Der Städtebund von Tangara > Hier und dort in Tangara

Die Stunde der Wahrheit - Sommer 263 n.J.

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Johannes:
Nun ging es also los. Oder es ging zumindest weiter. So wie Felix das beurteilte könnte es auch noch etwas länger dauern. Anscheinend wurden heute eine ganze Menge Prozesse veranstaltet. Neugierig betrachtete er den Gerichtssaal. Erstaunt registrierte Felix, dass die Blutnacht so ein populäres Thema war. Hätte nicht gedacht, dass die so was ausstellen; verdammt ich weiß einfach zu wenig über die Engonische Geschichte und jetzt ist nicht der Zeitpunkt für Fragen.
Beeindruckt wand Felix sich schließlich dem Prozessgeschehen zu um für seine Aussage gut vorbereitet zu sein und schon mal das Protokoll zu verstehen.

Ganz anders indes verhielt sich Felix Leumundszeuge. Prozesse gegen Fremde interessierten ihn anscheinend wenig und die Bilder betrachtete er mit einem Blick, der wohl „alles schon mal gesehen“ sagen sollte. Insgesamt schien er die Veranstaltung wohl für eine Verschwendung seiner kostbaren Zeit zu halten. Der Mann war allerdings zu höflich um sich dies wirklich anmerken zu lassen, oder zumindest nicht bedeutend genug um seine Unmut öffentlich zur Schau zu stellen.
Ein aufmerksamer Beobachter dagegen konnte eine gewisse Unruhe hinter der Fassade bemerken, insbesondere Vanion wurde immer wieder aus den Augenwinkeln gemustert; möglicherweise enthielten einige der wohl verhüllten Blicke Richtung Richterbank sogar so etwas wie Neid.

Charisturcear:
Während die anderen Fälle verhandelt wurden schweifte Ysanders Blick immer wieder zu dem übergroßen, protzigen Wandbehang, der den Saal schmückte. Man konnte über den Lupus Umbra sagen, was man wollte - und er wusste, dass die Engonier da sehr gespaltener Meinung waren - aber ein Ereignis, dessen Geschehnisse derart von Szivars Wirken, von Betrug und Heimtücke durchwoben waren, öffentlich so als Aushängeschild für die eigene Stadt zu nehmen und derart 'ruhmreich' zu präsentieren war ein schlag in das Gesicht jedes ehrlichen Menschen, fand er. Aber was sollte man in einer Stadt wie Uld schon anderes erwarten, in der Gerichtsfälle auch im Namen Szivars beurteilt und 'Recht' gesprochen wurde...
Nichts desto trotz wartete er ungeduldig, wenn auch beherrscht, darauf, dass Vanions Prozess endlich eröffnet wurde. Zwar war es von Vorteil, wenn er 'nur' einer von vielen Fällen des Tages war, aber trotzdem war er froh, wenn sie ihn hinter sich gebracht hatten.

Dominic:
Nachdem auch Kassos sich hatte eintragen lassen, saß er nun im Saal bei den anderen. Nur halbherzig lauschte er den anderen Verhandlungen. Immer wieder schweiften seine Gedanken zu möglichen Wegen, auf denen sie sich aus diesem Gebäude und der Stadt kämpfen konnten. Das war natürlich völliger Unsinn, aber der Priester machte sich immer noch Sorgen, dass sie zum Narren gehalten werden würden.

gerhardt:
Jülas nutzte die Zeit um die anwesenden Personen mit den Beschreibungen in seinen Unterlagen abzugleichen, die meisten hatte er noch nie gesehen.
Den eigentlichen Angeklagten hatte er einmal kurz in Brega gesehen und mit Kassos hatte er die Ehre gehabt ihn bei zwei Schlachten
erleben zu dürfen.
Als Valkensteiner hatte Jülas die Angewohnheit Menschen nach ihren Leistungen zu beurteilen, deshalb hatte er auch grösste Achtung gegenüber Kassos die anderen waren ihm kaum geläufig und was konnte man schon gutes über die Ulder sagen? Es gibt nun mal nicht viele Heldengesänge die von Korruption und Ehrlosigkeit handeln.
Man konnte diesem Vanion ansehen daß er sich an einen anderen Ort wünschte, was verständlich war, aber auch die anderen, Er identifizierte einen gewissen Felix und einen Mann namens Ysander, schienen nicht begeistert.
Bei dem Tiorpriester hatte Jülas sogar das gefühl er wolle sich notfalls nach draussen prügeln.
Auch er selbstwar alles andere als erfreut und das er hier hin geschickt wurde war zweifellos eine disziplinarische Maßnahme seitens seines Hauptmanns.
Nun ja! Man würde sehen.

Engonien NSC:
Die Fälle wurden zügig abgearbeitet und alle Angeklagten hatten den Anstand sich würdevoll in ihre Rolle zu fügen. Nicht das die großgewachsenen und bewaffneten Gerichtsbüttel was anderes gedultet hätten aber einige Schaulustige kamen nicht umhin über diesen Umstand zu fachsimpeln und ihn auch ein klein wenig zu bedauern.
Während einer kurzen Pause tauschten zwei alte Mütterchen angeregt den neuesten Klatsch und Tratsch aus während die Richterin Wasser und Wein gereicht bekam und mit dem Schreiber über einigen Schriftstücken zu brüten schien. Ein Bote in den Farben des Hauses Binomi betrat etwas atemlos den Saal und schritt zügig auf die Richterbank zu.
Eine Wache versperrte ihm den Weg aber er zog etwas aus seinem Tabbert hervor und konnte nach kaum einer Verzögerung passieren. Er blieb unmittelbar vor dem Platz der Richterin stehen und wartete bis sie ihn zur Kenntnis nahm. Nach einem kurzen Nicken trat er näher und überreichte ihr mit einer überschwenglichen Verbeugung ein gesiegeltes Schriftstück um sich unmittelbar danach rückwärtsgehend zu entfernen. Er bezog Stellung unmittelbar neben dem Saalausgang, offensichtlich sollte er beobachten und sich anschließend so schnell wie möglich wieder auf den Weg zu seinem Herrn machen.
Die Frau Falcone zerbrach das Siegel und überflog rasch das Schreiben. Anschließend ließ sie ihren Blick über die Anklagebank schweifen bis er schließlich an Vanion hängenblieb. Sie wirkte nachdenklich und klopfte sich mit dem Schreiben mehrfach gegen das Kinn bis sie offensichtlich zu einem Entschluß gekommen war. Sie flüsterte ihrem Schreiber etwas zu und reichte ihm das Papier, woraufhin er es sorgfältig wieder zusammen legte und in einer kostbar verzierten und bestickten Brieftasche verstaute die offensichtlich die persönlichen Papiere der Richterin beinhaltete.
Sie gab dem Gerichtsrufer ein Zeichen worauf dieser mit einem kurzen Aufruf die Pause beendete.
Während der ganzen Zeit ließ sie Vanion nicht aus den Augen.

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