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Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien

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Mel:
Jules kratzte sich am Kinn und brummte etwas unverständliches.

"Wenn das der Weg sein soll... was die junge Dame hier sagt, hört sich gar nicht so dumm an.
Ihre Seele in ihren Körper zurücklocken....  ist das nicht Sache der Priester?"

Vanion:
"Sache der Priester, der Magier, hin oder her. Lorainne hat die Hilfe von Freunden bitter nötig gehabt, und allen, die Ihr hier seht, war es eine Ehre und Freude, helfen zu können. Es war meine Pflicht allein, aber man hat mich nicht allein gelassen." Ernst sah Vanion sich um. "Diejenigen, die hier stehen, und noch einige andere mehr, haben ihr Leben riskiert, um einer Frau zu helfen, die sie teilweise nicht einmal kennen. Und wir alle werden damit nicht aufhören, nicht jetzt, wo wir kurz davor stehen, Lorainne zu heilen! Ich bin mir sicher, dass es gelingen kann." Noch eine Lüge, aber was soll's? "Lorainne wird heil und gesund zu Euch, zu ihrer Familie, zu ihrem Lehen zurückkehren."

Mel:
Eine dunkle Augenbraue hob sich, während die Augen Vanion finster musterten.
"Junger Mann, wenn du soviel Tatkraft hast, wie Du große Worte schwingst, dann bin ich zuversichtlich."
Jules hatte ihn durchschaut, aber er wusste auch, dass den jungen Leute vor ihm, ja, auch ihm, die aufbauenden worte Vanions gut taten. Hoffnung schürten.

"Mir wäre es denoch lieber, wenn es ein Priester wäre, der die Seele zurückbringt- sofern es denn möglich ist. Seelen sind Sachen der Priester, Magier sollten da nicht mitmischen. So etwas geht nicht gut. Magie ist... unbeständig. Ein falscher zauber, und alles ist verloren. Gebete richten weit weniger Schaden an."
Jules war- wie nahezu jedem Firngarder- Magie unheimlich. Er vertraute ihr nicht und hielt sich am liebsten fern von Magiern.

"Aber, mademoiselle, sagt mir, traut ihr Euch dieses... Ritual", er sprach das Wort vorsichtig aus, so als müsse er erst seinen Klang probieren, "dieses Ritual zu? Und WIE gefährlich ist es? Ich will, dass ihr mir GENAU erklärt, was geschieht." Jules wandte sich wieder Ysander und Stella zu.

"Dennoch glaube ich, dass wir zu Lavinia beten sollten. Immerhin nimmt sie die verlorenen Seelen auf. Zumindest die, die es ins Reich der Götter schaffen."

Vanion:
"Ja, wir sollten wahrhaftig beten."
Der Knappe hielt Jules' Blick stand. Mittlerweile wusste er, dass er zwar ein großes Mundwerk hatte, aber dass er auch seinen Mann stehen konnte. Zwar mochte er noch weit davon entfernt sein, ein Ritter zu sein, doch war er näher am Ritterstand als am Pagenstand. Das Unbehagen des rechtmäßigen Herrn von La Follye überraschte ihn zunächst, doch dann erinnerte sich Vanion. Auch Simon, und ja, selbst Lorainne hatten immer wieder ihre Abneigung gegenüber allem Magischem zum Ausdruck gebracht.
Nun, ich mag Knappe sein, aber wohl noch lange kein Caldrier ..oder gar Firngarder.
"Eure Tochter hat ihre Gebete meist an den Gerechten und an unser aller Mutter gerichtet."
Vanion hatte Lorainne selten beten gesehen, doch im Kloster in Blanchefleur schien Lorainne oft die Kapelle aufgesucht zu haben.
"Ich kann es nicht begründen, doch glaube ich kaum, dass eine Burg voller Tiorspriester in geeigneter Ort wäre, um ein magisches Ritual durchzuführen, oder den warmen, hellen Blick Alamars auf Lorainne zu lenken. Auch die Umarmung einer liebenden Mutter wird bei all dem Stahl, der wilden Wut und dem rauen Zorn der Tiorsdiener nicht ganz so liebevoll sein. Ich mag kein Priester sein, aber ein Ort, dem Herrn des Krieges und des Kampfes geweiht, ist nicht der rechte Platz für Heilung."

Mel:
Jules nickte bestätigend.
"Nein, nur wohin dann? Es erschien mir für das erste am sichersten, doch eine Tiorsburg ist wahrlich nicht der rechte Ort für eine Dame. Zu ungezügelt sind seine Krieger- in jedweder Hinsicht. Aber hierher können wir sie auch nicht bringen. der Wald mag dunkel sein, und seine Geheimnisse hüten, aber man weiss nie, welche Gefahr hinter dem nächsten Baum lauert. Es kann ein Freund sein, oder auch ein Feind."

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