Wald sieht in Kopf und Herz? dachte er. Soll er doch, bei mir wird er sowieso nichts finden. Zu Kia hingegen sagte er: "Keine Sorge, ich werde stark sein." Und nach einem Augenblick fügte er hinzu: "Wie kann denn ein Wald böse sein?"
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Re: Auf dem Weg zum Wald von Arden
« Antwort #25 am: 06. Jun 13, 17:22 »
Kia musterte Yorik eindringlich bevor sie sich darauf besann dass er noch eine Frage gestellt hatte.
"Es ist böse dort".
Achselzuckend ergänzte sie "Ich bringe dich. Du gehst hinein. Vielleicht kannst du davon erzählen später", dann begann sie ihre Decke wieder aufzurollen um sie wieder zu verstauen.
"Neuer Tag", Kia deutete gen Sonnenaufgang. "Wir gehen weiter?"
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Re: Auf dem Weg zum Wald von Arden
« Antwort #26 am: 07. Jun 13, 06:58 »
Yorik nickte. "Wir gehen weiter." Er begnügte sich mit Kias Antwort zum Wald und packte seine Sachen zusammen, um weiter zu reisen. Wenn dieser Wald böse ist, werde ich es schon merken, dachte er, als er Kia folgte.
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