Der Städtebund von Tangara > Brega

Das Wirtshaus "Zur gescheckten Kuh"

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Wassilij:
Wassilijs Blick wurde schlagartig wach und ein wenig zweifelnd.

"Kassos hat was? Wie, warum?"

Doch kaum war seine Überraschung geschwunden, wurde sein Blick freundschaftlich und sanft.

Jelena:
"Dobro dosao kuci, sjeno moja."
murmelte Jelena leise, als sie seinen Blick sah. Sie ließ sein Gesicht los und griff erneut zur Teeschale um sich in einem der Stühle vor dem Feuer hinzusetzen.
"Was Kassos betrifft, so musst du ihn selbst fragen, es ist nicht meine Geschichte zu erzählen. Aber er steht zu seinen Fehlern und scheut sich auch nicht davon zu berichten. Letztlich gehört diese Sache mit zu den Gründen weshalb aus Albert Kassos wurde."

Wassilij:
Wassilij nickte leicht. Langsam nahm er sich ebenfalls die Freiheit, sich zu setzen und schaute einige Zeit in die Flammen. Er trank einen Schluck Tee.

"Was du sagst, moj sestra, würde bedeuten, dass ich über eine größere innere Stärke verfüge, als die Anderen. Ist es also nur eine Frage meines Willens, dass ich wieder vollständig werde?"

Eine lang vergessene Kraft und Selbstsicherheit schien zurück zu kehren. "Ich habe es einmal geschafft, euer aller Vertrauen zu gewinnen. Das schaffe ich wieder!"

Jelena:
"Du bist dein Leben lang ausgebildet worden, Wassilij. Jedes Kind der endlosen Steppen lernt sobald es seinen eigenen Namen kennt wie es sich gegen den Verführer wehren muss und das es niemals nachgeben darf. Dein Meister hat all dies vervielfacht, euren Geist in dem Maße gestärkt wie man die Schneide eines Schwertes schleift bis es ein Haar im fließenden Wasser spaltet."
Sie nahm einen Schluck Tee und schien über ihre nächsten Worte nachzudenken:
"Ja, wenn jemand auch nur den Hauch einer Möglichkeit hatte dies alles zu überstehen, dann warst du es. Ich habe damals unmittelbar nach deinem... Opfer die Runen geworfen und sie gaben mir die Hoffnung an die ich mich bis jetzt geklammert habe."
Sie beugte sich vor und legte Holz nach.
"Es ist nicht nur eine Frage deines Willens, denn die Gnade Gottes darf nicht unterschätzt werden. Aber sie ist zu großen Teilen von deinem Willen bestimmt, ja."

Wassilij:
Wassilij schüttelte nachdenklich den Kopf.

"Nein, die Gnade habe ich nicht unterschätzt. Sins Stärke ist mir geblieben! auch wenn andere Teile fehlen, dieser teil ging nie verloren. Seit meiner Kindheit, hat mich Sin begleitet. Wassilij schüttelte den Kopf. Weißt du, ich habe immer seinem Weg die Treue gehalten und folge ihm immer noch. Ist es so falsch? Oder scheuen einfach nur die meisten diesen Weg?"

Wassilij überlegte ob es seine Ausbildung war, die diesen Weg als Möglichkeit offen hielt oder seine wirklich eigene Entscheidung. Er empfand es als logisch und selbstverständlich. Aber seine Meister hatten ihn so viel mehr gelehrt. Da waren unzählige Stunden in Diplomatie, Spionage und Gegenspionage, Philosophie, Kunst, Tanz, Verhalten in verschiedenen Gesellschaftsschichten, Schauspielerei, körperliche Ertüchtigung, Nah- und Fernkampf. Es waren harte und intensive Jahre. Mit wie viel Jahren hatte er begonnen? Er war keine fünf Winter alt gewesen und über 20 Winter hatte er gezählt, als er zu Jelena ging.

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