Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis

<< < (13/17) > >>

Akela:
*Sasha nahm den getränkten Lappen und began mit einer vorsichtigen, aber gründlichen Reinigung der Wunden, dann suchte sie ein paar unbenutzte Verbände aus ihrem Reisegepäck und wickelte Kassos ein, bis sein Oberkörper eher dem einer Mumie als eines Priesters glich.*

"Wenn Tior nicht gerade etwas anderes zu tun hat, hoffe ich doch sehr, dass er uns ein Portal an den Ort öffnet, an dem unsere Reise - mal wieder - unterbrochen wurde. Ich habe ehrlich gesagt keine besonders große Lust, den ganzen Weg noch einmal zu machen. Wenn nicht, dann werden wir eben das Portal ins Himmelsgebirge nehmen und vielleicht in deinem Tempel eine Möglichkeit finden."

*Der etwas resignierte Tonfall in ihrer Stimme war nicht zu überhören, als sie Kassos die Hand hinhielt, um ihm aufzuhelfen.*

Akela:
"Jetzt fehlt eigentlich nur noch, dass wir hier festfrieren und erst im Frühling weiter kommen…."

*Sasha ritt auf Salem voran und führte die kleine Reisegruppe das letzte Stück auf ihrem Weg zum Tempel der Luna. Die Vorboten der Winterstürme waren schon deutlich zu spüren, der Wind pfiff den Reisenden um die Ohren, so dass sie sich tief über die Hälse ihrer Pferde ducken mussten und ihre fellbesetzten Kapuzen tief ins Gesicht gezogen hatten. Trotzdem zog ihnen die schneidende Kälte bis in die Knochen und lies sie frösteln. Selbst Kassos hatte aufgehört zu meckern und war fast gänzlich in seiner Fellkleidung verschwunden.

Salem musste sich anstrengen, um den tiefen Schnee zu durchpflügen, die anderen Pferde folgten in seiner Spur. Der Atem der Tiere bildete weiße Wölkchen in der klirrend kalten Luft.
Es hatte wieder begonnen zu schneien, die dicken Flocken fielen lautlos auf die weiße Schneedecke und die Sicht wurde immer schlechter.
Trotzdem schien Sasha genau zu wissen, wohin sie wollte. Und vor allem wollte sie endlich ankommen…

Nach der etwas umständlichen Reise von Pandor aus über Brega und den dort ansässigen Tiors-Tempel waren die Reisenden wieder aufeinander getroffen und hofften nun alle, dass es keine weiteren Verzögerungen geben würde.

… bei dieser Reise war allerdings alles möglich…

Akela:
Der Schneefall wurde immer dichter, die Welt schien in einen stillen weißen Vorhang gehüllt zu sein. Zu hören war nur das Knirschen des Schnees, wenn die Pferde sich durch die weißen Massen kämpften und ab und an das Schnauben eines der Tiere.

Als die Reisenden schon das Gefühl hatten, sie würden wohl noch ewig durch dieses weiße Nichts reiten, tauchte vor ihnen plötzlich ein gigantischer Schatten auf. Hohe Mauern schälten sich aus dem Nichts, ein diffuses Leuchten hinter kleinen Öffnungen verriet das Leben dahinter.
Während sie sich den Mauern näherten, schienen diese immer höher in den Himmel zu wachsen.

Der Tempel der Luna im ewigen Eis glich eher einer riesigen Festung als einer Tempelanlage. Von außen waren nur die hohen mit Zinnen gekrönten Wehrmauern zu sehen, regelmäßig angeordnete Schießscharten und ein massives, eisenbeschlagenes Holztor, durch welches auch große Karren passen konnten, rundeten das Bild ab. Nur einen Wassergraben gab es nicht….aus ersichtlichen Gründen wäre dieser in der allgegenwärtigen Kälte wohl auch kein großes Hindernis gewesen.
Die einzigen Hinweise auf den eigentlichen Nutzen dieses Bauwerks gaben große messingfarbene Metallbeschläge, die oberhalb des Tores angebracht waren und die einzelnen Mondphasen abbildeten.

Beim Näherkommen fiel allerdings noch eine Besonderheit auf…ein zweites, ebenso großes Holztor befand sich etwa 8 Schritt über dem Boden, leicht seitlich versetzt zu dem Eingangstor. Mitten in der Wand…als würde der Tempel geflügelte Gäste erwarten.

Den erstaunten Blicken folgend schmunzelte Sasha: „Das zweite Tor wird nur in den kältesten Wintermonaten genutzt. Dann liegt der Schnee eben so hoch und er ist so hart gefroren, dass man ihn ganz normal begehen kann. Das eigentliche Eingangstor ist dann unter der Schneedecke verborgen.“

Die Wolfselfe hielt in einiger Entfernung vor dem Tor an und schlug ihre Kapuze zurück, so dass der Wind ihre blonden Haare zerzauste…wenn das überhaupt noch möglich war. Dann rief sie einen kurzen Gruß in einer Sprache zu den Schießscharten hinauf, die ihren Mitreisenden unbekannt war. Die Antwort lies nicht lange auf sich warten, begleitet von einem lauten Rumpeln, als eine nicht sichtbare Mechanik langsam einen der großen Torflügel öffnete.

Sasha trieb Salem an und hielt auf die immer größer werdende Öffnung zu.

Dominic:
Kassos bekam vor lauter Staunen den Mund gar nicht mehr zu. Schnee und Eis kannte er durch ihre lange Reise und auch durch seine Heimat, aber das hier war atemberaubend. Seine Blicke schweiften über die Wehranlage und in seinen Gedanken sah er eine Schlacht toben. Die Angreifer rieben sich an den gewaltigen Mauern auf, während die Verteidiger massiva Eisbrocken auf sie hernieder regnen ließen.

"Das ist beeindruckend", sagte Kassos, der sein Pferd neben Sashas´ brachte, "aber den Nachschub an Lebensmitteln und Gütern hier her zu schaffen, muss ein riesiger Aufwand sein."

Akela:
"Das stimmt." 

*Sasha nickte, während sie selbst den Kopf in den Nacken legte und die gewaltigen Mauern hinauf sah."

"Es gibt regelmäßige Karawanen, die den Weg hierher nehmen. Viele Tiere leben in dieser unwirtlichen Gegend, auch magische, deren Felle und auch einige andere Teile in den südlicheren Gebieten sehr begehrt sind. Der Handel beruht zu einem großen Teil auf dem Austausch von Waren. Das Fleisch der erjagten Tiere wird hier eingelagert, das ist zum Glück nicht schwierig...es wird einfach in einen Schuppen gelegt und gefriert nach kurzer Zeit."

*Die Wolfselfe lenkte Salem nun vor das Reittier von Kassos. Das Tor hatte sich nur soweit geöffnet, dass ein einzelner Reiter hindurch passte, also ritt sie voran, damit die anderen ihr folgen konnten.

Schon bei der Durchquerung des Tores wurde klar, dass die Mauern viel dicker waren, als bei einer Festung üblich, und auch anders aufgebaut. Das Innere der Mauer war praktisch komplett begehbar. Dem Tor folgte kein Tunnel mit einem zweiten Tor am Ende, geradeaus sah man nur eine weitere Mauer. Sasha wandte sich nach rechts, wo sich nach etwa 20 Schritten auf der linken Seite das zweite Tor zum Innenhof befand. Nicht nur die unverzichtbaren Wehrgänge nebst Treppen, um sie zu erreichen, befanden sich hier, man hätte in dem durch Fackeln erleuchteten Inneren der Mauer bequem mit 8 Pferden nebeneinander reiten können.
Außerdem war es erstaunlich warm im Inneren der Mauer, auch wenn keine offensichtlichen Wärmequellen zu sehen waren.

Sasha und ihre Begleiter wurden herzlich von den Wachen, die alle schwarze Wappenröcke mit einem weißen Halbmond auf der Brust trugen, begrüßt. Das äußere Tor schloss sich unter lautem Knarzen, erst dann öffneten die Wachen das Innere, um sie in den Innenhof zu lassen.*

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln